neue Schule, wie geht man mit Unstimmigkeiten um?

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  • Hallo,


    unsere Große ist seit letztem Herbst aufs Gymnasium gewechselt.


    Einige Dinge sind geschehen, mit denen ich/ wir nicht klar kommen. Es geht um pädagogische Totalsausfälle, um nicht gehaltene Versprechen, um Demontivation meines Kindes in kleinen Bereichen.


    Wie geht ihr damit um? Schreibt ihr den Lehrern Nachrichte, um Dinge zu klären?
    Oder habt ihr resigniert.


    Meine Tochter hat ein paar Dinge versucht, selbst zu klären und bekommt dann quasi ne Wand vor die Nase geknallt.


    Hier mal ein Beispiel:


    Tochterherz hat bis zum 4 Schuljahr akribisch Buchstabensalat verfasst, weil sie kaum Platz zwischen den Worten ließ. Wenn etwas zu berichtigen war, dann wurde gequetscht, überschrieben ect. Das war nun wirklich nicht schön. 4 Jahre lang habe ich daran geackert, dass sie endlich Platz lässt.


    Nun ist sie auf der weiterführenden Schule und in den Deutscharbeiten markert der Lehrer die Zwischenräume am Zeilenende mit roten Wellenlinien an. (Was ziemlich Scheiße in der Arbeit aussieht).


    N. hat ihm jetzt zum 2. erklärt, dass sie das weiterhin so machen wird. Er hat dann gekontert, dass er ihr das beim nächsten Mal als Fehler werten wird.


    So, was tu ich nun #yoga Schreibe ich ihm mal die Hintergründe, und dass ich sein Verhalten Respektlos finde, da so in der Arbeit rumzusauen. Denn sie hat ein wunderschönes Schriftbild bekommen und er möchte den Buchstabensalat von früher bestimmt nicht lesen.
    Oder lasse ich mich diesmal nicht auf einen Machtkampf ein und gebe mit meiner Tochter zusammen klein bei.


    Seit Samstag hat sie auch ne Brille, weil sie die Tafel nicht mehr sehen konnte. Ich hoffe, dass sie nun auch räumlich auf dem Blatt Papier besser klar kommt.


    Demotivation scheint leider bei einigen Lehrern sowieso gerade sehr groß geschrieben zu werden. Da gab es noch anderer Vorfälle hinsichtlich nicht eingehaltene Versprechungen bei ihm und auch anderen Lehrern und noch mehr....


    Und ich frage mich wirklich, was die Kinder lernen sollen. Zu kuschen, oder zu ihren Dingen zu stehen.


    LG

  • Vielleicht denkt der Lehrer, dass sich deine Tochter um die Worttrennung herummogeln möchte? Und dadurch einen Vorteil bei der Bewertung hätte. Hat er denn nicht erklärt, warum der freie Platz ein Problem sein soll?

  • Ich finde es schwierig, auf die Ferne etwas zu raten. Generell wird von den Kindern erwartet, dass sie mehr Dinge selbst regeln, insofern fände ich sofortiges Einmischen schwierig. Bei uns haben beispielsweise die beiden KL zu einem Kennenlerngespräch ermuntert. Das haben wir im November alle zusammen wahrgenommen und es war eine gute Gelegenheit, sich über die grundsätzlichen Standpunkte zu verständigen und auch die eigenen Wahrnehmungen zu schildern.


    Im Vergleich zur Grundschule ist alles deutlich weniger kuschelig. Ja, Rechtschreibfehler werden gnadenlos in rot markiert (nicht nur in Deutsch!) und führen durchaus auch zu Punktabzug in Nebenfächern. Andererseits kommentiert die Deutschlehrerin gelegentlich auch die Heftführung ausführlich.

  • ehrlich gesagt, hab ich schlimmere Beispiele erwartet #weissnicht das ding heißt Gymnasium, da ist es nicht mehr so kuschelig wie in der Grundschule #weissnicht ob ich das gut finde, ist ein völlig anderes Thema. Aber Ich seh gerade diese Beispiel als nicht so dramatisch. Deine Tochter will so schreiben, der Lehrer will es anders. #weissnicht


    ich denke, es ist nicht besonders deeskalierend, wenn deine Tochter ihm erklärt, dass sie das weiter so machen wird. Vielleicht wäre es besser zu erklären, WARUM sie es so machen will und dass es wichtig für sie ist. Dann kann man den Lehrer fragen, warum er das nicht möchte und wie er das anstreichen begründet. Freundlich und in Frieden. Und dann weiterschauen...


    Aber ein Problem zu sehen, weil die Arbeit nicht schön aussieht? Ehrlich? Ist es dir so wichtig, wie sie aussieht?


    Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, als Lernender aber auch und vor allem als Lehrender, erstmal einen Schritt zurück treten und mit einer tüchtigen Portion Wohlwollen das Gespräch zu suchen. Es gibt doch für Eltern mehr Möglichkeiten als zu ertragen oder auf die Barrikaden zu gehen. Ich mein, wir reden hier von Schrift.


    Edit: ich habe noch nicht verstanden, was genau du respektlos findest? Bei mir hat das verhalten deiner Tochter (zumindest so wie du es beschreibst- vielleicht war es ja auch nur die Kurzform) eher einen respektlosen Beigeschmack. Der Lehrer macht sie drauf aufmerksam und hat es nicht als Fehler gewertet und deine Tochter geht zweimal hin und erklärt ihm, dass sie das weiter so machen wird. Wie soll der Lehrer darauf reagieren? Er muss doch solange er keine Erklärung bekommt, darauf hinweisen, dass er es das nächste Mal als Fehler werten wird.

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

    Einmal editiert, zuletzt von Ludowica ()

  • Deine Tochter schreibt alle Wörter ohne Zwischenraum zusammen?
    Das wäre sehr schlecht lesbar auch in anderen Fächern. Und es gehört zu den Regeln der Rechtschreibung, da muss es angestrichen werden.

  • ichhabs jetzt nicht verstanden...lässt sie zuviel oder zu wenig platz?
    ansonsten helfen hier seit drei jahren, besuche der Lehrkräfte, die einfach erkundungsbesuche sind...die wohlwohlend sind...
    mach ich jetzt schon lange...kann ja sein, dass es zwischen Kind und Lehrer nicht so gut funzt und man helfen kann...
    mit einer ausnahme hats immer geklappt...
    ich werbe auch immer um Verständnis für meinen sohn...der wird und will sich nämlich auch nicht ändern...
    lg doris

  • Nein Lina,
    genau anders herum. Sie lässt ihm zu viel Platz am Zeilenende.


    Ach ja, Wort- Trennungen waren zudem noch ein Extra- Thema in der Arbeit. Das hat sie ganz hervorragend gemacht. Also drückt sie sich nicht darum.


    Mein Mann hat vorhin nochmals mit ihr gesprochen. Ich glaube, wir brauchen gar nix machen.


    Sie hat idem Lehrer wohl klipp und klar erklärt, dass sie das schöner und übersichtlicher findet. Dass sie das so von uns gelernt hat (weil sie ja eben früher alles zu eng geschrieben hat).


    Als er ihr dann gesagt hat, dass er das demnächst als Fehler werten würde, hat sie ihm wohl gesagt, dass ihr das egal wäre und dass sie das nicht ändern wird.


    Ich bin so stolz auf sie. Denn früher hat sie sich nie getraut, mal was zu sagen. Und hier ist sie richtig für sich selber eingestanden.
    Das ist mir tausendmal mehr wert, als gute Noten.


    Danke, fürs mitdenken.


    LG

  • Ich verstehe dich nicht, watweisich, vielleicht hast du es nur falsch erklärt?
    Meinst du eventuell, dass sie nach jedem Satz viel Platz lässt und dass als Absatztrennung zu werten ist? Das wäre dann meines Erachtens tatsächlich ein Fehler.


    Dass du sie da unterstützt, obwohl sie schlechte Noten bekommen wird, kann ich nicht nachvollziehen...

  • Meine Kinder haben in der Grundschule als Faustregel gelernt, dass die Breite eines Kleinfingers (des Erstklässlers) zwischen zwei Wörter passen sollte. Vielleicht hilft das deiner Tochter als Orientierung für einen angemessenen Wortabstand?
    Ich verstehe auch nicht ganz warum sie den zu großen Abstand nur am Zeilenende macht und nicht zwischen allen Wörtern? Hat sie Sorge, dass das letzte Wort sonst zu sehr gequetscht wird oder sie über den Rand schreibt? Trennen geht ja anscheinend.


    Im Allgemeinen gibt es an Gymnasien zum Halbjahr Elternsprechtage, wo man - allerdings eng getaktet- Gelegenheit hat, mit allen Lehrern kurz zu sprechen. Wird das bei Euch nicht angeboten? Für größere Anliegen sind bei uns 80% der Lehrer entweder per mail oder telefonisch oder aber nach Vereinbarung im persönlichen Gespräch (alle) erreichbar.


    Diese Sache wäre für mich jedoch nicht schwerwiegend genug, dafür ein extra-Gespräch zu vereinbaren, sondern etwas für den Sprechtag oder ein zusätzliches Thema, wenn ohnehin gesprochen werden soll. "choose your battles" wie man so schön sagt.


    Kann es sein (war da nicht noch ein anderer thread?), dass du noch ein bißchen am Übergang GS/Gym zu knapsen hast? Der elterliche Einfluß ist definitiv geringer und vieles müssen und sollen die Kinder jetzt selbst regeln. Ich finde es auch nicht so zielführend, die Tochter zu bestärken, die Wünsche des Lehrers zu verweigern. Sie muss mit ihm auskommen und das heißt nicht, dass sie nicht an geeigneterer Stelle dennoch ihre eigene Position vertreten kann.

  • Aus Sicht des Deutschlehrers kann ich dazu sagen :
    Wir bringen den Kindern bei Absätze zu machen um ihre Texte zu strukturieren, inhaltliches voneinander abzugrenzen.
    Macht ein Schüler keine Absätze, gibt es Punktabzug, denn es wird unübersichtlich und man muss sich beim lesen wahnsinnig konzentrieren um die einzelnen Gedanken auseinander zu halten.
    Wenn deine Tochter die Zeilen nicht füllt und somit keine erkennbaren Absätze produziert, ist dieses Kriterium nicht erfüllt und es gibt Abzug
    Optimalerweise würde der Herr Kollege das deinem Kind und dir so erklären. Hat er vielleicht, erfahrungsgemäß kommt nicht alles, was man sagt, bei Fünftklässlern auch so an wie man es meint...


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    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • ich würde auf dem Elternsprechtag das Gespräch mit dem Lehrer suchen und mir nochmal erklären lassen, worum es geht. Vielleicht hat deine Tochter das auch einfach nicht verstanden? Da am Gymnasium jeder Lehrer deutlich mehr Schüler hat (200-300 kann schon sein, je nach Fächerkombination), würde ich deswegen nicht einen Gesprächstermin ausmachen, da wäre er bestimmt eher genervt, noch dazu zur Zeugniszeit, wo eh alle gestresst sind. Außer es wäre der Klassenlehrer vielleicht.
    Wenn Trennung Thema war, könnte ich mir vorstellen, dass es darum geht, dass sie das Gelernte auch anwenden soll. Es geht ja nicht darum, sozusagen in Trockenübungen die Trennungsregeln zu lernen, sondern darum, sie dann auch konsequent anzuwenden. Und da finde ich schon auch, dass es nicht darum geht, was man persönlich schön findet (haben ja oben schon welche erklärt), sondern um das Erlernen von Konventionen sozusagen. Und wenn es um die Worttrennung am Zeilenende geht, dann hat das meiner Meinung nach so rein gar nichts mit Zwischenräumen zwischen Wörtern zu tun. (Vielleicht meinte der Lehrer aber ja auch was ganz anderes. Ist nur eine Vermutung von mir.)
    Aber du kannst ja zum Elternsprechtag ja auch ruhig mal ein Heft von früher mitnehmen um zu erklären, warum deine Tochter halt so reagiert hat und welche Geschichte dahinter steckt. (Mein Sohn hat auch eine neue Lehrerin in Deutsch. Also die dann anhob "Seine Schrift muss besser werden" und ich und die auch anwesende Klassenlehrerin einstimmig antworteten "Die ist schon VIEEEL besser geworden" hat das auch ein anderes Licht drauf geworfen. Der Lehrer kennt ja die Vorgeschichte nicht.
    Ich tippe da stark auf ein Missverständnis. Aber mit dem Verhalten "Ich lass mir nichts sagen und mach, was ich will", könnte sie tatsächlich ziemliche Probleme bekommen auf dem Gymnasium, das würde ich auch nicht fördern wollen. Wenn meine Kinder mit so einem Problem ankommen, dann versuche ich gemeinsam darüber zu reflektieren, warum der Lehrer/die Lehrerin das gesagt haben könnte.

  • Der Lehrer kennt euer Kind nicht aus dem vergangenen Unterricht und kann somit gar nicht erkennen, dass ihr jetziges sauberes Schriftbild ein großer Fortschritt ist. Ich finde, du erwartest da zu viel von ihm.
    Und auch wenn deine Tochter Recht hat: Dem Lehrer zu sagen, dass sie seine Verbesserungsvorschläge nicht berücksichtigen wird und es ihr auch egal ist, wenn er ihr das als Fehler anstreichen wird, finde ich mindestens ungeschickt, möglicherweise (hängt von ihrem To0nfall ab) auch respektlos. Und einmischen würde ich mich als Elternteil bei diesem Thema keinesfalls. Das ist das Gymnasium, die Kinder sollten solche Sachen selbst mit dem Lehrer klären können.
    Hagendeel

  • Der Lehrer kennt euer Kind nicht aus dem vergangenen Unterricht und kann somit gar nicht erkennen, dass ihr jetziges sauberes Schriftbild ein großer Fortschritt ist. Ich finde, du erwartest da zu viel von ihm.

    und genau das würde ich ihm sagen, freundlich und nett...und in der regel nehmen die Lehrer das wohlwollend an ...und sehen dann über das eine oder andere in diesem Bereich weg bzw. sind bereit doch noch mehrfach zu erinnern und darüber hinwegzusehen...ist zumindest meine Erfahrung bislang...
    und meinem Kind würde ich auch sagen, dass es vielleicht ein wenig darauf eingehen sollte, es zu ändern...fehler mindern meines wissens nach die noten und leider sind diese nicht ganz unwichtig.
    und Gymnasium erfordert viel Selbständigkeit, das stimmt...aber 5. klasse ist schon auch noch jung


    lg doris

  • Moose danke für den Hinweis, ich schau mir das noch einmal an. Vielleich hat sie wirklich nicht verstanden, warum er das anders haben möchte. Ihre Infos trudeln oft verspätet ein und werde durch ihre Freundinnen des Öfteren auch noch ergänzt, oder anders dargestellt.


    Was vielleicht noch ein Aspekt ist. Tochterherz hat seit Samstag eine Brille und kann nun so viel besser sehen. Vielleicht ändert sich da noch einmal einiges beim Schreiben. Ich habe ihr geraten, dem Lehrer ein wenig entgegen zu kommen.


    LG

  • Wie geht ihr damit um? Schreibt ihr den Lehrern Nachrichte, um Dinge zu klären?

    jep, wir sind im engen kontakt mit dem kl und der hp. aber meine tochter geht nicht ins gym..sondern in die sek (keine ahnung wie das in deutschland heisst) und da ist der kontakt mit den lehrern besser wie im gym. das höre ich auch von den bez-eltern.