Assange - Folter mitten in Europa

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  • Ehrlich, die Argumentation, er hätte das schon irgendwie verdient, denn es gäbe ja weitere Vorwürfe, die aber nie angezeigt und damit nie geprüft wurden, ist nicht mehr weit weg von: Egal, ob er es getan hat, er hätte es tun können.


    Wenn nicht nachgewiesene Vorwürfe ausreichen, um Menschenrechte auszuhebeln, dann gute Nacht.

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  • Ähm, ich habe dich nicht be- oder verurteilt. Tu ich auch immer noch nicht. Ich habe nur mitgeteilt, dass mich dein Post erschrocken hat, weil es nicht zu dem Bild passt, das ich bislang von dir hatte.

    Deine Reaktion finde ich ähnlich unverständlich. Ich hab das Gefühl, da geht grad mächtig was los in dir, was mit uns hier gar nichts zu tun hat, wir aber abkriegen.#gruebel

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann es in so fern nachvollziehen, als dass es einen echt zerfleischt (, bzw. zerfleischen kann), wenn man die (häufig extremen, Existenz- und Persönlichkeitszerstörenden) Folgen der Taten eventuell gar tagtäglich erlebt und dabei permanent die feinen Herren in ihren Anzügen in gehobenen Positionen vor Augen geführt bekommt, die ihr Leben leben und überhaupt keinen Schaden zu nehmen scheinen.

    Wenn dieses, wie MMC richtig feststellte System mit "Rechtsstaatlichkeit am Arsch. Wenn es Sexualstraftäter betrifft ist Rechtsstaatlichkeit ein nichtfunktionierendes Prinzip wenn es gepaarr mit Partriarchat und gesellschaftlocher Misogynie ist." jemanden betrifft, wo dann laut "free xy" geschrien wird, dann kann einen da schon einmal die Wut überkommen, auch wenn man die anderen Aspekte die hier beschrieben werden (Folter) nicht gut heißt.


    Grundsätzlich glaube ich auch, dass es eine echte Rechtsstaatlichkeit bezüglich Sexualisierter Gewalt in diesem täterdurchtränkten, nie überarbeiteten Patriarchatssystem mit seiner Misogynie nur sehr, sehr, sehr, sehr schwer und mit viel Glück geben kann. Wobei das Glück ja die Rechtsstaatlichkeit wieder aushebelt, denn sowohl Opfer wie auch Täter haben einen fairen Prozess verdient. Nur leider finden die momentan nur sehr, sehr selten statt, weil viel Traumafachwissen schlicht nicht anerkannt ist und zum Wohle des Täters interpretiert wird.

    Ich habe MMC extra nur in "" zitiert, weil sie ja nicht mehr her gerufen werden mag.


    Aber genug des OT

    Ich finde es immer wieder ätzend, dass sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Kinder immer dann besonders schlimm sind, wenn sie politisch genutzt werden können. Das finde ich tatsächlich verachtenswert, denn wäre Herr Assange nicht Herr Assange befürchte ich, dass es kein Schwein interessiert hätte und es auf jeden Fall nicht derartige Folgen nach sich gezogen hätte (ähnlich sehe ich Silvester `16).

  • Ich kann es in so fern nachvollziehen, als dass es einen echt zerfleischt (, bzw. zerfleischen kann), wenn man die (häufig extremen, Existenz- und Persönlichkeitszerstörenden) Folgen der Taten eventuell gar tagtäglich erlebt und dabei permanent die feinen Herren in ihren Anzügen in gehobenen Positionen vor Augen geführt bekommt, die ihr Leben leben und überhaupt keinen Schaden zu nehmen scheinen.

    Ja, da stimme ich auch zu. Berufsbedingt erlebe ich sehr viel davon und weiß auch viel darüber, was auch Kindern systematisch angetan wird. Nur wüsste ich nicht, wie es die Situation der von diesen Gewalttaten Betroffenen besser, wenn jemand wie Assange gefoltert wird.

  • das geht mir auch so.


    wir haben hier ja mindestens einen strang über die unsäglichkeiten der kindermisshandlungs-folter-täternetzwerke.


    genau da hätte ich mir sogar mehr empörung gewünscht!

  • wir haben hier ja mindestens einen strang über die unsäglichkeiten der kindermisshandlungs-folter-täternetzwerke.

    Der ist wohl an mir vorbeigegangen, aber selbst wenn ich ihn wahrgenommen hätte, hätte ich da nie im Leben reingeklickt, wenn der Titel aussagekräftig gewesen wäre. Vielleicht ging es anderen auch so?

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • „Die Parlamentarische Versammlung des Europarates (PACE) hat die Mitgliedsstaaten dazu aufgefordert, sich der Auslieferung des WikiLeaks-Gründers Julian Assange an die USA zu widersetzen und sich für die "unverzügliche Freilassung" des australischen Journalisten einzusetzen.


    Assange kämpft gegen die Auslieferung an die Vereinigten Staaten, wo er nach einem Antispionagegesetz aus dem Jahr 1917 angeklagt ist. Ihm droht in den USA eine lebenslange Haftstrafe oder sogar die Todesstrafe. Die Anhörung im Auslieferungsverfahren wird am 24. Februar vor dem Woolwich Crown Court in London stattfinden. Zahlreiche Journalisten und Parlamentarier wollen dieses Verfahren als Beobachter verfolgen.

    Der Fall von Assange wurde gestern von der PACE im Zuge einer Debatteüber die Bedrohungen der Medienfreiheit und die Sicherheit von Journalisten in Europa behandelt. Grundlage war ein Bericht des britischen Labour-Abgeordneten George Foulkes. In der Sitzung betonte Foulkes die Bedeutung des Europarat-Gremiums für die Stärkung von Schutz und der Sicherheit von Journalisten...


    Die nun einstimmig verabschiedete Resolution fordert die Mitgliedsstaaten auf, den Fall medial bekannt zu machen. Zudem soll die Behandlung des WikiLeaks-Gründers als Bedrohung der Pressefreiheit verurteilt werden.

    Die Mitgliedsstaaten des Europarates seien nun aufgefordert festzustellen, dass "die Inhaftierung und strafrechtliche Verfolgung von Julian Assange einen gefährlichen Präzedenzfall für Journalisten darstellt". Die Regierungen stünden auch in der Pflicht, sich der Empfehlung des UN-Sonderberichterstatters zum Thema Folter, Nils Melzer, anzuschließen, der die unverzügliche Freilassung Assanges fordert und dessen Folter in britischer Haft beklagt...


    Die Bundesregierung hatte die international zunehmenden Bedenken über Festnahme, Anklage und Haftbedingungen im Fall des WikiLeaks-Gründers immer wieder zurückgewiesen. Ende November war es angesichts dieser Haltung bei einem Treffen in Berlin sogar zu einem offenen Konflikt mit UN-Sonderberichterstatter Melzer und Vertretern des Auswärtigen Amtes gekommen, die seine Bedenken abtaten. "Sie hatten sich mit meinen Stellungnahmen und meiner Analyse zu dem Fall überhaupt nicht befasst und hatten einen Kenntnisstand, der nicht über den eines Normalbürgers hinausging"


    https://www.heise.de/tp/featur…-Assange-auf-4647779.html

  • Ein schönes Interview mit dem UN-Sonderberichterstatter Nils Melzer zum Thema Assange, in dem auch die Geschichte in Schweden noch mal ganz genau aufgeschlüsselt wird.


    https://www.republik.ch/2020/0…s-gruender-julian-assange

    Herzlichen Dank für den Link! Oh Mann, das ist ja so dermaßen krass. Das ist ja noch viel krasser als alles was Stieg Larsson jemals geschrieben hat. #eek

    Dieses Zitat bringt es auf den Punkt: "Ich sage nicht, Julian Assange sei ein Engel. Oder ein Held. Aber das muss er auch nicht sein. Denn wir sprechen von Menschen­rechten und nicht von Engels- oder Helden­rechten. "

    Ich war selbst jahrelang Sprecherin einer Gruppe von Amnesty International. NICHTS von alldem was ich in dieser Zeit über Menschenrechtsverletzungen in aller Welt erfahren habe, ist vergleichbar mit dem Unrecht, das Assange angetan wird. Es ist unglaublich.

  • Danke für den Link. Der UN-Sonderberichterstatter klingt für mich schon allein wegen dieser Funktion erstmal seriös. Und was er erläutert, macht mich fassungslos, und es macht mir Angst #blink. Ich weiß gar nicht, wohin mit mir.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Auch von mir, vielen Dank für den Link. Ich kau seit Tagen daran herum und fühle mich sehr hilflos.

  • Ich habe den Kerl erst mal gegoogelt, dass was er beschreibt ist so....unglaublich (nicht unglaubwürdig)....dass es sich im ersten Moment wie das überkonstruierte Plot für einen Stieg Larsson-Thriler liest....himmel hilf!

  • Obwohl ich die Zusammenhänge schon weitgehend kenne und mich oft genug aufgeregt habe, ist mir nach dem Interview jetzt richtig schlecht...

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Ich habe den Artikel gestern dem Joe vorgelesen und am erschreckendsten fand ich, dass es ihn als Rechtsanwalt so gar nicht überraschte, dass sowas möglich ist #eek...

  • Ich habe den Artikel gestern dem Joe vorgelesen und am erschreckendsten fand ich, dass es ihn als Rechtsanwalt so gar nicht überraschte, dass sowas möglich ist #eek...

    Ich denke, dass die Berufserfahrung jedes Rechtsanwaltes mit sich bringt, dass er sich einzelne Verstöße gegen die Rechtsordnung in der Art wie sie im Artikel beschrieben sind, gut vorstellen kann. Insofern kann ich die Reaktion deines Joe nachvollziehen. Allerdings sollte das Ausmaß der Verstöße in Qualität und Quantität auch jeden abgebrühten Juristen erschüttern.


    Selbst der UN Sonderberichterstatter für Folter, der ja nun wirklich schon genug gehört und gesehen hat, ist erschüttert. Was für ein Interview #crying. Er zeichnet ein sehr schlimmes Bild von unserer Zukunft, selbst in etablierten Demokratien.

  • Er zeichnet ein sehr schlimmes Bild von unserer Zukunft, selbst in etablierten Demokratien.

    Das finde ich mit das Schlimmste (abgesehen vom persönlichen Leid für Assange). Dass sich manche Kreise in den USA nicht zu schade sind, irgendwelche Strippen zu ziehen, Lügen zu verbreiten usw., um ihre Interessen durchzusetzen, das passt in mein Bild. Dass aber irgendwelche Polizisten irgendwo in Schweden sich ziehen lassen - das erschüttert mein Bild nachhaltig. Und dass der Aufschrei so gering ist.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Das ist ja nicht nur in anderen Ländern so. Auch hier. Jetzt haben sich zwar ein paar Menschen aus dem Bundestag zusammengetan, aber unsere Regierung ignoriert den ganzen unglaublichen Mist ja immer noch. #weissnicht

    Gruß,
    Chrisss *pling*


    Hier werden nur Zähne geputzt, keine Fenster ... #zaehne


    "Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt, wird am Ende beides verlieren." Benjamin Franklin