ZitatMein Eindruck ist, dass mit Hausaufgaben sowohl offen kommunizierte als auch verborgene Zielsetzungen erreicht werden sollen. Jedenfalls geht es sehr sicher nicht ausschließlich um Festigung und Vertiefung von Kompetenzen und Wissen. Manchmal habe ich sogar den Verdacht, die verdeckte Agenda sei die wichtigere, aber das mag von der Schule abhängen.
Im Gegensatz zu meiner eigenen Schulzeit sehe ich inzwischen leider die Erwartung, dass Eltern teilweise Homeschooling betreiben. Wenn die Schule es nicht, nicht in außreichendem Maße oder in der erforderlichen Differenzierung leisten kann, sollen Eltern zu Hause Stoff, Lerntechniken und andere Kompetenzen vermitteln. Da ich diese Tendenz zunehmend beobachte, finde ich ein Festhalten an der Schulanwesenheitspflicht zunehmend seltsamer.
Manchmal frage ich mich, ob Hausaufgaben eher der Verwirklichung eines schulischen Erziehungsauftrages dienen als der Verwirklichung des Bildungsauftrages. Ich beobachte die Förderung der Bereitschaft, seine Arbeitskraft und Lebenszeit für andere verwertbar zu machen. "Die Arbeit muss halt gemacht werden, das Leben ist kein Ponyhof." Ob nun intendiert oder nicht, sehe ich auch die Förderung der Bildung kleiner Eliten und einer großen, eher homogenen Masse, die ruhig mitschwimmt und damit so beschäftigt ist, dass für das Hinterfragen des Systems keine Ressourcen mehr zur Verfügung stehen.
auch das unterschreibe ich.
ausserdem nehme ich an, dass der zu vermittelnde stoff inzwischen so umfangreich ist bei gleichzeitigem personalmangel, dass man innerhalb der unterrichtszeit gar nicht durchkäme. was sagen denn die lehrerinnen hier?