Mutter, Vater?, Kind

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    • Offizieller Beitrag

    Gestern war meine Hebamme da und wir hatten ein spannendes Gespräch, was ich gern mal mit mehreren kommunizieren würde.
    Meine Hebamme arbeitet in dem KH, indem ich entbunden und in dem der Muk auf der Neugeborenenintensiv lag. Sie kennt die Ärzte und Schwestern und lässt uns oft grüßen, berichtet ihnen die Fortschritte und erzählt manchmal uns betreffende Interna.


    Immer wieder hört sie von verschiedenen Mitarbeitern da, dass mein Mann ja so besonders gewesen sei. Als es darum ging, wickeln zu lernen oder den Muk zu füttern oder zu Känguruhen hat mein Mann deutlich drauf bestanden, alles ebensooft tun zu dürfen, wie ich.
    Später dann, als wir vieles selbstständig machen durften, haben wir uns aufgeteilt. Er fuhr morgens hin, ich kam mittags erst nach, dafür fuhr er nachmittags, ich blieb bis Abends. (Bin nen Langschläfer ;-))


    Ich fand das völlig normal und hab innerlich gedankt, dass wir 2 Autos haben und das so überhaupt möglich war.
    Ich empfinde mein Kind ebenso perfekt versorgt, wenn er es macht, kann dann besten Gewissens was für mich tun.


    Gut, stillen kann er nicht, aber das finden wir beide auch schade. Es wäre toll, wenn beide das könnten. Aber da der Muk Flasche und Brust trinken kann, füttert er eben meine Pumperzeugnisse.
    Für uns ist nicht der Papa die beste Vertretung der Mama, sondern wir sind beide Nummer 1 für das Kind.


    Wie ist das bei Euch?
    Ich kenne nur Familien, in denen es ist, wie bei uns, (bei denen ich das beurteilen kann jedenfalls). Ich bin selber schon so aufgewachsen und übrigens ein totales Papakind geworden.
    Und wie handhabt Mama die eigenen Dinge, wenn Papa nicht gleichberechtigt dabei ist? Also Zeit für sich, seis der Frisörbesuch oder die Sauna...
    Seht ihr "typische" Geschlechterrollen in einer Familie und Kinderpflege oder empfindet ihr das als völlig gleichberechtigt?


    Ich bin einfach neugierig, wie das in anderen Familien so ist.


    Spannend übrigens, was mich dann zu diesem Thread bewogen hat, war gestern in der Stadt. Wir wollen ja tragen "lernen", haben aber das bestellte Tuch noch nicht, aber momentan ein Geliehenes, was mir viel zu lang und wuchtig ist (gehört auch einem Mann). Daher hat mein Mann den Muk darin getragen und mehrmals wurd er deswegen angesprochen.

  • Also in der Babyzeit bis ca. 2,5 oder 3 bin ich beruhigter wenn ich dabei bin. Mein Mann gibt sich Mühe, hat aber für Babies nicht so das Gespür oder "Händchen", sodass die Kinder in diesem Alter Mamakinder sind. Das ergibt sich automatisch.


    Bei den älteren Kindern teilen wir ALLES! So war mein Mann mit der Großen und ihren pubertierenden Freundinnen im Kino (als Begleitperson natürlich mit gebührendem Abstand :D ), und er war auch derjenige der mit der Großen über Nacht im kh blieb weil ich zuhause die Jüngste stillen musste.
    Er geht auf Elternsprechtage genau wie ich. Arztbesuche macht er im Notfall auch, aber lieber hat er es wenn ich das mache, weil ich diejenige bin die sich da viel informiert.
    Die Kinder hängen an uns beiden gleichermaßen, phasenweise mal mehr an mir oder an ihm.


    Kind ruft #augen später evt mehr.

  • Wir teilen uns alles, was möglich ist. Stillen geht zb ja bekanntlich nicht bei beiden, daher mach das ich... mein Mann ist aber phasenweise ziemlich unzufrieden (und manchmal sogar traurig), dass er es nicht auch kann - das wäre so unglaublich praktisch!! Dafür hat er einfach den stärkeren Rücken und die kräftigeren Arme (ist ja nicht immer so, aber bei uns eben), daher kann er Babysohn länger und mehr tragen und auch durch die Luft wirbeln.


    Ich habe aber auch schon von einer Bekannten gehört, dass sie froh ist, dass beim zweiwöchigen Papa-Sohn-Urlaub noch ein befreundetes Pärchen dabei, weil "dann ist wenigstens eine Frau dabei". 8I Habe ich nicht verstanden, finde ich immer noch etwas befremdlich.
    Wieso sollte der eigene Vater irgendetwas weniger gut können, als jemand nicht familieninternes?


    Naja, die Leute sind wahrscheinlich verschieden. Und vielleicht ist es manchen Menschen (dann aber sicher auch manchen Frauen) wirklich nicht vergönnt, mit Babys umgehen zu gehen, wie Tortellini ja auch schreibt.
    Aber als Vater wäre ich gekränkt, wenn ich so etwas mitbekommen würde. #weissnicht

  • in Kinderbelangen teilen wir schon seit der Geburt unserer Kinder alles, für uns selbstverständlich.


    In Haushaltsangelegenheiten sieht es leider ganz anders aus, das war ein längerer Kampf #angst aber das war ja nicht die Frage :)

  • Mein Mann hatte keine Wahl. Ich nach (Not-)KS völlig ausgeknockt, er war mit im Familienzimmer, Schwestern ließen sie nie blicken, da war dann klar, wer aufsteht und wickelt, umzieht, badet, Kind herumschleppt, Medizin verabreicht etc. So war es aber ganz in Ordnung, er ist da schnell reingewachsen und Baby war echt auch dann erstmal Papa-Keks. ^^


    Jetzt teilen wir uns die Betreuung natürlich. (Bevor das so nach Vaterquälerei klingt :D ).

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • Wir teilen uns auch das allermeiste in Bezug auf die Kinder, komplette Gleichberechtigung ist schlicht nicht möglich, weil mein Mann nunmal unter der Woche fast die ganze Wachzeit der Kinder bei der Arbeit ist und ich daheim.
    Grade als die Große ein Baby war, hat er sich aber sogar mehr gekümmert als ich. Mir ging es nach dem KS gar nicht gut, ich hatte große Schwierigkeiten eine Bindung zum Baby zu entwickeln und mein Mann hatte grade 6 Wochen Semesterferien. Stillen hat ebenfalls nicht geklappt, ich habe abgepumpt und wir haben dann die Flasche gegeben. Dadurch hat er ca. 70-80 % der "Babyarbeit" gemacht (wickeln, füttern, Baby auf dem Bauch schlafen lassen, tragen....). Später haben wir dann beide studiert und alles 50 % geteilt. Inzwischen mache ich mehr, weil ich halt daheim bin. Dennoch ist der Umgang gut, er macht mit den Kindern, was er kann, wenn er daheim ist. Ich hätte jetzt keine Sorgen die Kinder bei ihm zu lassen und sehe uns in unserer Elternrolle als Gleichberechtigt.


    Allerdings mache ich fast alles an Organisation rund um die Kinder, was so anfällt. Spieldates, Klamotten besorgen, Hobbys, Geburtstage, etc pp. Sowas liegt ihm generell nicht, unabhängig von den Kindern ;)


    Ich kenne es allerdings auch häufig so wie bei uns.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Also in der Babyzeit bis ca. 2,5 oder 3 bin ich beruhigter wenn ich dabei bin. Mein Mann gibt sich Mühe, hat aber für Babies nicht so das Gespür oder "Händchen", sodass die Kinder in diesem Alter Mamakinder sind. Das ergibt sich automatisch.


    Tortellini, wie machst Du das denn, wenn Du...was weiß ich, zum Frisör willst?
    Nimmst Du das Baby dann immer mit?
    Hast Du ein Hobby, was Du dann machen kannst?
    Ich finde das ganz spannend, mal andere "Konstellationen" zu lesen.


    Wir haben hier natürlich auch Stärken und Schwächen, aber prinzipiell KÖNNEN tun wir beide im Notfall alles allein.
    (Ich zB brauch deutlich weniger Schlaf, er ist dafür wesentlich gelassener generell. Da ergeben sich dann quasi "Lieblingsaufgaben".)
    Ich kann nicht lange auf dem Rücken liegen, er schläft Stunden auf selbigem - klar wer den Muk auf den Bauch legt, wenn er Bauchweh hat. Sowas zB.

  • Bei uns wird auch alles geteilt, und das möglichst gleichberechtigt:
    Arbeiten beide auf 50%-Stellen, haben beide Elternzeit genommen, beim Midi-Sohn mein Mann sogar länger als ich :) . Einzig gebären und stillen war mein Job, sonst wird in Haus, Hof und Garten Mal von diesem, dann von jenem gemanagt.
    Nicht, weil wir politisch korrekt sein wollen, oder so, sondern weil es uns beiden wichtig ist, Zeit mit unseren Kindern zu verbringen und ihr Aufwachsen zu begleiten.
    Insofern erleb ich selbst das überhaupt nicht als "besonders", sd. als einfach das naheliegendste.
    Ich kenn schon auch andere Familien, in denen es ähnlich läuft. Im Ganzen sind wir (und die anderen Ausnahmen) aber hier im Umfeld auch eher Exoten.

  • Hier war/ist das so...musste auch. Ich war nach 6 Monaten eh wieder arbeiten und hatte z.t. Mehrtägige Dienstreisen.
    Meinem Mann war es aber auch von Anfang an wichtig. Wir haben diesbezüglich häufiger mal irritierte Blicke geerntet.


    Kiwi

  • Wir haben auch 50:50 insgesamt.
    Momentan macht mein Mann mehr (60:40 - 70:30), am Anfang war ich umständehalber (Stillen, er musste außer Haus) mehr da (80:20).


    Ich hatte allerdings sowohl was das Rollenverständnis angeht als auch was Vorerfahrungen mit Kindern (drei um einiges jüngere Geschwister) betrifft ganz andere Voraussetzungen als er, der mit einem relativ strengen Rollenkorsett und den (nicht nur damit) einhergehenden Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.
    Es war ein harter Kampf, und wir werden ihn in hoffentlich milderer Form vermutlich auch in weiteren Entwicklungsstufen immer mal wieder kämpfen. Heute ist er froh und dankbar, dass er von Anfang an (begann mit meiner für ihn schrägen Vorstellung, dass er als erster das Kind aufhebt nach der Geburt, das allein hat schon ganz viel bewegt in ihm) von mir Gelegenheit (und Druck...) bekam, eine Bindung zu seiner Tochter aufzubauen und auch recht früh mit ihr alleine losziehen konnte. Er fühlt sich als Vater kompetent und selbstbewußt und genießt das unglaublich. Er kann inzwischen sogar Kleidung vorausschauend kaufen, hat das Essen vom Kind besser im Blick als ich und käme mit unserer Tochter inklusive Haushalt ohne Probleme auch klar, wenn ich sterben würde oder so.


    Ich bin ja mehr die Kategorie wenn-das-Kind-nicht-so-unglaublich-süß-wär-und-so-unschlagbar-gut-riechen-würde-würd-ich-mich-die-ersten-drei-Jahre-gern-nach-Grönland-absetzen, und er ist so jemand, der Beschäftigung, gern frühzeitig, mit etwas braucht, damit ich keinen Vorsprung aufbaue, den er nicht mehr so gut aufholen kann. Das wollte ich von Anfang an verhindern, ebenso war mir wichtig, dass nicht alles an mir hängt, dass er die Verantwortung teilt, dass unsere Tochter diesen mir wichtigen Wert auch in Erzählungen und Bildern zu ihrer Babyzeit mitbekommt und - last but not least - dass sie eine gleichwertig vertraute Bindung zu ihrem Vater aufbaut, ohne dass er sich dafür dann im fortgeschrittenen Kleinkindalter richtig beeilen muss. Stillen hätte ich auch gern geteilt (dafür hat er in der schwierigen Stillanfangszeit das Fingerfeeding, das mir persönlich sehr, sehr schwerfiel, fast komplett übernommen) ;)
    Das war und ist für mich nicht verhandelbar. Er hatte da immer die Wahl, und er hätte auch immer die Möglichkeit gehabt, zu gehen und zu seiner Tochter dennoch nach seinen Möglichkeiten eine Bindung aufzubauen, aber nicht, mit mir zusammen Elternpaar zu sein.


    Für uns hat das so gut gepasst. Außer in Teilen meine Eltern kenne ich kein anderes Elternpaar persönlich, das das auch so handhaben würde. Deshalb sind die Spielplatzmütter auch öfter entweder befremdet von meinem Mann oder ein wenig neidisch. Ungewohnt ist es für alle erstmal.
    Außer meinen Eltern (und selbst die teilweise nicht...) findet das hier niemand ganz normal, weder im Verwandten- noch im Freundes- und Bekanntenkreis.
    Ich hab auch keine große Hoffnung, dass das im Kindergartenumfeld besser wird, aber die Hoffnung stirbt zuletzt ;)


    Und ja, was wir da teilweise an Blicken oder Kommentaren ernten ist himmelschreiende Genderkacke und ziemlich abwertend ihm, mir und unserer Tochter gegenüber. Die andere Variante ist halt das bewundernde Staunen, die Frauen zum Beispiel, die sich beim Pärchenspaziergang mit verzücktem Lächeln nach meinem Mann mit Kind im Tragetuch umdrehen. Das ist zwar erstmal angenehmer, und löst vielleicht sogar was Positives aus, Normalität geht aber anders. #weissnicht


    Ich bin froh, dass es bei uns so ist. Mein Mann ist froh, dass es so ist. Und unsere Tochter zieht da auch Stabilität und Geborgenheit draus, da bin ich mir sicher. Ihr Papa macht sie genauso froh wie ich. Und weil wir uns abwechseln können jeder viel Verständnis für den anderen haben, sind wir auch entspannter, als wir es sonst wären.

  • Oh, das klingt so komisch. Also es ist nicht so das ich beruhigter bin weil ich denke es passiert was wenn ich nicht dabei bin. Die Kinder sind auch dann anständig versorgt und wenn ich zb zum Arzt muss ist das so. Oder ich muss mit einem Kind zum Arzt und Papa geht derweil mit Baby einkaufen. Da hab ich keine Bedenken. Aber meine Kinder mögen halt sehr gern rund um die Uhr bequatscht werden und viel mit irgendwelchen Spielen und so beschäftigt werden, und das kann mein Mann nicht so. Also die Babies auf dem Schoß bespaßen oder so klappt nicht gut. Da fehlt der Draht irgendwie. Je größer sie werden, desto besser wird es aber. Und unsere 3jährige zb. wird jeden Abend von Papa ins Bett gebracht, mit Geschichte und einschlafkuscheln. #love


    Und er ist hier auch der Tober, der der Frühstück macht mit den Kindern zusammen usw.... Ich würde sagen das ist schon einigermaßen ausgeglichen.


    Ach so, momentan hab ich leider keine Hobbies. Auch tatsächlich keine Zeit. Ich hoffe zum Herbst/Winter wieder ein Rentnerpony zu haben das ich bekuscheln kann. Und auf den Hof können die Kinder ganz einfach mit.

  • OOooh, Tortellini, willst du das mit unserem Kind nicht auch machen? Das klingt so schön!
    Ich tu mich da auch schwer mit. Unsere ist zum Glück Marke lass mich mal machen, mama... oh, du singst? toll. ich geh dann mal... :D


    Disclaimer: Ich kann auch Fingerspiele und hab schon so einige Stunden damit verbracht. ;)

  • Ich kenne eigentlich nur sehr motivierte Väter und hier ist das Tragen in den letzten Jahren salonfähig geworden und Väter und Mütter tragen halbwegs ausgewogen.
    Jedoch: es sind schon in erster Linie die Mütter, die die große Elternzeit nehmen und stillbedingt sind Babys meist von der Mutter abhängig. Wie stand neulich auf der Raben-Facebook Seite so schön: Nothing stops the sleepy cry but the Boob.

  • Also hier in der Machoecke...seufz. Räusper...also hier herrscht ja quasi Dauerstreitthema. Leider.
    Er sagt er kann mit Baby nicht. Und verweigert schlichtweg. Er legt sie auch einfach weg wenn sie weint. Grrrr...und ich kann Baby nicht einfach für sich weinen lassen. Also immer wieder Diskussions nö Streitthema. Ich zwinge ihn immer wieder massiv dazu sich auch mal zu beteiligen. Also er hat schon zwei - dreimal Windel gewechselt od. gebadet oder angezogen Sie ist 7! Monate. Im Endeffekt bleibt alles an mir hängen. Was zu ständigen Aggressionsausbrüchen bei mir führt.
    ABER mit der Großen macht er viel. Also gerade abends versorgt er sie komplett und bringt sie ins Bett. Also wirds besser wenns Kindlein größer wird.
    Und tja ohne den Schwiegerschatz die hier im Haus wohnt und mir viel Hilft würde ich eingehen. Sie passt dann bei Friseurbesuchen etc. auf.

  • wir waren als recht junge Eltern in der glücklichen Situation, schon in der Babyzeit beide etwa gleich viel für unser Kind zu sorgen. Zwar war ich ein Jahr zuhause, während der Papa tagsüber Uni hatte, aber eben nicht ganztags, so dass ihm genug Zeit blieb für alles außer Stillen. Tragetuch bzw. Tragedinger auswählen war meine Aufgabe, aber getragen hat er ebenso und sich das auch nie von irgendjemandem blöd reden lassen. Eingewöhnung in der Kita hat der Papa gemacht, während ich Vollzeit im Praktikum war. Zum Kinderarzt sind wir häufig beide, und wenn ich mal krank ausfiel oder für wenige Tage weg war, lief bei den beiden alles prima.


    In den über fünf Jahren, die wir nun getrennt sind, haben wir meistens 50/50 betreut, das war irgendwie klar. Da sind wir allerdings auch in unserem Umfeld die Ausnahme, in der Familie sowieso, von den Verwandten kam auch die Vorhersage, dass wir das gleichberechtigte aufgeben müssten, sobald der Papa nach dem Studium anfangen würde zu arbeiten. #confused Letztlich hab ich zuerst angefangen zu arbeiten nach dem Studium und wir haben das halbe-halbe beibehalten, und nun beim zweiten Kind ist er genauso von Anfang an mit zuständig für alles außer Stillen wie seine Frau.


    Inwiefern man den Partner dazu bringen kann, die Hälfte der Arbeit zu übernehmen, wenn er das nicht scon von sich aus tut, weiß ich nicht. Es war jedenfalls kein Kriterium, nach dem ich mir ihn als Partner ausgesucht habe, und wir hatten ja noch nicht geplant, Eltern zu werden. Hätte also auch anders laufen können. Seine verbale Aufgeschlossenheit gegenüber gleichberechtigter Arbeitsteilung und Kindererziehung hat sich als verhaltenskongruent herausgestellt, und offenbar hat ihm das Vatersein in den vergangenen 9 Jahren so gut behagt, dass er das ein zweites Mal machen will. #super

  • Runa, ich hab so gut wie nie Termine allein. Ich kann die Zeiten ohne Kinder quasi an einer Hand abzählen. Oder sagen wir besser ohne Baby. die Großen spielen ja auch schon allein im Garten.
    Ich denke, Gleichberechtigung diesbezüglich hängt 1. stark von den Kindern ab, 2. stark von der Tätigkeit beider Eltern und 3. von den individuellen Verhältnissen zwischen Baby und Vater/Mutter ab.


    Wenn der Vater kaum daheim ist, wie sollte er dann genauso viel beim baby machen? Wenn das baby extrem an der Mama hängt und viel die Brust braucht, MUSS der Papa sich dann da durchquälen zusammen mit dem baby oder ist die einfache Variante dann nicht besser?


    Unsere Kinder haben alle keine Flasche genommen, wenn sie Hunger bekommen hätten, hätte mein Mann ziemlichen Stress mit ihnen bekommen.


    Wenn ich Termine habe, gehen wir alle zusammen. Wenn das Baby etwas größer ist und mein Mann da ist UND wach und Zeit hat, dann kann er da auch schon mal kurz aufpassen, wenn der Termin in der Nähe ist. Aber oftmals gibt es unser Tagesablauf gar nicht her, dass er sich da um was kümmert.


    Und ich bin auch ruhiger wenn ich auf die Kinder aufpasse... ich kann auch nicht schlafen, während mein Mann auf sie aufpasst. Ich kann nur schlafen, wenn sie auch schlafen.

  • Unser Kleiner war zunächst einige Wochen auf der Intensivstation, ein überhaupt nicht bindungsförderndes und sehr strapaziöses Setting. Das hat uns aufgezeigt, dass wir uns beide sehr stark einbringen müssen. Stillen und abpumpen war mein Part, und viele andere Dinge hat mein Partner im gleichen Umfang übernommen wie ich. Leider mit einer sehr großen Ausnahme: Arzt- und Therapietermine einschließlich deren Organiation hängen nahezu vollständig an mir, da er sich überfordert fühlt, und das ist sehr viel.


    Im Alltag, ganz besonders in der Schwiegerfamilie, begegnet uns deshalb eine Menge Genderkacke, meist wird mein Partner überschwänglich für Selbstverständlichkeiten gelobt und betont, wie wunderbar er mir hilft.

  • Mein Mann arbeitet Vollzeit, ich bin in Elternzeit.


    Wickeln, füttern, ins Bett bringen, trösten, umziehen, baden, vernünftige Brotbox herrichten, frisch gewaschene Unterhosen finden usw...ist alles kein Problem für meinen Mann und vom ersten Tag an selbstverständlich.


    Es gibt immer mal Phasen und Situationen, in denen eher Mama gefragt ist und wenn möglich, kommen wir dann den Bedürfnissen der Kinder nach.
    Es ist aber auch ein Lernprozess für mich gewesen, hier auch mal das Ruder aus der Hand zu geben. ;)


    Es hängt schon auch vom Kind ab und auch vom Alter. Aber auch an der Bereitschaft der Eltern, sich einzubringen oder eben auch mal Verantwortung abzugeben und zu vertrauen.


    Ich möchte es so wie es bei uns läuft nicht missen. Wenn ich hier komplett 24 Stunden für alles alleine zuständig wäre, würde ich durchdrehen.

    • Offizieller Beitrag

    Milbenfuß, habt ihr das so im Vorfeld auch geplant gehabt, oder kam diese "Verteilung" mit der Zeit?
    Finde ich immer wieder intressant, das so zu hören (naja, lesen hier ;-)) wie es woanders läuft.
    Findet Dein Mann nicht schade, dass es so ist? Oder war das auch sein Wunsch?


    Rheinländerin, das war ja bei uns auch so. Ich glaube, der lange Aufenthalt im Krankenhaus fordert das einfach.
    Nervt schon, wenn der Mann quasi als "Hilfe" der Frau gesehen wird, oder? So gehts mir jedenfalls.
    Wobei ich zB finde, er könnte nachts schlafen, während ich den Muk versorge, da er voll arbeiten muss momentan. (Er verdient eben deutlich mehr, da ist finanziell keine 50/50 Elternzeit drin...leider. Er macht im Sommer nochmal.) Aber weiterschlafen will er nicht, er ist dann lieber müde auf Arbeit.


    Wir kommen beide aus dem Leistungssport und ich hab mich nie darin gesehen, ganz aufzuhören, während mein Partner voll weitermacht.
    Wir gehen nun beide in den Breitensportbereich aber unterstützen uns so, dass beide wenigstens weitermachen können. Das war mir schon immer wichtig.


    Wenn ich da meinen Mann mit dem Muk auf dem Bauch sehe, beide schlafen tiefenentspannt, da platz ich vor Liebe und Freude... (Gefühlsdusel muss grad mal sein ;-))

  • Also in der Babyzeit bis ca. 2,5 oder 3 bin ich beruhigter wenn ich dabei bin. Mein Mann gibt sich Mühe, hat aber für Babies nicht so das Gespür oder "Händchen", sodass die Kinder in diesem Alter Mamakinder sind. Das ergibt sich automatisch.


    Das ist hier auch so.
    Meine Kinder sind zeitgerecht geboren, wäre das anders, hätte ich sicherlich seine Unterstützung gebraucht und bekommen. Sofern das neben dem Job geht. Aber da ist er flexibel.
    So habe ich mich in erster Linie um die Babies gekümmert.


    Wenn ich beim Friseur bin, bin ich beim Friseur. ^^ Ich bin dann auch gleich einen Tag lang weg, weil der am Ende der Stadt ist.
    Dann muß der Manduca her. Wenn der Jüngste (2,5) dann auch sieht, daß ich nicht da bin, läßt er sich vom Papa trösten.