Mädchen-T-Shirt bei Otto: "In Mathe bin ich Deko"

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  • Ist das Shirt jetzt verschwunden ? Ich sehe bei dem Link nur ein "Engel"-Shirt. #gruebel


    Ich bin schon recht "klassisch" damals in Mädchen-Jungs-Talenten in der Schule kategorisiert worden. Mein Mathelehrer hat oft gestöhnt und gesagt "Typisch Mädchen, Ihr könnt einfach kein Mathe". Und hat auch viel öfter die Jungs drangenommen. (zur Info: bin 1976 eingeschult worden!)


    Auch im Sportunterricht hat er uns in Jungs-Mädchengruppen eingeteilt und hat uns Mädchen immer kürzere Zeiten spielen lassen.


    Ätzend sowas. Das hat schon geprägt.

    Alles was schön ist, bleibt schön, auch wenn es welkt. Und unsere Liebe bleibt Liebe, auch wenn wir sterben.


    Maxim Gorkij

  • Danke Peppersweet - Du nimmst mir viel Formulierungsarbeit ab. Ich schliesse mich da einfach mal an



    @Ringelblümchen: Dass, was Peppersweet so nett geschrieben hat, wollte ich gerade auch so ungefähr schreiben.


    LG
    Moki

  • Auch das mit dem Maschbau Prof. Ich versteh das echt nicht, bei uns war das so anders, sowohl in der Schule (in Köln) als auch auf der Uni (in Dortmund). Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich mich selbst nie als das "rosa, süße, liebe, Prinzessin Mädel" gesehen habe.

    Mit dem Maschbau-Prof meintest du mich, oder?
    Der Witz an der Sache ist ja, dass ich auch nie so ein Rosa-Glitzer-Typ war, sondern im Gegenteil durchaus als Junge durchgehen konnte... (einige der Mitstudenten haben ein Semester gebraucht um zu merken, dass ich eben kein Junge bin #hammer #freu )


    Bei dem Kokettieren geht es doch um die Leute, die die letzen Schritte nicht machen, sondern über "Ach, Mathe kann ich eh nicht" nicht hinauskommen.

    @ Ringelblümchen zum Kokettieren: ich finde, das sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Jemand, dem Mathe nicht auf Anhieb liegt und der arbeitet und lernt und tut, ist das eine. Aber zu sagen, Mathe kann ich nicht *verschämt kicher* aber muss ich ja auch nicht, weil ich ja weiblich bin und Frauen eh kein Mathe können" finde ich schon ne ganz andere Sache.

    Viele Grüße,
    Austernfischer


    Waruum? Warum denn??


    Bücher sind Schokolade für die Seele. Sie machen nicht dick. Man muss sich nach dem Lesen nicht die Zähne putzen. Sie sind leise. Man kann sie überall mitnehmen, und das ohne Reisepass. Bücher haben aber auch einen Nachteil: Selbst das dickste Buch hat eine letzte Seite, und man braucht wieder ein neues.
    Richard Atwater

  • Ich finde es nicht schön, eine Matheniete zu sein, und wüsste auch nicht was es daran zu kokettieren gibt, bei Rechnungen die über die Addition hinaus gehen zu schwächeln und sich dann den Spott seiner direkten Umgebung anhören zu müssen. Was soll daran kokett sein? Womöglich versucht der ein oder andere mit einem Scherz sein Unbehagen über sein Unvermögen zu verdecken, habt ihr daran vielleicht mal gedacht?

    Danke!
    Es gibt auch Leute, denen Mathe nicht liegt und sie lernen und tun - und trotzdem geht nichts. Ich bin so ein Mensch. Weißt Du wie Scheiße das ist, wenn einem Blödheit und Faulheit unterstellt wird, man sich fühlt wie der letzte Vollidiot, weil man es einfach nicht kapiert, egal wie man sich bemüht?


    Klar könnte man sich auch schämen und ducken und weinen. Alternativ kann man aber auch den Schritt nach vorn machen, sich offen über sein Unvermögen lustig machen. Wenn man sich über sich selber lustig macht, bietet man keine Angriffsfläche mehr.

  • Aber es ist ein Unterschied, ob man sagt: "Ich kann kein Mathe, weil es mir nicht liegt" oder "Ich kann kein Mathe, weil ich ein Mädchen bin." Aussage 1 ist absolut zulässig (würde ich ja auch so treffen), Aussage 2 ist sexistischer Kackscheiß.

  • Also das Problem liegt nur darin, dass das Shirt nicht für Jungen zu kaufen gibt. Oder?



    Ich habe meinen Kindern mit auf den Weg gegeben, daß sie das machen können, was sie interessiert. Ist denn ein Shirt so wichtig, wenn das Kind ein gesundes Selbstvertrauen hat? Klischees und Vorurteile gibt es doch immer wieder. Wie gesagt, wir haben in der Familie darüber gelacht, meinen Mittleren war das überhaupt nicht wichtig. Soll doch jeder Mensch tragen, was er möchte. Für mich ist das keine "Message", sondern einfach ein doofer Spruch.



    Daß das von den Piraten kommt, wusste ich nicht. Die sollen mal lieber an ihrem Parteiprogramm arbeiten, dann weiß ich vielleicht wenigstens zur nächsten Wahl, was sie eigentlich ändern wollen.

  • Ist denn ein Shirt so wichtig, wenn das Kind ein gesundes Selbstvertrauen hat?

    Es geht doch nicht mal so sehr um einzelne Kinder, sondern um eine gesellschaftliche Grundeinstellung. Und die ist leider nach wie vor "Mädchen können eben kein Mathe/keine Naturwissenschaften". Solche Dinge wie dieses Shirt zementieren das doch nur.

    Das Sams (05/2005) + Don Blech (01/2008 )



    mit dabei seit 6.9.2004

  • Ich finde ja die Kombination machts. Die erste unterschwellige Aussage, dass Mädchen meist zu doof für Mathe und Co sind, finde ich schon ätzend. Aber dieses Deko-Ding in Bezug auf junge Mädchen finde ich fast noch schlimmer. Während Jungs meist auf der Ebene, was kann ich, was hab ich etc. konkurrieren, konkurrieren Mädchen meiner Meinung nach häufig auf der Ebene Aussehen. Bei meinen vier Nichten bin ich immer wieder schockiert, was für eine immens große Rolle ihr Aussehen spielt, Kleidung, Haare, Make up und nicht zuletzt dünn, dünner am dünnsten sein. Und genau in diese Kerbe haut der Spruch auch noch rein.


    Seh ich auch so.
    Ich seh auch einen Unterschied zwischen "Mathe Resistent" und "In Mathe bin ich Deko", weil es eben genau da einhakt - Mädchen sind 1) doof und 2) deko.


    Ich ärgere mich ja auch schon seit einer Weile darüber, dass Hosen in Größen wie 92 oder 104 bei den Mädchensachen generell zu eng sind. Und zu lang.
    Aber vor ein paar Tagen hatte ich da noch oben drauf ein Schlüsselerlebnis:
    Ich geh am Schaufenster von H&M vorbei und sehe die neuen Jeans für Kinder.
    Die für kleine Mädchen (eben so 92-104) sitzen an den Beinen der Schaufensterpuppen hauteng. Und die Schaufensterpuppenbeine haben dieselben Proportionen wie die der Erwachsenenpuppen.
    Die Erwachsenenpuppen haben ungefähr Kleidergröße 32.
    Übertragt das mal auf Kinderproportionen.
    Da wird Dreijährigen Mädchen (und ihren Eltern) systematisch demonstriert, dass sie dünner sein müssen. Die Sachen passen ja nicht. Aber das sind ja "Standardgrößen", also müssten sie ja Standardfiguren passen, und wenn sie Dir zu eng sind, dann bist Du halt zu dick...
    Ich frag mich völlig im Ernst, ob es da nicht sinnvoll wäre, mal die Lobby der Kinderärzte drauf anzusetzen!

  • na sag ich doch, deshalb der link.


    Österreich hats aus dem programm genommen, deutschland hat sich nur dafür entschuldigt aber weiter verkauft und das hat sich wohl gelohnt für otto


    edit: Kysyra: da ärger ich mich auch jedesmal drüber. Meine Kleine Tochter ist keineswegs dick, hat aber ganz normale speckige Oberschenkel. Ihr sind die Hosen da oft zu eng... gerade auch bei H&M.

    Sei immer Du selbst, außer Du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn.

    Einmal editiert, zuletzt von Fienchen05 ()

  • Klar könnte man sich auch schämen und ducken und weinen. Alternativ kann man aber auch den Schritt nach vorn machen, sich offen über sein Unvermögen lustig machen. Wenn man sich über sich selber lustig macht, bietet man keine Angriffsfläche mehr.

    Ich finde es aber einen Unterschied, ob Du als erwachsene Frau das machst oder ob kleinen Mädchen (ab Grösse 92) das als natürlich vermittelt wird

  • Die für kleine Mädchen (eben so 92-104) sitzen an den Beinen der Schaufensterpuppen hauteng. Und die Schaufensterpuppenbeine haben dieselben Proportionen wie die der Erwachsenenpuppen.


    das ist noch nicht mal "zu dick"
    die sitzen selbst bei meiner ziemlich schlanken Dreijährigen spack #pinch das war das letzte Mal, dass ich dort was gekauft hab...

    Viele Grüße,
    Austernfischer


    Waruum? Warum denn??


    Bücher sind Schokolade für die Seele. Sie machen nicht dick. Man muss sich nach dem Lesen nicht die Zähne putzen. Sie sind leise. Man kann sie überall mitnehmen, und das ohne Reisepass. Bücher haben aber auch einen Nachteil: Selbst das dickste Buch hat eine letzte Seite, und man braucht wieder ein neues.
    Richard Atwater

  • @moki, peppersweet und Austernfischer, Ausreden aufgrund des Geschlechts wären in meiner Realschulzeit nicht mal ansatzweise möglich gewesen, ich war auf einer Mädchenrealschule und dort gab es (wie überall) jegliche Begabungen/Schwächen durch die Bank weg.


    Ich werde ich nie vergessen, wie ein Mädchen im Englischunterricht von der Lehrerin mit einem "Was kannst Du überhaupt??" angefahren wurde und sie ganz trocken: "Mathe" antwortete.


    Was mich stört ist, dass wir ein verwandtes Thema erst vor kurzer Zeit hatten und ich das Gefühl habe, mir die die Finger hier fusselig zu tippen ohne etwas bewirkt zu haben.

    Einmal editiert, zuletzt von verrücktes Ringelblümchen ()

  • Das mit den Größenunterschieden bei H&M ist mir vor ein paar Jahren schon aufgefallen. Der Große hatte ein T-Shirt aus der Mädchenabteilung, das er toll fand. Das saß wirklich hauteng, Jungsshirts in der gleichen Größe hatten jede Menge Luft... #flop

    Das Sams (05/2005) + Don Blech (01/2008 )



    mit dabei seit 6.9.2004


  • Was mich stört ist, dass wir ein verwandtes Thema erst vor kurzer Zeit hatten und ich das Gefühl habe, mir die die Finger hier fusselig zu tippen ohne etwas bewirkt zu haben.


    Hihi, glaubst du mir, dass ich genau das gleiche Gefühl habe? :D


    ich muss aber zugeben, dass ich nicht so genau verstehe, worum es dir geht. Ich will überhaupt nicht abstreiten, dass es Menschen gibt, die mehr und weniger Begabung für Mathematik haben. Mir geht es darum, wie man damit umgeht, wenn einem Mathe nicht von selbst zufliegt.


    Ich finde es völlig in Ordnung zu sagen " Mathe liegt mir nicht so, deswegen habe ich folgenden Beruf ohne Mathe gewählt weil ich kein Interesse und keine Motivation habe mich jeden Tag mit Zahlen auseinanderzusetzen. Finde ich bei Erwachsenen völlig okay, bei Kindern und Teenies nicht weil ich da das Gefühl habe, dass viele sich nicht ausreichend damit auseinandersetzen wie viele Beruf es gibt, bei denen sie Mathe doch brauchen.


    Ich finde es bewundernswert wenn jemand (wie du in deinem BEitrag oben) sagt "Mathe fällt mir enorm schwer, aber ich habe mich damit auseinandergesetzt und geübt und nach gefühlt 320 Übungsaufgaben kann ich jetzt sogar Bruchrechnen".


    Das Einzige, das mich stört ist, wenn Leute sagen "Mathe kann ich eh nicht" und dann aber weder die bewusste Entscheidung treffen, dass sie sich nicht damit auseinandersetzen wollen noch bereit sind sich damit auseinander zu setzen sondern in einer Art Opferhaltung verharren und nichts weiter tun. Dafür habe ich kein Verständnis und es nervt mich in anderen BEreichen genauso. Wenn Leute (meistens Männer) z.B. sagen "Kochen kann ich einfach nicht" und dann so tun als wäre das die Schuld des allmächtigen Kochgottes, der ihnen das verwehrt hat. Ich kann damit umgehen wenn jemand sagt: "ich kann es nicht, es liegt mir auch nicht und ich habe kein Interesse/Zeit/Lust/Motivation es zu lernen." Ich finde es toll wenn jemand sagt "ich kann das noch nicht, ich würde es gerne lernen und habe neulich schon eine Tomatensauce gekocht, die nicht mal schlecht geschmeckt hat." Ich verstehe, dass so eine Opferhaltung einfacher ist als die beiden anderen Optionen, aber ich finde es nicht gut weil man VErantwortung für eigene Entscheidungen (dafür was zu lernen oder dafür sich mit etwas nicht auseinander zu setzen) abgibt und dadurch in einer enorm passiven Rolle fest steckt.


    Bei Mathe habe ich einfach nur das Gefühl, dass die dritte Einstellung viel gesellschaftsfähiger ist als bei anderen Themen. Das finde ich schade und falsch weil Mathe entgegen dieser weit verbreiteten Einstellung nichts ist, was man kann oder nicht, sondern was, das man mit mehr oder weniger Übung lernen kann.

  • @ verrücktes Ringelblümchen: ich bin mir nicht sicher, ob ich die von dir angesprochene Diskussion mitbekommen habe, würdest du mir noch mal sagen, welche das war bitte?

    Das finde ich schade und falsch weil Mathe entgegen dieser weit verbreiteten Einstellung nichts ist, was man kann oder nicht, sondern was, das man mit mehr oder weniger Übung lernen kann.

    öhm, nein, das würde ich so nicht behaupten. Wobei da tatsächlich zu klären wäre, was "Mathe" in diesem Fall bedeutet.


    Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es genug Menschen gibt, die zwar mit den Grundrechenarten zurecht kommen, aber kurz danach tatsächlich nen Knoten im Hirn haben, obwohl sie üben #weissnicht und dafür müssen es noch nicht mal Integrale sein oder so...


    ich hab in der Schulzeit mal Nachhilfe gegeben bei ner Klassenkameradin, da reichte es tatsächlich aus, sie aus der "ich kann das eh nicht"-Schiene rauszukriegen und die Sachen anders zu erklären als der Lehrer, ich hab aber auch mal jemandem geholfen, der wirklich geübt hat und versucht hat, die Dinge nachzuvollziehen, und es wurde trotzdem ne 4-, keine 5 deshalb, weil derjenige mündlich viel mitgemacht hat und somit beweisen konnte, es wenigstens zu versuchen...

    Viele Grüße,
    Austernfischer


    Waruum? Warum denn??


    Bücher sind Schokolade für die Seele. Sie machen nicht dick. Man muss sich nach dem Lesen nicht die Zähne putzen. Sie sind leise. Man kann sie überall mitnehmen, und das ohne Reisepass. Bücher haben aber auch einen Nachteil: Selbst das dickste Buch hat eine letzte Seite, und man braucht wieder ein neues.
    Richard Atwater


  • das ist noch nicht mal "zu dick"
    die sitzen selbst bei meiner ziemlich schlanken Dreijährigen spack #pinch das war das letzte Mal, dass ich dort was gekauft hab...


    Ja, da kann ich ganze Arien singen. ich ziehe meiner 2,5jährigen hier teilweise Größe 104 (sie trägt 98)an udn wir bekommen die Arme kaum in die Oberteile #stupid Und wißt ihr was der Witz ist. Wenn ich ihr ne 98 selber nähe, dann hat das alles noch Luft nach rechts udn links usw. Mit meiner 4jährigen das selbe Problem. Die Hosen sitzen so knapp an der Hüfte udn die Shirts udn Pullover sind permanent zu kurz geschnitten, dass mein Kidn ständig Bauchfrei rumlaufen müßte #motz
    Naja udn die KiÄ machte es nicht besser, die meine Töchter mit nem BMI von 17 bzw. 18 zu dick empfand. Dabei hat die die Kinder in nur Schlüppi gesehen udn auf meine Nachfrage konnte sie mir auch nicht sagen, wo das Kidn zu dick ist. Nur das ihre Kurven anzeigen, dass sie mit 18 kg bei 3Jahren zu schwer wäre #sauer (Sie hat die Größenkurve völlig außer acht gelassen) Soviel dazu, das man mal die KiÄ drauf ansetzen sollte.



    Also das Problem liegt nur darin, dass das Shirt nicht für Jungen zu kaufen gibt. Oder?


    Und nur für dich, extra rausgesucht:
    http://goodytales.wordpress.co…/mal-wieder-genderthemen/


    vielleicht wirds ja klarer worum es wirklich geht. Sehr gut und einleuchten geschrieben zum Thema #super