Patrick: ok, so bin ich einverstanden (man sehe mir evtl Emotionalitaet nach, Tag 4 heute :D).
Bei uns ist der Mann irgendwie ohnehin nicht 100% verfügbar, trotz klassischer Rollenverteilung, oder, wie du sagst, 100% aber nicht Flatrate.
Zum einen ist es so, dass er, wenn er nach Hause kommt, keineswegs von allem befreit ist, sich Pantoffeln und Bier zum Sofa ordert... SO klassisch hamwers nicht
Er ist abends Familienvater, heißt: er kann nicht dramatisch Ueberstunden machen (1 der Gründe für den Arbeitgeberwechsel neulich.), seine Familie fordert ihn dann.
Ich hab nen Mann geheiratet, kein Portemonnaie.
Die andere Sache ist:
Abgesehen davon, dass jetzt das 2. Kleinchen da ist, wäre ich sehr gerne wieder in meinen Beruf eingestiegen.
Aber obwohl es ein Frauenberuf ist, ist die Familienvereinbarkeit mAn nicht gegeben.
Im normalen Job heißt Teilzeit meist, dass man nur eine entsprechende Anzahl Tage mit voller Stundenzahl leistet.
In Führungspositionen biste draußen, weil diese den Frauen abverlangen, erst den normalen Job (Patientenversorgung auf der Station) zu machen und dann nebenher und meist eben während der Überstunden oder nach den normalen Dienstzeiten an Gremien, Arbeitskreisen, Meetings, Fortbildungen teilzunehmen.
Ab der PFlegedienstleitung wird das anders, alles drunter in den Hierarchien ( stellvertretende PDL, Abteilungsschwestern, Stationsschwestern) hat also auch im Kob Doppelbelastung und leitet ein bisschen nebenher.
Na jaaaa, is ja auch keine riiichtige Führungsposition... Scheint der Tenor zu sein.
So wird's dann auch bezahlt.
Ich hatte mit 17 Jahren Berufserfahrung und 4 Jahren Leitungsposition (mittleres Management: 20 MA, 34 Patienten, Budget- und Personalverantwortung)
1700 raus. Inkl aller Zulagen.
Das war jetzt viel "Butter bei die Fische"
aber nur scheinbar OT.
Mein Mann hat nach 1 Jahr Berufsleben dtl mehr netto als ich hatte. OHNE Überstunden. Ohne Schichten. Mit Gleitzeit.
Bei beiden ist Teilzeit nicht Mgl.: er hätte schlichtweg keine Stelle bekommen.
Also: ja, wir haben uns dem System gebeugt. Nein, unterstützenswert finden wir es nicht, das Karrierekarussel wird sich ohne uns drehen, aber ein bisschen nett leben wollen wir doch.
Und die Frage nach den sozialen Berufen und ob die sich da etwa auch beschweren ist gleich mitabgegessen.