Hallo ihr Lieben,
Ich weiß mit meinem Sohn nicht weiter und gehe selbst mittlerweile hart an meine eigenen Grenzen.
Wir hatten anfangs ein Jahr zurück stellen lassen, da mir eine Einschulung mit 5 zu früh war und er auch einfach nicht so weit war. Wir dachten, das Jahr mehr in der Kita wird eher gut tun als schaden und die Entscheidung bereue ich auch nicht.
Auf die Einschulung hat er sich von Anfang an nicht sonderlich gefreut. Seit dem ersten Tag macht er Probleme in der Schule. An "guten Tagen" verweigert er einfach die Mitarbeit. Und damit meine ich wirklich verweigern. Er sitzt die Zeit bis zur Pause dann einfach ab. Es gibt auch Tage, da turnt er in der Klasse rum, sitzt unter den Tischen und singt, während die Anderen arbeiten. Die Lehrer bekommen ihn nicht gebändigt. Trotzdem wurde er in die zweite Klasse weiter gelassen, da sie der Meinung waren, er hätte den Stoff gut drin und er schafft das schon. Aber auch in der zweiten Klasse blieb alles beim Alten. Wir hatten Ergotherapie, Psychotherapie und waren mehrfach im SPZ. Nichts hat geholfen. Die zweite Klasse wurde wiederholt. Ich dachte, das wäre für ihn eine Chance. Neue Lehrer, neue Gesichter, sich nochmal neu einfinden. Ging ein paar Wochen gut, nun verfällt er wieder in alte Muster. Ich musste ihn bereits mehrfach aus dem Unterricht abholen, weil er laut Lehrerin schlicht nicht beschulbar ist. Auf Dauer kann das natürlich keine Lösung sein. Wir haben so viel versucht, ihn zu motivieren : Punktesysteme, tolle Unternehmungen wenn der Tag gut lief. Wir haben versucht, ihn mit "strafen" zu ermahnen wie am Wochenende keine Freunde treffen - was ich aber ehrlich gesagt selber eher semi förderlich empfinde. Er braucht schließlich auch ein soziales Umfeld außerhalb von daheim. Sämtliche Stellen, die wir mittlerweile aufgesucht haben, verstehen das Problem nicht wirklich - denn dort arbeitet er gut mit, befolgt Anweisungen und ist einfach normal. Ich habe mich beim Jugendamt gemeldet, weil ich immer hoffe, dass doch irgendwer auf diesem Planeten helfen können muss.
Gibt es hier noch irgendwo jemanden, der sowas durchmachen muss oder musste? Die Untersuchungen haben keine Diagnose gebracht - mittlerweile wünschte ich, es gäbe eine, damit ich wenigstens eine Erklärung für das Verhalten hätte. Und einen Ansatz, wie man helfen kann. Ich fühle mich selber irgendwie schäbig bei dem Gedanken, aber ich bin mit meinem Latein absolut am Ende und weiß nicht mehr, was ich mit meinem Sohn noch machen soll.
Sorry für den langen Text, aber ich habe im eigenen Umfeld keinen mehr, mit dem ich groß darüber sprechen kann.