Jeden Montag gibt es den Morgenkreis. Bislang war es so, dass, wer wollte, erzählen durfte, was er am Wochenende so gemacht hat.
Das kenne ich bei Montessori auch so und bei uns an der Schule artet es ganz bestimmt nicht in einen "Höher-Schneller-Weiter"-Wettbewerb aus. Übrigens erzählt auch die Lehrerin von sich und es sollen nicht mehr als 3 Sätze sein.
Unsere haben es so gelöst, dass sie sich vorher zwei nichtssagende Sätze zurechtgelegt haben: Ich habe im Garten gespielt. Ich habe die und die Kinder getroffen und mit ihnen draußen gespielt. ich bin mit XY Fahrrad gefahren.
Ich verstehe jetzt nicht, was an Sätzen wie Hagendeel vorschlägt, "zu intim" ist, aber das sieht ja jedeR anders.
Und weil eins meiner Kinder auch so ist, dass ihm am Montagmorgen nichts mehr einfällt, besprechen wir dann immer auf dem Schulweg, was es "Erzählenswertes" gibt. Ich staune ja immer, was dem Kind vom Wochenende im Gedächtnis ist (Beispiel: Oma & Opa waren (einmal im Jahr) zu Besuch, aber als Erstes fällt dem Kind ein, dass es einen Playmobil-Dino im Garten verloren hat.)
Aber da unsere übers Wochenende Hausaufgabe aufbekommen, ist zumindest ein Standardsatz: "Ich habe meine Hausaufgaben gemacht."
Und zum "Müssen": Ermuntern fände ich gut, "zwingen" weniger, aber "nie etwas sagen" auch nicht wirklich die richtige Lösung. Und ich glaube schon, dass es für eine Grundschullehrerin manchmal ganz erhellend sein kann, mitzubekommen, was zu Hause so los ist (z.B. wenn das Kind berichtet, dass es Fußball-WM-Endspiel geschaut hat, muss sie sich nicht wundern, dass es müde ist o.ä.).