Schulwechsel - und keine Schule da?

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  • Ach ... seufz.
    Es ist nun mehr oder weniger beschlossene Sache. Julie hinkt in der 2. Klasse weiterhin zu weit hinterher, uns wird zu ihrem Besten eindrücklich geraten, sie zurück ins erste Schuljahr wechseln zu lassen. Finde ich prinzipiell auch richtig - ihr fehlt einfach dieses eine Jahr, das wir sie (erfolglos) versucht haben, zurückstellen zu lassen. Ist ja nicht so, dass es nicht abzusehen war #augen
    Nun hat unsere örtliche Grundschule aber nur eine erste Klasse. Die ist a) riesig, b) chaotisch hoch drei und c) unter dem Regiment einer Lehrerin, die meinen Sohn tyrannisiert hat und für die wir alle nur noch Hass empfinden. KEINE OPTION. Ich stehe ohnehin nicht hinter dieser Schule, es ist eine katholische Schule und das führt bei uns eben oft zu Ärgernissen, denn wir sind nun mal nicht katholisch und möchten es nicht werden.
    Die zweite örtliche Grundschule (städtisch), die wunderschön und für uns auch die nächstliegende ist, meldet zurück: Kein Platz frei, Pech gehabt.
    Die dritte örtliche Grundschule hätte Platz frei, ist mir eher unsympatisch, vor allem hätte Jools einen total blöden Schulweg, ausschließlich an der Hauptstraße durchs Industriegebiet entlang und dazu sehr weit. Da müsste ich sie mit dem Auto fahren, was aus mehreren Gründen blöd wäre: Die entsprechenden Strecken sind um die Schulzeit schwer verstopft, das wird gerade mit dem Baby echt stressig.


    Nun habe ich mir gedacht: Wenn ich sie eh jeden Tag mit dem Auto fahren muss, kann es mir egal sein, ob ich sie 30 Minuten ein paar Kilometer durch den Stau karre oder ob ich 30 Minuten weiter fahre und dann eine schöne Schule aussuchen kann. Ohnehin denke ich, dass sie auf einer Montessori-Schule gut aufgehoben wäre ... aber eine nach der anderen sagt ab.
    Freie Plätze nur noch für Familien, die umziehen. Können wir leider nicht, wir haben ein Eigenheim hier ... ausgesucht auch wegen der tollen städt. Grundschule in Fußnähe, die uns mit "leider voll" nun zum dritten Mal abspeist #weissnicht (Wir wollten Sohn sowie Tochter nach dem Umzug gleich dort anmelden, war aber nicht.)


    Ich hab keine Ahnung mehr, was ich mit dem Kind machen soll ;(  
    Wo und wie findet man noch gute Grundschulen? Es ist irgendwie alles einfach nur noch zum
    (X) heulen
    (X) kotzen
    (X) Krise kriegen

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ich würde zuerst alle Punkte abarbeiten: kotzen -> heulen -> Krise kriegen und dann mit dem Gedanken " ihr könnt mich..." an der wunderschönen naheliegenden Grundschule persönlich vorstellig werden. Die Situation genau br s chreiben, warum die jetzige Schule nicht geht und wo genau ihr Probleme für J. seht. Als allererstes würde ich von Mobbing eurer Familie dutch die mögliche Klassenlehrerin sprechen und das dadurch J.'s Schulerfolg und ihre Förderung nicht möglich wären. Und so würde ich das mit jeder weiteren in Frage kommenden Schule verfahren.
    Meine eigene Erfahrung ist, dass persönliches Vorstellen mit Zeugnissen, Berichten etc. wirklich mehr Erfolg bringen, als "nur" telefonische Anfragen.
    Ich drück euch die Daumen!

  • Ich wollte gerne persönlich vorstellig werden, habe aber nicht mal einen Termin bekommen. #weissnicht
    Unsere Rektorin der aktuellen Schule hat extra nochmal angefragt und die besondere Situation erklärt, auch mit Hintergrund, dass bei Julie die beantragte Zurückstellung verweigert wurde, was sich als Fehler herausstellte, aber es ändert leider nichts.


    #motz


    Und von Julies Psychiater kam dann noch ein Kommentar wie, es wäre ja zu überdenken, ob dieses Kind in der klassischen Regelgrundschule richtig wäre, aber das wäre ja allein unsere Entscheidung und wir werden uns bei der Schulwahl was gedacht haben.
    Haha. Tolle Entscheidung.
    Ist doch'n Witz. :(

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  • oh man das klingt echt schlimm.


    ich finde es unmöglich, dass ihr quasi zwangsweise auf eine katholische Schule gehen müsst. Wie kann eine christliche Schule eine staatliche Regelschule sein?


    Ich glaube ich würde an eurer Stelle einen Anwalt konsultieren, was in diesem Fall eventuell auf diesem Wege machbar wäre, viele andere Möglichkeiten scheinen ja ausgeschöpft zu sein. Auf welcher rechtlichen Grundlage werden eigentlich Plätze für Zuziehende zurückgehalten und Ortsansässige schauen in die Röhre?

  • wie furchtbar.


    ich würde Deine Liste in umgekehrter Reihenfolge abarbeiten.


    Meine Schwester hat einen auf Trennung gemacht und sich und ihren einen Sohn bei einer Freundin im Nachbardorf offiziell gemeldet.
    Dann mußte die Schule ihn nehmen.


    In dem Fall war aber die neue Schule quasi eingeweiht, es ging eher darum, daß die alte Schule sie nicht gehen lassen wollte :stupid:

    annalin mit Nr 1 M 9/2003 und Nr2 W 3/2006

  • Wie schlimm :(
    Aber es passt irgendwie zu meiner gegenwärtigen Vorstellung des Systems. Obwohl wir wirklich Hilfe erfahren haben und unsere betroffenen Kinder da tatsächlich Glück hatten.
    Kann man nicht auf den I-Status bestehen, dann muss sie in eine kleinere Klasse...
    Tut mir sehr leid, was ihr mit dieser Schule schon wieder wuppen müsst.

  • So ein Sch***!!!


    Ich würde beim Schulamt anrufen und dort die Situation schildern. Die sind die übergeordnete Stelle und können da bestimmt was machen.


    Viel Erfolg.

  • Ach. Das ist echt blöd.
    Jedes Kind sollte eine Schule haben, wo es gut hinpasst.


    Wäre es eine Option, euch für eine zeitlang woanders anzumelden (Wohnort)?
    Schulamt finde ich auch eine gute Idee.


    Es muss einfach irgendwie klappen. Viel Glück!!!
    #sonne

  • Das Schulamt zuckt leider nur mit den Achseln. Wir haben eine Schule in Fußnähe, auf der sie einen Platz hätte. Dass die für uns unter den gegebenen Umständen nicht infrage kommt ist unser Privatproblem. Vermutlich ist es das sogar - was sollen sie auch machen? Die Wunschschule will sich die Klassen auch nicht unnötig vollknallen, was ich voll und ganz nachvollziehen kann. DAS ist mit Grund, warum es eine Schule mit so gutem Ruf ist.


    Der I-Status ist Stresspunkt zwei mit dem Kind. Nach knapp einem Jahr Diagnostik steht eben immer noch keine Diagnose, weil zu viel im Raum steht und nichts ausgeschlossen werden kann. Ohne Diagnose gibbet keinen I-Status. Und auch sonst nicht mal nen Keks. Nur neue Wartezeiten #yoga
    Im Nachhinein würde ich das so anders angehen, echt. Aber das weiß man vorher nicht, da verlässt man sich doch auf Ratschläge von Leuten, denen man Kompetenz unterstellt.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Mich macht das fassungslos, dass ihr nicht einen Anspruch auf die nächstgelgene NICHT konfessionelle Schule habt? Wie kann denn das sein in Deutschland, Trennung von Kirche und Staat und so, und noch dazu Schulpflicht? Das höre ich wirklich zum ersten Mal, mir war gar nicht bewusst, dass es überhaupt öffentliche konfessionelle Schulen gibt. Ich frage mich, ob da nicht eventuell der Klageweg Erfolg hätte - nützt euch nur nichts, weil das zu lange dauert und eure Tochter ja jetzt unterkommen muss. Aber "androhen" könnte man das dem Schulamt ja eigentlich schon mal.
    Und vermutlich wäre es wirklich hilfreich, wenn ihr eine Diagnose hättet und einen I-Status. Hier zumindest gibt es nur an bestimmten Schulen I-Klassen, die nicht ganz so viele Schüler haben und mehr Personal, damit wäre dann klarer, wo ihr hinkönntet.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Diese Schulbezirksreglung ist ja in NRW seit zwei (?) Jahren aufgehoben. Damit gibt es theoretisch überhaupt keinen Anspruch auf irgendeinen Platz mehr, wenn ich das richtig verstanden habe.
    Es läuft vermutlich wie im Kindergarten: Die Stadt ist verpflichtet, dir einen Platz anzubieten - der kann dann aber irgendwo sein :stupid:


    Anspruch auf irgendetwas nicht Konfessionelles ist hier leider grundsätzlich ein Witz, es gibt nur ganz wenige nicht-kirchliche Grundschulen.

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  • Erstaunlich, das war mir wirklich nicht bewusst. Hier gibt es feste Schulbezirke und noch dazu meines Wissens überhaupt keine öffentlichen konfessionellen Schulen - nur private. Das wäre wirklich eine Klage wert, bis nach ganz oben, es ist doch ein Unding, jemanden zu zwingen, das Kind in eine konfessionelle Schule zu geben. Aber gut, das ist eigentlich hier o.T., da für euch jetzt nicht praktikabel, ich hoffe einfach, dass ihr eine gute Schule findet und/oder auch mit eventuellen Diagnosen weiterkommt.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Mich macht das fassungslos, dass ihr nicht einen Anspruch auf die nächstgelgene NICHT konfessionelle Schule habt? Wie kann denn das sein in Deutschland, Trennung von Kirche und Staat und so, und noch dazu Schulpflicht? Das höre ich wirklich zum ersten Mal, mir war gar nicht bewusst, dass es überhaupt öffentliche konfessionelle Schulen gibt. Ich frage mich, ob da nicht eventuell der Klageweg Erfolg hätte - nützt euch nur nichts, weil das zu lange dauert und eure Tochter ja jetzt unterkommen muss. Aber "androhen" könnte man das dem Schulamt ja eigentlich schon mal.


    Ein gut formulierter Brief von einem Juristen bewirkt da bestimmt was, ich würde es zumindest versuchen!


    Viel Glück!

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Hetero, wendet euch ans Ministerium. es kann doch dem K I nd, das eh schon Schwierigkeiten mit dem Lernen hat, noch eine negativ voreingenommene Lehrerin zugemutet werden. Ich bin gerade richtig sauer :/
    Ist Aoide nicht in NRW irgendwo im Schulwesen tätig, vielleicht könnte sie euch einen Rat geben?
    ich drücke euch die Daumen!
    Mein Mann meinte gerade, ihr sollt homescoolen ;) er wünscht euch auch alles gute! Unsere Gedchichte mit dem Mobbing durch die KL ist nach zwei Jahren immer noch nicht verdaut und wir können richtig gut nachvollziehen, dass ihr Julie von der Schule nehmen wollt *knuddel*

  • Komisch - kann ich mir nicht vorstellen, das eine STÄDTISCHE Schule nicht verpflichtet ist, dem Wunsch nachzukommen, wenn die Eltern keine religiös ausgerichtete Schule wünschen.


    Wie sieht es denn mit dem Religionsunterricht an der katholischen Schule aus? Muss das Kind daran verpflichtend teilnehmen? Wenn ja, das wäre das doch ein Grund um nochmals nachzuhaken.


    LG


    sabine

  • Ich würde mich an eurer Stelle unbedingt beraten lassen. Dass Kinder nicht mehr automatisch in die nächstgelegene Schule müssen, heißt ja nicht zwangsläufig, dass man euch irgendwo eine Schule anbieten kann, wenn in der nächstgelegenen Schule noch Platz ist. Zumal eure Tocher derzeit an einer konfessionellen Schule ist.

  • laut § 46 absatz 3 schulgesetz nrw hat jedes kind ein anrecht auf einen platz in der nächstgelegenen grundschule der gewünschten schulart.
    ausnahmen sollten wohl begründet sein. bei uns reicht schon die drohung einer klage und man hat den platz.


    habt ihr einen stadtelternrat? hingehen.
    gibt es eine schulberatungsstelle? unbedingt hingehen.
    schulamt - auch anrufen.


    alles gute - ich empfinde es als eine zumutung, dass julie gegen euren ausdrücklichen wunsch eingeschult werden musste und jetzt zurückgestuft wird. vielleicht kann eure schulpflegschaft ja helfen?

    liebe grüße von gesa mit nick (02/03) und linn (10/05)

  • Ja, diese staatlichen katholischen Grundschulen kenne ich auch, das ist hier im Rheinland leider so. Leute aus anderen Regionen glauben mir das immer nicht, dass wir mehrere staatliche Schulen haben, die entweder katholisch oder gemeinschaftlich (da darf evangelisch dann mitspielen) sind.
    Zum Glück ist unsere Schule zwar katholisch, sonst aber in Ordnung und mein Sohn fühlt sich sehr wohl da.
    In Eurem Fall würde ich wirklich einen Anwalt fragen, meistens hilft das.

    LG, Suse


    Denn leise kann ja niemand hören... #blume

  • Ist das in NRW echt so von Stadt zu Stadt verschieden? Hier in unserer Stadt hättet ihr Anspruch auf die nächstgelegene nicht-konfessionelle Schule. Die Rektorin unserer Schule nebenan sagte, wir könnten uns im Zweifelsfalle sogar dort einklagen mit 100% Erfolgsgarantie. Hmpf.

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)