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  • was braucht es denn dann noch zum fehlendem Zahnwechsel um dem Kind eine Rückstellung zu empfehlen. Und warum ist es überhaupt ein Kriterium, wenn es doch nicht wichtig ist?

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan

    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Und noch eine Frage: gibt es wirklich Kinder, die beim schuleintritt nicht, also richtig gar nicht, wie Tikaani es beschreibt, rechnen können? Ausnahmen mag es geben, aber die Waldorf Schule scheint das ja als normal Zustand anzusehen und das entspricht so gar nicht dem was ich erlebe

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  • PaulaGreen Wo siehst Du denn, daß Bedürfnisorientierung konzeptionell ausgeschlossen ist? Ich seh das gar nicht so, im Gegenteil. #weissnicht

    Kennst Du das "bewegte Klassenzimmer" für die ersten beiden Schuljahre? Es ermöglicht der Lehrkraft, jederzeit eine entstehende Unruhe oder Unkonzentriertheit in der Klasse aufzufangen und umzuwandeln. So gibt es mehrere Beispiele, wie in der Waldorfpädagogik auf Bedürfnisse eingegangen werden kann, Susan Sto Helit hat auch schon einige Beispiele genannt, die sie selbst erlebt hat.

    Und im Familienleben reagiere ich auch nicht immer nur individuell, sondern sehr oft auch prinzipiell. Es gibt bei uns einige (okay: wenige), aber sehr klare Werte, die nicht mißachtet, und Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. So ist es auch in der Waldorfschule, "liebevolle Autorität" oder "liebende / geliebte Autorität" heißt das da. Für mich ist das kein Widerspruch zur Bedürfnisorientierung.

    Liebe Grüße von Tikaani (früher: Casa)

  • Ich kenne es so, wenn man von der Waldorf Schule eine verbindliche Zusage für eine ein Jahr später Einschulung hat, geht die Rückstellung problemlos durch.

    Also anmelden bei Waldorf und dann Rückstellung beantragen. Dann darf nämlich die Waldorfschule als aufnehmende Schule darüber entscheiden.

    Mich würde ja der umgekehrte Fall aus konzeptioneller Sicht interessieren. Ist ein körperlich weit entwickeltes Kind (sehr groß und körperlich fit, 4 bleibende Backenzähne und 4 verlorene Milchzähne mit 5,3 Jahren) dann auch entsprechend früher schulreif?

  • was braucht es denn dann noch zum fehlendem Zahnwechsel um dem Kind eine Rückstellung zu empfehlen. Und warum ist es überhaupt ein Kriterium, wenn es dich nicht wichtig ist?

    Na wie Tikaani schrieb, wird halt auf die körperliche und geistige Verfassung geschaut. Das ist ja im Prinzip bei der normalen Untersuchung des Gesundheitsamtes nicht anders, nur das die Kriterien wahrscheinlich nicht dieselben sind.

    Vielleicht kann Monchichi mehr dazu erzählen?

  • Meine Frage wird auch nicht beantwortet - warum wohl? #angst

    Hab ich doch #confused

    Womit?

    Du hast nur geschrieben, dass es bei euch nicht interessiert hat.

    Dann habe ich Deine Frage wohl falsch verstanden. Denn ganz praktisch ist hier nix passiert, "obwohl" das Kind zum Einschulungszeitpunkt noch keine Milchzähne verloren hatte.

    Es wurde nicht zurückgestellt, also muss man nix machen.

    Welche Antwort hättest Du erwartet?


  • PaulaGreen Wo siehst Du denn, daß Bedürfnisorientierung konzeptionell ausgeschlossen ist? Ich seh das gar nicht so, im Gegenteil. #weissnicht

    Und im Familienleben reagiere ich auch nicht immer nur individuell, sondern sehr oft auch prinzipiell. Es gibt bei uns einige (okay: wenige). aber sehr klare Werte, die nicht mißachtet, und Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. So ist es auch in der Waldorfschule, "liebevolle Autorität" oder "liebende / geliebte Autorität" heißt das da. Für mich ist das kein Widerspruch zur Bedürfnisorientierung.

    Bedürfnisorientierung im schulischen Kontext sehe ich stark im Montessoriansatz.

    Da wird wahrgenommen, welche Fähigkeiten und Interessen das Kind zeigt und im dann angepasst dazu Material angeboten, dass es bearbeiten darf.

    Bei Waldorf sehr ich in Deinen Ausführungen und auch in meiner Wahrnehmung genau das nicht. Da spielt das gezeigte Interesse und die gezeigte Fähigkeit keine Rolle. Es ist sehr starr vorgegeben, in welcher Reihenfolge, welchem Tempo und zu welchem Zeitpunkt etwas zu erfolgen hat.

  • Ich muss ehrlich sagen, ich finde es gerade ziemlich verletzend, wie hier diskutiert wird.

    Wenn für einige Schreibende hier die Waldorfschule nicht passt, ist es doch in Ordnung. Ich glaube auch nicht, dass das Konzept das Nonplusultra für jedes Kind und jede Familie ist.

    Aber die Eltern, die sich dazu entschlossen haben, haben sich viele Gedanken gemacht. Da finde ich Sätze wie "wie kann man nur" wirklich gemein.

    Glaubt hier ernsthaft jemand, ich oder eine der anderen Eltern würden ihre Kinder auf eine Monstersektenschule geben, die Kinder straft, ihnen das Lernen oder individuelle Entwicklung verbietet?

    Ja, es gibt Waldorfschulen, Waldorflehrpersonen usw. die echt einen am Laufen haben. Aber ich sehe meine Kinder. Ich achte auf sie. Und wenn da irgendwas derartiges passieren würde, wären sie da keinen Tag länger.

    So ich bin jetzt hier raus, das ist doch doof.

    Offenbar werden die Beiträge eh nicht oder nur zum Teil gelesen wenns nicht in die Waldorfgeisterbahnagenda passt.

  • Tikaani Ich nehme Dich wenn Du von Eurem Familienleben schreibst als sehr bedprfnisorientiert war. Ich habe den Eindruck, dass Du da sehr genau hinspürst und sehr individuell reagierst.

    Vor diesem Hintergrund frage ich mich, wie Du damit umgehst, dass diese individuelle Bedürfnisorientierung in meiner Wahrnehmung bei Waldorf konzeptionell ja quasi nicht existiert. (Im staatlichen Schulsystem findet sie zwar faktisch auch wenig Raum, was jedoch eher an Ressourcen der Lehrkraft liegt und nicht konzeptionell ausgeschlossen wird).

    Ich kann nicht erkennen, dass in der Konzeption staatlichen Regelschulen mehr Raum für individuelle Bedürfnisorientierung vorgesehen wäre als an Waldorfschulen, sondern denke, dass unterschiedliche Bedürfnisse sich in der jeweiligen Schulform besser entfalten lassen. Wer z. B. nicht das Bedürfnis hat, mit tagtäglich in ein festes Zeitraster getaktet mit nahezu immer derselben Gruppe in einem geschlossenen Raum zu sein, dort Anforderungen einer anderen Person nachzukommen, sich mit anderen zu messen und bewerten zu lassen, findet an einer staatlichen Regelschule wenig Raum zu individuellem Lernen und Entfaltung.

    Meiner Beobachtung nach wünschen die meisten Eltern für ihre Kinder eine Schule, in der nach Vorgaben gelernt wird, nicht nach individuellem Bedürfnis. Wählt man für sein Kind eine Schule, an der es seine Zeit verbringen darf, mit wem es mag, und sich beschäftigen darf, wie es mag, sofern es sich zu den Schulregeln kompatibel verhält, wirkt das auf viele Leute befremdlich bis provokativ.

  • Zur Rückstellung und Zahnwechsel kann ich etwas sagen

    DAs war hier ein Kriterium

    Und ein anderes dass das Kind noch nicht sieben war.

    Dann folgte ein entsprechendes Gespräch mit dem Kinder bzw. Mehrere und dann die Empfehlung das Kind zurückzustellen.

    Die Schule hatte da auch einen Arzt zur Hand, der ein entsprechendes Gutachten / Empfehlung erstellt hat.

    Rückstellung war dann kein Problem mehr.

    Problem dabei finde ich eben, dass ich hier eine „Vorgenommenheit“ erkenne durch die zwei oben beschriebenen Kriterien, dass die Gespräche dann eben auch unbewusst gelenkt werden.

    Spannenderweise hat sich in BaWü jetzt ja auch wieder der Stichtag 30.6. durchgesetzt (anstatt 30.9.)

    Das war halt schon so eine Trend, Kinder mit 6 einzuschulen und im Vergleich war das Vorgehen der Waldorfschule noch etwas auffälliger als es zuvor gewesen ist.

    Grüße von Claraluna

    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Tikaani Ich nehme Dich wenn Du von Eurem Familienleben schreibst als sehr bedprfnisorientiert war. Ich habe den Eindruck, dass Du da sehr genau hinspürst und sehr individuell reagierst.

    Vor diesem Hintergrund frage ich mich, wie Du damit umgehst, dass diese individuelle Bedürfnisorientierung in meiner Wahrnehmung bei Waldorf konzeptionell ja quasi nicht existiert. (Im staatlichen Schulsystem findet sie zwar faktisch auch wenig Raum, was jedoch eher an Ressourcen der Lehrkraft liegt und nicht konzeptionell ausgeschlossen wird).

    Ich kann nicht erkennen, dass in der Konzeption staatlichen Regelschulen mehr Raum für individuelle Bedürfnisorientierung vorgesehen wäre als an Waldorfschulen, sondern denke, dass unterschiedliche Bedürfnisse sich in der jeweiligen Schulform besser entfalten lassen. Wer z. B. nicht das Bedürfnis hat, mit tagtäglich in ein festes Zeitraster getaktet mit nahezu immer derselben Gruppe in einem geschlossenen Raum zu sein, dort Anforderungen einer anderen Person nachzukommen, sich mit anderen zu messen und bewerten zu lassen, findet an einer staatlichen Regelschule wenig Raum zu individuellem Lernen und Entfaltung.

    Meiner Beobachtung nach wünschen die meisten Eltern für ihre Kinder eine Schule, in der nach Vorgaben gelernt wird, nicht nach individuellem Bedürfnis. Wählt man für sein Kind eine Schule, an der es seine Zeit verbringen darf, mit wem es mag, und sich beschäftigen darf, wie es mag, sofern es sich zu den Schulregeln kompatibel verhält, wirkt das auf viele Leute befremdlich bis provokativ.

    Wird jetzt ein wenig OT aber dennoch:

    Tatsächlich denke ich auch, dass an reformpädagogischen Schulen wie Du sie beschreibst ein sehr hohes Maß an Bedürfnisorientierung gelebt wird.

    Ich habe mir auf meiner Suche auch eine solche Schule angeschaut und mich dazu entschieden, dass es für die Bedürfnissen meines Kindes nicht der richtige Ort ist.

    Sehr angenehm fand ich, dass beide Seiten (Ich und die Schule) dies gut und wertfrei nebeneinander stehen lassen konnten. Die beiden "Puzzleteile" haben halt nicht zueinander gepasst.

    Genau das ist allerdings mein Knackpunkt an Waldorf. Dort sind es nicht zwei Puzzleteile, die nicht passen, sondern ein Puzzleteil, das für sich in Anspruch nimmt, die "richtige" Sicht aufs Kind zu haben und ein Puzzleteil (Eltern und Kind), die nicht passen, weil sie diese richtige Sicht nicht annehmen und verstehen wollen.

    In meiner Wahrnehmung ist unsere erlebte Erfahrung sicherlich in der Art der Kommunikation maximal unglücklich verlaufen. Ich nehme jedoch den beschriebenen Absolutismus durchaus nicht nur als unglücklichen Einzelfall, sondern als Teil des steinerschen Weltbilds war. Und primär auf diesen Absolutismus zielt meine Kritik.

  • Bedürfnisorientierung sucht man an einer Regelschule doch eher vergeblich. Vielleicht, wird im kognitiven Bereich, geguckt ob das Kind mehr " futter" braucht oder etwas weniger und mehr Zeit oä. Aber das war es doch schon. Schule ist doch viel mehr als Rechnen, schreiben,lesen. Hier an der FWS, sind die Schüler noch viel draußen, spielen und arbeiten im Wald . Lernen somit von der Hand in den Kopf. Ein 6 jährigers Kind ist noch nicht dazu bereit 45 min still zu sitzen und konzentriert zu zuhören.

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • Mein beiden älteren Kinder haben einige Monate in einem Waldorf-Kindergarten verbracht. Leider haben wir dort keine positiven Erfahrungen gemacht und haben schliesslich wieder gewechselt. Ich schreibe unsere Erfahrungen im nächsten Absatz auf. Bei uns war auch das Thema Schulreife ein Thema und da ein richtiges "Kleben" am Jahrsiebt und am Zahnwechsel als Kriterien. Wir haben erlebt, dass Kinderbedürfnisse (wie auf Toilette gehen) nach hinten gestellt wurden, dass mit Spielentzug bestraft wurde, wenn manche Sachen nicht eingehalten wurden (aufessen, etc.) und dass keine Rücksichtsnahme auf Tagesabläufe einzelner Familien von Seiten der Einrichtung möglich war.

    Nun ist es gut möglich, dass da wieder Einzelfälle sind, aber dann frage ich mich schon, warum einzelne Einrichtungen unter dem Namen Waldorf so agieren dürfen.

    Meine beiden älteren Kinder wechselten nach einem Umzug in einen Waldorf-Kindergarten. Die Alternative wäre eine katholische Kita in 7 km Entfernung gewesen oder Montessori, das war mir aber mit 30 km zu weit weg. Der Waldorf Kindergarten war 15 km entfernt und machte einen sehr idyllischen Eindruck. Ein Blockhaus auf dem Land, großer Garten, von Natur umgeben. Für uns, aus der Großstadt kommend, war das wirklich entzückend. Auch innen alles aus Holz, ein Holzofen, eine kleine Küche direkt im Gruppenraum, ein Kastanienbad, Naturmaterialien; wirklich wunderschön. Es gab einen festen Speiseplan, hier waren die Kinder auch be der Zubereitung zum Teil integriert, z.B. wurden einmal wöchentlich Semmeln gebacken, wo die Kinder den Teig mit vorbereiteten und Semmeln formten. Im Frühjahr/Sommer gab es einen wöchentlichen Wandertag, immer die gleiche Route zu einem See, wo dann auf Bierbankgarnituren (die zu einem Gasthaus gehörten) Brotzeit gemacht wurde, danach ging es zum Spielplatz und da war dann später die Abholzeit.

    Meine Kinder wechselten im Dezember dorthin. Mein Sohn wurde da gerade 5 Jahre alt. Im Vorfeld hatte uns niemand gefragt, ob wir ihn mit 5 einschulen wollten. Das wurde beiläufig im Januar mal gefragt und der Erziehern sind kurz die Gesichtszüge entgleist, als ich sagte, dass wir eigentlich schon daran denken. Zwei Tage später wurde ich zum Elterngespräch in den Kindergarten zitiert, wo mir dann die Kindergartenleitung und eine Erzieherin (insgesamt waren immer 3 Betreuerinnen da) gegenüber saßen. Es wurde überhaupt nicht darauf eingegangen, zu evaluieren, ob mein Sohn schulreif sei oder nicht. Nein, mir wurde sofort ein schlechtes Gewissen gemacht. Was ich denn für eine Mutter sei, die sowas in Beträcht zöge, v.a. bei einem Jungen, usw. Der zu diesem Zeitpunkt nicht vorhandene Zahnwechsel war ein Thema und das er insgesamt einfach zu jung sei. Ich wollte aber nicht einknicken und daraufhin wurde mir mitgeteilt, es sei schon meine Entscheidung, auch wenn sie es nicht verstehen könnten, mein Sohne dürfe aber nicht an den Vorschulaktivitäten teilnehmen, weil sie ihn einfach nicht als Vorschulkind sähen. Der Zahnwechsel kam dann 3 Monate später (also mit 5J3M) und die Schulärztin befand ihn auch für schulreif, aber auch dann durfte er nicht bei den Vorschulaktivitäten (Bau einer Holzkiste, Erfinden und Malen einer Geschichte, Vorstellung der Geschichte vor den Eltern) teilnehmen.

    Mein Tochter war 3 Jahre alt, als sie wechselte. Wir waren mitten im Umzugsstress, mussten übergangsweise in einer Ferienwohnung wohnen, waren täglich auf der Baustelle, ich hatte meine Abschlussprüfungen an der Uni. Dem Kindergarten-Team war das bekannt. Trotzdem hatten wir gleich in der ersten Woche eine unschöne Situation. Ein Kind hatte Geburtstag und einen Kuchen mitgebracht. Alle Kinder sollten dem Kind einzeln gratulieren, meine Tochter stand nur da und sagte nichts. Daraufhin wurde sie von der Geburtstagsfeier ausgeschlossen, bekam keinen Kuchen und durfte nur zuschauen. (Rückblicken hätte ich da schon explodieren sollen, aber der ganze Stress drumherum....)

    Im Frühjahr begleitete ich den Kiga beim Wandern (jedesmal sollte eine Mutter oder ein Vater als Begleitung mitkommen). Die Wanderung an sich war schön. Dann kamen wir zu einem Bächlein. (Über Bäche zu springen war als ein Kriterium für Schulreife angegeben.) Nun wurden explizit die Vorschulkinder aufgefordert, doch mal über das Bächlein zu hüpfen, was die meisten auch taten. Ein Mädchen wollte nicht, hier wurde noch zwei-, dreimal aufgefordert aber dann davon abgelassen. Als ein jüngerer Junge (4 oder 5 Jahre alt) sagte, er wolle doch auch mal darüber springen, wurde dies verneint, da keine Zeit mehr sei und es ging weiter. Alle setzten sich zum Brotzeit machen und aßen. Zwei Kinder mussten auf Toilette, die Kiga-Leitung entschied, die Kinder sollten warten, bis die Brotzeit beendet war. Nach eine Weile fingen die beiden Kinder an, auf der Bank hin- und her zu rutschen. Schließlich nahm eine der Erzieherinnen, als die Leitung wegschaute, und lief mit ihnen zur Toilette. Mir taten die Kinder leid! Was wäre wohl gewesen, wenn sie eingenässt hätten?

    Als mein Sohn dann zur Schule ging, kam er einen Tag/Woche so heim, dass er vor mir daheim gewesen wäre, weil da erst die Abholzeit im Kiga anfing. Ich fragte also im Kiga, ob es möglich wäre, an diesem einen Tag meine Tochter 20 Minuten früher abzuholen, da ich nicht wollte, dass mein 5-jähriger Sohn einen Schlüssel zur Schule mitnehmen muss und ein halbe Stunde alleine daheim ist. Aber es war ja meine Schuld, ich hätte ihn ja nicht mit 5 einschulen müssen und früher abholen ginge ja nicht, da die Altersgruppe meiner Tochter da Aquarellmalen hätte. Ich fragte, ob sie dann nicht mit den anderen Kindern (die hatten da Spielzeit im Garten) im Gartne spielen könne, aber das wurde auch nicht gern gesehen. Im Endeffekt war es dann jede Woche ein betteln, ob meine Tochter nun früher gehen darf.

    Meiner Tochter, die ein picky eater war, wurde auch oft die Spielzeit im Garten verboten, weil sie nicht aufgegessen hat oder ein Essen nicht probieren wollte. Sie saß dann alleine drinnen am Tisch. während die anderen Kinder spielen durften.

    Ich könnte noch viel mehr Erlebnisse schreiben, aber ich denke das reicht nun. Für uns hat es auf jeden Fall gar nicht gepasst und im Rückblick hätte ich meine Kinder da wahrscheinlich gleich nach der ersten Woche wieder rausnehmen sollen. Aber ja, damals wollte ich es dort gerne schön finden.

  • Bedürfnisorientierung sucht man an einer Regelschule doch eher vergeblich. Vielleicht, wird im kognitiven Bereich, geguckt ob das Kind mehr " futter" braucht oder etwas weniger und mehr Zeit oä. Aber das war es doch schon. Schule ist doch viel mehr als Rechnen, schreiben,lesen. Hier an der FWS, sind die Schüler noch viel draußen, spielen und arbeiten im Wald . Lernen somit von der Hand in den Kopf. Ein 6 jährigers Kind ist noch nicht dazu bereit 45 min still zu sitzen und konzentriert zu zuhören.

    das ist jetzt aber wirklich Whataboutism bzw. eigentlich falsch.

    Da werden tausende Schulen über einen Kamm geschoren

    was es hier ja auch schon hieß, dass man das doch bitte nicht mit den Waldorf Schulen machen sollte.

    Welche Schule kennst Du, die die Erstklässler 45 min am Stück sitzen läasst mit Frontbeschallung. Also ganz bestimmt nicht das was mir meine Lehrerinnen Freundinnen erzählen oder was meine Kinder selbst erlebt haben.

    Grüße von Claraluna

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  • Ich nehme jedoch den beschriebenen Absolutismus durchaus nicht nur als unglücklichen Einzelfall, sondern als Teil des steinerschen Weltbilds war. Und primär auf diesen Absolutismus zielt meine Kritik.

    ja klar ist das so.

    Esoterik und Sekten beanspruchen Absolutismus für sich.

    Bist Du nicht dafür bist Du dagegen oder einfach noch nicht erleuchtet. Deswegen wirst Du da auch niemals nie auf Augenhöhe diskutieren können.

    Hier auch noch einmal ein Erfahrungsbericht:

    100 Jahre - "Waldorf hat den Charakter einer Sekte"
    Nicholas Williams hat an drei Waldorfschulen unterrichtet - ehe er sich entsetzt abwandte. Was dort passiert, habe sektenhafte Züge.
    www.sueddeutsche.de

    Grüße von Claraluna

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  • Bedürfnisorientierung sucht man an einer Regelschule doch eher vergeblich. Vielleicht, wird im kognitiven Bereich, geguckt ob das Kind mehr " futter" braucht oder etwas weniger und mehr Zeit oä. Aber das war es doch schon. Schule ist doch viel mehr als Rechnen, schreiben,lesen. Hier an der FWS, sind die Schüler noch viel draußen, spielen und arbeiten im Wald . Lernen somit von der Hand in den Kopf. Ein 6 jährigers Kind ist noch nicht dazu bereit 45 min still zu sitzen und konzentriert zu zuhören.

    In Regelschulen sitzen Erstklässlerkinder nicht 45 Minuten still und haben dem Frontalunterricht zu lauschen. Natürlich wird auf den Bewegungsdrang der Kinder eingegangen, bei uns z.B. duch "Flitzepausen" mitten in der Stunde, in denen die Kleinen draußen rumennen können, durch Wechsel der Arbeitsform, durch Bewegungsspiele, Singen, Klatschgeschichten zwischendurch, etc. Auch für die Regelschule gilt seit langem der Leitsatz "Lernen mit allen Sinnen". Ich arbeit nicht (mehr) selbst an einer Schule, habe aber die Lehramtsausbildung als Grundschullehrerin abgeschlossen und außem gerade ein Kind auf der Grundschule.

    Dein Bild von Regelschulen ist sehr unzutreffend. Malt man Regelschulen ("Staatsschulen") in Waldorfschulen so grau?

  • Ich wollte mich ja eigneltich zurückhalten und nehme mir das fest vor.

    Wie auch bei PaulaGreen stelle ich immer wieder fest, dass persönliche Betroffenheit, ein zu tiefer Einblick mich nach wie vor sehr beschäftigen.

    Und genau deswegen finde ich es eben auch wichtig aufzuzeigen, nein es sind keine Einzelfälle und ja das ist alles systemimmanent

    Grüße von Claraluna

    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Ein 6 jährigers Kind ist noch nicht dazu bereit 45 min still zu sitzen und konzentriert zu zuhören.

    Manche 6jaherigen Kinder sind dazu nicht bereit, andere haben damit keine Probleme. ;) Ein Kind, dass konzentriert arbeitet unterbrechen, halte ich in den allermeisten Fällen fuer verkehrt. Und genau das hat uns damals iim der Waldorf Kita Probleme bereitet, denn da war es unnatürlich und falsch, wenn ein Kind sich so lange still konzentrieren konnte

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan

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