Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Sexualerziehung Klasse 4. Jungen und Mädchen hatten jeweils unterschiedliche Arbeitsblätter mit Ankreuzfragen sowie der Option, jeweils noch was dazuzuschreiben. Ich warte immer noch, dass jemand kommt und mir die Pointe erklärt ...


    Die Fragen für die Mädchen:


    Ich bin gerne ein Mädchen, weil

    mir lange Haare gefallen

    ich gerne mit Puppen spiele

    ich gerne Röcke anziehe

    ich gerne koche

    ich Fußball nicht mag

    ich mich gerne schminke

    ich gerne tanze

    ich kein Bier mag

    sich Mädchen besser miteinander unterhalten können.


    Ich wäre liebe ein Junge, weil…

    ich kurze Haare toll finde

    ich gerne Fußball spiele

    ich Hosen viel lieber mag

    ich Automechaniker werden möchte

    meine Lehrer Jungen lieber mögen

    mir Bier schmeckt

    Jungen abends alleine ausgehen dürfen


    Die Fragen für die Jungen


    Ich bin gerne ein Junge, weil...

    ich gerne Fußball spiele

    ich gerne herumtobe

    ich mich gerne schmutzig mache

    ich lieber abspüle als koche

    ich Autos toll finde

    ich gerne mit Playmobil und Lego spiele

    ich Bier mag

    ich cool bin

    ich abends allein ausgehen darf


    Ich wäre lieber ein Mädchen, weil...

    meine Mutter mir dann die Haarekämmen würde

    ich auch kochen möchte

    ich viele Freundinnen hätte

    mir alle Jungen nachpfeifen würden

    ich Schminken toll finde

  • Unglaublich.

    Aber, ich versuche ja immer, positiv zu denken: Könnten diese Arbeitsblätter vielleicht als Aufhänger dafür dienen sollen, genau über diese Problematik in der Klasse zu sprechen?

  • Sie haben es am nächsten Tag so ein bisschen ausgewertet a la "Und, liebe Kinder, ist es wirklich schlimm, wenn Mädchen Playmobil spielen?" Und die Klasse sagt dann brav im Chor "Neeein."


    Finde ich nicht wirklich ausreichend und die Aussagen und "Wahrheiten" über Jungs und Mädchen stehen ja trotzdem.


    EDIT

    Ja, das mit dem Bier ist nochmal eine Sache für sich


    Der Lehrer hat wohl auch gefragt welche Mütter und Väter (also erst welche Mütter und dann welche Väter) Bier trinken.

    Gruß, flummi

    Einmal editiert, zuletzt von flummi ()

  • Finde ich nicht wirklich ausreichend und die Aussagen und "Wahrheiten" über Jungs und Mädchen stehen ja trotzdem.

    Nein, das ist nicht mal ansatzweise ausreichend!

    Ich fand die "Wahrheiten" nur so krass, dass ich mir kaum vorstellen konnte, dass da nicht richtig drauf eingegangen wird -echt heftig.

    Vor allem so Sachen wie dass man lieber ein Mädchen wäre, weil einem dann alle Jungen nachpfeifen... das geht gar nicht, da könnte ich kotzen.

    Ich glaub, ich würde das in der Schule thematisieren.

  • Ja, da muss man schon was sagen, ich weiß noch nicht wie. Ich hole gerade noch andere Eltern ins Boot, eine davon elternvertreterin von der Parallelklasse. die hat noch ein Kind in der zweiten und hat schon gesagt, sie wird dafür sorgen, dass bei ihrem zweiten Kind diese Arbeitsblätter nicht mehr verwendet werden.


    Was mich betrifft, es sind da noch andere Sachen gelaufen, auch außerhalb von Genderkacke und ich habe öfter mal was gesagt, ich weiß nicht, ob ich noch ernst genommen werde.

    • Offizieller Beitrag

    Finde ich wirklich toll, dass du dich kümmerst.


    Ich kann es so gar nicht vollziehen, wie diese Liste ernsthaft als Lehrmaterial entworfen werden konnte. Hat die Lehrerin das selbst gebastelt oder mit den Kindern zusammen? Sowas gibt es doch bestimmt auch in durchdachter?


    Andererseits, wenn sie das tatsächlich selbst so entworfen hat, dann findet sie das wohl als normal und richtig. Wie kann man das ihr erklären ohne dass sie zumacht?

  • Ich habe keine Ahnung. Eigentlich arbeiten die ja mit fertigen Materialien, aber das kann man da gar nicht glauben.


    Es ist aber nicht nur dieser Lehrer, zumindest wird das in den Parallelklassen auch verwendet. Zwei Lehrer und eine Lehrerin, alle noch jung, max. Anfang 30.

  • Bei meinem großen Kind wurden in der Grundschule mal ähnliche Arbeitsblätter verwendet. Die meisten Eltern haben es gar nicht mitbekommen, ich auch erst nach einer Woche. Die anderen fanden es zwar doof, wollten aber nichts sagen. Ich habe die Arbeitsblätter dann zwei befreundeten Grundschullehrerinnen gezeigt. Die beiden waren total entsetzt, dass solche Zettel noch benutzt werden.

    Ich habe dann ca. eine Woche später als ich für irgendeinen Elterneinsatz in der Schule war, die Lehrerin angesprochen und gefragt, wie diese Zettel noch weiter im Unterricht besprochen werden, weil mir die dagestellten Rollen doch sehr überholt vorkommen. Sie meinte, dass das natürlich noch besprochen wird, dass das alte Vorstellungen sind usw. Das hat sie dann auch gemacht. Aber ich frage mich, warum sie das dann erstmal verteilt hat. Das habe ich die Lehrerin nicht gefragt, das wäre, glaube ich, zuviel gewesen.

    Aber ganz ohne ansprechen wollte ich es nicht stehen lassen.

  • flummi, das ist furchtbar, ich unterrichte auch Sexualkunde und das geht gar nicht. Selbst wenn es fertiges Material ist (unfassbar und hoffentlich nicht aktuell), dann ist es die Pflicht, das auf Tauglichkeit zu prüfen als Lehrkraft

  • Ich finde diese Auswahl auch krass und irgendwie wie aus einer Zeit, von der ich dachte, dass sie längst vergangen ist #haare

    Ich weiß gar nicht, was ich am schlimmsten finde, das mit dem Bier? Oder das mit den kurzen Haaren?? Oder das mit dem Hinterherpfeifen ??? (Wahrscheinlich das...)

  • Du meine Güte, sind das Arbeitsblätter aus den 50ern? Ich bin fassungslos, echt. So viel geballte Genderkacke auf einem Haufen ist mir selten begegnet. Und dann noch "Abends alleine ausgehen", "Bier trinken" und "hinterherpfeifen"<X bei 9- und 10-jährigen. Was hat sich die Lehrkraft denn dabei gedacht?

  • meine Fresse, flummi, ich würde einen Termin bei der Schulleitung machen.

    Viele Gruesse vom andern Ende der Welt, Sarah




  • meine Fresse, flummi, ich würde einen Termin bei der Schulleitung machen.

    Ich weiß, das klingt immer so, als würde man Lösungsvorschläge nicht annehmen, aber erfahrungsgemäß tut die Schulleiterin wenig bis nichts. Sie zeigt sich im Gespräch verständnisvoll, bedankt sich für die Aufmerksamkeit, sagt, dass sie sich kümmern wird und das war es dann. Wir hatten da schon einige Sachen, es ist wirklich immer erst dann was passiert, wenn sich irgendwelche Eltern ans Schulamt gewendet haben. Und wenn ich da ein Faß oder fäßchen aufmache, hätte ich gerne, dass da zumindest eine Erfolgsaussicht dahinter steht. Ich bin noch am Überlegen, welches der beste Weg ist.


    Zumindest bestätigt ihr hier meine Position, das hilft mir. Danke auch Bommel für deinen Sicht als Lehrerin in dem Fach :).