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  • Wir haben Mal die w*owtamins Gummidrops ausprobiert, weil hier phasenweise auch immer wieder nur sehr einseitig und eingeschränkt gegessen wird, die wurden nach überredung ab und zu gegessen. Hat zumindest uns Eltern beruhigt.

    Vielleicht die Brotdose selber vorbereiten lassen, also so richtig mit extra beim Einkaufen besondere (herzhafte) Sachen dafür aussuchen dürfen die es sonst nicht zu Hause gibt, sondern dann nur im kindergarten bzw Schule?

  • Mein Sohn hat aufgrund einer lange nicht erkannten Wahrnehmungsstörung sehr selektiv gegessen. Er war im Mund so unterempfindlich, dass er ganz starke Geschmacksreize brauchte und uneindeutige Konsistenzen als unangenehm empfand.

    Wir haben heuer Mitte Januar mit einer Therapie zur Sensorischen Integration begonnen, die kommende Woche abgeschlossen wird. Seit gut zwei Monaten isst das Kind mit Leidenschaft und einer bisher nicht bekannten Experimentierfreude. Dadurch hat sich sein Speiseplan deutlich vergrößert. Ich würde sogar behaupten, dass er mittlerweile fast alles isst (oder zumindest probiert).

    Eine Therapie zur Sensorischen Integration kann auch eine Verbesserung der Sprachproblematik bewirken.

    Wir haben deshalb die Logo zugunsten der SI auf Eis gelegt um danach zu schauen, ob bzw wieviel Bedarf noch da ist.

    Wenn eine Wahrnehmungsstörung da ist, profitiert das Kind vermutlich mehr von der SI als von der Logo. Denn die SI macht halt noch viel mehr, als nur das Essproblem zu mildern. Ansonsten hat unser SI-Pädagoge auch Castillo Morales empfohlen.

    Vielleicht kannst du deiner Nachbarin diese Reihenfolge schmackhaft machen… muss ja nicht beides zeitgleich laufen.

    Ansonsten gebe ich zu bedenken, dass das Kind nicht so isst, weil es so essen will - sondern weil es aufgrund seiner Wahrnehmungsbesonderheiten nicht anders essen KANN.

    Wir haben unseren SI-Therapeuten bzw Pädagogen übrigens hier gefunden: https://gsid.de/therapeuten/

    Tut mir leid, dass ich etwas abgehackt schreibe - ich habe nicht viel Zeit, wollte aber unbedingt meine Erfahrung mit dem Thema dalassen.

  • Der Kita bzw. Schule würde ich ggf. schlicht mitteilen, wie es ist und dass sich darum gekümmert wird, denke aber eigentlich, dass das Privatsache ist. In der Schule meines Sohnes werden keine Brotdoseninhalte in Augenschein genommen, mittags essen diverse Kinder von zu Hause Mitgebrachtes, und es gibt auch Kinder, die in der Schule nichts essen.

    Das ist sehr unterschiedlich. Hier ist Süßes mitzugeben an der Grundschule verboten. Und der Doseninhalt wird recht regelmäßig auf Elternabenden thematisiert. Ich finde das ganz grausig, aber das könnte der Mama halt auch begegnen.

    Ich fand es frueher - fuer mich - uebergriffig, wenn sich die Schule extrem beim Essen einmischt. Privatsache und so. Ich konnte es nicht verstehen wie da vor allem deutsche Schulen (gefuehlt) da eher hinterher sind. Und jetzt habe ich ein Kind, das seit 2 Jahren an einer amerikanischen Schule ist, die sich nicht einmischen und in der die guten Freunde NUR Suessigkeiten/Chips (wirklich nichts anderes) in der Brotdose haben und es laesst mich verzweifeln. Denn ich kann seit einem guten halben Jahr auch sagen "Mein Kind ist nur suess", und ich finde, das liegt wirklich an der Schule/am Umfeld. Das ist dasselbe Kind, das frueher alles gegessen hat, Gemuese, alle Sorten. Und jetzt? Nichts. Sie fragt staendig nach Schokolade und Chips und anderen Snacks (bzw auch Pizza, Mac and Cheese, Pasta an Mittagessen), laesst alles andere Essen liegen. Isst jetzt bei der Freundin in der Pause mit. Ehrlich, ich weiss nicht, was ich da machen kann, ich verzweifle da echt ein bisschen dran. Ich habe nichts gegen solches Essen, aber doch nicht nur. Aber das Zeug gewinnt einfach, dagegen kommt meine Brotdose (mit echt auch leckeren Sachen, Art Bento) nicht an. ich wuenschte, die Schule wuerde sich einmischen und es schlichtweg verbieten. Wirklich. Edit: Sie ist auch 6. Und die anderen Eltern verstehen mein Problem nicht, sagen ich soll sie doch lassen.

  • Oder nur einen, der wahrscheinlich unrabig ist. Ich würde halt die Ernährung umstellen beim Kind.

    Wie würdest du das machen?

    Keine Snacks mehr zur Verfügung stellen und es durchstehen. Die "normalen" Sachen anbieten. Banane, Melone, Erdbeeren, Gurke, Nudeln, Kartoffeln und gerne auch richtiges Brot mit Marmelade. Er schreit und weint, wenn er Hunger hat und nicht das bekommt was er mag. Sie hat es mal 1,5 Tage probiert.

    Wenn es dann ganz bloed kommt (wie eben bei meiner kleineren Tochter) isst der Sohn dann einfach bei Freunden mit und holt sich das suesse Essen da. Allerdings haben die anderen Kinder bei Euch vielleicht gesuendere Sachen in der Brotdose...in dem Fall wuerde ich es tatsaechlich auch mit normaleren Sachen bei diesem Kind probieren und versuchen, das durchzustehen. Und ein kleines bisschen was Ungesundes dazugeben. Also nicht komplett verbieten.

  • Blumenkind mich nervt bei uns die Scheinheiligkeit. Aus der “kein Zucker“ Regel wird bei den Elternabenden der Kleinen ein riesen Aufriss gemacht. Aber die 8te Klasse (es ist eine Grund- und Hauptschule) darf monatelang mittwochs Kuchen verkaufen für die Klassenfahrt.

    Ich soll nicht entscheiden dürfen meinem Kind montags einen kleinen Rest vom Sonntagskuchen mitzugeben. Aber jede Woche 1€ abdrücken, dass sie sich in der Schule Kuchen kaufen kann ist ok? Das regt mich wirklich fürchterlich auf.

    Ich verstehe total, dass die Lehrer keine Klasse im Zuckerrausch wollen. Ich verstehe auch die sonstigen Vorteile (und sei es, dass keine klebrigen Sachen im Ranzen auslaufen). Aber diese Versuche völliger Bevormundung bei gleichzeitiger Unterwanderung wenn es im Interesse der Schule ist treibt etwas in mir die Wände hoch (und mich dazu, dem Kind aus reinem Protest ab und zu einen Keks mitzugeben).

    Wenn wirklich ständig nur Süßes in einer Dose ist sollte meiner Meinung nach ein Gespräch mit den einzelnen Eltern her, aber nicht für alle - die allermeisten hier geben von allein ausgewogene Sachen mit.

    Es tut mir leid, dass das bei euch ein so allgemeines Problem ist. Vor dem Hintergrund kann ich den Wunsch auch verstehen. Nur sollte so ein Verbot dann konsequent sein. Keine Ausnahmen für Klassenkassen, für Geburtstage und für alle Größeren, die einfach zu Rewe dürfen #haare

  • Tamun Oha, Deine Beispiele an Eurer Schule wuerden mich auch ziemlich stoeren. Genau, dann sollte es bei Euch gar keine Ausnahmen geben, das wuerde mehr Sinn machen. Oder - viel besser - eben ein "ein Keks auch mal okay" ohne "Brotdosenpolizei". Aber eben in einem Rahmen, in denen es mal ein Keks, Kuchenstueck etc ist, und nicht aussschliesslich.

    Ausgewogenes Essen bei Euch klingt toll. Das wuerde ich mir bei uns auch wuenschen. Der Witz ist ja bei uns, die Eltern selbst essen echt ausgewogen und gesund. Also nicht so "Klischee-amimaessig", eher im Gegenteil bei manchen (andere schon auch Klischee). Nur deren Kinder essen irgendwie komplett andere Sachen...
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  • Ich soll nicht entscheiden dürfen meinem Kind montags einen kleinen Rest vom Sonntagskuchen mitzugeben. Aber jede Woche 1€ abdrücken, dass sie sich in der Schule Kuchen kaufen kann ist ok? Das regt mich wirklich fürchterlich auf.

    Das würde ich tatsächlich ansprechen. (Wobei ich zu der Fraktion gehöre: der Sonntagskuchen kann auch am Nachmittag noch verspeist werden. Weil Kinder nämlich sehr selektiv wahrnehmen: wenn jeden Tag zwei andere Kinder was Süßes mithaben, haben schnell mal "alle anderen dauernd was Süßes mit".)

    mausehaken82 , ich wünsche der Familie, dass die Erziehungsberatung gut ist! Wenn keine Kapazitäten für Ergo da sind, obwohl die ganze Familie leidet und der Vater kein gutes Vorbild abzugeben bereit ist, scheint allgemein eine große Belastung gegeben zu sein. Ich hoffe, die beratende Person ist gut, kann die Not sehen und ohne Vorwürfe gemeinsam mit den Eltern Strategien entwickeln, die Belastung zu verringern. Und ich hoffe, deine Nachbarin kann das annehmen und ist bereit, etwas zu ändern.

  • Ich weiß was andere Kinder in der Dose haben, weil mein Kind das dann immer fordert, aber bei uns wird wegen schwieriger Zähne immer erst nachmittags/abends genascht. Außerdem verdrängt der Süsskram den Appetit auf anderes.

    Ich gehöre von daher also auch zur Fraktion, naschen kann man auch zu Hause noch, und man muss nicht die negative Schuldynamik fördern. Aber ich sehe leider auch zu viele ernährungskranke Menschen und würde mir wünschen dass man mehr auch in den Schulen tun würde. #angst

  • Ich hoffe auch sehr, dass die Beratung hilft. Es gibt doch so einige Baustellen. Die Kinder wollen zum Beispiel oft nicht zur Kita laufen, sondern mit dem Auto fahren. Meine Nachbarin muss dann echt die 500m fahren. Außerdem schreit die kleine Tochter (3) sehr viel, was sehr belastend ist. Der Große schläft noch bei den Eltern im Zimmer und die Kinder sind sehr viel und lange am Tablet.

  • Der Große schläft noch bei den Eltern im Zimmer

    Stört das irgendjemanden der Beteiligten? Meine Große ist älter und schläft auch noch bei uns #weissnicht

    Der Rest klingt für mich schon nach unguten Dynamiken.

    Ja es stört die Eltern. Das Zimmer ist extrem klein, der Vater arbeitet im Schichtsystem und der Große schreit oft nachts, braucht ein Nachtlicht usw.

    Bei der kleinen Schwester hatte meine Nachbarin so eine Schlafberatung gemacht. Seitdem schläft sie ohne Flasche im eigenen Zimmer. Ist aber morgens um 7 wach und steht am Bett der Eltern.

  • schnell mal "alle anderen dauernd was Süßes mit"

    Das ist doch aber täglich Brot von Eltern. Hier dürfen auch alle anderen schon ganz viel, 'ALLE, Mama!" Deshalb erlaube ich das noch lange nicht.

    Da gucke ich, dass es nicht ständig ist, aber ab und an müssen die anderen Eltern damit klarkommen, dass ihre Kinder entweder erleben, dass mein Kind etwas Süsses isst oder ihnen sogar etwas abgibt.

    Dafür muss mein Kind (und ich dann in Folge) mit anderen Dingen klarkommen, die andere Kinder in die Schule tragen.

  • mausehaken82 hast du meinen Post gelesen? Wahrnehmungsstörungen können auch Angst machen…

    Hier noch ein Flyer, den ich damals (vor der Diagnostik) hilfreich fand: https://sc6cc36df45dc52a2.jimcontent.com/download/versi…eanders.qxd.pdf

    Ja danke!! Leider hat die Mutter null Kapazitäten. Und die Kita bietet keine Ergo an. Ich schicke ihr aber den Flyer weiter!

    Ich finde SI ganz toll! Manchmal machen es hier auch die Kitas oder Grundschulen. Wenn Personal da ist.

  • Ich würde da eine "Mischstrategie" fahren:
    Einerseits unbedingt abklären, ob es eine körperliche Ursache gibt. Mangelerscheinungen können sowas verursachen und sich dadurch selbst verschlimmern.
    Gleichzeitig wäre das für mich persönlich eine Intensität von PickyEating, die ich nicht unterstützen würde. Ich habe selbst einen Picky Eater und weiß, dass Druck ein sehr zweischneidiges Schwert ist. Aber in so einem krass ausgeprägten Fall würde ich trotzdem Druck machen und mit dem Kind eine Strategie entwickeln: Liebes Kind, dein Körper braucht mehr Nährstoffe, da führt kein Weg dran vorbei, sonst endet das im Krankenhaus.
    Lass uns bitte gemeinsam schauen, dass wir ein Gemüse (Obst, was auch immer) finden, das du dann isst.

    Man kann zusammen zwei oder drei Rezepte oder Videorezepte anschauen, dann kann das Kind eines auswählen und das wird dann probiert. Und ja, dann muss man vielleicht auch mal etwas Protest aushalten.
    Karotten - bisschen karamellisiert - könnten funktionieren.
    Smashed Potatoes mit Ketchup.
    Süßkartoffelwürfel oder -Spieße.

    Grundsätzlich würde ich viel mit dem Kind kochen, selbst wenn das dann Monate lang nur die Eltern essen. Aber ich habe festgestellt, dass mein PickyEater still und heimlich dann doch mal nascht oder die Finger ableckt. Das reicht erst mal und ist schon ein super Fortschritt. Nicht kommentieren und nur heimlich drüber freuen. Es führt zu mehr, wenn es nicht entdeckt wird.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Die Kinder wollen zum Beispiel oft nicht zur Kita laufen, sondern mit dem Auto fahren. Meine Nachbarin muss dann echt die 500m fahren.

    Nein, sie muss es nicht. Sie darf bestimmen, dass das Auto für 500m nicht genutzt wird.

    Ich drücke die Daumen für eine gute Beratung!

  • Man kann zusammen zwei oder drei Rezepte oder Videorezepte anschauen, dann kann das Kind eines auswählen und das wird dann probiert. Und ja, dann muss man vielleicht auch mal etwas Protest aushalten.
    Karotten - bisschen karamellisiert - könnten funktionieren.

    Interessierte Zwischenfrage…wie genau bekommst du das Kind zum Probieren?

    Ideen habe ich leider keine, meiner Tochter könnte ich niemals im Leben irgendetwas irgendwo drunter mischen, sowas merkt sie und würde dann das „kontaminierte“ Lebensmittel direkt und für alle Zeit auf den Index setzen.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • „Das wird dann probiert“ ginge hier auch nach hinten los.

    (Aber wir haben gerade die erste Reise hinter uns, bei der wir nicht dauernd das Gefühl hatten, irgendeine Sonderlösung für den immer noch selektiv essenden Teenager suchen zu müssen. Mit einem Repertoire von Pizza/Weißbrot/Nutella/Croissant/Apfel/Banane/Nudeln mit Pesto/Parmesan/Schnitzel/Döner/Gyros/Pommes/Ketchup/Pfannkuchen oder Pancakes/Speck/Schokoladeneis/Marmor- oder Schokoladenkuchen/Chips/Schokolade* kommt man in der europäischen Touristengastromie schon recht weit - selbst wenn mal auf der Pizza zu viel Käse ist oder so. *Magnum Classic nicht zu vergessen!)

  • Man kann zusammen zwei oder drei Rezepte oder Videorezepte anschauen, dann kann das Kind eines auswählen und das wird dann probiert. Und ja, dann muss man vielleicht auch mal etwas Protest aushalten.
    Karotten - bisschen karamellisiert - könnten funktionieren.

    Interessierte Zwischenfrage…wie genau bekommst du das Kind zum Probieren?

    Mit einer Kombination aus Erklärungen, warum es wichtig ist, Aussuchen lassen und Beharrlichkeit. Im Zweifel wäre ich sturer als das Kind und es würde das Marmeladentoast eben nicht bekommen, bevor es das Wahlgemüse/-Obst gegessen hat. Und bis dahin bleibt auch die Konsole, das Tablet und der Fernseher aus.

    Ja, das wird ein Kampf. Ja, ist absolut unschön. Aber wenn die Einschränkungen wirklich so extrem sind wie beschrieben, sähe ich persönlich das als notwendiges Übel an. Von den paar Lebensmitteln kann man doch nicht gesund aufwachsen. Die Folgeschäden schätze ich als fataler ein.

    Und noch mal: Es geht dabei nicht um den "normalen" Picky Eater, der sehr eingeschränkt isst, sondern um einen Extremfall, der offenbar NICHTS Frisches isst.

    Und natürlich kann man sich da am Ende durchsetzen, wenn man es will und Geduld hat. Man bekommt es notfalls auch hin, dass das Kind zum Kinderarzt geht, auch wenn es nicht will, sich eine Impfung geben lässt oder ein Medikament schluckt.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!