Tipps an Lehrkräfte zum Umgang mit Lernschwächen etc.

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  • In dieser Situation möchte ich die Lehrkräfte nicht noch weiter belasten. Wenn sie einfach nur Unterricht machen und das Wesentliche in der Schule! lehren, bin ich schon zufrieden.

  • Mein Wunsch wäre daher nicht so viel Arbeit auf die Eltern zu verteilen. Es wäre schön, wenn Kinder in der Schule lesen und schreiben lernen (nicht zuhause). Nicht alle Eltern haben unendlich Zeit und Ressourcen am Nachmittag.

  • Wie sollen Lehrkräfte mit immer weniger Ressourcen immer mehr Bereiche abdecken und es Allen recht machen? Das kann doch nicht gut gehen. Dann sind sie im Burnout und noch mehr Unterricht fällt aus. (Sorry, alles schon erlebt)

  • Wäre ich Kultusminister würde ich allen lernschwachen und Migrantenkindern verpflichtenden Zusatzunterricht am Nachmittag geben. Richtiger Förderunterricht, in der Schule, keine Aufbewahrung wie jetzt in den offenen Ganztagsschulen.


    Dann hätte sich in 10 Jahren der Facharbeitermangel erledigt und viele soziale Probleme und Einwanderungsprobleme noch dazu.

  • Wäre ich Kultusminister würde ich allen lernschwachen und Migrantenkindern verpflichtenden Zusatzunterricht am Nachmittag geben. Richtiger Förderunterricht, in der Schule, keine Aufbewahrung wie jetzt in den offenen Ganztagsschulen.


    Dann hätte sich in 10 Jahren der Facharbeitermangel erledigt und viele soziale Probleme und Einwanderungsprobleme noch dazu.

    Du überschätzt dabei die Konzentration und Lernfenster von Kindern mit Förderbedarf. Oft beträgt der nur 1-2 Stunden am Tag. Unterricht am Nachmittag löst da überhaupt nichts.

  • Wäre ich Kultusminister würde ich allen lernschwachen und Migrantenkindern verpflichtenden Zusatzunterricht am Nachmittag geben. Richtiger Förderunterricht, in der Schule, keine Aufbewahrung wie jetzt in den offenen Ganztagsschulen.


    Dann hätte sich in 10 Jahren der Facharbeitermangel erledigt und viele soziale Probleme und Einwanderungsprobleme noch dazu.

    Du überschätzt dabei die Konzentration und Lernfenster von Kindern mit Förderbedarf. Oft beträgt der nur 1-2 Stunden am Tag. Unterricht am Nachmittag löst da überhaupt nichts.

    Und die Mitarbeitswilligkeit von manchen neurodiversen Kindern.

    Mein Sohn hätte da genau gar nix gemacht.

    Mir gefällt auch nicht, was deine Aussage da impliziert. Nicht alle Kinder mit Migrationshintergrund haben Förderbedarf.

  • Wäre ich Kultusminister würde ich allen lernschwachen und Migrantenkindern verpflichtenden Zusatzunterricht am Nachmittag geben. Richtiger Förderunterricht, in der Schule, keine Aufbewahrung wie jetzt in den offenen Ganztagsschulen.


    Dann hätte sich in 10 Jahren der Facharbeitermangel erledigt und viele soziale Probleme und Einwanderungsprobleme noch dazu.

    Du überschätzt dabei die Konzentration und Lernfenster von Kindern mit Förderbedarf. Oft beträgt der nur 1-2 Stunden am Tag. Unterricht am Nachmittag löst da überhaupt nichts.

    wofür gibt es dann Hausaufgaben?

  • Wäre ich Kultusminister würde ich allen lernschwachen und Migrantenkindern verpflichtenden Zusatzunterricht am Nachmittag geben. Richtiger Förderunterricht, in der Schule, keine Aufbewahrung wie jetzt in den offenen Ganztagsschulen.


    Dann hätte sich in 10 Jahren der Facharbeitermangel erledigt und viele soziale Probleme und Einwanderungsprobleme noch dazu.

    Du überschätzt dabei die Konzentration und Lernfenster von Kindern mit Förderbedarf. Oft beträgt der nur 1-2 Stunden am Tag. Unterricht am Nachmittag löst da überhaupt nichts.

    Ja, mein Kind ist manchmal so platt nach vier Stunden Schule am Vormittag. Da gehen die Kapazitäten eigentlich schon für die reine Anwesenheit im Unterricht und sich ruhig verhalten etc. drauf.

    Und vor allem: Wer soll diesen Förderunterricht geben, wenn es nicht Mal am Vormittag für die Abdeckung aller Stunden reicht.

  • Wäre ich Kultusminister würde ich allen lernschwachen und Migrantenkindern verpflichtenden Zusatzunterricht am Nachmittag geben. Richtiger Förderunterricht, in der Schule, keine Aufbewahrung wie jetzt in den offenen Ganztagsschulen.


    Dann hätte sich in 10 Jahren der Facharbeitermangel erledigt und viele soziale Probleme und Einwanderungsprobleme noch dazu.

    Du überschätzt dabei die Konzentration und Lernfenster von Kindern mit Förderbedarf. Oft beträgt der nur 1-2 Stunden am Tag. Unterricht am Nachmittag löst da überhaupt nichts.

    wofür gibt es dann Hausaufgaben?

    Die gibt es ja nicht an allen Schulen und in allen Klassen.

    Das war mit ein Hauptgrund für die Schulwahl der weiterführenden Schule für meine Kinder.

  • Ich habe gerade keine Zeit den ganzen Thread zu lesen, deshalb schreibe ich nur kurz das zu den Aufgabenstellungen was ich im Kopf hatte und nehme zu nichts hier Bezug.


    Kleine Anekdote am Anfang, ganz aktuell von meinem Sohn: Die Aufgabe war "Skizzieren Sie Cicceros Leben." Mein Sohn hat einen Zeitstrahl hingemalt. Er wäre im Leben nicht auf die Idee gekommen, dass ein Fließtext gefordert war.


    Mein Hinweis an Lehrkräfte: stellt sicher, dass die Kinder die Aufgabenstellung verstehen, dass die Kinder die Operatoren kennen mit denen ihr formuliert und dass sie sicher wissen, was genau ihr damit wollt.


    In der Mittelstufe hat seine Geschichtslehrerin ihm mal eine Liste mit solchen Operatoren gegeben, mit Erklärung und Beispielen. Sowas gibt es zwar auch im Internet, aber das Kind muss schon wissen wonach es sucht, um die zu finden. Damit arbeitet er immer noch und ist sehr glücklich. (leider steht da "skizzieren" nicht drauf ;) ) Endlich kennt er den Unterschied zwischen "beurteilen" und "bewerten" , endlich weiß er was es bedeutet wenn da steht "setzen Sie sich kritisch mit .... auseinander." - sowas hat ihn davor völlig überfordert. (edith: diese Lehrerin hat dann sogar diese Operatoren in ihren Aufgaben gefettet. Das hätte mein Sohn jetzt nicht gebraucht, aber nett fand er das trotzdem.)


    Für die nächsten beiden Hinweise wieder ein aktuelles Beispiel:

    Diese Woche kam mein Sohn mit einer Ethikhausaufgabe. " 1. Arbeiten Sie die Argumente des Autorsxy heraus. - 2. Bewerten Sie die Argumente auf ihre Tragfähigkeit und Belastbarkeit." Mein Sohn hat "Tragfähigkeit" "Belastbarkeit" nachgeschlagen und kam dann zu mir, weil er nicht weiterkam. Zum einen: warum stehen da zwei gleichbedeutende Wörter? Zum anderen hat ihn natürlich der Operator "bewerten" irritiert, hat er doch gelernt, dass er dafür die Argumente aus dem Text mit seinen eigenen abgleichen soll, dafür ist die "Belastbarkeit" der Argumente ja nicht so wichtig.

    Meinte die Lehrerin also, man solle objektiv die Belastbarkeit der Argumente beurteilen? oder meinte sie, man solle die Argumente subjektiv bewerten? Dann hätte sie entweder "Beurteilen Sie die Belastbarkeit der Argumente." oder "Bewerten Sie die Argumente" schreiben müssen. Versteht jemand das Problem oder bin ich zu verwirrend?


    Zweiter Hinweis an die Lehrkräfte: Wisst sicher was ihr wollt. Ich weiß nicht, ob das jetzt wieder als Lehrerbashing gilt, aber viele formulieren so, dass man denkt, sie wissen selbst nicht was sie wollen.


    Dritter Hinweis:

    Macht deutlich wo eine eigene Meinung gefragt ist und wo nur mit vorhandenem Fachwissen abgeglichen werden soll.


    War sowas in diese Richtung hilfreich, Hermine ?

  • homunkulus Das sind alles sehr wertvolle Hinweise.


    Ich hatte hier auch schon ein verzweifeltes Kind am Abend vir der Klausur in Gedichtinterpretation. Kind hatte so gar keine Ahnung. Ich habe dann ein Beispiel im Netz gesucht und gemeint, Kind solle sich das mal dutchlesen. Kind hätte sich gefreut, wenn sowas mal im Deutschunterricht gemacht hätten. Die Klausur fiel dann richtig grottig aus. Mein Kind hatte (nur wegen der abendlichen Lektüre) eine 1 (das wäre sonst sehr anders ausgefallen). Die Lehrerin hat die Kinder dann als dumm beschimpft.

    Mein Kind hatte da aber auch verstanden, was Deutschlehrerinnen eigentlich wollen. Nach der letzten Deutschklausur (zwei Jahre später, ganz andere Lehrerin) meine ihre Lehrerin zu ihr, ihre Arbeit war bei der Korrektur ein Lichtblick!


    Interpretieren, analysieren, diskutieren usw. sind Handwerk. Bitte zeigt das den Jugendlichen!

  • Strukturierung ist nicht das Festhalten an der Struktur.

    Danke das hilft schon mal. Mir zumindest

    Es hilft ungemein, zu wissen, was als nächstes kommt.
    Das kann der Ablauf der aktuellen Stunde sein, aber besonders auch der Ausblick auf die nächste Stunde.
    "Wir machen mit dem Thema weiter." oder "Wir beginnen mit einem neuen Thema xy." reicht oft schon.

    Okay, das hilft mir auch und ist gut umsetzbar.

    z.B. in Deutsch - Personenbeschreibung:

    Machen wir in Deutsch (Berufliches Gymnasium - bei meinen Söhnen am "normalen Gymnasium" sieht das anders aus) viel. Teilweise widerstrebt es mir, weil ich den Eindruck habe, dass die SuS sich dann zu sehr an der Struktur festhalten und der Inhalt (also die tatsächliche Auseinandersetzung mit DIESEM Text) hinten runterfällt. Aber grundsätzlich ist es das kleine 1 x 1, dass man den Aufsatzaufbau und einen Musteraufsatz vor der Klausur behandelt.


    Es kann hilfreich sein, auch Zeit zu visualisieren.
    Der Klassiker aus der Therapie ist dafür der Time Timer oder der Time Tracker bei amazon

    Hab ich ne zeitlang gemacht, aber das stresst etliche Schülerinnen (tatsächlich sagen es eher die Mädchen) ziemlich. Inzwischen sage ich zwischendurch so etwas wie "noch 2 Minuten".


    ein Basiswissen zu LRS, Dyskalkulie, AD(H)S und Autismus

    Puh- das überfordert mich. Klar "weiß" ich einiges (aus dem Forum, aus der Presse etc.), aber damit bin ich bestenfalls (!) ein informierter Laie. Mit diesem Halbwissen tatsächlich an Kindern rumdoktern? Nee. Ich will auch nicht, dass halbinformierte Lehrkräfte meine Kinder "therapieren".


    Ausstattungs- Kleinigkeiten, die man Eltern zur Anschaffung empfehlen kann:

    Danke! Gespeichert und ausgedruckt. Das ist super hilfreich.

    Beispiele oder Texte lieber mittig über den Linien abdrucken als links oder rechts auf dem Arbeitsblatt

    Ich dachte, linksbündig sei besser?


    Und im Hinterkopf haben, dass anfangen oft richtig schwer ist für viele mit adhs.

    Idee, da zu helfen? Mir fällt es auch auf, dass einzelne Schüler oder auch Klassen oft so 5 Minuten brauchen, bevor sie tatsächlich anfangen zu arbeiten - gerade bei Gruppenarbeiten. Das würde ich gerne effizienter gestalten, Ideen?

    Die Aufgabe war "Skizzieren Sie Cicceros Leben." Mein Sohn hat einen Zeitstrahl hingemalt.

    Der Klassiker 😂 Ja, ich sag es in jeder Klasse.


    Meinte die Lehrerin also, man solle objektiv die Belastbarkeit der Argumente beurteilen? oder meinte sie, man solle die Argumente subjektiv bewerten? Dann hätte sie entweder "Beurteilen Sie die Belastbarkeit der Argumente." oder "Bewerten Sie die Argumente" schreiben müssen. Versteht jemand das Problem oder bin ich zu verwirrend?

    Ich verstehe genau was du meinst (und du und dein Sohn haben vermtl. recht). Das ist ein ganz heikler Punkt.

    Wir haben die (meiner Meinung nach sehr sinnvollen) Operatoren, ABER - sie haben nicht in jedem Fach die gleiche Bedeutung und nicht alle Kollegen gehen "gut" damit um. V.a. ältere Kollegen (in meinem Alter, aber schon seit den neunziger Jahren Lehrer) kennen die Operatoren nicht aus der Ausbildung und verwenden sie zum Teil sehr "frei".

    Ich bin Geschichtslehrerin und kenne die Operatoren "Bewerten" und "Beurteilen" genauso, wie du sie beschreibst. Aber ich bin mir nicht sicher, ob sie in Ethik/Religion genauso verwendet werden.


    Wisst sicher was ihr wollt.

    #zwinker in manchen Stunden durchaus ertappt.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

    ---

    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Puh- das überfordert mich. Klar "weiß" ich einiges (aus dem Forum, aus der Presse etc.), aber damit bin ich bestenfalls (!) ein informierter Laie. Mit diesem Halbwissen tatsächlich an Kindern rumdoktern? Nee. Ich will auch nicht, dass halbinformierte Lehrkräfte meine Kinder "therapieren".

    Es geht nicht um "therapieren", sondern um Verstehen - zum Wohle der Kinder, aber auch für due Klassensituation.

    Einem hochbegabten Kind, das völlig unterfordert ist, hilft es nicht, eine größere Menge von viel zu einfachen Übungsaufgaben zu bekommen. Das frustriert nur noch mehr. Das scheint aber vielen GS-Lehrerinnen nicht klar zu sein. Und das ist auch kein Luxus-Problem - die Jungen ticken oft aus, die Mädchen entwickeln eher gesundheitliche Probleme.

  • ein Basiswissen zu LRS, Dyskalkulie, AD(H)S und Autismus

    Puh- das überfordert mich. Klar "weiß" ich einiges (aus dem Forum, aus der Presse etc.), aber damit bin ich bestenfalls (!) ein informierter Laie. Mit diesem Halbwissen tatsächlich an Kindern rumdoktern? Nee. Ich will auch nicht, dass halbinformierte Lehrkräfte meine Kinder "therapieren".

    So war das gar nicht gemeint. Ich sehe aber 2 Punkte, die ich von Lehrkräften erwarte:


    1) Merken, wenn bei ein:er Schüler:in irgendwas auffällig ist und zumindest auf Nachfrage der Eltern sagen, dass da was auffällig ist und evtl. eine Abklärung angezeigt wäre. Oder dass ein Gespräch mit Beratungslehrkraft oder Schulpsychologin vielleicht Sinn machen würde um da mal genauer hinzuschauen und die vielleicht auch mehr Ahnung haben als die Lehrkraft selbst. Dazu braucht man eine minimale Idee, was diese 4 genannten Sachen sind und wie sich die äußern können. Die LuL sollen weder selbst Diagnostik machen noch therapieren.


    Ich selbst bin zu all diesen Dingen auch nur Laie - hatte bei einem Kind nach den Schilderungen der Eltern aber schon früh den Verdacht, dass es Autismus haben könnte. Das wurde dann auch tatsächlich diagnistiziert, aber erst im mittleren GS-Alter, nachdem den Eltern jahrelang von KiGa und Schule suggeriert wurde, dass das alles noch im Normalbereich wäre.


    Wir selbst wurden jahrelang abgespeist mit "alles normal" (schon im KiGa) und wenn wir da manches nicht selbst Mitte der 2. Klasse angestoßen hätte, wäre wahrscheinlich die ganze GS-Zeit überhaupt nichts passiert und Kind hätte immer größere Schreib-Probleme bekommen.


    Bei einem anderen Kind ist der Klassenlehrerin beim Schreiben der Übertrittszeugnisse der 4. Klasse aufgefallen, dass das Kind überall ziemlich gut war, nur in Mathe grottenschlecht. Die Lehrerin hatte das Kind da das 3. Schuljahr. Dyskalkulie wurde dann recht schnell bestätigt und das Kind bekam dann Therapie.


    Diese 3 Beispiele waren in einer Klasse - und die Lehrerin hatte weder Dyskalkulie noch LRS noch Autismus irgendwie auf dem Schirm und konnte auch nach Diagnose wenig damit anfangen.


    2) Wenn eine Lehrkraft mitgeteilt bekommt, dass ein Kind eine der genannten Sachen hat, sollte sie eine gewisse Idee haben, was das bedeuten kann. Und dann offen dafür sein, dass ihr Eltern oder Therapeuten oder andere Experten dann genauer mitteilen, was das genau bedeutet bei diesem Kind.

  • welches sind spezielle LRS-Schriften?

    Ich hatte das bewusst nicht näher eingegrenzt.
    Da gehen die Vorlieben doch sehr auseinander.
    Die Grundschrift ist für mein Kind z.B. nicht so passend, weil sie eben doch den Schwung der Handschrift andeuten soll.
    Wir benutzen Abeezee - bei legasthenie.at , weil die auch für unsere Pictogramme zur Visualisierung standartmäßig verwendet wird.

    Bei uns am Standort werden die DaZ-Kinder mit dieser Schrift alphabetisiert.

    Die Abeezee kenne ich, bei der ist die DaZ-Lehrerin mit irgendwas nicht zufrieden (vergessen, was das genau war).


    Anschreiben tue ich übrigens nur in Druckschrift wegen sprachsensiblen Unterrichts.


    Aber da siehst du schon, worauf es rauslaufen würde, würde ich beide Hinweise/Wünsche berücksichtigen:
    ich würde meine Sachen mit 2 Schriften formatieren.


    Das ist nicht viel Arbeit, das ist klar.


    Es kommt aber halt noch obendrauf zur Struktur der Stunde in Worten und Bildkarten, zum differenzierten Unterricht, zu den Arbeitsblättern in größerer Schrift usw., und ich gebe zu, dass ich dann denke:
    Kommt mit der Grundschrift klar oder lasst es.


    Ich bin nicht so genervt oder frustriert, wie es jetzt klingen mag, ich gehe weiterhin gerne hin, keine Sorge. :)


    Der Thread hier zeigt mir aber, dass ich deutlich mehr pro Tag arbeiten könnte, um es für mehr Kinder gut zu machen.



    Ich komme übrigens vom Tag der offenen Tür.

    Wir haben einen Montag vorgearbeitet 5 Stunden lang.

    Montags unterrichte ich eigentlich 2 Stunden, die 3 Plusstunden werde ich nie in irgendeiner Weise ausgeglichen bekommen.

    Während ich in meiner Klasse 3 Bastelangebote koordinierte und für die Nicht-Bastler eine kleine, niedrigschwellige Stationenarbeit zu den Wortarten betreute und nebenher Rede und Antwort stand für interessierte Kinder und Eltern der Grundschulen, flanierte der Förderlehrer mit seiner Tochter die Flure entlang, zeigte ihr die schönsten Bastelangebote und hielt sich ansonsten bedeckt.

    Aber gut, was will ich erwarten? Er steht donnerstags im Deutschunterricht auch nur am Fensterbrett rum, hält sich von den SuS fern und ich unterrichte, schlichte Streit, sorge für Ruhe, kontrolliere Entschuldigungen, Unterschriften unter Verweisen, Klassenarbeiten und Eintragungen im Aufgabenbuch, unterrichte nebenher und ab und zu höre ich von der Seite, dass die Klasse schon SEHR heterogen sei.

  • Sympathischer Kollege....


    Jette - ich verstehe was du meinst, kann dazu aber tatsächlich wenig sagen, da die GS-Ausbildung doch sehr anders ist.

    Ich zögere tatsächlich - wann immer ich Kinder mit LRS Verdacht zur Therapie geschickt habe, kam die Rückmeldung, sie hätten zwar eine schlechte Rechtschreibung, aber keine LRS. Ich fand es jeweils ziemlich auffällig (bis hin zu krassen Buchstabendrehern).


    Was hilfreich ist, ist das Weiterverweisen an die Beratungslehrer, die da einfach einen geschult(eren) Blick haben.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

    ---

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    Willy Brandt, 1969

  • Bei uns wird LRS vom schulpsychologischen Dienst überprüft und es gibt auch Tipps dazu.


    Außerdem geben wir in dem Moment, in dem Eltern bereit sind, das überprüfen zu lassen, bereits den NA (mehr Zeit, Aufgaben werden vorgelesen, z.T. kann einer erwachsenen Person diktiert werden) und den Notenschutz, bis die Überprüfung stattgefunden hat.


    Die Förderung allerdings kann m.E. eine Regelschule nicht leisten.

    Ich habe selbst ein betroffenes Kind.

    Was geholfen hat, war eine privat finanzierte Lerntherapie 1:1, jeden Montag 90 Minuten lang.

    Ab und zu gab es von der Schule mal ein AB zu Dehnung oder Schärfung; ich habe allerdings auch nicht mehr erwartet, weil ich weiß, wie dünn die Personaldecke ist und dass LRS-Therapie ein eigener Beruf ist und nichts, was eine Lehrkraft neben dem normalen Unterricht noch machen kann.

  • ich schreib einfach mal, was meinen Kind seit der 8. ( jetzt in der 11.) Klasse in Schulaufgabensitutionen geholfen hat. Klingt teilweise banal, aber viele Lehrkräfte haben nicht darauf geachtet. Ich glaube, das meiste ist gut und einfach umsetzbar:


    • Aufgaben deutlich voneinander abheben. Also deutliche Leerzeilen zwischen den Aufgaben und einen deutlichen Anfang mit einem deutlichen Ende.
    • Die Aufgaben selbst in 1,25 oder 1,5 zeiligen Abstand darstellen
    • Wichtige Wörter fetten. Also z.B. "Erörtere" oder "nenne" in Fächern wie Ethik oder Geschichte. Nicht den ganzen Satz, sondern nur das relevante Wort in der Aufgabe.
    • Aufgaben klar beschreiben und nicht versuchen, den Literatur Nobelpreis für Aufgabenstellungen zu bekommen. Wenigstens nicht bei allen Aufgaben.
    • Oben schreiben, wie viele Aufgaben zu bearbeiten sind
    • Text und Anweisung sichtbar trennen. Also im oberen Teil die Beschreibung einer Situation, dann mit etwas Abstand deutlich schreiben: Aufgabe: ...
    • Wenn die Aufgabe aus einem Text abgeleitet werden soll, bitte auch dazu schreiben. Oder zumindest so etwas "wie bisher im Unterricht bearbeiten".
    • Wenn die Aufgaben mehr als eine Seit haben, oben und unten auf der Seite sehr deutlich anzeigen und ggf in der Schulaufgabe nochmal daran erinnern.
    • In der Schulaufgabe nach 20 Minuten gesagt bekommen, wie viel Zeit noch ist. Nicht erst 5 Minuten vor Ende.
    • Sehr geil war eine Deutschlehrerin, die einen längeren Text für die Schulaufgabe in Bionic Reading zur Verfügung gestellt hat. Nicht nur, die SuS hatten die Wahl und kannten das auch vorher.
    • Total banal, aber eines der wirksamsten Sachen bei meinem Kind: Die explizite Erlaubnis der Lehrkraft vor der Schulaufgabe, nachzufragen, wenn man eine Aufgabe nicht verstanden hat. Oft ist es an Formulierungen gescheitert wie:" erörtere und beleuchte" ist doch dasselbe. Und dann hat es ewig darüber nachgedacht statt zu fragen.

    LG, Kalliope


    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif

  • weil mir einfach die Ideen ausgehen, wie ich sie beschäftigen kann

    Freie Stillbeschäftigung (bei uns wurde dann z.B. gestrickt) oder den anderen helfen.


    Re Bewegung: Für einen ADHSler kann gezwungene Stille sehr anstrengend sein, dann ist keine Kapazität mehr für anderes da, weil er sich nur vom Bewegen abhalten muss.

    Ich sehe das Problem, aber vielleicht gehen Zwischenlösungen: Material ist im Schrank an der Wand, nicht direkt am Tisch, der ADHSler kann dann noch ein zwei Mal mehr hingehen, so Unruhe abbauen, aber für die anderen ist es trotzdem noch keine Ausnahme, sondern regelkonform.


    Mit diesem Halbwissen tatsächlich an Kindern rumdoktern?

    Nein, das nicht. Aber ein gewisses Grundverständnis mit einer gewissen Bereitschaft, darauf einzugehen.

    Ein Kind mit ADHS, das seinen Ranzen sortiert, kann evtl. dabei gerade dem Unterricht aufmerksamer folgen, als wenn es Aufmerksamkeit darauf verwenden müsste, Dich "aufmerksam" anzugucken.

    Wenn es zwischendrin kurz mir der Nachbarin quatscht, kann es Dir danach besser folgen, als wenn es den Impuls zu dieser Nebenbemerkung mühsam unterdrücken muss.

    (Natürlich kann es keine Freigabe für beliebige Nebengespräche geben, aber zwischen Totenstille und Chaos gibt es eine grosse Bandbreite.) Führe sie nicht vor mit "lustigen" Aufforderungen, das mit allen zu teilen.

    Manche Dinge kann man dann einfach wirklich nicht, auch wenn es altersgemäß wäre. Am Ende einer Klassenarbeit den Stift hinzulegen kann so etwas sein. Das Heft ruhig und freundlich rausziehen hilft.

    Mit einer Aufgabe anzufangen kann so etwas sein. Da kann helfen, eine passende Frage zu stellen, die die Aufmerksamkeit in die Aufgabe holt oder ein Kommentar. Kein "auch xy fängt jetzt bitte an".


    Ich verstehe das hier nicht, kannst Du das erläutern?

    zum Thema ADHS wurde betont, wie wichtig das Einhalten von bspw. Zeitangaben sei.


    Aufgabenstellungen: Formuliere sie klar und eindeutig. Wenn da nur eine Rechenaufgabe steht, musst Du die richtige Lösung akzeptieren, egal wie das Kind dahin gekommen ist.

    Wenn Du eine bestimmte Methode willst, dann musst Du das reinschreiben.

  • die meisten Operatoren können nicht mal die Azubis heutzutage #haare



    fängt bei analysiere nach bla blub an oder nenen (einfach nur Stichpunkte)

    geht über erkläre und erläutern bis hin zu skizzieren

    #haare


    nebenbei übe ich das mit meinen Kindern sehr....



    toll war die Mathelehrerin, die für viele Aufgaben einen Rechenweg wollte und auf dem Arbeitsblatt kein Platz dafür war...... äääähhhhmmmmmjjjaaaa #yoga

    #blume Nimm dir Zeit und veschwende sie mit tollen Momenten #blume

    Das Schwierige dauert etwas, das Unmögliche etwas länger
    Manchmal ist das Glück am größten, wenn es ganz klein ist

    ...und es ist immer gut sich auf etwas Neues zu freuen...

    Das Leben ist zu kurz, um den Bauch einzuziehen

    Schnuff 09 & Schlumpl 11 & Augustmädchen 16 #herz #herz #herz