Bauernhofkind und Waldkindergarten - zuviel des Guten?

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  • Hallo,
    ich mache mir jetzt schon länger Gedanken, in welchen Kindergarten ich meine Tochter geben möchte.



    Hier besteht eigentlich keine freie Kindergartenwahl. Wenn die Kinder in einen anderen als den gemeindeeigenen
    Kindergarten gehen sollen braucht man eine "pädagogische Begründung"für eine Kostenübernahmeerklärung.


    Der Kindergarten der Nachbargemeinde gefällt mir insgesamt besser und ist auch näher.


    Damit meine Tochter dahin gehen darf, muß sie aber in die Waldgruppe (die wird in der Heimatgemeinde nicht angeboten
    und dient damit als "pädagogischer Grund").


    Nun ist sie mit mir ohnehin die meiste Zeit draußen unterwegs und würde auch zu Kindergartenzeiten Morgens und Nachmittags
    draußen auf dem Hof/imStall sein. Also dann in Summe so 12-14h täglich draußen.


    Ich frage mich, ob das nicht zuviel wird?


    Sind eure Waldkindergartenkinder Nachmittags froh, wenn sie drinnen sein "dürfen".
    Meint ihr Kinder brauchen Gelegenheit drinnen zu spielen (malen, basteln usw. geht daußen ja nicht so gut), als Vorbereitung auf die Schule?
    Kurz: gibt es "zuviel Natur"?

  • Für mich persönlich ganz klar: Nein, es gibt kein zuviel Natur. Und wenn das Kind das auch möchte, warum nicht? Es gibt genug Möglichkeiten, noch drinnen zu spielen, zu basteln und zu malen. Ich würde es genießen und toll finden. Aber es kommt natürlich aufs Kind an.

  • Aber wenn das Kind dann 12-14 Stunden am Tag draußen ist gibt es wahrscheinlich nicht mehr viele Möglichkeiten um zum Beispiel zu Basteln, oder täusche ich mich. Dann ist der Tag ja auch schon so gut wie vorbei. Kommt natürlich darauf an wann das Kind ins Bett geht. ;)

  • Ich meinte jetzt eher am Wochenende, oder später in Vorschule und Schule. Ich denke, es gibt kein zu viel Natur. Und in unserem Waldkiga hatten die Kinder auch die Möglichkeit zu basteln und zu malen und zu puzzeln und einfach drinnen zu spielen. Das wird doch da dann auch möglich sein, oder?

  • In unserem Waldkiga gibt es besonders von Spätfrühling bis Frühherbst regelmäßig draußen Malangebioet. die Erzieher haben immer Fäden und Messer dabei, sodass die Kinder auch problemlos im Wald alles basteln können, was sie wollen. Meine Kinder stürzen sich im Kiga nachmittags auf das Malzeug, aber zuhause nutzen sie das eher nicht. Zuhause spielen beide vorrangig Rollenspiele.
    Und ich vermute einfach mal, dass dein Kind zuhause nicht zwingend draußen sein muss, sondern auch die Möglichkeit hat, drinnen zu sein, wenn es das möchte?

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Ich habe keine Erfahrungswerte, das vorab, aber meine Gedanken waeren die Folgenden:


    Das ist doch sicher Veranlagungssache. Generel wuerde ich meinen, dass es kein "zuviel an Natur" geben kann. Aber es gibt sicher auch Kinder, die von mehr Zeit drinnen profitieren.
    Ich persoenlich sehe es aber eher so, dass die Kinder noch eh viel zu viel Zeit in Innenraeumen verbringen werden in der Schule und auch spaeter. Ist doch super, wenn sie das im Kleinkindalter noch nicht mitmachen muessen und viel draussen sein koennen.
    Vermutlich wuerde ich aber auch drauf schauen ab und an mit den Kindern zu basteln, malen etc., wenn es sich halt anbietet.

  • Und in unserem Waldkiga hatten die Kinder auch die Möglichkeit zu basteln und zu malen und zu puzzeln und einfach drinnen zu spielen.

    Das weiß ich jetzt gar nicht. Die haben glaube ich kein festes Gebäude sondern machen eine Runde durch ein Waldgebiet. Muß ich nochmal erfragen, guter Hinweis.

    Und ich vermute einfach mal, dass dein Kind zuhause nicht zwingend draußen sein muss, sondern auch die Möglichkeit hat, drinnen zu sein, wenn es das möchte?

    Na ja,sie muss da sein wo ich bin. Wenn ich unaufschiebbare Arbeiten habe (z.B. melken, füttern) kann ich sie nicht alleine drinnen lassen. Wenn es mal einen Tag gar nicht geht ist das zu organisieren (nicht so dringende Arbeiten verschieben...) aber in der Summe muß ich was schaffen.

  • Na ja,sie muss da sein wo ich bin. Wenn ich unaufschiebbare Arbeiten habe (z.B. melken, füttern) kann ich sie nicht alleine drinnen lassen. Wenn es mal einen Tag gar nicht geht ist das zu organisieren (nicht so dringende Arbeiten verschieben...) aber in der Summe muß ich was schaffen.

    Jetzt, ja. Ich weiß nicht wie alt dein Kind sein wird, wenn du es in den Kindergarten gibst. Je nach Alter können/wollen Kinder durchaus auch alleine und mit weniger Aufsicht spielen. Und Kinder werden ja schon älter :)

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  • Den Gedanken wie Sitopanki hatte ich auch.
    Aber auch das ist wieder Kind-abhängig.
    Während der Erstklässler meiner Freundin noch nicht einmal alleine in den Hausflur/ anderes Zimmer als Mama gehen mag, muss ich mit meiner 3,5 jährigen diskutieren, warum ich sie nicht alleine zu Hause lasse wenn ich einkaufen gehe.

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

  • Also ich weiß nicht, was ein Waldkindergarten ist. Ich weiß nur, dass es anscheinend Drin- und Draußenkinder gibt. Ich hab im Winter ein Drinkind und im Sommer ein Draußenkind. Das scheint so der normale Gang zu sein. Wenn Dein Kind sich sommers wie winters unheimlich gerne draußen aufhält fände ich den Drin-Kindergarten eine ziemliche Einschränkung. Es kommt ja drauf an, wo sich das Kind wohlfühlt und wo es gerne Zeit verbringen möchte.


    Ich finde manche Kitas wirklich sehr liebevoll...mit allem, was dazugehört. Aber die meisten Kinder drehen doch durch vor Freude, wenn sie mal raus gehen können. Für mich wäre es wichtig, zu schauen, wie es im Alternativkindergarten aussieht. Gefällt es Euch da? Wird regelmäßig (auch länger) rausgegangen? Ich kann mir vorstellen, dass Dein Kind nicht glücklich wird, wenn es (wie hier teilweise üblich) nicht mal täglich für durchschnittlich ne Dreiviertelstunde rauskommt. Also: Wo sind die Gegebenheiten eher fürs Kind geeignet?


    Und dann würde ich entscheiden.

  • Ich sehe das auch so, dass das Kindabhängig ist. Von Frühling bis Herbst sehe ich überhaupt keine Probleme. Unsere wollen da auch nach 8 Stunden Kita auf jeden Fall noch raus. Im Winter kommt es auch auf die Waldkita an. Bei unserer gibt es eine Hütte mit Gruppenraum. Dort können sich die Kinder dann auch mal aufwärmen und malen, basteln, spielen... Normalerweise gehen die Kinder jeden Vormittag in den Wald, aber als es jetzt fast - 10 Grad hatte, sind die Gruppen auf dem Gelände geblieben und der Gruppenraum wurde auch vormittags genutzt.


    Und Stall ist ja auch noch was anderes als draußen im Regen, Schnee... Vielleicht habt ihr da auch die Möglichkeit im Stall eine "Ausruh-Ecke" zu schaffen, das brauchen unsere im Winter häufig nach der Kita.

    "Es gibt Wunder, die müssen im Dunkeln geschehen." W. Moers

  • Kann man draußen nicht basteln?


    Meine Kinder haben schon immer gerne mit Materialien gebastelt, die sie draußen gefunden haben. Man muss ja nicht immer zwingend einen Bastelbogen haben, der nach den Punkten A.X bearbeitet wird um zum vorgegebenen Ergebnis zu gelangen.


    Wenn der Waldkindergarten der Kiga ist, der mir vom Gesamtkonzept am sympatischsten wäre, würde ich ihn auch wählen.

  • Draußen und Urspiel gibt es meiner Meinung nach nie zuviel.
    Das was sie da lernen kann nichts ersetzen.




    Kann man draußen nicht basteln?


    Meine Kinder haben schon immer gerne mit Materialien gebastelt, die sie draußen gefunden haben. Man muss ja nicht immer zwingend einen Bastelbogen haben, der nach den Punkten A.X bearbeitet wird um zum vorgegebenen Ergebnis zu gelangen.

    Gerade dabei lernt man viel mehr als mit Bastelbogen. Nur nicht "nach Vorschrift und Regeln" zu arbeiten, aber dafür bietet auch das Leben im Wald genügend andere Möglichkeiten.





    Und das was sie in der Schule können müssen, lernen sie dort dann auch noch.
    (Außerdem gibt es auch im Wakiga genügend Angebote dahingehend)


    Ich würde nienicht ein Kind in den Regelkiga geben, wenn ich den Wakiga in irgendwie erreichbarer Nähe habe. (Außer der Umgang mit den Kindern stimmt mal so gar nicht, aber das ist ein anderes Thema) Und dass ihr einen Bauernhof habt, finde ich das Allerbeste überhaupt! *neid*


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  • Ich finde es kommt sehr auf das Kind an. Obwohl ich eigentlich ein großer Fan von Naturpädagogik bin, geht meine Tochter z.B. nicht in einen Naturkindergarten weil sie am liebsten drinnen spielt und eher ungern draußen ist. Der Kindergarten ist immer noch relativ viel draußen aber auch da will sie am wenigsten in den Kindergarten wenn sie am meisten draußen sind...

    Kann man draußen nicht basteln?

    Naja, klar kann man. Es kommt aber auch darauf an was man bastelt. Meine Tochter LIEBT z.B. Bügelperlen und Glitzersteine und filigrane Kunstwerke aus Papierschnipseln (sie hat z.B. wirklich tolle Anhänger für den Weihnachtsbaum gebastelt, jeweils ca. 2x2 cm groß, individuell ausgeschnitten, bemalt und beklebt. Nicht nach Bastelbogen xy aber sehr detailorientiert. Das ist draußen schon schwierig - wir haben das teilweise auf der Terrasse probiert aber so kleines Papierzeug fliegt leichter weg, heruntergefallene Perlen sucht man länger, etc. Wir basteln trotzdem draußen aber dann halt eher mit Karton als mit Papier oder mit Naturmaterialien. Das mag sie auch aber nicht ganz so gern wie das kleinteilige Zeug bzw. ihre Ideen und Vorstellungen gehen auch da eher ins detailierte, dann klappt die Umsetzung nicht so (man kann auf Holzstückchen einfach nicht ganz so detailiert zeichnen wie auf Papier, z.B.) und schon ist sie frustriert.

  • Gut, dann gibts halt keine Bügelperlen im Wald ;) . Aber genügend anderes Material, womit mal auch filigran basteln kann.


    Das Kind der TS scheint ja eher ein Draußenkind zu sein. Insofern fände ich es jetzt nicht sooo schlimm, wenn es Basteln mit Bügelperlen im Kiga verpassen würde...

  • ich habe tendenziell eher "drinnenkinder", für uns war der waldkindergarten ein segen, das hat viel gebracht und auch viele möglichkeiten eröffnet, die ich zwar auch bieten könnte, die aber nicht in meinem naturell liegen und die ehrlicherweise auch nicht immer in den alltag zu integrieren wären.


    meine kinder hatten da viel spaß, waren aber dann nachmittags auch sehr in sich ruhend glücklich, wenn sie mal im kinderzimmer irgendetwas spielen konnten, ohne toben, turnen, rennen und witterung. was wiederum für mich auch sehr entlastend war, weil ich im haushalt vorankam und keinen mehr "gassi führen" musste.


    ich schließe mich aber auch der meinung an, dass es eigentlich kein "zuviel" an draußen geben kann.
    in unserem waldkindergarten gab es sehr vereinzelte fälle von kindern, die wechselten, weil es ihnen zu kalt oder zu unbequem war - aber grundsätzlich kamen alle damit gut bis sehr gut zurecht. sogar mein feinmotorisches malerkind, das 80% der zeit lieber in der hütte zeichnete als auf bäume zu klettern, fand es sehr schön dort.


    ich weiß von vereinzelten fällen, in denen die eltern das gefühl hatten, dass die kinder durch den waldkindergarten nicht optimal auf die schule vorbereitet wurden. das waren jeweils ausgeprägte "draußenkinder" (die auch privat eher auf bäume kletterten und radtouren mit den eltern machten und so - also schon traumhaft naturnah), die dann in der schule mit dem herumsitzen und stifthalten und anderen schulspezifischen dingen scheinbar größere probleme hatten.
    ob diese kinder glücklicher gewesen wären, wenn sie sich schon zu kindergartenzeiten in geschlossenen räumen hätten aufhalten müssen - ich weiß nicht #weissnicht .


    aber anders gedacht: wir boten unseren kindern mit dem waldkindergarten die notwendigen dinge, die wir privat nicht so optimal bieten konnten. da wäre es für besagte familien vielleicht sinnvoll gewesen, zu schauen, dass sie mit dem kindergarten (oder privat) entsprechende vorschulangebote an ihre kinder heranführen, um sie ausgewogener auf schule vorzubereiten.


    ganz von allem abgesehen: ich würde es wohl primär vom personal abhängig machen. ich bin fest davon überzeugt, dass ein gut geführter waldkindergarten da auch die richtige balance finden kann bei den angeboten.
    oder wenn man merkt, dass dieser bereich beim kind zusätzlich gefördert werden muss (damals ging es ganz explizit um stifthaltung, was durch buddelhandschuhe ja nicht begünstigt wird), dann würde ich überlegen, ob ich das privat zuhause bieten kann.


    ein "zuviel" an natur kann ich mir nicht vorstellen. die menschen verbringen genug zeit in geschlossenen räumen.

  • molly, dein Beitrag gefällt mir, denn ich denke auch, dass gerade "Drinnen-Kinder" auch vom Draußensein profitieren. Der Mensch ist meiner Meinung nach für Draußen gemacht, das mit dem überwiegend Drinnensein ist relativ neu und bestimmt nicht das Ideal.
    Allein fürs Immunsystem, das Vitamin-D, für die Lungen, die körperliche Fitness, die Ausgeglichenheit usw...



    "Stillsitzen lernt man nicht vom Stillsitzen"
    Ich denke auch, dass Kinder, die soviel Energie haben, dass sie ständig in Bewegung sind, auch nach einem Regelkindergarten in der Schule Probleme haben mit Stillsitzen. Da verlängert ein Drinnenkindergarten nur die Zeit in der die Kinder sich nicht ihrem Naturell entsprechend bewegen können (oder je nach Intensität drunter leiden)
    Wobei es ja auch im Wald durchaus Zeiten gibt, in denen die Kinder im Sitzkreis aufpassen müssen, wenn vorgelesen wird, etwasa besprochen wird, bei der Brotzeit usw... Nur haben sie dazwischen mehr Tobemöglichkeiten und auch die Lautstärke ist kein Problem.

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  • warum möchtest duvsie in den kindergarten geben?


    das würde ich auch in die überlegungen miteinbeziehen..

  • Also Mo-Fr täglich 12-14 Stunden erzwungen (das sag ich jetzt bewusst so, weil sie ja keine Alternative hat) Draußen fänd ich zu viel.
    Und das zu nahezu jeder Wetterlage.


    Also wir sind auch viel Draußen, aber wir genießen alle die Zeit Drinnen auch.
    Im anderen Kindergarten geht sie ja vermutlich auch nach Draußen.


    Und ich glaube schon, dass man zu viel Draußen sein kann. Also wenn es keine Alternative gibt...