Personalrat und Frauenvertretung wozu?

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  • Liebe Raben,


    wozu sind der Personalrat und die Frauenvertretung da?

    Ich hab deren Hilfe in den letzten 10 Jahren immer mal gebraucht. Allerdings sind sie immer ahnungslos und hilflos gewesen.

    Erst vor ein paar Tagen wollte ich wissen was ich machen kann, wenn meine Beurlaubung irgendwo hängen geblieben ist. "Keine Ahnung" war die Antwort. Davor hatte ich die Frauenvertretung gefragt, was für ein Formular ich brauche und wo ich das finde. "Mit Formularen kennen wir uns nicht aus" Ich habe das Formular dann auf der Homepage der FV gefunden.

    Wirklich schlimm. Und die müssen alle nicht mehr in ihrem alten Job arbeiten, bekommen aber noch das Gehalt davon.

    Was ist das für ein System?

  • Ich habe das Gefühl es ist einfach nur eine politische Position. Der einzelne Mitarbeiter interessiert da wenig. Tätig wird der Personalrat meiner Erfahrung nur wenn ein großer Teil der Beschäftigten betroffen ist. Und die Frauenbeauftragten...? Bei uns eine Position die niemand haben wollte ( " bei uns" ist eine große Stadt im Ruhrpott)

  • Bei uns hat sich seit der Gründung des Betriebsrats vor ein paar Jahren einiges getan, was die unterirdischen Arbeitsbedingungen angeht z. B bekommt man jetzt (wenigstens ein bisschen) Geld fürs (ständige) einspringen. Wenn man wie ich sehr viele Nachtdienste macht gibt es Sonderurlaubstage. Mitsprache bei der Erstellung des Dienstplans. Dienstplan quartalsweise statt monatsweise. Man kann/soll im entsprechenden Fall Überlastungsanzeigen ausfüllen. Und noch so einiges mehr. Das alles hat für uns der Betriebsrat erstritten. Es ist zwar immer noch viel im argen, aber sie arbeiten dran und sind ein guter Ansprechpartner bei Fragen und Problemen. Wir sind aber nur eine kleine Zweigstelle mit etwa 20 Mitarbeitern und eigenem kleinen Betriebsrat. Mit sehr großen Betriebsräten z. B. an der Uni oder in großen Firmen hab ich auch nur schlechte Erfahrungen gemacht bzw., dass sie untätig waren.

    Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andern zu #blume

  • Ich arbeite in einer großen Firma und finde unseren Betriebsrat fast immer hilfreich und kompetent. Hier sind das aber "Jobs" für die Freigestellt wird und es Fortbildungen gibt. Das ist in kleinen Firmen sicher anderst.

    Hebt man den Blick sieht man keine Grenzen #rose

  • Ist Personalrat denn gleich Betriebsrat? Und was ist eine Frauenbeauftragte? Sowas kenne ich aus meinem Berufsalltag gar nicht.


    Bei uns wurde auch vor einigen Jahren ein Betriebsrat gegründet und den empfinde ich durchaus als hilfreich und in ihrem Aufgabengebiet kompetent. Sie kennen sich in der Firmenstruktur auch recht gut aus und können einem meist hilfreiche Kontakte nennen wenn etwas außerhalb ihres Wissens ist.

  • Bei uns wird der Personalrat nur stundenweise freigestellt. Wie er agiert, hängt m.M. nach sehr von den Persönlichkeiten ab. Ich habe schon sehr streitlustige erlebt und auch Besetzungen, die sehr auf Konsens und gute Stimmung aus sind. Erstere sind mir lieber…


    Meinst du mit Frauenvertretung die Beauftragte für Chancengleichheit (BfC)? Die hat in dem Sinne kein „politisches“ Amt, sondern eine Scharnierfunktion und soll auf die korrekte Umsetzung vorhandener Rechtsvorschriften achten. Ihre Einflusssphäre ist aber extrem begrenzt. Ich hatte zuletzt überlegt, ob ich mich auf diesen Posten mal bewerbe, aber da gibt es tatsächlich so gut wie keine Gestaltungsmöglichkeiten, sondern man ist mehr oder weniger der Überbringer der schlechten Nachricht. Bei uns kommt noch dazu, dass die Freistellung dafür extrem gering ist.

  • Ist Frauenbeauftragte gleich Gleichstellungsbeauftragte? Da hatten wir jetzt eine ziemliche Fehlbesetzung, aber die ist inzwischen weg und die neue wirkt zumindest von außen kompetent. Hatte aber auch noch kein konkretes Anliegen.

    Der Personalrat hier ist auch nicht so toll, zumindest haben die bei einer politischen Entscheidung letztes Jahr solchen Quatsch erzählt, dass man sich wunderte. Und hier sind das auch zumindest teilweise Hauptamtliche, die dafür freigestellt werden.

  • Gleichstellungsbeauftragte - gerade im öffentlichen Bereich gibt es da etliche Hebel - Entgelttransparenzgesetz z.B.


    Kommt halt immer auf diejenige an, genau wie beim Betriebsrat, die die Aufgaben ausführen.


    Gerade Betriebsräte haben oft ihre sehr eigene Agenda.


    Hey du wirst freigestellt, bezahlt und bist unkündbar…. Da braucht es schon inneren Antrieb und Motivation um a) nicht in Lethargie zu verfallen oder b) sich dermaßen im Widerstand zu ergehen, dass alles blockiert wird (und die Mitarbeiter.innen darüber zu vergessen)


    Der letzte Absatz ist vermutlich nur in Privatwirtschaftl. Unternehmen interessant. Die öffentlichen Arbeitgebern haben ja ihre ganz eigenen Logiken

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Unser Betriebsrat ist sehr engagiert. Wenn ich eine Frage habe, können sie die nicht immer gleich beantworten, aber sie kümmern sich darum und melden sich dann bei mir, sobald sie die Antwort herausgefunden haben.

    Ich empfinde sie auch als sehr kämpferisch, sie haben sich vor kurzem bei uns sehr dafür eingesetzt, dass es keine neue Überstundenregelung gibt, die zum Nachteil der Mitarbeiterinnen gegangen wäre.

  • Ich bin ja im ÖD. Vielleicht liegt es auch daran. Mich macht es halt mega wütend. Da braucht man Hilfe und die bekommt man nicht. Irre.

    Hab letztens auch bei meiner Gewerkschaft gekündigt. Die sind dort alle Mitglied und die GEW wirbt groß damit. Dafür bezahle ich nicht noch.


    Wahrscheinlich sind das wirklich nur so "Scheinämter", damit man sagen kann, man hat einen Personalrat.

  • Hey du wirst freigestellt, bezahlt und bist unkündbar…. Da braucht es schon inneren Antrieb und Motivation um a) nicht in Lethargie zu verfallen oder b) sich dermaßen im Widerstand zu ergehen, dass alles blockiert wird (und die Mitarbeiter.innen darüber zu vergessen)


    Der letzte Absatz ist vermutlich nur in Privatwirtschaftl. Unternehmen interessant. Die öffentlichen Arbeitgebern haben ja ihre ganz eigenen Logiken

    ich habe den Personalrat auf meiner vorherigen Arbeitsstelle (Behörde) exakt so erlebt. Einige Personen sehr in der Lethargie und viele auf eine Art im Widerstand, bei der ich den Eindruck hatte, es geht nicht um Inhaltliches, sondern um den Widerstand an sich. Ich hatte das Gefühl, mit meinem Anliegen sehr instrumentalisiert zu werden, um der Behördenleitung mal zu zeigen, wo der Hammer hängt.