Ist das immer der Grund? Zu wenig Milch?

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  • Ich muss ehrlich sagen, mir stehen die Haare hoch, wenn ich lese, dass es heute noch gibt 8I  
    Ich bin halt in medizinischen Bereich und wusste wie und warum man stillt. Da gingen an mir fast alle Tipps vorbei.aber wie gesagt, ich habe es nur gelernt( im Büchern), aber erstes anlegen habe ich selber gemacht und es war dann wahrscheinlich richtig, so klappt es bis jetzt gut. Ich hatte allen Hebammen und Krankenschwestern im KH gesagt: ich brauche nichts,danke :D
    Ich haben mir gesagt: es ist die natürlichste Sache der Welt, ich muss auf mein Instinkt hören ^^
    Ja klar wusste ich von körperlichen Anomalien, wo stillen nicht möglich ist.... Man hofft dann, man hat es nicht #augen
    Und ich habe erst nach 1 Woche allen gesagt, mein Zwerg ist geboren worden. Da waren wir schon zu Hause und Milcheinschuß war schon vorbei. Meine Schwiegermutter war sehr entsetzt, dass wir so spät so was gesagt haben. Aber ich sagte nur: ich bräuchte meine Ruhe um meine Gefühle/ Instinkte zu fühlen #super
    Die ersten 3 Wochen hatten wir kein Besuch( gar keinen) nur wir drei. Es war sehr schöne Zeit, wo wir uns in Ruhe als Familie kennenlernten :)

  • das höre ich auch immer von Bekannten gleichen alters, wie du es beschreibst, irgendwie konnte da keiner stillen? Kommt ganz selten vor, dass jemand sagt, dass er gestillt hat. Ich denke einfach, dass man früher vielleicht nicht gleich seine Meinung gesagt hat, geschweige denn irgendetwas, dass ein Arzt sagt auch nur hinterfragt hat. Früher gab es auch noch nicht solche Medien, wie heute, wenn man heute etwas wissen will, dann schaut mal eben bei Google, früher hat man seine Bekannten und Verwandten gefragt und die hatten ja dan meist auch "zu wenig Milch".


    Was ich mir aber irgendwie gar nicht vorstellen konnte ist, dass die ihre Babys wirklich nur alle 4 Stunden gestillt haben, bzw. Schreien lassen haben etc. (Kann man so ein unruhiges Baby, dass nur Schreit überhaupt auf Dauer ertragen?).

    Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Acker, die wir Schweine nicht verstehen."
    Piggeldy und Frederick

  • Meine Oma erzählte auch, dass sie nur kurz gestillt hat, weil sie zu wenig Milch hatte. Sie war aber ziemlich genervt vom Flasche geben, da man nach dem Krieg ja noch keine Pulvermilch hatte, sondern jede Flasche Milch einzeln gekocht werden musste und auch die Qualität der Milch oftmals nicht so gut war, da sie nicht lange gelagert werden konnte.


    Dazu kam, dass ihr erstes Kind die Milch nicht richtig vertragen hat und dann einen Infekt bekommen hat (wie ganz viele Babys nach dem Krieg, sie erzählte mir von riesigen Säuglingsstationen mit lauter kranken Babies, denen nicht geholfen werden konnte, da es keine Medikamente gab.) Ihr erstes Kind ist damals gestorben. Ich hab immer einen Kloß im Hals, sie erzählt oft, wie sie und die Ärzte hilflos zusehen mussten und nix tun konnten, da Antibiotika nur an Soldaten verabreicht werden durften.


    Meine Mutter wurde auch nicht gestillt, angeblich hat sie die Muttermilch nicht vertragen. Sie wurde dann mit Haferschleim, Saft und Brühe großgezogen. (Zumindest erzählt sie das so...)

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Meine Mutter hat mich 2 Wochen und meine Schwester gar nicht gestillt. Auch, weil sie "keine Milch" hatte und ich "nicht satt geworden" bin. Meint sie jedenfalls.


    Ich denke aber, der Hauptgrund ist, dass es damals einfach kaum Unterstützung gab für junge Mutter. Bei uns gab es in der nächstgrößeren Stadt eine Müttersprechstunde, wo sie einem das Wickeln, Stillen, Baden etc. gezeigt haben, und man konnte Fragen stellen. 7


    Da ist meine Mutter zwar hingegangen, aber es ist eben nicht die gleiche Unterstützung wie eine Hebamme, die in der ersten Zeit fast täglich dabei ist. Und da die Müttersprechstunde bei uns mit einer längeren Anfahrt (da ohne Auto, schlechte Verkehrsanbindung etc.) war, hat meine Mutter diese Beratung wohl auch nicht oft in Anspruch genommen, zumal sie zeitlich kürzer war als die heutige Hebammenbetreuung.


    Nach beiden Geburten war meine Mutter ganz entsetzt, dass ich nach Bedarf stille. Sie meinte damals, ich müsste doch im 3-Stunden-Rhythmus stillen und wenn überhaupt, dann doch abpumpen und abmessen damit man weiß wieviel das Kind trinkt... 8I Mir ist heute klar, warum ich als Baby nicht so toll auf das "Stillen" reagiert habe... #pfeif

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    There is no foot too small, that it cannot leave an imprint on this world.

  • Was ich mir aber irgendwie gar nicht vorstellen konnte ist, dass die ihre Babys wirklich nur alle 4 Stunden gestillt haben, bzw. Schreien lassen haben etc. (Kann man so ein unruhiges Baby, dass nur Schreit überhaupt auf Dauer ertragen?). (Zitat von LöwenMami, falls das Zitieren nicht klappt)


    Ich glaube, die Kinder wurden dann herumgetragen oder -gefahren (wenn sie Glück hatten, vielleicht wurden sie auch einfach in einem anderen Zimmer gelassen, wo man es nicht hören konnte....)


    Mir hat ein Bekannter, der in den 60ern geboren ist, erzählt, dass seine Mutter vom Arzt verboten bekam, ihn nachts zu füttern. Das war wohl so eindringlich, dass es ihm schaden würde, dass sie sich nicht getraut hat. Er hat dann natürlich entsprechend geschrien und wurde herumgetragen.


    Mir wurde das aber auch noch von einer vierfachen Mutter, die Kinder sind schon erwachsen, geraten, dass ich nur alle vier Stunden stillen soll. Ich habe das auch sonst immer mal wieder gehört, dass manche Leute das heute noch machen.


    Meine Mutter hatte (angeblich) auch zu wenig Milch und konnte nur anfangs stillen. Die Kinder waren damals aber auch im Säuglingszimmer untergebracht und wurden zum Stillen zu den Müttern gebracht. Ich denke, das ist einfach auch eine ungünstige Situation, wenn einem das schreiende Kind gebracht wird. Die Kinder sind wahrscheinlich aufgeregt und sehr hungrig, bis sie bei der Mutter sind, und die Mütter sicher auch mehr gestresst, als wenn man das Kind immer bei sich hat.

  • Meine Mutter ging, als meine älteste Schwester 3 Wochen alt war, zum Arzt, weil ihre Brustwarzen so wund waren und das Stillen so weh tat. Der Arzt gab ihr als Heilung eine Abstilltablette.


    Bei meiner zweiten Schwester stillte sie 2 Monate, dann riet die hebamme zu Karotten in die Flasche, und da man dazu eine Flasche brauchte, wars das.


    Bei mir stillte sie 3 Monate, dann kamen die Möhrchen.


    Und bis meine Schwester und ich Kinder bekamen und ebenfalls mit wunden Brustwarzen und Schmerzen zu kämpfen hatten, was sich aber durch gutes Stillmanagement und zunehmener Erfahrung "auswuchs"....da dachte sie echt, Stillen muss IMMER weh tun. Weil bei ihr jede einzelne Stillmahlzeit weh tat. Mich regt das auf, sie wurde einfach schlecht informiert.

  • Was ich mir aber irgendwie gar nicht vorstellen konnte ist, dass die ihre Babys wirklich nur alle 4 Stunden gestillt haben, bzw. Schreien lassen haben etc. (Kann man so ein unruhiges Baby, dass nur Schreit überhaupt auf Dauer ertragen?). (Zitat von LöwenMami, falls das Zitieren nicht klappt). Ich glaube, die Kinder wurden dann herumgetragen oder -gefahren (wenn sie Glück hatten, vielleicht wurden sie auch einfach in einem anderen Zimmer gelassen, wo man es nicht hören konnte....)


    Also das ging so ;) :D - jedenfalls bei Schwiemu - : Dem armen hungrigen Kind wurde ein Fläschchen mit Wasser oder Tee gegeben um die Stunden zu nächsten Stillmahlzeit zu überbrücken. Das half nicht viel, mein Mann merkte den Betrug schnell, sowas macht ja nicht satt. Und irgendwie war sich Schwiemu auch nicht sicher, ob sich das mit den 4 Stunden auf den Anfang oder das Ende der letzten Stillmahlzeit bezog. Möglicherweise hat sie etwas geschummelt. Das läßt sich aber im Nachhinein nicht mehr feststellen. Ich hoffe mal, daß das so war.


    Ich war ein reines Flaschenkind (wg. Knochentuberkulose) und bekam sehr, sehr viel Milch. Leider zuviel. Wenn ich schon nicht mehr wollte und den Kopf wegdrehte kam das Fläschchen hinterher ;(. Das ging dann mit Gläschenkost munter weiter. Ansonsten wurde ich wohl nach Bedarf gefläschelt, wenn man das dann noch so nennen kann ("das Geschrei hätte ich nervlich nicht ausgehalten").


    Übrigens stillt meine Schwägerin in Ungarn auch noch nach der Uhr. Na sowas, die Milch reicht nicht, es wird zugefüttert.


    In der Schwangerschaft mit meiner Tochter ging die Hebamme während einer Vorsorge ans Telefon: "... dann gibst Du ihm eine Flasche, wir wollen ja, daß die Brust ordentlich volläuft und dann wieder viel Milch zum Stillen da ist...". Da wußte ich schonmal, wo ich mich bei Stillproblemen nicht hinwende . #pfeif

  • Ja, auch ich habe schon oft gehört
    "Die Milch hat nicht mehr gereicht"
    "Das Kind ist nicht satt geworden"


    was ich noch schlimm fand war folgendes.


    Irgendwie sind wir (meine Mama und ich) mitte des Jahres, da war meine Tochter ca. ein halbes Jahr alt, auf das Thema "Ausbleiben der Menstr. in der Stillzeit" gekommen. Meine Mama meinte dann "was du hast deine Tage nicht"... ich versuchte ihr das zu erklären und da meinte sie: "Wir mussten nach der 2. Woche ausbleiben der Menstr. zum Arzt und bekamen etwas dagegen" 8I (also irgend eine Pille, das die Menstr. kommt)

  • Das Schöne an der heutigen zeit ist ja, dass junge Mütter wenigstens die Möglichkeit haben, sich im Internet zu informieren. WAs ich schon alles gehört habe...


    Meine Großmutter, selber Hebamme, hatte glücklicherweise (zumindest in der Neugeborenenphase) sogar mit Drei-Stunden-Abständen genug Mich, um Zwillinge zu stillen - davon habe ich sogar Fotos. #love Stillbilder von 1950 sind echt eine Rarität.


    Dann habe ich mich mal mit einer Frau unterhalten, die ihr Kind in den Sechzigern bekommen hat - Zitat: "Ach, ich hatte so viel Milch, ich musste die Brust immer nach dem Stillen noch leerpumpen. Das bekam dann das Nachbarskind, die Mutter hatte nämlich (tataaa) zu wenig Milch. Aber mir taten die Brüste immer so weh, da habe ich nach sechs Monaten abgestillt."


    Aus den Siebzigern in der DDR berichtete mir eine Mutter, dass sie ihr Baby alle vier Stunden für eine halbe Stunde zum Stillen bekam. Das war ein extrem großes und schweres Kind, das nach den vorgeschriebenen zehn Minuten pro Seite mmer noch nicht satt war. Sie hatte sich dann heimlich von einer Freundin eine Pumpe einschmuggeln lassen 8I , versteckte ihre zwischendurch abgepumpte Milch und fütterte dann heimlich ihre abgepumpte Milch per Flasche hinterher. 8I


    Meine Schwiegermutter wollte in den Siebzigern eigentlich in einem als alternativ bekannten KH (heute ein babyfreundlich ausgezeichnetes) entbinden, aber ihr Gyn fand das nicht toll und behauptete, auf dem Ultraschallbild sei ersichtlich, ihr Kind hätte keine Schultern ( :stupid: ) und sie müsse dringend in die Uniklinik gehen. Da war die Geburt dann wohl auch eher eine Vergewaltigung ;( , sie ließ sich danach ebenfalls von Freunden eine Pumpe bringen und gab dem Personal die abgepumpte Milch mit der Anweisung, sie ihrem Baby zu geben. Sie konnte ihre Milch ganz klar erkennen - nach ihrer Aussage war sie wegen des Karottensaftkonsums meiner Schwiegermutter viel gelber als die anderen Fläschchen mit abgepumpter Milch, die im März zum Kühlen draußen auf der Fensterbank rumstanden. 8I Und wenn dann ein Baby im Kinderzimmer zu weinen begann, griffen die sich einfach die nächstbeste Flasche und steckten sie ins Baby. #stumm Immerhin hat sie ein paar Wochen stillen können, dann gab es Pulvermilch.


    Ich wurde viereinhalb Jahre später in derselben Uniklinik geboren, aber ich hatte das große Glück, dass meine Mutter als Beamtin privat versichert war und daher das Privileg hatte, Rooming In machen zu dürfen. Ich nehme an, sie hatte auch irgendwelche Zeitabstände einzuhalten, aber immerhin hatte sie das Stillbuch von Ingrid Mitchell, und ich wurde drei Monate voll gestillt, bis die ersten Gläschenversuche gestartet wurden, dann noch zwei Monate teilgestillt. Sie war dann ja auch wieder arbeiten. Ganz zu Hause bleib sie erst bei meinem Bruder. Bei meinem ersten Kind, das ich immer bei mir hatte und bei dem ich selbstverständlich auf die ersten Hungeranzeichen direkt reagieren konnte, fragte sie ganz verwundert: "Aber wieso stillst du denn schon wieder? Sie weint doch noch gar nicht!" #stumm


    Zeitrhythmus-Unfug gibt es auch heute leider noch zu Hauf, ich erlebe es jeden Tag. Da wird Müttern von Anfang an das Gefühl für ihre Babys abtrainiert, und ich könnte echt das Kotzen kriegen. Da schalten hochintelligente, im Recherchieren geübte Frauen komplett ihr Hirn aus, sobald es ums Stillen geht - ich werde so etwas nie verstehen...

  • Meine Oma hatte ja auch nie genug Milch. #augen
    Und natürlich wurden die Kinder nur alle 4 Stunden gestillt.
    Die Babies waren darauf ja trainiert, da sie ich glaube mindestens 2 Wochen im KH bleiben MUSSTE, und in der Zeit wurden die Kinder nur alle 4 Stunden gebracht, häufiger DURFTE man sein Kind nicht haben weil die Mutter sich erholen musste. Und gesunde Babies wurden nachts auch 8 Stunden nicht gestillt. ;( Ich finde das so schrecklich was da mit den Müttern und Babies gemacht wurde.


    OT:
    Heute auch unvorstellbar: Mein Onkel hat sich im Krankenhaus eine Infektion gefangen, direkt nach seiner Geburt. Er kam ins Kinderkrankenhaus wo er 6 Monate verbrachte!!!, und seine Eltern, meine Großeltern durften nicht zu ihm, sie durften einmal die Woche am Besuchstag durch eine Scheibe schauen, und einmal alle zwei Wochen ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt führen.
    Mein Onkel war nach der Zeit so "erzogen" das er quasi nie weinte und sich auch nicht zum Essen meldete. Körperkontakt empfand er als unangenehm. #heul


    Das ist über 40 Jahre her, natürlich, aber ist das nicht schlimm? Unglaublich, die armen kleinen Menschlein....und die armen Mütter. ;(

  • Heute auch unvorstellbar: Mein Onkel hat sich im Krankenhaus eine Infektion gefangen, direkt nach seiner Geburt. Er kam ins Kinderkrankenhaus wo er 6 Monate verbrachte!!!, und seine Eltern, meine Großeltern durften nicht zu ihm, sie durften einmal die Woche am Besuchstag durch eine Scheibe schauen, und einmal alle zwei Wochen ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt führen.
    Mein Onkel war nach der Zeit so "erzogen" das er quasi nie weinte und sich auch nicht zum Essen meldete. Körperkontakt empfand er als unangenehm. #heul


    Das ging einer Freundin von mir auch so, und das ist erst 34 Jahre her. #heul Muss ich noch sagen, dass sie es mit ihrem Kindern natürlich komplett anders machte? Manchmal schreibt sie hier auch, wenn sie Zeit hat.

  • Zeitrhythmus-Unfug gibt es auch heute leider noch zu Hauf, ich erlebe es jeden Tag. Da wird Müttern von Anfang an das Gefühl für ihre Babys abtrainiert, und ich könnte echt das Kotzen kriegen. Da schalten hochintelligente, im Recherchieren geübte Frauen komplett ihr Hirn aus, sobald es ums Stillen geht - ich werde so etwas nie verstehen...

    Da muss ich nochm,al was schreiben.
    Ich hab deb Großen nämlich auch "nicht satt bekommen" #augen


    Ich hatte durchaus vor ihn nach Bedarf zu stillen. Auf die Idee ihn hungern zu lassen wäre ich nieee gekommen! Aber kennst du/ihr das nicht, wenn man als Erstlingsmama ratlos da steht und sich fragt, was das Kind nun wieder hat? Frisch gewickelt ist er, gegessen hat er auch gerade.. ob ihm was weh tut? oder er einfach nur müde ist?
    Natürlich hab ich keine 4 Stunden Zeit gestoppt, aber nach einer halben Stunde? Das KANN doch kein hunger sein. Vielleicht Bauchweh?


    ... na ja, es kann doch. ;( Bei der kleinen hatte ich schon viel bei den Raben gelsen, den Begriff Clustern zB schonmal gehört und die durfte jetzt ganze Abende durchstillen.


    Nur um das wie-kann-das-heute-noch-passieren mal zu erklären.


    LG
    cloudy

  • Ich muss noch was erzählen. Zum Thema "nicht genug Milch":


    Meine Oma hatte 5 Kinder. Das erste kam 1947 zur Welt, ein Junge. Sie hatten nichts zu essen. Es war Nachkriegszeit, es gab wirklich fast nichts, die Gegend wo meine Großeltern leben, im Rheingau, da sind die Hänge steil und steinig, und man kann nicht den Wein einfach so rausrupfen und einen Acker draus machen. Da hatte sie WIRKLICH zu wenig Milch. Weil sie selbst hungerte. Und der Sohn ist gestorben, mit ein paar Wochen. Vermutlich ist er nicht verhungert im eiigentlich Sinn, aber er war einfach zu schwach, und die Milch-Ersatzprodukte, die er bekam, haben ihn vermutlich auf irgendeine Art und Weise umgebracht.


    Das zweite Kind war meine Tante, sie wurde selbstverständlich gestillt, das dritte Kind meine zweite Tante, auch sie wurde gestillt, und das 4. und 5. Kind waren meine Mutter und ihr Zwilling. Das waren überraschende Zwillinge. Meine Mutter war gesund und propper, ihre Zwillingsschwester war deutlich kleiner und leichter als sie. Deshalb wurde der Zwilling gestillt, meine Mutter bekam andere "Milch" und sehr früh Getreide- und Gemüsebreie. Der Arzt, der auch bei der Entbindung dabei war, sagte meiner Oma, man könne Zwillinge nicht beide stillen, sie müsse sich für eines entscheiden. Sie entschied sich für das kleine und leichte Kind. Das Wissen, dass Muttermilch aufpäppelt, war also schon da. Leider ist die Zwillingsschwester ebenfalls gestorben, mit 3 oder 4 Monaten, primär hatte sie einen Herzfehler, gestorben ist sie an irgendeiner Folge. Und da konnte natürlich meine Oma nicht mehr umswitchen, und meine Mutter stillen, weil meine Mutter das nicht konnte.

    • Offizieller Beitrag

    Als der Bruder meines Vaters geboren wurde (1949) war er das bis anhin schwerste Baby in dortigen Krankenhaus. Meiner Grossmutter wurde dann auch dieser 4-Stundenrhythmus emphohlen, doch sie dachtge sich, ein Baby, dass anscheinend so viel schwerer ist als andere, da müssen auch andere Still-Regeln gelten und hat es einfach weiter nach Bedarf gestillt. Ich musste immer lachen, wenn sie mir das augenzwinkernd erzählte.

    Daroan mit Zottel 01, Zick 03, Zwerg 05 und Sternenkind (98-99)

  • ich hab mal ne ganz andere frage:


    jetzt im krankenhaus hat meine bettnachbarin sich gegen das stillen entschieden. sie musste was unterschreiben und bekam dann zwei tabletten. sie kam früh gegen 6uhr aufs zimmer (nachm kaiserschnitt) und die kleine hat recht bald angefangen zu schreien. es hat ewig gedauert, bis sie was zu essen bekam..und dann auch erstmal tee. ist das normal? ich dachte, auch PRE wird nach bedarf gefüttert?! (zumindest konnten wir das, als wir bei Max damals kurz zugefüttert haben). die kleine hat in den paar stunden, die ich mit dabei war, echt viel geschrieen..und sicher auch hunger gehabt.


    ich fand das irgendwie schon krass. man hat richtig gemerkt, dass die entscheidung, nicht zu stillen, nicht so gut ankam. und, da sie einen kaiserschnitt hatte, konnte sie sich auch nicht selbst kümmern (es gibt auf der wochenstation ne milchküche, die für alle patienten offen ist) sondern musste quasi drum betteln, dass ihr kind was zu essen bekommt.

  • Ich kann erzählen, wie es bei meiner Mutter war, als mein Bruder auf die Welt kam (in den 70ern):


    Damals war man ja nach einer normalen Geburt noch ungefähr 10 Tage im KKH. In dieser Zeit bekam meine Mutter meinen Bruder 2mal (!!) am Tag für eine Stunde zum Stillen vorbei gebracht... die restliche Zeit verbrachte mein Bruder im Säuglingszimmer und wurde da mit der Flasche gefüttert. Zweimal eine Stunde am Tag war übrigens schon großzügig, die nicht gestillten Kinder wurden nur einmal am Tag eine Stunde gebracht 8I


    Als sie dann nach Hause kam, lief natürlich gar nichts mehr... Völlig klar, dass mein Bruder eine Saugverwirrung hatte (und ich vermute, auch einen relativ schwachen oder sehr weit hinten einsetzenden Saugreflex).


    Als meine Mutter bei mir dann einiges übers Stillen mitbekommen hat, meinte sie einmal: Das hätte ja dann bei ihr damals doch auch funktionieren können ...


    (Diese Grausamkeit, Mütter und Kinder quasi gleich nach der Geburt zu trennen - 10 TAGE lang nur eine Stunde am Tag Kontakt... Was habe ich - nach der Geburt meines Sohnes, als ich die Tragweite des ganzen von der anderen Seite erlebt habe - geweint und getrauert um diese 10 Tage ...)

  • Hallo,


    Heute redet man zwar nicht mehr unbedingt vom 4 Stunden Rhythmus, aber "mindestens 2 Stunden Abstand, sonst kommt neue Milch auf alte Milch und das macht Bauchschmerzen" wird auch heute noch (selbst von Hebammen) öfter mal erzählt. Und wer will da für sein Baby schon?


    Was den 4-Stunden-Rhythmus angeht - zum einen scheinen Flaschen tatsächlich länger vorzuhalten (zumdeinst in der damaligen Zusammensetzung, also schienen die babys nach einer Flasche besser "satt". Und "länger keinen Hunger haben" als etwas positives. Also musste an der Muttermilch etwas "falsch" sein, wenn sie nicht eben so gut "sättigte".


    Zum anderen - damals waren die Frauen noch viele Tage (manchmal 7-14 Tage) im KH. Wenn das Kind dann nur zu den Stillzeiten gebracht wird, ist es dann auf einen 4-Stunden-Rhythmus "einggeferbert" gewesen.


    Mir wurde z.B. oft erzählt, wie "brav" ich doch gewesen bin, mein Kinderwagen stand im Hof, während Oma arbeitete (meine Mutter arbeitete in einem anderen Ort und kam immer am WE, dafür konnte sie nichts, das lag an bestimmten GEsetzen zu DDR-Zeiten, an der Wohnungsvergabe und an solchen Sachen... Schon nach wenigen Tagen hatte ich wohl "verstanden", daß Oma nun mal nur alle 4 Stunden in ihren Pausen kommen kann und wäre sooo "liegb" gewesen und hätte fast nie geweint. Und wenn doch? Tja, dann war es eben so, Babys weinen eben auch mal, das ist wie spazierengehen für sie und stärkt die Lungen. Dann bekommen sie recht viel Sauerstoff und bleiben besser gesund. ... (glaubte man zumdienst damals tatsächlich)

  • Ich hatte durchaus vor ihn nach Bedarf zu stillen. Auf die Idee ihn hungern zu lassen wäre ich nieee gekommen! Aber kennst du/ihr das nicht, wenn man als Erstlingsmama ratlos da steht und sich fragt, was das Kind nun wieder hat? Frisch gewickelt ist er, gegessen hat er auch gerade.. ob ihm was weh tut? oder er einfach nur müde ist?
    Natürlich hab ich keine 4 Stunden Zeit gestoppt, aber nach einer halben Stunde? Das KANN doch kein hunger sein. Vielleicht Bauchweh?


    ... na ja, es kann doch. Bei der kleinen hatte ich schon viel bei den Raben gelsen, den Begriff Clustern zB schonmal gehört und die durfte jetzt ganze Abende durchstillen.

    Das soll jetzt ja auch kein Rundumschlag sein. Hey, in meiner erste Schwangerschaft habe ich so gut wie meine gesamte Online-Zeit hier und vor allem im SuT verbracht, und trotzdem ging es mir ähnlich!!! Wenn die Hebamme, der man ja eigentlich vertraut, einem einreden will, dass Muttermilch ja erst nach 90 Minuten verdaut ist und das Kind dann eigentlich so lange durchhalten müsse, genug Milch sei ja da, aber wahrscheinlich sei die zu dünn, ich müsse reichhaltiger essen, und sie mache sich solche Sorgen, weil ich so fertig sei, ich solle meine radikale Anti-Schnuller-Haltung doch noch mal überdenken, so ginge das doch nicht weiter... #augen #stumm Die hat es echt nur gut gemeint. Aber für mich und mein Kind war es falsch.


    Aber, wie du schon schreibst, wozu gibt es denn das Internet? Ich habe dann im SuT den nötigen Zuspruch bekommen - ich musste einfach nur hören, dass auch andere Kinder am liebsten an der Brust wohnen und dass Stillen einfach mehr als Nahrungsaufnahme ist. Das war so wichtig! Und da hatte ich dann eine Frau aus meinem GVK, zehn Jahre älter als ich, im Gegensatz zu mir mit einem abgeschlossenen Studium, die ebenfalls den ganzen Tag im SuT las (in dem jeder zweite Thread im Stillforum damals von Stillabständen und Clusterfeeding handelte). Und die hatte laut der Hebamme "abends zu wenig Milch" und "musste" zufüttern. #gruebel Da frage ich mich doch: Wo bleibt ihre Denkfähigkeit und die zur selbständigen Entscheidung? Ich meine, sie war ja fähig, sich für eine Hausgeburt und eine Leben ohne Kinderwagen zu entscheiden, egal, was die Leute sagten, warum setzt das dann beim Stillen aus? Hab ich schlicht nicht verstanden...

    ich fand das irgendwie schon krass. man hat richtig gemerkt, dass die entscheidung, nicht zu stillen, nicht so gut ankam. und, da sie einen kaiserschnitt hatte, konnte sie sich auch nicht selbst kümmern (es gibt auf der wochenstation ne milchküche, die für alle patienten offen ist) sondern musste quasi drum betteln, dass ihr kind was zu essen bekommt.

    Also, die haben dann das arme Baby dafür bestraft, dass die Mutter sich gegen das Stillen entschieden hat? Das ist ja oberkrass! #sauer Ich meine, nachvollziehen könnet ich das vom Herzen her ja auch nicht, aber wenn eine Frau aus irgendeinem Grund da eine Blockade hat, dann schaue ich doch, dass sie das Bonding zu ihrem Kind so gut wie möglich hinbekommt. Gerade wenn die Arme einen KS hatte, braucht sie doch ihr Baby Tag und Nacht bei sich, ob sie nun stillt oder nicht!




    Zitat

    Was den 4-Stunden-Rhythmus angeht - zum einen scheinen Flaschen tatsächlich länger vorzuhalten (zumdeinst in der damaligen Zusammensetzung, also schienen die babys nach einer Flasche besser "satt". Und "länger keinen Hunger haben" als etwas positives. Also musste an der Muttermilch etwas "falsch" sein, wenn sie nicht eben so gut "sättigte".


    Ich hatte gerade wieder einen Fall, bei dem die Hebamme sagte, die Eltern sollten 1er-Milch fütern, damit das 6 Wochen alte Baby besser schläft. Der Vater (!) hat dann bemerkt, dass das Kind zwar länger schlief, aber sehr viel spuckte (die Mutter war einfach nur völlig fertig) und hat dann von selber wieder Pre gekauft. Sie waren sehr froh, zu höen, dass sie in ihrer Einschätzung richtig lagen.