Mittagsschlaf "erzwingen"?

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  • Liebe Raben,
    ich würde gerne mal wieder Eure Erfahrungen und Meinungen hören.
    Unser Sohn ist jetzt 28 Monate alt. Bis vor einem halben Jahr wurde er immer einschlafgestillt. Nachdem ich abgestillt hatte, habe ich ihn mittags immer in den Kinderwagen oder Fahrradanhänger gepackt und hab meine Runden gedreht, so ist er zuverlässig ganz schnell eingeschlafen. Abends klappte das Einschlafen schon relativ schnell nach dem Abstillen mit Einschlafbegleitung problemlos. Irgendwann hat es dann auch mittags geklappt, er wollte von sich aus nach dem Mittagessen ins Bett gehen. Bis vor ein paar Wochen, da hat er sich dann nach der "Schlummerflasche" umentschieden und ist fröhlich plappernd wieder aufgestanden und wollte spielen. Gegen 14 Uhr kam dann meist ein "Müdigkeitsknick" mit Launigkeit, den man aber durch rechtzeitiges Rausgehen gut überbrücken konnte. Das abendliche Einschlafen hat dann wirklich nur Minuten gedauert. Ich habe angenommen, dass er jetzt seinen Mittagsschlaf "abschafft", passiert ja in dem Alter bei einigen Kindern. Jetzt geht er seit Anfang des Monats in den Kindergarten, bisher hole ich ihn vor dem Mittagessen ab, weil er dann echt erledigt ist. Oft schläft er auf dem Heimweg im Anhänger ein, dann ist alles geritzt. Aber wehe, wenn nicht! Im Bett schlafen wird weiterhin verweigert. An den teilweise echt extremen Gefühlsausbrüchen (bis hin zur Schnappatmung, das kenne ich sonst nicht), die dann den restlichen Tag begleiten, merke ich einfach, wie dringend er mal eine Auszeit bräuchte, sicherlich auch, um den neuen anstrengenden Kindergartenalltag zu verarbeiten. Jetzt habe ich wieder angefangen, ihn nach dem Essen durch die Gegend zu fahren, damit er zur Ruhe kommt, meistens schläft er dann auch. Meine Frage ist jetzt, ob das der richtige Weg ist? Wie sieht es mit dem "selbstbestimmten Schlafen" nach Juul aus? Irgendwie trickse ich ihn doch aus, oder? Ehrlich gesagt finde ich auch den Gedanken nicht so verlockend, wieder bei jedem Wetter raus zu MÜSSEN... Wie habt / hättet Ihr das gelöst?

  • Habt ihr es schon mal mit einer mittagsruhe ohne schlafen probiert? Bei unsrem Grossen war das der nächste Schritt als er mittags nicht mehr schlafen wollte. Wir haben meist eine CD gelegt und das kind eine weile alleine in seinem zimmer spielen lassen. Das war bei ihm auch eine gute Erholung.

  • Vielleicht muss er ja nicht unbedingt im Bett schlafen?
    Meine Kinder haben Mittagsschlaf eigentlich nie im Bett gemacht, sondern haben sich immer irgendwo hingelegt - Krabbeldecke, Sofa, Sessel - wenn sie tagsüber müde wurden. Das fand ich immer sehr praktisch.
    Vielleicht könnt Ihr ja nach dem Mittagessen etwas ruhiges machen - Bilderbuch ansehen auf dem Sofa, in den Sessel kuscheln und Musik hören... Würde er evt. auch dabei einschlafen können?

    LG Nele

  • Noch eine Stimme für eine ruhige Aktivität. Als mein Großer nicht mehr freiwillig schlafen wollte, den Schlaf aber eigentlich noch dringend brauchte, habe ich ihm mittags etwas vorgelesen, am Besten eine laaange Geschichte (Pettersson und Findus hat hier immer gut geklappt). Dabei haben wir uns mit einer Decke gemütlich auf dem Sofa eingekuschelt. Meistens ist er dann eingeschlafen.

  • Hier noch eine Stimme für Mittagspause mit Buch, ich schreib es nochmals auf, weil das bei uns sooo viel Stress aus dem Tag und aus der Nachmittagsplanung genommen hat. Das Kind hört sich gern eine laaaange Geschichte an, schläft allerdings seltenst dabei ein, und ist wieder fit bis abends.

    Bin leider erst beim zweiten Kind drauf gekommen, mit Rabi war ich wirklich bei Wind und Wetter draussen, bibber #angst

  • Danke für Euren Input!
    Heute hat er auf dem Heimweg geschlummert, konnte also keine "Mittagsruhe" auszuprobieren. Das werde ich aber auf jeden Fall mal tun, tut mir bestimmt auch gut - statt nur drauf zu hoffen, dass der Kleine schläft, damit ich in Ruhe das Kochchaos beseitigen kann...
    Zum Thema "selbstbestimmtes Schlafen", wie Juul das beschreibt, hat sich noch niemand geäußert - gilt das eher für ältere Kinder? Oder würden Kinder, die dazu neigen, bei Müdigkeit total hochzudrehen, irgendwann DOCH lernen, dass sie einfach mal ein Schläfchen bräuchten, damit es ihnen wieder gut geht - ähnlich wie beim "verlernten Hungergefühl"? Also dass man quasi dem Lerneffekt immer zuvor kommt, wenn man das Kind zum Schlafen "überlistet" (damit meine ich den Unterschied zwischen "ich entscheide jetzt, dass ich mich hinlege und die Augen zumache" und "aus Versehen im Kinderwagen wegdösen"). Versteht jemand mein Gehirngeschwurbel?

  • Ja, ich verstehe dein Gehirngeschwurbel :) und kann dazu nur von meiner Großen berichten: Noch bis vor einem halben Jahr etwa hat sie sich aktiv gegen Schlafen gewehrt und brauchte immer ein festes Setting, wo klar war, dass Schlafenszeit ist und sonst nix! In der KiTa war Mittagschlaf immer kein Problem, am Wochenende habe ich sie auch im Jogger geschoben oder sie quasi ins Bett gezwungen, indem ich mich mit hingelegt und sie festgehalten habe.
    Inzwischen macht sie nur noch selten Mittagschlaf, aber unabhängig davon ist sie in den letzten Monaten dazu über gegangen zu sagen, dass sie müde ist und schlafen möchte. Von meinem Gefühl hat sich da in der Entwicklung etwas wichtiges getan.... als wenn das Bewusstsein für den Zeitablauf besser geworden ist und sie jetzt weiß, dass sie nichts verpasst, sondern später aufwachen und ausgeruht sein wird.
    Also, ich habe mein Kind auch zum Schlafen "gezwungen" und sie kann inzwischen trotzdem selbstbestimmt schlafen.

    LG
    blue

    "Manche Menschen haben einen Gesichtskreis vom Radius Null und nennen ihn ihren Standpunkt." (David Hilbert)

  • Ich kann Deine Gedanken auch gut nachvollziehen. Unser Kleiner schläft nahezu immer nur dann, wenn er wirklich müde ist und will. Manchmal geht dem auch eine überdrehte Phase voran, aber irgendwann legt er sich dann aufs Sofa oder ins Bett und schläft. Ganz selten überliste ich ihn mit Bücher lesen und kuscheln im Bett, und zwar dann, wenn ich krank bin und auch schlafen möchte.

    In der Praxis sieht es so aus, dass der Kleine manchmal tagsüber schläft, manchmal nicht, und die Schlafenszeiten sind auch sehr unterschiedlich. Der Tagschlaf kann durchaus von 18-20 Uhr dauern, und anschließend ist der Kleine bis nach Mitternacht fit.

    Der Kleine schläft gerne und wehrt sich nicht gegen den Schlaf.

  • Das ist Kind abhängig.
    Unser Aeltester ist von Anfang an relativ freiwillig ins Bett und eingeschlafen (aber nie einfach so während dem Spielen), während man den Mittleren die ersten zweieinhalb Jahre seines Lebens praktisch ins Bett binden musste. Mittlerweile beschwert er sich, wenn er zu müde wird und geht freiwillig. Wenn das Einschlafen jedoch zu lange dauert, kann es sein, dasss er wieder aufstehen möchte (was wir aber nicht zulassen).
    Die Kleine liegt irgendwo dazwischen.
    Das Kinder einfach irgendwo einschlafen, weil sie müde sind, kenn ich nur von den Erzählungen meiner Mutter (mein kleiner Bruder war so ein immer und überall Schläfer)

  • Das ist Kind abhängig.
    Unser Aeltester ist von Anfang an relativ freiwillig ins Bett und eingeschlafen (aber nie einfach so während dem Spielen), während man den Mittleren die ersten zweieinhalb Jahre seines Lebens praktisch ins Bett binden musste. Mittlerweile beschwert er sich, wenn er zu müde wird und geht freiwillig. Wenn das Einschlafen jedoch zu lange dauert, kann es sein, dasss er wieder aufstehen möchte (was wir aber nicht zulassen).
    Die Kleine liegt irgendwo dazwischen.
    Das Kinder einfach irgendwo einschlafen, weil sie müde sind, kenn ich nur von den Erzählungen meiner Mutter (mein kleiner Bruder war so ein immer und überall Schläfer)

    Hier leben zwei Kinder, die irgendwo einschlafen, wenn sie sehr müde sind, und ich finde es kaum vorstellbar, wenn andere Eltern berichten, sie würden ihre Kinder zum Schlafen hinlegen oder nicht mehr aufstehen lassen. Es entzieht sich einfach meiner Vorstellungskraft, wie das möglich sein soll. Wie lässt sich ein mobiles Kind hinlegen oder vom Aufstehen abhalten? Schon mit ca. 8 Monaten ist unser Kleiner einfach wieder rückwärts aus dem Bett rausgekrabbelt, wenn er nicht dort sein wollte.

  • Ich glaube auch, dass das Kindabghängig ist. Unsere muss man auch "zwingen" - wenn man keine heulendes, überdrehtes Etwas haben will, das vor lauter Müdigkeit nicht mehr einschlafen kann.

    Ich glaube, das ist wie mit dem Stillen oder dem Essen oder dem Trinken oder dem Klo gehen. Die meisten Kinder melden sich von alleine zum Stillen, manche Kinder muss man aber trotzdem wecken oder aktiv die Brust anbieten, sonst nehmen sie nicht altersgemäß zu. Die meisten Kinder lernen oder können auf ihr Hungergefühl vertrauen. Manche Kinder essen trotzdem immer oder müssen ans Essen erinnert werden, weil sie es vergessen. Auch beim Trinken kenne ich mehr als ein Kind, dass erinnert werden muss auch zwischendurch mal was zu trinken. Das gleiche gilt fürs Klo gehen. Wie oft hört mal "Sag mal xy, musst Du vielleicht grade mal Pipi".

  • Hier ging mit Abschaffung des Mittagsschlafes auch die Phase los, wo wir eine Mittagsruhe eingeführt haben, bei den beiden Großen waren das immer Hörspiele anhören auf der Couch oder im Kinderzimmer "rumgammelnd", der jetzt 4,5-jährige schaut von sich aus lieber Bücher an. Manchmal mag er was vorgelesen bekommen, aber allermeistens mag er sie selber durchblättern und anschauen. Schau doch mal, was zu euch passt, ich finde ja auch Ausmalen o.Ä. sehr entspannend, da war nur nie eins meiner Kinder für zu begeistern.

  • Ja wenn sie partout nicht wollen gehts nicht. Aber man kann sie schon mit 'Jetzt ist schlafenszeit, komm wir schlafen' wieder ins Bett zurücklocken. Der Mittlere fängt manchmal an zu jammern ' Darf ich aufstehen?' und die Antwort ist 'nein' und er bleibt dann tatsächlich meist im Bett . Oder sanft nochmal zu sich nehmen und etwas schaukeln. Es funktioniert aber nur wenn man auch dabei liegt. Wenn ich aufstehe und rausgehe (oder beim Grösseren ins obere Bett klettere), dann steht er irgendwann auf und fängt an zu spielen.

  • Bei uns bedeutete "zwingen" im Klartext: Ich schnappe mir das Kind und lege mich mit ihm hin. Ich halte es fest und halte etwa 20sec Protest aus. Danach konnte ich das Kind loslassen bzw. normal kuscheln. Dann konnte man sogar anbieten, dass sie wieder aufstehen kann, wenn sie nicht müde ist; meist wurde das nicht getan und wenn doch, dann war das Kind tatsächlich nicht wirklich müde.

    LG
    blue

    "Manche Menschen haben einen Gesichtskreis vom Radius Null und nennen ihn ihren Standpunkt." (David Hilbert)

  • Unser großer hat den Mittagsschlaf mit 2,5 Jahren abgeschafft, davor mussten wir uns auch mit ihm hinlegen u d ganz fest mit ihm kuscheln,damit er zur Ruhe kam aber er hat es zumindest dieses halbe Jahr noch gebraucht. Und wenn es mit Kiwa oder Rad fahren funktioniert,ist doch super. Unser großer wäre ds nicht eingeschlafen,wenn er es nicht gewollt hätte. Er ist einer,damit sich aktiv gegen das Einschlafen wehrt.

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • Ha, das muss ich jetzt aber rausposaunen!
    Ich habe in der Küche rumgewurschtelt, um das Mittagessen vorzubereiten, will nachgucken was der Kleine so treibt - da ist der beim Buch anschauen einfach so weggeknackt! Das gab's noch NIE! Verrückt.