Zähne werden grau

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  • @Mondkalb,das Recht auf gewaltfreie Erziehungist mir durchaus bekannt. Ich vermeide aber lieber eine schmerzhafte zahnsanierung (und ggf Narkose - ist das eigentlich"Gewalt", wenn man sich um die körperlichen Belange seines Kindes NICHT kümmert und dadurch eine risikobehaftete Therapie heraufbeschwört?)

  • @Mondkalb,das Recht auf gewaltfreie Erziehungist mir durchaus bekannt. Ich vermeide aber lieber eine schmerzhafte zahnsanierung (und ggf Narkose - ist das eigentlich"Gewalt", wenn man sich um die körperlichen Belange seines Kindes NICHT kümmert und dadurch eine risikobehaftete Therapie heraufbeschwört?)

    Mein Zahnarzt hält es übrigens für eine Verletzung der Fürsorgepflicht, wenn Kindern die Zähne nicht geputzt werden und dadurch Karies entsteht.


    Er meint, dass man das melden sollte.

    • Offizieller Beitrag

    Also, nach Deiner Beschreibung, liebe TE, erinnert mich das an Zahnbelag.
    Wir haben so gräulichen Belag, wenn wir zu kurz/selten/oberflächlich putzen und eine zu weiche Zahnbürste verwenden.


    Wir haben auch, v.a. anfangs, gewaltsam festgehalten und unter Schreien geputzt. Das brauch ich gar nicht beschönigen, das war kacke. Aber wir haben danach auch viel erklärt und getröstet. Jetzt geht es prima, mein Eindruck ist, dass unser Zwerg das Zahnputzen einfach als total unangenehm empfand, sich aber jetzt an das Gefühl gewöhnt hat. Wir schauen natürlich, dass wir ihm soweit entgegen kommen, als irgend möglich. Also wann, wo und wie geputzt wird, ist uns wurscht, Hauptsache, es wird geputzt.
    Dass er da viel selbst entscheiden darf, macht es ihm angenehmer.
    Und er ist jetzt in einem Alter, wo er Zusammenhänge gut versteht. Also Süßkram macht Zahnbelag und Karius und Baktus machen Löcher, Zahnschmerzen uswusf. Da versteht er, dass das wichtig ist und wir ihm nichts Böses wollen.
    Natürlich greifen wir auch auf Berieselung durch Handyvideos zurück, wenn es ihm das erleichtert, erfinden Zahnputzlieder, lassen uns im Gegenzug die Zahnbürste in den Gaumen rammen und lassen die Lieblingshandpuppen Zähne putzen.
    Das Entscheidende scheint mir zu sein, dass man mit einfühlsamer Hartnäckigkeit dranbleibt, bis es zum Ritual geworden ist.

  • Hallo,


    ist das eigentlich"Gewalt", wenn man sich um die körperlichen Belange seines Kindes NICHT kümmert und dadurch eine risikobehaftete Therapie heraufbeschwört?)


    Wie zu erwarten... DA isses wieder .... ;)


    ... das gute alte "Wer nicht bereit ist, auch mit Gewalt zu putzen, vernachlässigt sein Kind"-Argument...


    Daß es zwischen "Ich setze mich auf mein Kind drauf, öffne ihm gewaltsam den Mund und putze dann dem sich windenden und verzweifelt schreienden Kind die Zähne (DAS wäre bei uns nun mal das Bild gewesen, das sich ergeben hätte) und "Mir sind die körperlichen Belange meines Kindes egal, da kümmere ich mich nicht drum" ein weites Feld gibt, ist so schwer vorstellbar?

  • @Trin, diese gewaltgeschichte war als Antwort auf @Mondkalb gedacht, die in diesem Kontext auf das "recht auf gewaltfreie Erziehung" hinweist, was auf die Situation, die ich daheim erlebt habe völlig daneben und ...hm...wie soll ich sagen...total arrogant wirkt. Es ist eben wie du schreibst viel Platz zwischen "ich setze mich auf mein Kind drauf, öffne ihm gewaltsam den Mund und putze dann dem sich windenden und verzweifelt schreienden Kind die Zähne" und "Kind lässt sich durch andere Methoden davon überzeugen, die Zähne putzen zu lassen" und "mir ist komplett egal, was mit dem Kind ist".


    Ich empfinde einfach den Hinweis auf die gewaltfreie Erziehung als besserwisserischen Angriff. Ich habe drei Kinder, bei denen es nicht zu Problemen mit der zahnhygiene kam und dann eins, bei dem es eine Katastrophe war und es dazu kam, dass Kind Löcher bekam. Fand ich schrecklich, die Behandlung war nicht schön, auch wenn kind keine Narkose brauchte, so dass ich beim fünften Kind, das auch den Mund mitceins zugekniffen hat und gebrülltund abgewehrt hat zum Putzen festgehalten habe. Weder war das Kind "völlig verzweifelt" noch hat es sich "gewunden". Ich behaupte mal ich weiss, wie man das Problem angehen kann. Leider gibts halt Konstellationen, in denen funktioniert das, was bei anderen geht, nicht.


    Du machst aus "festhalten"ein Horrorszenario, weils bei deinen so gewesen wäre. Bei meinen wars nicht so. Sind halt andere Kinder.

  • So liebe Raben, heute ist das Zähneputzen so abgelaufen:
    Ich habe mit meinem Mann gesprochen und wir haben uns geeinigt etwas mehr Kooperation beim Putzen einzufordern. Also haben wir Söhnchen vorher schon erklärt, dass wir länger und gründlicher putzen müssen. Dann habe ich ihm versucht im Spiegel zu zeigen was das Problem ist (also den grauen Belag gezeigt) und ihm meine Zähne gezeigt, die keinen Belag haben. Also Bürste rein, nach zweimal grob Schrubbeln war wie immer schluss. Dann haben wir nochmals erklärt aber als er den Mund absolut nicht mehr öffnen wollte, hat mein Mann den Kopf festgehalten und unter Protest und Weinen die Schneidezähne geputzt. Es tat mir schon Leid, ich meine wer sieht sein Kind schon gerne weinen.
    Als die Bürste dann raus war hat mein Mann nochmals erklärt und getröstet. Glücklicherweise war Söhnchen danach schon wieder fröhlich.
    Wir schauen mal wie es die nächsten Male läuft.

    "Natürlich kann ich das. Ich hab's nur noch nie versucht."
    Oma Wetterwachs - Terry Pratchett


    Und jetzt schreibt sie auch noch...

  • Ich nehme das hier mal als Beispiel:

    Wir haben auch, v.a. anfangs, gewaltsam festgehalten und unter Schreien geputzt. Das brauch ich gar nicht beschönigen, das war kacke. Aber wir haben danach auch viel erklärt und getröstet. Jetzt geht es prima, mein Eindruck ist, dass unser Zwerg das Zahnputzen einfach als total unangenehm empfand, sich aber jetzt an das Gefühl gewöhnt hat. Wir schauen natürlich, dass wir ihm soweit entgegen kommen, als irgend möglich. Also wann, wo und wie geputzt wird, ist uns wurscht, Hauptsache, es wird geputzt.

    Ich frage mich wirklich, wie Ihr alle das hinbekommen habt. Ich habe es zweimla versucht, meiner Tochter so die Zähne zu putzen und ich hatte ernsthaft Angst, sie mit der Zahnbürste zu verletzen bzw. ihr weh zu tun. Dann haben wir es gelassen, weil wir uns da wirklich gewalttätig vorkommen, Und ich bin eigentlich eher der burschikose Typ, klare Ansagen und Aufforderungen gibt es hier schnell mal.


    Mir hat das Festhalten und der Zwang bei Notfallzäpfchen und Inhalieren gereicht, aber das waren akute Notfälle, da ging es nicht anders. Zähneputzen haben wir mit Faxen und allem möglichen probiert, und wenns gar nicht ging, dann eben am nächsten Tag wieder.

  • Wir nehmen seit heute das Tablett als Druckmittel. Er durfte in letzter Zeit ziemlich viel gucken, das beschränken wir jetzt auf das Zähneputzen und zehn Minuten danach.
    Fazit heute: mir ist es lieber, er weint, weil er nicht mehr gucken darf, weil das Putzen nicht klappt, als wenn ich ihm mit Gewalt den Mund offen halten muss. Wenn es innerhalb einer Woche nicht besser klappt, denken wir neu nach...

  • Mit Gewalt den Mund aufhalten wäre bei Tochter auch nicht gegangen, ich denke, uns hat geholfen, dass sie verstanden hat, dass es mir mit dem öden Zähne putzen verdammt ernst war. Manchmal fürchte ich, dass wir viel zu oft nicht nachdrücklich genug UNSEREN willen kund tun, weil wir meinen , immer freundlich sein zu müssen. Aber dann sind wir nicht authentisch und Kinder sind ja nicht blöd und merken das und provozieren im Zweifelsfall so lange, bis sie eine klare, authentische Botschaft von uns kriegen #heilig
    Der Grad zwischen Gewalt und klarer Botschaft ist manchmal mehr als schmal ;)

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

  • @janos arrogant sollte das nicht wirken, sorry. war gedacht als Erinnerung auf den mmn etwas gedankenlose "ich brauch kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich mein kind festhalte,... andere machen das ja auch..." -Tenor


    auf kauflächen siedeln sich Bakterien (normalerweise) nicht dauerhaft an, da durch benutzung sowohl direkt mechanische gegenwirkung als auch durch angeregten Speichelfluss desorganisiert wird. ausnahmen bilden stark haftende Nahrungsmittel. in den zahnzwischenräumen und am Übergang zum Zahnfleisch bildet sich plaque (verkürzt dargestellt). infos ursprünglich bei swak gefunden (die bürsten sind übrigens klasse, auch für kids) von 2 zahnärzten bestätigt.

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • @Mondkalb, das ist aber schlichtweg nicht richtig. Auch wenns von zwei Zahnärzte in der verkaufsstrategie einer Zahnbürsteso behauptet wird. Oder von Zahnarztfrauen empfohlen....
    Der häufigste kariesort von kinderzähnen ist die kaufläche.

  • Wir nehmen seit heute das Tablett als Druckmittel. Er durfte in letzter Zeit ziemlich viel gucken, das beschränken wir jetzt auf das Zähneputzen und zehn Minuten danach.
    Fazit heute: mir ist es lieber, er weint, weil er nicht mehr gucken darf, weil das Putzen nicht klappt, als wenn ich ihm mit Gewalt den Mund offen halten muss. Wenn es innerhalb einer Woche nicht besser klappt, denken wir neu nach...

    OT: Wird euer Kind nicht im Dezember erst 2? Da staune ich schon ein bisschen.


    Ansonsten wird hier Zähne geputzt, jeden Tag, ohne Diskussion bei jedem Kind. Unsere Kinder haben sich aber nie wirklich gewehrt. Genauso wie sich im Auto angeschnallt wird, immer. Ich wecke sogar eingeschlafene Kinder zum Zähneputzen #angst

  • @Charly Meinst du wegen dem Tablett gucken? Da gibt es nichts zu beschönigen, besser wäre ganz ohne. Wir schleichen auch gerade aus. Aber für uns war es in letzter Zeit öfter nötig, das Kind mal für eine gewisse kurze Zeit "zu parken". Mein Ideal war das sicher nie #weissnicht

  • Wenn meine Tochter sich nicht so gewehrt hätte, hätten wir das auch rigoroser durchgezogen. Aber an schlechten Tagen hat sie den Mund maximal 20 Sekunden aufgelassen, danach hätte man ihn aufhebeln müssen.

  • mal ein anderer Ansatz:


    Zähneputzen ist bei uns auch nicht beliebt.


    Aber geholfen hat:
    Elektrische Zahnbürste
    Ohne Zähneputzen gibts NICHTS süßes, keinen Keks, kein Eis, kein Jogurt mit Obst, kein Kuchen, Keine Marmelade ....
    Mit 2,5 hat se das verstanden. Wir haben es 2 mal durchgesetzt danach wurde es verstanden. Besonders morgens haben wir das immer explizit aufgezählt und durchaus auch gesagt wir würden später gern Eis essen geht aber nur wenn wir jetzt Zähneputzen.


    Inzwischen zählt sie selber immer auf wenn ich nicht Zähne putze kann ich nicht.


    Bis Sie gute 2 war haben wir es spielerisch versucht, mit überreden .... hat mal geklappt mal nicht ....

    Hebt man den Blick sieht man keine Grenzen #rose

  • @janos, wenn ich wieder zeit habe, recherchiere ich das. persönlich kenne ich gar keinen (weder Erwachsene noch kinder) mit kauflächenkaries #weissnicht


    die tiefen fissuren, die (backen) zähne anfangs haben, werden durch das zähneknirschen "weggeschliffen",da kann sich ja nichts mehr anlagern.

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Ich habe Sorge, dass es für die Zähne zu spät ist, wenn ich nochmal ein halbes Jahr oder länger auf sein Verstehen warte. Auch wenn ich das nur zu gerne würde. Er hat 16 Zähne, die lange genug nicht angemessen geputzt wurden. Ohne Glaskugel für zukünftige Karies ist jetzt mein Punkt erreicht, an dem ich das Putzen durchsetzten werde. Obwohl es heute echt gut lief, ich hoffe, das bleibt so.


    Ich habe übrigens auch Füllungen auf den Kauflächen.