"Belehrt" Ihr andere Eltern?

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  • gestern z.b. war ich dabei, als die mutter einer (altersgemäß) wütenden 3jährigen sagte: "dann muss sie sich halt ausbocken und kommt in ihr zimmer, bis sie wieder lieb ist" und schaute dabei beifallheischend in die runde... inzwischen lässt mich sowas glücklicherweise kalt. "so jemand" will nicht von einer anderen meinung überzeugt werden.

    Ich weiß jetzt nicht, was daran so schlimm ist, außer dass sie sich in ihrer Erziehung so unsicher ist, dass sie Beifall in der Runde braucht #weissnicht
    Hier wird auch im Zimmer ausgebockt, wenn Minipli altersgemäß wütet und mit Sachen schmeißt...

    Je kaputter die Welt draußen, desto heiler muss sie zu Hause sein. Rheinhard Mey

  • Ich sag doch gar nicht, dass sich alles über Hormone "schönregeln" (blödes Wort) lässt. Ich finde es nur zu früh, das jetzt schon für bare Münze zu nehmen.


    Ich fand schönregeln ne schöne Wortkombi :D


    Ich kenn sie seit 20 Jahren, und ich fand jetzt deine Antwort ein bißchen seltsam, weils nun mal meine Freundin ist und nicht deine, und du sie meines Wissens nicht kennst, und daher auch nicht einschätzen kannst, inwieweit man das heute für bare Münze nehmen muss oder nicht.


    Ich wollte das einfach als Beispiel um zu verdeutlichen, dass ich nicht jede Ansicht unter jeden Umständen für ok halten würde. Würde ein Normalmensch, den ich nicht bereits vor 20 Jahren in mein Herz geschlossen habe, mit solchen Ansichten zu mir kommen, würde ich keinen Wert darauf legen, mich zu öffnen und eine Freundschaft auszubauen oder aufzubauen.

  • poulaki, du weisst, dass es so net gemeint war, gell?
    locke, auch zu dir ein knicks.


    das beispiel passt wahrscheinlich nur, wenn man dabei war. ich wäre froh, wenn m. nicht immer direkt neben mir ausbocken wollen würde :-). aber ich würde kein kind, was mir hinterherkommt, egal in welcher verfassung, am arm hinter mir her wieder aus dem raum zerren. und ich finde die formulierung "lieb sein" als bewussten gegensatz zu "böse sein" zum kotzen.
    so war es jetzt aber wirklich gemeint.

  • Als unsere 15 Monate Tochter sich vor kurzem im Einkaufszentrum hinschmiss und schrie, kam von einer Verkäuferin der Rat, sie doch liegen zu lassen "sie beruhigt sich schon"


    Dazu wüsste ich gerne, wie Du es in so einer Situation handhabst. Wenn mein Sohn (allerdings 2,5) sich durch ruhige Erklärungen, Trösten, Alternativen anbieten oder behutsam in die Senkrechte zu bringen, erst Recht weiter in Rage schreit, kann es durchaus sein dass ich auch sage: "Weißt Du was? Ich möchte hier noch weiter einkaufen und gehe jetzt schon mal langsam vor. Wenn Du Dich beruhigt hast, kannst Du ja mitkommen." Es klappt meistens. Bin ich jetzt :stupid: ?

  • "ich", ich lasse m. auch liegen bzw. wüten, wenn es denn sein muss, solange es sein muss.


    aber auf verkäuferinnen-, renterinnen-, und sonstige kommentare kann ich in so einem moment auch gern verzichten.

  • hm,also ich sage nix..ich habe mich schon öfters ins aus geschossen ,weil ich oft dinge miteinbringe(krabbelgruppe)die eben anders sind..ich belehre da niemanden,sage aber wie ich das mache.oft denke ich ,sie wollen es dann nicht hören und gehen garnicht darauf ein..weil es anders ist..als das thema brei kam,habe ich nur gesagt ,dass in vielen breien matodextrin drin ist,(2000 wusste ich auch nicht das das zucker ist und mein großer hat das auch bekommen,und ist ein gesundes kind..) abgestillt haben sie alle und geben flasche..ist doch ok,habe ich 2000 auch gemacht.. ;)
    ich denke ich werde noch öfters die klappe halten..obwohl ich gerne schon 2000 so schlau gewesen wäre.. ;) und viell.gerne rat bekommen hätte..
    ich habe damasl leider angefangen zu "ferbern"(was ein dummer begriff,sorry ich kann das nicht mehr hören..) weil ich es nicht besser wusste..ich hatte weder internet noch austausch mit anderen müttern,und habe das aus verzweiflung gemacht..mir war aber nie wohl dabei,und alle haben druck gemacht,das kind muss doch schlafen etc...ich habe rotz und wasser geheult,weil der große ein miserabler schläfer war,(wie der kleine auch )ich echt kaputt war(alleinerziehend in ausbildung..)bei der anwendung habe ich aber noch mehr geheult und es dann zum glück gelassen..er hat davon keinen schaden genommen..ich würde das aber garnicht mehr versuchen..damalsbekam ich das buch "jedes kind kann schlafen lernen"von einer erzieherausbildungs kollegin geschenkt..

  • Beim Kindersitz würd ich nix sagen.
    Wenn Freunde Schlafprobleme mit ihrem Kind haben dann empfehl ich gern meine Bücher bzw. bring sie mit zur Ansicht und leih gerne aus.
    Eine Freundin von mir hat von einem Buch erzählt, das hätte sie bestellt und gelesen und wollte das mal ausprobieren, ich kannte das Buch nicht, hab das so stehen lassen. Daheim hab ich mich darüber informiert und dann beim nächsten Treffen eines der guten Schlafbücher dabei gehabt und so nebenbei gemeint, guck mal, vielleicht hilft euch das auch. Sie hat es ausgeliehen und mir dann wieder zurück gebracht, sie hätte es sich jetzt selber bestellt ;) Und dann waren wir auch auf einer Linie was das Thema anging. Aber so läuft es halt nicht immer und wenn ich weiß die Meinungen sind unnmstösslich anders, dann vermeide ich die Themen und bei Bekannten wo das bei vielen Themen so ist verläuft sich der Kontakt eh.

    Viele Grüße
    Juana

    Einmal editiert, zuletzt von Juana ()

  • "ich", ich lasse m. auch liegen bzw. wüten, wenn es denn sein muss, solange es sein muss.


    aber auf verkäuferinnen-, renterinnen-, und sonstige kommentare kann ich in so einem moment auch gern verzichten.


    Ah, ok so wird ein Schuh für mich draus. Dazu möchte ich sagen, dass ich Kommentare von Fremden auch nicht gebrauchen kann. Zumal man in so ner Situation sowieso schon genervt genug ist. Aber von Freunden nehme ich sie mir zu Herzen. Aber ich mische mich auch eher nicht ein bei Anderen ein, weil ich davon ausgehe, dass sie ihren eigenen Kompass haben. Auch gehe ich davon aus, dass man ein Kind trotz Ferbern, Joghurt füttern oder geradeaus sitzen lassen, liebevoll aufwachsen lassen kann.

  • Dazu wüsste ich gerne, wie Du es in so einer Situation handhabst. Wenn mein Sohn (allerdings 2,5) sich durch ruhige Erklärungen, Trösten, Alternativen anbieten oder behutsam in die Senkrechte zu bringen, erst Recht weiter in Rage schreit, kann es durchaus sein dass ich auch sage: "Weißt Du was? Ich möchte hier noch weiter einkaufen und gehe jetzt schon mal langsam vor. Wenn Du Dich beruhigt hast, kannst Du ja mitkommen." Es klappt meistens. Bin ich jetzt :stupid: ?


    nö. wie ich reagiere hängt doch vom alter und der situation ab. meine kleine war müde und wollte zu mir, das kann man nicht vergleichen. sie hat sich sofort beruhigt als ich sie auf den arm hatte.

  • Spontan Haette ich gesagt, nein ich belehre nicht. Aber ja doch beim Thema ferbern immer. Ich frage, ob ihnen bewusst ist, dass so ein kleines Baby noch kein Zeitgefühl hat. Dass es egal ist, ob sie jetzt nun eine oder fünf Minuten draußen sind, Kind hat Panik des verlassenwerdens. Muss ganz ehrlich sagen, bei allen anderen Themen ist mir das egal wie es jemand macht, ob jemand stillt oder nicht ,Kaiserschnitt.....aber da, nein,ich glaube, da würde für mich eine Freundschaft auch echt an ihre grenzen kommen.


    Sorry für die Rechtschreibung,schreibe mobil

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Mich hätte der Kommentar der Verkäuferin wahrscheinlich entlastet: Denn wenn meine Tochter so richtig wütend ist, dann will sie auch nicht aufstehen und wenn sie dann 5 oder 10 Minuten da liegen und wüten kann, dann ist das entlastend.


    [quote='johannemama','index.php?page=Thread&postID=109788#post109788']Aber ich mische mich auch eher nicht ein bei Anderen ein, weil ich davon ausgehe, dass sie ihren eigenen Kompass haben. Auch gehe ich davon aus, dass man ein Kind trotz Ferbern, Joghurt füttern oder geradeaus sitzen lassen, liebevoll aufwachsen lassen kann.



    Hierzu habe ich eine Frage: Was ist denn dann liebevoll? Für mich geht ferbern und liebevoll genausowenig zusammen wie zwangsfüttern und liebevoll zusammen ginge (was jetzt nicht heißen soll, das sich meine, Joghurt würde immer zwangsgefüttert). Und wenn eien Familei aus Verzweiflung ferbern würde und dabei aber mitleiden - dann wären sie doch über einen alternativen Tip wahrscheinlich wirklich froh. Oder?

  • Hierzu habe ich eine Frage: Was ist denn dann liebevoll? Für mich geht ferbern und liebevoll genausowenig zusammen wie zwangsfüttern und liebevoll zusammen ginge (was jetzt nicht heißen soll, das sich meine, Joghurt würde immer zwangsgefüttert). Und wenn eien Familei aus Verzweiflung ferbern würde und dabei aber mitleiden - dann wären sie doch über einen alternativen Tip wahrscheinlich wirklich froh. Oder?


    Juju ist ein gutes Beispiel, wie ich das mit dem Ferbern meine. Und Ernährung bzw. Fahrtrichtung sagen nun wirklich nichts über die Gefühle der Eltern aus...ja, und Du hast recht, wenn jmd. Mir von seinen negativen Erfahrungen mit "jedes Kind kann schlafen" erzählt und nicht weiter weiß, dann gebe ich auch gerne Tipps. Den Entlastungsaspekt kann ich gut nachvollziehen.

    Einmal editiert, zuletzt von ich ()

  • Ich belehre niemanden (mehr), der mich nicht explizit danach gefragt hat. Allerdings erzähle ich gerne von uns, wenn mich jemand danach fragt.
    Bei guten Freundinnen würde ich so ein Gespräch eher forcieren als bei Bekannten.


    Mit meinen Schwestern habe ich mich lange bevor sie Kinder hatten (und die eine hat auch jetzt noch keine) über Kindererziehung unterhalten.
    Eine hat jetzt eine Tochter und erzieht bedürfnisorientiert. Keine Ahnung, ob sie es sowieso so gehandhabt hätte oder ob es auch unsere Gespräche waren. #weissnicht
    Ihr sage ich auch heute noch freundlich, wenn ich etwas ganz anders sehe. Aber wir haben auch eine sehr gute Beziehung, von ihr erwarte ich auch, dass sie mich zurechtstutzt ;) .


    Allerdings lebe ich in einem Umfeld, in dem fast alle anders mit Kindern umgehen, als ich es für richtig halte.
    Früher habe ich regelmäßig fast einen Herzkasper bekommen, weil ich mich so aufgeregt habe. Mittlerweile bin ich ruhiger geworden. Und auch selber nicht mehr so dogmatisch.


    Liebe Grüße
    Inge

    Inge (August 1981) mit Lisanne (August 2004), Zoe (Januar 2007), R (Mai 2010) und E (Mai 2015)


    It´s okay to be happy with a calm life.

    • Offizieller Beitrag

    In der Regel bin ich die, die "Belehrungen" einsteckt. Sei es weil mein Sohn keine Schuhe trägt, meine Tochter dauernd ihre Schulsachen verliert, meine andere Tochter sehr schüchtern ist, mein Sohn nicht zuhört und oft gefährliche Sachen macht...


    Aber meist passen die Belehrungen einfach nicht. Nicht zu uns. Nicht zu unseren Kindern. Ich hole mir sehr gerne Rat. Aber von Menschen, die dann auch eine Ahnung haben von meinen Kindern, bzw. von ihren Eigenheiten.


    In Sofern belehre ich andere nicht. Weil was für meine Kinder gut und richtig ist, stimmt für andere bestimmt genauso wenig, wie umgekehrt.


    Aber ich mache gerne anderen Eltern Mut. Mut, dass sie ihrem Gefühl nachgehen, Mut sich für ihr Kind einzusetzen, Mut dem Kind die Zeit zu geben, die es braucht.


    Ich glaube, was die meisten Eltern brauchen, ist keine Belehrung. Dazu gibt es zuviele Fachbücher, Zeitschriften, Beratungsstellen, etc. Wenn sie Fragen hätten, dann könnten sie jederzeit die Fragen stellen.


    Aber ich glaube, viele bräuchten einfach eine Tasse Kaffee (oder Tee), jemand der zuhört, Mut macht und versucht zu helfen, die positiven Seiten am Kind und an der eigenen Erziehungsleistung zu sehen. Aber ich denke, das ist nun die Sichtweise einer Mutter mit grösseren Kindern ;)

  • daroan, dein satz "wenn sie fragen hätten, würden sie diese fragen stellen" hallt in mir nach. ich bin oft verwundert, dass andere so wenig fragen HABEN und bestimmte dinge einfach so machen... weil der nachbar/die eigene mutter/die bekannte es auch so macht. und genauso eben bestimmte dinge negieren (z.b. familienbett oder tragen), ohne sich wirklich informiert zu haben.

  • Ich denke auch, dass man laengst nicht immer davon ausgehen kann, dass sich alle Leute ueber alles moeglich informiert haben.


    Eine Mutter, die ich kaum kannte, hat mir mal gesagt, sie freue sich immer ueber Input von anderen, denn nur dann kann sie ueber ihre Handlugsweisen nachdenken.


    Gerade habe ich im Kindergarten eine Mama mit Baby kennengelernt, die beim Anblick meines MySol erzaehlte, sie habe beim ersten Kind den Babybjoern gekauft, weil es so ein Hype war und es alle hatten (und es somit gut sein muss). Mittlerweile weiss sie es besser, benutzt ihn aber auch fuers zweite, weil sie ihn halt hat. Aber nur richitg rum ;)

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

  • Ich denke, wie hier auch geschrieben, dass man beim ersten Kind eher dazu neigt zu denken, dass man alles richtig macht und genau weiß, was das Beste für Kinder ist. Man wird dann lockerer. Man merkt, dass alle Kinder unterschiedlich sind; dass Dinge, die beim ersten Kind funktioniert haben, beim zweiten oder dritten ganz anders laufen können; und dass das dritte Kind auch nicht stirbt, wenn es mit zehn Monaten von den Großen die Schokolade mopst. Ich bin selber in Situationen gekommen, wo ich ein Schlafprogramm durchgezogen habe; nicht so radikal wie Ferbern, mit weniger Abwesenheit, aber eben schon in irgendeiner Form das Kind dazu genötigt, selber einzuschlafen, weil mein Mann und ich absolut auf dem Zahnfleisch gingen und einfach nicht mehr konnten. Durchschlafen war nie das Resultat, dazu waren wir vermutlich nicht radikal/lieblos/was auch immer genug, aber es gab schon eine spürbare Erleichterung und ich hatte nicht das Gefühl, die Bindung zu meinem Kind dauerhaft gestört zu haben. Im Gegenteil: Ich konnte wieder viel liebevoller mit ihm umgehen, weil ich endlich wieder Kraftreserven hatte. Seit ich diese Erfahrung gemacht habe, bin ich nicht mehr so dogmatisch. Mittlerweile gehen mir ehrlich gesagt diese "Wir machen alles richtig"-Eltern selber auf die Nerven...


    Es stimmt aber natürlich auch, dass viele sich einfach keine großen Gedanken machen, wenn in ihrem Umfeld halt bestimmte Dinge üblich sind. Sie kommen gar nicht auf die Idee, dass man es auch anders machen könnte. Das trifft ja in allen möglichen Bereichen zu, z.B. finden es 95% der Leute erst mal sehr verwunderlich, dass mein Mann und ich schon immer getrennte Schlafzimmer hatten, weil wir so beide besser schlafen. Und nach ein bisschen Nachdenken, kommt dann von manchen Leuten (meist Frauen) so etwas in Richtung "eigentlich könnte ich mir das ja auch gut vorstellen, aber... kein Platz... und irgendwie macht man das ja auch nicht..." Insofern ist es sicher in punkto Kinder nicht verkehrt, wenn man unaufdringlich Denkanstöße gibt. Dann sieht man ja, ob die andere Person Interesse und Neugier zeigt oder ehrlich überrascht ist, weil sie einfach bestimmte Informationen nicht besaß. Damit wäre ich aber eben wirklich sehr zurückhaltend.

    Johanna
    mit La (#male 02/2004), Lu (#female 03/2006) und Z (#female 29.04.2010)