Ich denke auch, dass die Art und Weise, wie es verfahrensmäßig vorgesehen ist, nicht diskutabel ist. Das muss dem Kindeswohl dienlicher geregelt werden.
Aber ansonsten: Bin ich grundsätzlich sehr dafür, dass die nicht verheirateten Männer nun auch auf leichtere Art und Weise an ihr Sorgerecht für ihr Kind kommen können.
Ich sehe das nämlich aus der Persektive des Kindes. Das hat ein Recht auf beide Elternteile (wenn wir mal den Fall außen vor lassen, dass ein Elternteil nun tatsächlich 0,0 mit seinem Kind zu tun haben möchte), die sich aktiv in das Leben des Kindes zu dessen Wohl einbringen. Meiner Meinung nach wirkt das fehlende Sorgerecht bei nicht verheirateten Männern, die nicht mit der Mutter des gemeinsamen Kindes zusammen sind, nämlich motivationshemmend auf die Intensität des sich-in-die-Angelegenheiten-des-Kindes-Einbringes, quasi nach dem Motto "Da ich nicht das gemeinsame Sorgerecht habe, also schlussendlich auch von allen Entscheidungen außen vor gelassen werden kann, wenn die Mutter (aus welchen Gründen auch immer) meine Gedanken/Meinung zum Thema nicht in die Entscheidung einbeziehen mag, warum soll ich mich dann auch noch dafür groß interessieren, was auf dem Elternabend besprochen wird?!" (was nicht gleichbedeutend sein muss, mit vermindertem Interesse an der Person des Kindes, sondern unter Umständen eben auch einfach "nur" auf Entscheidungsfragen für beispielsweise Schule/KIndergarten usw.).
Außerdem ist dieses Argument
"Frauen, deren Lebens- und Berufsplanung noch mit einer hohen Mobilität
verbunden sein kann. Ihre Entscheidung für das Kind ist dann ggf. mit
dem Wissen erschwert, dass der Kindsvater einem Umzug grundsätzlich
zustimmen muss (gerade, wenn er dadurch sein Umgangsrecht erschwert
sieht)"
von Elsa auch andersherum gültig:
Männer, die nicht mit der Mutter des gemeinsamen Kindes in einer Partnerschaft leben und die kein Sorgerecht für ihr Kind haben, müssen immer mit der "Gefahr" rechnen, dass die Mutter mit dem gemeinsamen Kind wegzieht (unter Umständen sogar ins Ausland, usw.) ohne dass dafür eine Rücksprache mit dem Kindsvater notwendig ist, sodass das Kontakthalten und intensive Vater-Kind-Beziehung aufbauen bzw. weiterführen arg erschwert wird.
Naja, meine Überlegungen sind rein gedanklicher Natur, ich habe im Bekanntenkreis nur sehr wenige "Fälle", in denen Vater und Mutter nicht das gemeinsame Sorgerecht haben.
Vielleicht bin ich deswegen lebensfremd, aber das sind die Gedanken, die sich für mich stimmig anfühlen...