Gender-Kacke in Schule und Alltag

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ich finde es wirklich befremdlich, dass es hier so anklingt, als würde man, wenn man von einem "Kind" spricht, statt von einem "Jungen" oder "Mädchen", man diesem gleich die gesamte Geschlechteridentität aberkennen würde oder Geschlechteridentitäten werten würde. Ein Mädchen, das sehr stolz darauf ist, dass es ein Mädchen ist, bleibt doch ein Mädchen, wenn ich es "Kind" nenne. Sagt Ihr nie "mein Kind", sondern sagt immer "meine Tochter" oder "mein Sohn"?




    Mist, mein ganzer Text ist weg :evil: Also nochmal:


    Nein, ich bin nicht der Meinung, dass mit der Bezeichnung "Kind" direkt die Geschlechteridentität aberkannt wird. Ich nenne meine Kleine ja selber oft so, und darauf ist sie - zumindest im Moment noch - ganz stolz, denn Mädchen hin oder her, sie ist ja schließlich kein Baby mehr! ;)


    Erwartungshaltung im negativen Sinne fängt für mich jedoch nicht schon mit einer doch oft nicht bewussten Zuordnung anhand von Äußerlichkeiten an, und ich gestehe nicht auf Neutralität zu achten. Erst dort wo "leben und leben lassen" kruden gesellschaftlichen Konventionen oder merkwürdigem Mainstream (Jungs dürfen keine Röcke tragen, Mädchen klettern nicht auf Bäume, etc.) weichen soll ist für mich der Ofen aus.




    Ich wurde übrigens als kleines Kind sehr oft als Junge angesprochen - das wurde dann vehemt richtiggestellt (I bin a Maaaaaaaaadl!!!) und gut wars.



    Edit unterschreibt nochmal bei Trin!

  • hmm die eigene Identität ist wichtig und dazu gehört neben vielem anderen eben auch das Geschlecht. Und die Kinder identifizieren sich doch auch an ihrem Geschlecht, wie auch immer das aussieht. Das ständig völlig neutral sehen zu wollen find ich auch irgendwie nicht "richtig". Sicherlich für uns sind das in erster Linie Kinder, aber für die Kinder selber ist das vielleicht nicht unbedingt so.
    Ich benutze "Kind/Kinder" auch, aber nicht mit dem Hintergedanke, dass man ja nicht die Geschlechter zuordnen sollte.

  • Es geht doch nicht darum, bekannten Kindern ihre Geschlechtsidentität abzuerkennen!


    Es geht darum, wie man fremde Kinder anspricht, deren Geschlecht in der Situation überhaupt keine Rolle spielt.


    Ich finde, das sich folgendes zwischen den Zeilen sehr unterschiedlich anhört: "lass den Jungen auch mal rutschen" oder "lass das andere Kind auch mal rutschen".
    Mit der Ansprache Junge/Mädchen bringt man selbst die Geschlechteridentität ins (Unter-)Bewußtsein, wo sie eigentlich überhaupt keine Rolle spielen sollte.
    Das prägt am Ende die Gesellschaft und das Selbstbild von Frauen und Männern.


    Das ist der Grund, warum ich im Zweifel lieber vom "Kind" als von Junge/Mädchen spreche.

  • Es gibt Kinder, die nicht Kind genannt werden möchten? Das hätte ich mir gar nicht vorstellen können. Also ab nem bestimmten Alter - na klar, da geht es ja um die Abgrenzung, aber sonst... Ich sag auch bei unbekannten Kindern DAS KIND und ansonsten nenne ich sie einfach beim Namen. Junge und Mädchen sag ich tatsächlich nur sehr sehr selten und ausversehen.

  • Wenn man unbekannte Kinder mit "Mädchen" oder "Junge" betiteln will, dann muss man Hirnschmalz darauf verwenden, das Geschlecht rauszukriegen.


    Die dicke, fette Frage ist hier: WOZU? Wem nutzt das? Wozu führt das?


    Ich würde behaupten, es führt tendenziell zum Fortleben von Rollenklischees. Und es nutzt: Niemand!

  • Hallo,

    Ich finde, das sich folgendes zwischen den Zeilen sehr unterschiedlich anhört: "lass den Jungen auch mal rutschen" oder "lass das andere Kind auch mal rutschen"..

    Was ist denn nun ganz konkret an "Der Junge möchte auch mal rutschen" oder "Das Mädchen müchte auch mal rutschen" schlechter oder sexistischer an "Das Kind möchte auch mal rutschen"?


    Ist es denn FALSCH sich als Junge/Mädchen zu fühlen bzw. sich dessen bewusst zu sein?
    Auch dann, wenn man damit keinerlei Verbote/Erwartungen verknüpft?


    Ich versteh einfach nicht, was an Junge/Mädchen sein so falsch oder schlecht ist, daß man es möglichst nicht mal erwähnen darf ...

  • Da geht es mir wie Trin, ich verstehe in diesem konkreten Fall das Problem auch nicht. Ich finde weder "lass das Kind mal rutschen" noch "lass den Jungen/das Mädchen mal rutschen " irgendwie problematisch.


    Wenn der "Junge" nun ein "Mädchen" ist oder umkehrt, so what? Dann wird das korrigiert und gut ist weder das eine noch das andere ist eine Beleidigung .


    Und was das Vorleben von Rollenklischees angeht, das mag ich vielleicht einsehen wenn der "Ansprechende" der auf seine Fehlinterpretation hingewiesen wird, dann anfängt dümmlich in Klischees zu versinken und rumzulabern so ala " dann musst du dir mal die Haare abschneiden/wachsenlassen dann erkennt man auch das Du ein Junge/Mädchen bist".


    Kiwi

  • Schlecht ist daran nichts, Junge bzw. Mädchen zu sein. Aber wenn die Geschlechtszugehörigkeit das einzige Merkmal ist, das von einem Menschen erwähnt wird, verführt das zu Schubladendenken.


    Durch diese Nennung kommen Rollenerwartungen ins Spiel, die sonst nicht da wären. Oder zumindest nicht gleich.


    Es geht ja nicht darum, ob sich ein Kind als Junge oder als Mädchen fühlt, sondern es geht darum, ob man unbekannte Kinder gleich einzuordnet, damit man sie "richtig" ansprechen kann.


    Junge oder Mädchen sein ist doch nicht der alleine entscheidende Teil der Identität.




  • Genau.


    Und ich denke das dabei hier aneinander vorbei geredet wird. Niemand will den Begriff Junge/Mädchen aus dem Sprachgebrauch verbannen. Es geht nur darum dieses Schubladendenken zu ändern mit dem jedes Kind das lange Haare hat als Mädchen bezeichnet wird und jedes Kind was man von weitem auf einem Baum/Fussballplatz sieht als Junge. Das geht nunmal am einfachsten wenn man das VERMUTETE Geschlecht nicht erwähnt sondern eventuell ein anderes Merkmal (Das Kind mit dem blauen Pulli und den langen Haare o.ä.) Wenn sich dieses Kind dann als Katharina vorstellt, kann man wohl davon ausgehen das es sich mit dem weiblichen Geschlecht identifiziert und sie so ansprechen.

    Liebe Grüße #sonne


    "I travel a lot; I hate having my life disrupted by routine." (C.S)

  • Die Erstklässler sollten heute lernen, links und rechts auseinander zu halten. Zu dem Zweck gab es für jedes Kind einen Stempel auf die rechte Hand. Für die Jungen einen Fußball, für die Mädchen ein Herzchen. :|

    Not all those who wander are lost.

  • huhu,


    nächste Woche kommt eine (hoffentlich gute) Sendung zum Thema Mädchen und die Mode auf 3sat


    Vom Strampler zu den Strapsen


    Zitat:
    Kurzer Rock, tiefes Dekolleté - Hauptsache sexy. Bei jungen Mädchen lässt sich ein Wiederaufflammen längst überwunden geglaubter Rollenklischees beobachten. Sie wollen älter wirken, um jeden Preis (optisch) gefallen. An einer Jugend ohne Kindheit verdient vor allem die Modeindustrie.

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

    Einmal editiert, zuletzt von paulina ()

  • Die Erstklässler sollten heute lernen, links und rechts auseinander zu halten. Zu dem Zweck gab es für jedes Kind einen Stempel auf die rechte Hand. Für die Jungen einen Fußball, für die Mädchen ein Herzchen. :|


    Wie dämlich!


    btw ein kleiner Tip: Das Herz schlägt links.
    Wenn man das verinnerlicht hat, dann braucht man keine Stempel oder anders was verloren/abgewaschen werden kann als Hilfe. Meinen Kindern hat der Hinweis gut geholfen.
    Wäre auch ein schöner Spruch für ein Wahlplakat

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Nach, das auf dem Wahlplakat gäb doch auch wieder Ärger, das wäre ja sozusagen ein Ramstein-Zitat (“sie wollen mein Herz am rechten Fleck, doch seh ich dann nach unten weg schlägt es Links, neun Herrrrz schlägt Links...“), oh ich seh schon wie einige Parteien das wieder in den falschen Hals bekämen...hihihi

  • Hat nicht Oskar Lafontaine ein Buch mit diesem Titel geschrieben? Angesichts der abnehmenden Beliebtheit Lafontaines wäre das momentan wohl kein soo guter Wahlkampfslogan.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • Gerade auf der AfD-Facebookseite entdeckt: ein Plakat "Stoppt den Genderwahnsinn - Männer und Frauen sind verschieden" und als Überschrift:


    Zitat

    Wir fordern einen Stopp der staatlichen Förderung der Gender-Ideologie. Männer und Frauen denken, fühlen und handeln naturgegeben unterschiedlich – das weiß jedes Kind und die Wissenschaft hat es bewiesen. Es geht nicht an, dass an Universitäten mit bizarren Argumentationen das Gegenteil erforscht werden soll, Gesetze auf ihre Gendertauglichkeit ausgerichtet werden oder z. B. für jedes neue Windrad eine Genderstudie erstellt werden muss. Das ist Nonsens, der noch dazu Unsummen an Geld verschlingt.


    Norwegen hat die staatliche Förderung von Gender bereits eingestellt. Auch wir fordern einen sofortigen Stopp der Zahlung von Steuergeldern für den Gender-Unfug! Ferner müssen bisherige Genderregelungen abgeschafft werden.


    Damit Politik wieder der VERNUNFT folgt und nicht einer abstrusen Ideologie.


    ...und mehrere Tausend Likes. Die Kommentare lese ich lieber nicht. Erstmal muss ich das verdauen und hoffe umso mehr, dass diese populistischen, dummen Idioten nicht in den Bundestag einziehen werden.


    #kreischen

    mache Pause - bin im Flohmarkt erreichbar! :)

  • :stupid: Wow, das ist beeindruckend.


    Edit: Gruselig. Darf man sowas? Fällt das noch unter Meinungsfreiheit? Wieviel Prozent Zustimmung hat dieser Verein von Hirnlosen?


    Ich hab noch was Kleines: Kollegin und ich stehen in der Büro-Küche und diskutieren irgendwas über den Geschirrspüler. Männlicher Kollege meint erwähnen zu müssen: "Also mich müsst Ihr nicht fragen, ich hab dafür kein Gen." Der wurde auch noch nie dabei gesehen, wie er auch nur seine Tasse in das Gerät stellt.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

    Einmal editiert, zuletzt von Matilda ()