Ein Kratzer? Ein Drama!

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  • Wie geht ihr mit euren super schmerzempfindlichen Kindern um?


    Moritz hat sich heute irgendwie einen Kratzer geholt und dann wie immer heftig reagiert. Ich versuche ihn abzulenken, nachdem ich auf sein Leiden eingegangen bin, aber für ihn existiert in dem Moment nur noch der Schmerz. Heute hat es circa 20 Minuten gedauert, bis ich ihn ablenken konnte. Dabei hat er gebrüllt und geheult wie sonstwas, wobei mich das Brüllen immer enorm stresst, einfach durch diese Lautstärke. Und das war wirklich nur ein Kratzer - hat zwar sicherlich gebrannt, aber was passiert, wenn er sich mal einen Knochen bricht, fällt er dann in Ohnmacht (nicht so unwahrscheinlich, hat er schon zweimal geschafft und das war der Horror...)?


    Ich brauche mal eure Tricks. :)

    Dreierlei Kinder: Groß, Größer und Kleinchen.

  • Vielleicht gehört dein Kind zu den Menschen, die eine extrem niedrige Schmerztoleranzgrenze haben. Daran kann man gerade in dem Alter nix machen.


    Tricks hab ich leider nicht. Ich würde aber nicht ablenken sondern es mit spiegeln und wahrnehmen versuchen. Vielleicht hilft das.
    Hier hat es in sofern FGrüchte getragn, dass mit nur Pusten und/ oder Küßchen drauf schon alles wieder heile ist. Vor nem Jahr war da auch noch mehr los.

  • Sieh es mal andersrum, du bekommst im Zweifelsfall mit wenn was passiert... meine Kinder würden mich mit etwas Glück informieren wenn ganze Gliedmaßen fehlen #yoga

    Wo Furrina drauf steht ist in dem Fall Carrrie drin #evil


    und immer noch mit Chaosfamilie :D

  • Moritz gehört ganz sicher zu denen, die alles körperliche sehr intensiv wahrnehmen. :)


    Ich lenke auch nicht generell ab, meistens puste ich zu allererst, Mäxchen reicht das fast immer. Ich warte nach einem kleinen Unfall erstmal ab, ob sie weinen und frage, ob alles okay ist (machen die beiden mittlerweile auch "alle okee?") Moritz war aber heute wie schon öfters gar nicht zu erreichen, er hat einfach nur gelitten und er ist dann nicht wirklich fähig, noch etwas anderes wahrzunehmen. Das ist wohl mein größtes Problem. Letztens hat er sich am Bein weh getan, auch nichts "schlimmes", aber er hat stundenlang eine Schonhaltung eingenommen, das war auch wirklich nur eine Schürfung.


    An und für sich finde ich es ja gut, dass er so empfindsam ist.


    Furrina: Mäxchen kennt da auch nichts. ;) Der ist mit ca 1 1/2 von der Couch in einen schmalen Spalt daneben gefallen, das war ein abgebrochener Salto, der auf dem kopf endete. Es sah spektakulär aus! Was macht Mäxchen: Lacht, steht auf, probierts nochmal. #haare

    Dreierlei Kinder: Groß, Größer und Kleinchen.

  • Bei uns bringt spiegeln und wahrnehmen rein gar nix, außer, dass sich mein siebenjähriger immer weiter rein steigert.
    Er braucht von mir die Sicherheit, dass das bald wieder gut wird, jetzt zwar kurz weh tut, aber mit z.b nem Pflaster oder ner Creme gut in den Griff zu kriegen ist:)

  • oh, das treibt mich auch in den Wahnsinn. Ich abonnier mal, falls der ultimative Tipp kommt!


    Ich hab noch nichts gefunden. Wir haben so kleine Rituale, drüberstreicheln, Kühlakku,... bei der kleinen ist es dann weg, die große leidet noch lange. Ich halt sie da nur im Arm und streichle gegebenfalls über die schmerzende Stelle bis sie sich beruhigt hat. Das schohnt zumindest meine Nerven.

  • Dann weißt du ja was ich meine...


    "Kind was hast du da gemacht"
    "Ähm was wo wie #weissnicht "
    "Dein Rücken ist total zerkratzt und blutig"
    "Ach so, vorhin bin ich durchs Gebüsch gefahren, das tat ein bissel weh..."


    #hammer

    Wo Furrina drauf steht ist in dem Fall Carrrie drin #evil


    und immer noch mit Chaosfamilie :D

  • Er braucht von mir die Sicherheit, dass das bald wieder gut wird, jetzt zwar kurz weh tut, aber mit z.b nem Pflaster oder ner Creme gut in den Griff zu kriegen ist:)


    Ist hier ähnlich.
    Ich finde es wichtig, das Kind ernst zu nehmen und ZUNÄCHST nicht zu bagatellisieren (ich z. B. war ein sehr schmerzempfindliches Kind, meine Eltern hingegen wollten mich nicht zu einer Heulsuse erziehen, sondern haben kleine Blessuren immer runtergespielt, das war echt blöd für mich, denn mir tat es ja tatsächlich schlimm weh, und so musste ich erst richtig die Sirene hochfahren, damit ich ernstgenommen wurde #augen ). Also signalisiere ich, dass das wirklich erst mal fies weh tut und man bei Bedarf auch weinen kann, aber zum Glück ja ein Pflaster bzw. bei Brennnesseln eine Supersalbe (die sich bei mir in diversen Körperlotionflaschen befindet, ähem #pfeif ) da ganz schnell helfen, was als self-fulfilling prophecy fast immer funktioniert. Zum Glück, denn bei dem kurze-Hosen-Wetter bräuchte ich eigentlich für jedes meiner Kinder demnächst ein Paar weniger abgenutzte Knie :D


    Edit fügt noch hinzu, dass Pusten hier bei leichteren Verletzungen auch gut hilft, manchmal auch aus ein paar Metern Entfernung oder sogar durch das Kind selbst.

  • Bei uns wird auch viel gepustet, manchmal hilft es zu sagen: "Pass auf, ich puste jetzt ganz fest, so fest dass deine Haare wegfliegen..." oder ähnliches. Unser mittlerer ist neulich vom Fahrrad gefallen, weil ein Auto so eng geparkt hatte. Dann musste er erstmal gegen den Reifen treten...


    Unsere 3 sind da allerdings komplett unterschiedlich, die beiden kleinen sind ziemlich hart im Nehmen, der Große bekommt Panik, wenn er mal einen Splitter im Finger hat (und zwar bevor ich überhaupt einen Rauszieh-Versuch starten konnte...)

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • Oh, das kenn ich. Meine Große ist auch so.Wir haben, als sie klein war, NIE gesagt "das ist doch nicht schlimm" oder sowas, sondern immer ernst getröstet. Manchmal denke ich, dass wir damit sie dazu gebracht haben so zu brüllen?


    Es ist wirklich immer ein Drama, sie heult und schluchzt, dass ich manchmal denke, sie hat sich alle Knochen gebrochen. Und dann ist s meist nur ein kleiner roter Punkt. Mittlerweile habe ich da auch wenig Geduld und wenn das große Schreien kommt (am besten ,mit auf dem Boden werfen...) platzt mir leider auch ab und an die Hutschnur. ich weiß da leider keinen Rat, sondern such da auch eher Hilfe.


    Die leine ist ganz anders. Wenn sie anfängt zu hüpfen oder wegzurennen, weiß ich, es tut wirklich weh, sonst schluckt sie kleine Sachen auch eher mal runter.

  • Unsere Tochter ist mehr oder weniger empfindlich. Mal bei Kleinigekten geht sie hoch und dann bei schlimmen Unfällen ist es schneller vergessen.


    Aber sie hat schon immer sehr gut auf sprechende Figuren reagiert. Also, wenn gar nichts mehr geht, hole ich irgendwas, es waren auch schon mal sprechende Waschlappen und spreche für sie. Das hilft immer.
    Dann hat sie nun eine Warze am Kinn bekommen. Da wir das homöopathisch behandeln, haben ihre kleinen Zwerge und Gnome eine Zaubersalbe gemacht, weil sie das Bedürfnis hatte, etwas von außen drauf zu machen.
    D.h. kleinen Figuren im Kreis aufstellen, kleines Gläschen mit einem Heilstein und Wasser, umrühren und einen süßen Reim dazu einfallen lassen.
    Sie finet es super und macht sich nun immer das Wasser drauf.
    Vielleicht geht davon ja auch was bei euch?!

    Einmal editiert, zuletzt von NordenMama ()

  • Bei uns wurde das mit dem Alter besser, jetzt ist sie 7 und Kleinigkeiten bringen sie nicht mehr so sehr aus der Fassung, wenn sie sich die Knie aufschlägt o.ä. Weint sie immer noch sehr, aber es hält sich von der Dauer her in Grenzen.


    Hier auch das 2. Kind ganz anders, extrem unempfindlich, wenn sie weint, dann ist zumindest ein abgefallener Zehennagel das Ende der Geschichte :(

  • Also bei uns kam der Durchbruch, als ich das was ihm fehlte in Worte gefasst habe.
    z. B. Mist, dass tut bestimmt ganz fies weh... oh je du Armer, das tut bestimmt ganz arg weh...
    Oh nein, jetzt bist du aber schrecklich gestürzt zeig mir mal wos weh tut...
    Also so richtig übertrieben verständnisvoll sein Leid untermalen.
    Meinereins fühlt sich dadurch absolut verstanden, lässt sich noch so richtig schön bemitleiden und trösten und dann ists aber schneller als früher wieder gut.
    Bei der Kleinen probier ich die Taktik auch gerade aus. Sie ist zwar nicht wehleidig oder empfindlich, aber es scheint zu wirken. Sie beruhigt sich unglaublich schnell, wenn ich einfach sage: hast du ein Aua gemacht menno das tut aber weh...

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Ich frag dann immer die Kinder, was sie denn brauchen, damit es wieder besser wird. Meistens wollen sie ein Pflaster (auch wenns ein blauer Fleck ist ohne Abschürfungen, egal), manchmal ein Kühlpack oder einen nassen Waschlappen, manchmal Salbe, seltener eine Wärmflasche, manchmal reicht auch streicheln und pusten. Und genau das was das Kind meint, was ihm helfen würde, gebe ich dem Kind dann, und sage dazu meinen Standardspruch "Gleich wird's wieder gut". Das funktioniert hier sehr gut. Der Mittlere sagt manchmal sogar schon zu sich selber "Gleich wird's wieder gut" und braucht mich dafür nicht mehr jedesmal.

  • Ich habe ja auch eher so ne Kandidatin, wie Furina. Unser Spitzendialog war mal:


    "Oh, das ist ja ein fieser blauer Fleck, wo ist denn der Her?"
    "Hmm? Achso, im kiga hingefallen?"
    "Hat das doll wehgetan?"
    "Hmm?!"
    "Wer hat dich denn getröstet?"
    "Niemand, ich hatte keine Zeit!!!"


    Ansonsten kann ich auch nur beitragen, dass ich mit Kindern generell so verfahre, dass ich ihren Schmerz verbalisiere und Zaubermittelchen wie Pflaster, Streicheleinheiten usw. anbiete.


    Leslie

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • ich hab hier auch so einen "wehleidigen" kandidaten. gestern musste ich bestimmt 15x die schramme besingen und wenn er müde wird, dann tut auch der kratzer von letzter woche plötzlich noch mal ganz doll weh. #augen


    kann es sein, dass das hauptsächlich die älteren kinder betrifft? ist das ein aufmerksamkeitsding? bei uns ist es ganz sicher so, denn im moment ist es für uns echt schwer ihm die nötige aufmerksamkeit neben seiner kleinen schwester zu geben.

  • Danke für eure vielen Antworten.


    Irgendwie wende ich eine Mischung aus allen euren Tipps schon an. Mir ist aufgefallen, dass das Problem bei uns eher ist, dass Moritz kaum ansprechbar ist wenn er sich aufregt. Und dann kommt man nicht zu ihm durch, egal wie. :S Hier wird gepustet, gecremt, ernstgenommen... Heute hat Moritz mehrmals gefragt, ob der Kratzer bald weg ist?


    Linn, in meiner Ursprungsfamilie war mein kleine Schwester (das 4te Kind) die wehleidigste. ;)

    Dreierlei Kinder: Groß, Größer und Kleinchen.

  • bei mir ist es auch der Grosse (war aber schon so bevor die Kleine kam...)
    einen #Tipp hab ich nicht, aber mir geht es ganz genauso wie beschrieben..


    ich bagatellisiere NIE, nehme jede kleine Verletzung ernst, reflektiere etc.. aber er steigert sich absolut rein und ist nicht ansprechbar..
    wenn mal wirklich was grösseres ist dann Gute Nacht, dann geht gar nix mehr..
    aber auch bei ihm ist es so dass er sich generell nicht ablenken lässt, auch Missgeschicke von anderen die ihm weh tun (seelisch oder körperlich) nur schwer annehmen und abhaken kann..
    die Kleine ist auch leicht mal auf der Palme, kommt aber viel schneller wieder runter und ist ansprechbar...

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