Gender-Kacke in Schule und Alltag 2.0

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  • Mir stößt das auch immer gewaltig auf!

    Meine Tochter (8.Klasse Gymnasium) wurde von ihrem Mathelehrer gefragt, ob sie denn auch Nachhilfe geben würde (ja, macht sie ab nächster Woche).

    Und ich freue mich wie ein Schnitzel, dass wieder ein Mädchen "beweist", dass Mathe kein "Jungs-Fach" ist.

    Wir mit dem großen M #female (08/09), dem kleinen M #female (02/12) und der Zusatztochter #female (09/04)

  • Mich freut gerade der Shitstorm, den Söder auf Instagram abbekommt.

    Er hat unliebsame Posts mit großer Reichweite unter seinem Instagram-Post zum Genddrverbot an Schulen und Behörden gelöscht. Z.B. Ricarda Lang, die ihn humorvoll kritisch fragt, wer denn jetzt die Verbotspartei ist.

    Am nächsten Tag war der Kommentar (mit fast 3000 Likes) verschwunden. Auch andere kritische Kommentare, z.B. von Luisa Neubauer wurden entfernt. Jetzt ist unter dem Bild die Hölle los:

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    LG, Kalliope

    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif

  • Oder konsequent: Schülerinnen und Schüler

    oder

    Schülerinnen (Jungen sind mitgemeint).

    Ist ja nicht verboten #weissnicht

    Schülende. Schülys #top Auch erlaubt.

    Genauso ist es gemeint. Ich finde heftig, wie das hochkocht bzw. die Presse es gleich als "Verbot" bezeichnet.

    Ich habe gestern die Angaben zur Umsetzung bekommen (und aufgrunddessen, was die Presse berichtet hat, mit dem Schlimmsten gerechnet) und es steht da genauso drin wie jascha vorschlägt. Man soll Schülerinnen und Schüler schreiben, Lernendene, Jugendliche oder eben Lehrerinnen.

    Es geht bloß um das Binnensternchen, -doppelpunkt. Begründet damit, dass Texte auch digital barrierefrei vorgelesen werden können.

  • Auszüge aus dem Artikel:

    „Dreieinhalb Monate nach der Ankündigung von Ministerpräsident Söder hat Bayerns Kabinett ein Verbot von Gendergap, Genderstern und Co. beschlossen – für Schriftliches in Verwaltung, Schulen und Hochschulen. Bei Verstößen drohen Beamten Konsequenzen.“

    „Die bayerische Staatsregierung will keine "ideologiegetriebene" Sprache im dienstlichen Schriftverkehr und verbietet daher die Verwendung von Sonderzeichen zur Geschlechterumschreibung. Nachdem Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schon im Dezember in seiner Regierungserklärung ein Genderverbot angekündigt hatte, beschloss nun das Kabinett offiziell eine Änderung der Allgemeinen Geschäftsordnung des Freistaats Bayern (AGO). Damit soll explizit klargestellt werden, dass beispielsweise Gendersternchen ("Bürger*innen"), Binnenmajuskel ("LehrerInnen"), Doppelpunkt ("Arbeiter:innen") und Gendergap ("Verkäufer_innen") unzulässig sind.“

    Für uns ist die klare Botschaft: Sprache muss klar und verständlich sein", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach einer Kabinettssitzung. Das Verbot solle für Verwaltung, Schulen und Hochschulen gelten – unter anderem für offizielle Schreiben, Internetseiten von Behörden und Schulen, Elternbriefe, Schulbücher, Internetseiten und auch Jahresberichte. Damit gebe es nun klare Regeln für den staatlichen Bereich.

    Beamten drohen beim Gendern Konsequenzen

    In Schülerarbeiten werden Gendersterne und Co. zwar "als nicht korrekt" angestrichen, aber nicht als Fehler gewertet, wie der Staatskanzleichef erläuterte. Lehrer müssten sich "wie alle anderen Beamten" selbstverständlich an die Geschäftsordnung und die festgelegten Regeln halten. Das gelte auch für die Rechtschreibung. Falls sich ein Beamter darüber hinwegsetze, werde es sicher auch Konsequenzen haben, sagte Herrmann.“

    „Für die Hochschulen ist Herrmann zufolge eine Änderung des Hochschulinnovationsgesetzes geplant. Damit solle sichergestellt werden, "dass Studenten keine Nachteile bekommen, wenn sie diese Art von Gendern mit Sonderzeichen im Wortinneren (....) nicht machen, weil sie das nicht wollen". Dafür gebe es zwar keine flächendeckenden Anhaltspunkte, "aber einzelne echte Beispiele".“

    „Es gehe darum, "die Diskursräume in einer liberalen offenen Gesellschaft tatsächlich offenzuhalten und nicht weiter zu verdrängen", sagte der CSU-Politiker. Denn die ideologisch aufgeladene Sprache habe eine "stark exkludierende Wirkung". Es sei "häufig zu erleben", dass Teile der Bevölkerung mit "großem missionarischen Eifer" unterwegs seien und es in bestimmten Milieus "faktisch zu einem Zwang" komme und ein "moralischer Druck" zum Gendern entstehe.“

    „Nach Angaben von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sollen Rechts- und Verwaltungsvorschriften in Bayern so formuliert werden, "dass sie jedes Geschlecht in gleicher Weise ansprechen". Dafür kämen beispielsweise Paarformeln (zum Beispiel "Schülerinnen und Schüler") oder geschlechtsneutrale Formulierungen infrage. "Dabei ist jedoch jede sprachliche Künstlichkeit oder spracherzieherische Tendenz zu vermeiden."

    Laut der SPD-Bildungsexpertin im Landtag, Nicole Bäumler, sollten die Menschen schreiben und sprechen sollen, wie sie wollen – auch Lehrerinnen und Lehrer. "Gerade an den Schulen sollten CSU und Freie Wähler lieber den eklatanten Lehrkräftemangel angehen, statt die Lehrkräfte noch mit populistischen Scheindebatten zusätzlich zu gängeln."

    Kritik kommt auch von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bayern. "Wir sind weder für ein allgemeines Verbot, noch für eine allgemeine Pflicht, finden allerdings, dass der heutige Beschluss dem geplanten Aktionsplan Queer für Bayern widerspricht", teilten die AWO-Landesvorsitzenden Nicole Schley und Stefan Wolfshörndl mit. Die Arbeiterwohlfahrt habe sich uns für eine "vielfaltssensible Sprache" entschieden, "weil uns wichtig ist, dass sich alle Menschen von uns angesprochen fühlen, und bekannt ist, dass Sprache Denkmuster prägt und Stereotype aufbrechen kann".“

  • Das mag ja sein, dass es da so formuliert ist. Die Aussagen oben und die Tatsache an sich entspricht nicht meinen Vorstellungen einer offenen, nicht exkludierenden Gesellschaft. Und viele werden diese umständlichen, langen Formulierungen dann nicht nutzen, sondern der Einfachheit dann im Maskulinum schreiben. Warum überhaupt Sprachverbote?

    Sternchen, Unterstrich etc waren ja Entwicklungen, mit denen man versucht hat, mehr Vielfalt auszudrücken. Hier wird die Weiterentwicklung von Sprache aus der Gesellschaft heraus ausgebremst.

  • Nö, nö, das ist nicht die Presse, die das da "künstlich" hochkocht.

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    Das tut Herr Soeder und Co schon ganz selbst.

    Sorry, ginge es um eine - völlig übliche - Neuregelung im Wording (* im Wort nicht benutzen, Barrierefreiheit) wäre das genauso leise kommuniziert worden wie die letzten 700 Neuregelungen... da würde kein Hahn und erst recht keine Henne danach krähen.

    Die lieben Populisten (und die eine oder andere vorgeschobene Populistin) tun das sehr bewusst super laut. Ihre Fans freuts, bestätigt Stammtisch-Polter-Erich ja super, nicht wahr?

    Liebe Grüsse

    Talpa

  • Ich beziehe mich auf das offizielle Schreiben des Kultusministeriums an die Schulen.

    Das ist völlig neutral.

    Äh - nein, das lese ich völlig anders.

    Mehrgeschlechtliche Schreibweisen durch Wortbinnenzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt, Gender-Gap oder Mediopunkt sind unzulässig.“ Somit sind beispielsweise in der Kommunikation mit Eltern oder in Veröffentlichungen der Schule, wie etwa in Jahresberichten oder auf der Schulhomepage, mehrgeschlechtliche Schreibweisen durch Wortbinnenzeichen nicht zulässig.

    Nicht zulässig - unzulässig.

    Sicher kann und werde ich so weit es geht Alternativen finden, so wie ich es auch jetzt schon tue. Aber ich bin in meiner Wahl eingeschränkt worden.

  • was eine furchtbar scheinheilige begründung ist. Binnen(doppel)punkt wird einfach mit Pause vorgelesen - als genauso, wie es gesprochen wird.

    Gegen Empfehlungen, wie man die Kommunikation barrierefrei gestalten kann ist nix zu sagen. Aber rundweg alle zu verbieten. Ähm. Ja.

    LG, Kalliope

    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif

  • So ist es. Vor allem ist es in den meisten Fällen völlig unproblematisch, keine * oder so zu benutzen

    Statt jede*r ist willkommen, schreibt man halt alle sind willkommen und statt liebe Mütter und Väter liebe Eltern. Außerdem wären Kinder und Jugendliche als Begriffe auch geschlechtsneutral.

    Es ist nicht wirklich eine Einschränkung, was sie da verkünden. Aber das wie sie es verkünden hat halt einen bestimmten Zweck.

  • So ist es. Vor allem ist es in den meisten Fällen völlig unproblematisch, keine * oder so zu benutzen

    Naja, ich schreibe regelmäßig genderneutrale Texte und schaue aus ästhetischen Gründen jetzt schon darauf, die * zu vermeiden. Es ist schon nicht einfach, es kostet mich schon deutlich mehr Zeit, immer Alternativformulierungen zu finden. Dazu kommt dass man gerade bei Zeitungsartikeln, Pressemitteilungen etc Darauf achtet, dass die Artikel nicht zu langatmig werden und die Satzkonstrukte nicht zu verworren werden, Passivformulierungen will man vermeiden ... es ist schon schön, wenn man nen * setzen kann und nicht ne Viertelstunde an einem Satz rumfeilt.

    #sonne Man muß noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können #sonne

  • So ist es. Vor allem ist es in den meisten Fällen völlig unproblematisch, keine * oder so zu benutzen

    Naja, ich schreibe regelmäßig genderneutrale Texte und schaue aus ästhetischen Gründen jetzt schon darauf, die * zu vermeiden. Es ist schon nicht einfach, es kostet mich schon deutlich mehr Zeit, immer Alternativformulierungen zu finden. Dazu kommt dass man gerade bei Zeitungsartikeln, Pressemitteilungen etc Darauf achtet, dass die Artikel nicht zu langatmig werden und die Satzkonstrukte nicht zu verworren werden, Passivformulierungen will man vermeiden ... es ist schon schön, wenn man nen * setzen kann und nicht ne Viertelstunde an einem Satz rumfeilt.

    Klar… ich denke, manchmal wäre die *-Abkürzung schön.

    Wie dem auch sei, das finde ich kein Drama, das * oder ähnliches nicht gehen. Schreibende müssen sich im beruflichen Kontext immer an irgendwelche Regeln halten. Aber das Drama ist, was da jetzt draus gemacht wird.

  • Aber das Drama ist, was da jetzt draus gemacht wird.

    Naja. Schau dir nur mal an, wie Söder das angekündigt hat: und es die Staatsregierung kommuniziert. Da hieß es nirgends, dass einfach nur Regeln eingeführt werden:

    Regierungserklärung:

    Für Bayern kann ich sagen: Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Im Gegenteil: Wir werden das Gendern in Schule und Verwaltung sogar untersagen

    Söders Instagram und Facebook Account: (wortgleich bei der CSU)

    • Bayern verbietet Gendersprache
    • Bayern verbietet das Gendern an Schulen, Hochschulen und Behörden.

    Offizielle Landtagsseite:

    • Titel Pressemitteilung: Herrmann: Bayern beschließt Verbot der Gendersprache
    • Titel Pressemitteilung: Innenminister Joachim Herrmann: Kein Gendern in staatlichen Behörden

    Das hat eindeutig die CSU draus gemacht.

    LG, Kalliope

    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif

  • Ich finde, es heißt da, die männliche Form ist doch völlig ok und alle anderen sollen sich nicht so anstellen, sie sind ja mitgemeint, Kopftäschel... Und das ist genau der Punkt, der meinen Trotz hervorruft. Klar ist das kein Drama und es gibt andere Probleme und es soll vermutlich genau von anderen Problemen ablenken. Aber - da werd ich echt trotzig. Ich bin kein Mitarbeiter. Ich bin kein Bürger. Ich bin jemand, der Sprache toll findet.

  • Ja, mein ich doch. Drama ist was die CSU draus macht.

    Wenn man - ohne Pressemitteilung - eine Richtlinie zur „geschlechtergerechten Sprache“ raus gebracht hätte, gleichen Inhalts unter dem Titel „Geschlechtergerechte Sprache setzen wir in Bayern wie folgt um:“, wäre es völlig langweilig und unspektakulär.

  • Man hätte auch einfach sagen können, dass Behördenkommunikation, bzw. die schriftliche Kommunikation an Schulen und Universitäten sich an die aktuellen Regeln der deutschen Rechtschreibungen zu halten hat. Dann müsste man nichts verbieten, sondern würde einfach nochmal auf die geltenden Standards hinweisen. #weissnicht

  • Das ganze ist eine riesige Projektionsfläche.. es wird gemacht, was man anderen unterstellt und so getan, als hätte man das bei den anderen verhindert.

    Es werden (alles aus den Zitaten aus dem Artikel, was man angeblich verhindert hat)

    - Menschen exkludiert

    - es wird nicht jedes Geschlecht in gleicher Weise angesprochen

    - Diskursräume in einer liberalen offenen Gesellschaft werden nicht offengehalten, sondern mit Verboten belegt

    - ein tatsächliches Sprachverbot erlassen

    - es kommt tatsächlich zu einem Zwang, und zwar durch die neue Regelung

    - das Ganze wird ideologisch aufgeladen

    - missionarischer Eifer an den Tag gelegt

    - spracherzieherische Tendenzen werden nicht vermieden, sondern im Gegenteil in verbindliche Regeln gegossen.