Machen Kinder glücklich? Oder gefährdend sie das Glück?

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  • Hat jemand gestern die Sendung "Zum Glück mit Hirschhausen" gesehen? Ich muss sagen, ich war ziemlich enttäuscht. Vorgestellt wurden 7 Themen, die in unterschiedlicher Weise zum Glücklichsein beitragen können: Familie, Freunde, Humor, Musik, Geld, Gutes tun und Glaube. Im Vorfeld wurde eine Umfrage gestartet, welche dieser Themen den meisten Menschen am wichtigsten sind bzw. am meisten zu deren Glück beitragen. In entsprechender Reihenfolge wurden die Themen dann in der Sendung vorgestellt und behandelt - angefangen beim letzten Platz (Geld) bis zu Platz 1 (Familie).

    Dafür dass die meisten (was ich wenig verwunderlich finde) die Familie als wichtigsten Glücksfaktor in ihrem Leben angegeben hatten, wurde dieser Punkt als letztes Thema des Abends viel zu kurz und vor allem erschreckend negativ behandelt. Zumindest ist das die Botschaft, die bei mir angekommen ist. So wurde beispielsweise gezeigt, dass Kinder keineswegs zum eigenen Glück beitragen. Im Gegenteil: Studien hätten gezeigt, dass die Glückskurve nach der Geburt des ersten Kindes drastisch nach unten fällt und dann im Prinzip erst wieder ansteigt, wenn die Kinder erwachsen sind und das Haus verlassen.

    Zudem hieß es, dass Mütter von diesem "Absturz" nach der Geburt eines Kindes am stärksten betroffen seien, und die charmante Co-Moderatorin Linda Zervakis, die selbst Kinder hat, bestätigte, dass sie im nächsten Leben doch auch lieber als Mann wieder kommen wolle. #hammer

    Zum "Trost" resümierte der Experte, dass wenn man die Gesamt-Lebensspanne betrachte, man feststellen würde, dass die meisten Menschen in der Lebensmitte (um die 30, 40 Jahre +) zwar am unzufriedensten sind und am meisten Stress haben, was darauf zurück geführt wird, dass die meisten Menschen in dieser Lebensphase z.B. mit der Aufzucht der Kinder, dem Hausbau, der Karriere, etc. beschäftigt sind und kaum zur Ruhe kommen. Im späteren Alter hingegen steigt die durchschnittliche Zufriedenheit dafür aber wieder deutlich an - wenn das Haus fertig, die Kinder ausgezogen und die Karriere beendet ist und man sich so langsam aber sicher auf den Ruhestand freuen oder diesen sogar schon genießen kann. Tolle Aussichten!

    Das mag wissenschaftlich ja alles zutreffend sein und den aktuellen Studien und Umfragen entsprechen. Aber die Aussage, dass die Zufriedenheits- oder Glückskurve mit der Geburt eines Kindes derart drastisch sinkt und die meisten Menschen angeblich erst wieder glücklich und zufrieden sind, wenn sie sich nicht mehr um ihre Kinder kümmern müssen, fand ich erschreckend und unverantwortlich zugleich. Und absolut unzutreffend!!!

    Ich habe mich sowohl mit meinem Mann als auch mit meiner Mutter (zwei Kinder) und meiner Freundin (ein Kind) unterhalten, und wir sind alle vier der Meinung, dass unsere Glückskurve mit der Geburt unserer Kinder sogar GESTIEGEN ist.

    Ich möchte jetzt mal gar nicht weiter auf die Sendung eingehen. Mich würde viel eher interessieren, wie eure Erfahrungen sind. Wie hat sich euer Glück bzw. eure Zufriedenheit mit der Geburt eurer Kinder bzw. durch das Zusammenleben mit euren Kindern verändert? Würdet ihr sagen, ihr seid glücklicher als vor den Kindern? Gleich glücklich? Oder seid ihr gestresster als früher? Oder habt ihr verschiedene Phasen erlebt, z.B. dass ihr im ersten Lebensjahr nach der Geburt doch eher unzufrieden und gestresst wart und erst ab sagen wir dem 3. Lebensjahr des Kindes wieder deutlich entspannter und zufriedener wart? Oder glaubt ihr auch - bzw. habt ähnliches vielleicht in eurem Bekanntenkreis erlebt - dass man das Leben erst wieder genießen kann, wenn die Kinder aus dem Haus sind? Bzw. je selbständiger die Kinder desto glücklicher die Eltern? Gibt es jemanden, der die umgekehrte Erfahrung gemacht hat? Der sagt, er sei in der Babyphase am glücklichsten gewesen und fühlt sich dafür mit älteren Kindern deutlich gestresster?

    Und: Ist Stress tatsächlich ein Glückskiller? Woraus zieht ihr euer Glück oder eure Zufriedenheit? Kann man mit Kindern z.B. auch glücklich sein, wenn man wenig Geld hat? Oder in einer unglücklichen Beziehung / ohne Partner lebt? Macht die Liebe zum Kind glücklicher als die Liebe zum Partner? Oder glaubt ihr, ihr würdet eure Kinder nicht so genießen können, wenn nicht auch die anderen Randfaktoren (Ehe, Job, Geld, Haus, etc.) stimmen würden? Wenn ihr mit euren Kindern wirklich glücklich seid - liegt das dann tatsächlich an den Kindern, oder hat das doch eher andere Gründe? Seid ihr WEGEN euren Kindern glücklich oder TROTZ euren Kindern?

    Ich denke mal, die Ergebnisse dürften zum Teil sehr unterschiedlich ausfallen .... Bin gespannt.

    Es gibt nichts das höher, stärker,
    gesünder und nützlicher für das Leben ist,
    als eine gute Erinnerung aus der Kindheit.

    - Fjodor M. Dostojewskij -

  • Interessant. Genau dss beschäftigt mich seit längerem und ich muss zugeben...ich empfinde mich als weniger glücklich und extrem gestresst seitdem ich mehrere Kinder habe.
    Die Glücksmomente, die ich mit meinem Partner teile sind innig und schön(stolz auf Entwicklung, niedliche Gesten unter Geschwistern), aber mein hauptgefühl im Leben ist"ich hatte mir das alles schöner, lustiger, leichter vorgestellt" und oft fühle ich mich ziemlich unglücklich. *zugeb*
    Für mich also:
    :Stres:absoluter Glückskiller.
    Gute Paarbeziehung: führt bei mir dazu das Leben mit den Kindern besser "auszuhalten" und die innigen Glücksmomente durch teilen noch inniger und kostbarer zu machen.
    Tja...aber insgesamt...in dieser Lebensphase nun hat mein Partner seinen ersten großen Zusammenbruch erlitten...psychische Probleme bekommen...kann die"Last des Lebens"(Job, Verantwortung für Familie) kaum aushalten. Er ca. 40, ich ca 30 Jahre alt.
    Insesamt ist es natürlich seltsam, sass die Familie Platz eins belegt, im Detail dann aber alles als"stressig" und unglücklich erläutert wird...ich hab die Sendung nicht gesehen.
    Ich ertappe mich aber auch dabei, wie ich sehr häufig mit Freude daran denke, wie es sein wird, wenn mein Mann und ich irgendwann ein Paar sein dürfen...ohne das die kinder immer im Mittelpunkt stehen. Tja...mh...also...joa....ich persönlich bin nun irgendwie keine Hilfe, weil ich mich echt schwer tue, wie anstrengend und auslaugend ich das"Familie managen" finde...

  • Die Sendung habe ich nicht gesehen, aber über die Frage habe ich auch schon nachgedacht. Und ich finde sie schwierig zu beantworten. Es kommt wohl auch drauf an, wie man Glück sieht. Nur als Moment, in dem man sich glücklich und entspannt fühlt oder als ganzes Lebensgefühl?

    Mein Mann und ich waren nun sehr jung, als wir uns kennen lernten und haben ebenfalls sehr jung Kinder bekommen, so viel Zeit allein zu zweit hatten wir also vorher gar nicht und "einfach mal so leben" konnten wir vorher auch nicht, da waren Schulabschluss, Auslandsaufenthalt, Ausbildung und Studium immer da. Insofern war immer zu tun und nie wirklich viel Geld da.

    Seit die Kinder da sind sind wir sicherlich öfter gestresst als vorher, haben weniger finanziellen Spielraum, schlafen weniger und haben auch weniger Zeit als Paar. Allerdings sind beide Kinder noch recht klein, da ist das wohl nicht verwunderlich ;)
    Trotzdem würde ich sagen, dass ich unterm Strich glücklicher bin als vor den Kindern. Vielmehr würde ich es als ausgefüllter oder "mehr im Leben" sein bezeichnen.

    Ich sehe es aber auch so, dass Stress da sehr sehr viel kaputt machen kann, Kinder hin oder her. Wer ist schon glücklich, wenn er gestresst ist? Ich schätze, dass es für viele Eltern heute schwer ist nicht gestresst zu sein, weil viel zusammenkommt. Es Kind fordert viel Zeit und Nerven, gleichzeitig soll man schnell wieder in den Job und das nach Möglichkeit auch noch erfolgreich, ein Haus braucht man natürlich auch und das will auch abbezahlt werden, d.h. man braucht den Job auch und finanzielle Sorgen hat man trotzdem obendrauf. Außerdem muss man für alles, was das Kind "verbricht" grade stehen, sich im Elternbeirat engagieren und zu Sonntagsbesuchen bei Oma aufwarten.

    Wir für uns als Familie haben viele Punkte einfach gestrichen, teils aber auch, weil wir Glück hatten in einigen Situationen. So gehört das Haus, in dem wir wohnen, der Familie und wir zahlen keine Miete. Der Lohn von meinem Mann reich knapp zu leben, aber er reicht halt und da wir gut rechnen können sind die finanziellen Sorgen auch nicht riesengroß. Gleichzeitig ermöglicht das uns, dass ich daheim bleibe bei den Kindern. Also weniger Stress für mich durch zusätzlichen Job und weniger für meinen Mann durch zusätzliche Aufgaben, die er übernehmen muss. Das entspannt gleichzeitig auch unsere Paarbeziehung, da es weniger Streit um Organisatrisches gibt und der Zeitmangel nicht alles auffrisst im Alltag. Super-Mutti bin ich nicht und den Anspruch habe ich auch nicht, also bleibt hier auch gern mal was liegen. Außerdem habe ich Freundinnen, die das etwa genauso sehen und diese sozialen Kontakte machen auch wieder glücklich. :)

    Ich würde also schon sagen, dass Kinder an sich glücklich machen und es vielmehr von den äußeren Umständen abhängt, ob man das Glück auch genießen kann oder die zusätzliche Belastung durch Stress alles zunichte macht.

  • Ich finde das auch sehr schwierig. Einerseits machen mich meine Kinder sehr glücklich, andererseits empfinde ich so viel Verantwortung, dass sie mich manchmal beinahe erdrückt. Und ich habe schon das Gefühl, dass man mit Kindern immer wieder auf seine Dinge verzichten muss. Aber ich kann es mir auch gar nicht anders vorstellen. Ich habe meine Kinder 1984,1987,2004,2006 bekommen. Das heißt, ich bin fast doppelt so lange mit Kindern, als ohne. Ich habe keine Vorstellung, wie das Leben wäre, ohne die Bande. Aber manchmal würde ich mir schon wünschen, dass eine Zeit kommt, in der ich nicht mehr dauernd Rücksicht nehmen muss.
    Also ich kann jetzt auch nicht unbedingt eine klare Antwort geben. Aber gibt es die überhaupt?
    Bin gespannt, was noch an Antworten kommt.
    Liebe Grüße
    Manu

  • Ohne Kinder wäre ich unglücklicher.
    Vielleicht auch gelassener und entspannter, aber auch unglücklich.

    Meiner persönlichen Erfahrung nach lassen sich Deine Fragen auch nicht pauschal beantworten, ich nehme mal die ersten 6 Monate nach Geburt:
    Unser 1. Baby hat uns sehr gefordert, mein Mann war viel arbeiten, wenig Geld, wenig Schlaf, wenig Erfahrung, wenig Zeit - relativ unglücklich
    Unser 3. Baby war pflegeleicht, viel Erfahrung, mein Mann in Elternzeit, genug Schlaf, genug Zeit, immer noch wenig Geld - ziemlich glücklich

    Ich persönlich glaube, das Eltern hierzulande in der Zeit des Kinderkriegens oft zu viele Probleme gleichzeitig bewältigen müssen und zu wenig Unterstützung haben. Die finanziellen Einschränkungen sind meist groß, die Kernfamilie im Alltag isoliert.
    Zu wenig Schlaf, zu wenig Geld, zu wenig Zeit, das kann nie gut sein.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Ich wäre ohne Kinder nicht so glücklich, wie ich es jetzt bin.
    klar bedeuten Kinder viel Stress, aber sie geben doch auch so viel.
    Unsere große war als Baby sehr anstrengend, trotzdem war ich glücklich. Ich war gerade die ersten Monate sicherlich häufig überfordert, ich habe geweint und habe auch häufig gedacht “das habe ich mir aber anders vorgestellt“. trotzdem war ich insgesamt glücklich sie zu haben, ich war stolz und habe gemerkt, wie ich sie jeden Tag ein Stückchen mehr geliebt habe.
    Für mich ist es Glück im ganzen mit einigen Tiefpunkten. Sehr viel Stress, sehr viel Verzicht.

    Der kleine ist ein Sonnenschein, dafür ist um uns herum das absolute Chaos ausgebrochen. Mein Mann hat in den ersten Lebensmonaten des kleinen seine Diplomarbeit geschrieben, unser Haus macht massiv Probleme... In der Familie von mir und meinem Mann geschieht ein Drama nach dem anderen. Das belastet uns und macht viel Druck.
    Ich denke auch, das zu der zeit der Kinder insgesamt viel auf den Eltern lastet, da bin ich ganz bei bryn.

    Die meisten Edits wegen der Autokorrektur vom Smartphone #pfeif

  • Wir sind zu 100% glücklicher mit Kind. Das Leben hat einen völlig neuen Wert, die Prioritäten haben sich verschoben.

    Aber die Situation ist eine andere: Wir waren 13 Jahre als Paar kinderlos, haben von daher unser Soll an Urlaubsreisen und Paarbeziehung voll ausgereizt, wir haben nicht das Gefühl, auf etwas zu verzichten. Unsere Urlaube haben sich nur verändert, und nicht zum Nachteil.
    Im Beruf hat sich für mich nichts geändert, ich habe weiterhin meine Arbeit, die mich glücklich macht - mit Kind dabei.
    Mit 2 Kindern wäre das so allerdings nicht mehr machbar.
    Das Babyjahr war natürlich anstrengend. Ich war zwar auch glücklich, aber manchmal halt überfordert. Denn auch da arbeitete ich 40 Stunden - mit Baby dabei.

    Alles in allem bin ich in der absolut glücklichen Situation, mit Kind auf nichts zu verzichten. Und ich habe eine lange Zeit ohne Kind verbracht, und jetzt umso dankbarer, dass sich das geändert hat.

    Wenn ich mir aber vorstelle, mehrere Kinder, Überforderung, Geldsorgen... da muss man dann schon sehr idealistisch sein, um aus tiefster Seele sagen zu können: ja, meine Familie macht mich glücklich.
    (Was sie ja dennoch tut. Aber die kleinen Sorgen des Alltags können einfach unglaublich zermürben.)

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)


    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Ich kann die Situationen zwischen Kind 1 und der dreierbande nun nicht gut vergleichen, gaaaanz andere Voraussetzungen. Aber mit einem Kind war ich überzeugt davon ,dass er mein aller- aller- größtes Glück darstellt.
    Nun mit zwei kleinen finde ich, dass ich mich übernommen habe...aber was solls...hilft ja nur weiter gehen.
    Edit sagt: wenn ich an einem Tag mit mehr schlaf antworten würde, dann würde die Antwort sicher anders ausfallen, da bin ich ganz bei bryn.

  • Ich weiss nicht ob ich ohne Kinder glücklicher oder unglücklicher wäre und finde die Frage letztendlich auch müßig, denn ich habe nun mal Kinder und finde Glück bedeutet in der “aktuellen Situation“ maximale Zufriedenheit zu empfinden.
    Wo ich Minne recht gebe, ist dass auch bei mir Stress So ein “Zufriedenheitskiller“ ist. Von dem habe ich auch genug seit die Kinder da sind, was aber mE nicht an den Kindern sondern vor Allem am Umfeld liegt.

    Alles in allem finde ich “Glück“ einen All zu abstrakten Begriff, den ich schaffe es häufig in kleinen Dingen sehr “glücklich“ zu sein und zeitgleich in anderen “unglücklich“, dann ist es wichtig sich eben mehr auf das eine als auf das andere zu besinnen.

    Kiwi

  • Ich denke auch, dass es vielleicht eher eine allgemeine Überforderung in der Lebensphase zwischen Ende zwanzig und Ende dreißig ist. Abgesehen von den Anforderungen die Bryn schon geschildert hat, kommt hinzu, dass man endgültig von einigen träumen Abschied nimmt, man hat eine bestimmte Berufsausbildung gewählt, man befindet sich an einem bestimmten Punkt der beruflichen Karriere und muss auch hier Enttäuschungen hinnehmen. Hinzu kommt, dass in diesem Zeitraum bei einigen die erste ehe bzw. längere partnerschaft scheitert und zudem die ältere familiengeneration meistens älter werden und entsprechend Krankheiten und Todesfälle auftreten. Die klassischen Dilemmata der Mitte des Lebens.

    Außerdem vergleicht sich der Mensch immer gerne nach oben. Mit zwanzig sind mehr oder weniger alle gleich, klar gibt es ein paar die von Haus aus bessere finanzielle mittel haben, aber im großen und ganzen wohnen die meisten jungen Menschen in mehr oder weniger geschenkten Möbeln und ziehen mit Freunden um die Häuser und essen preiswert beim nächsten türkischen Imbiss;-)) jetzt denkt man plötzlich, Mensch die anderen haben immer die tolleren urlaube, Häuser, Fernseher und Möbel.

  • Außerdem könnte das ganze auch durch einen statistischen Effekt begünstigt sein. Akademiker Frauen sind überproportional häufig kinderlos, da man davon ausgehen kann, dass diese Frauen sich in günstigeren Lebensumständen hinsichtlich Geld und damit Lebensqualität befinden als Frauen, die sich in sozial prekärer Situation befinden, dürfte sich das in der Befragung auch widerspiegeln.

    Grundsätzlich würde ich gerne wissen, auf welcher erhebungsmethode diese Statistik beruht. Ich bin je bei empirischen Erhebungen dieser Art immer sehr skeptisch, wie aussagekräftig solche Umfragen sind. Bei einfachen Statistiken ist das ok, aber wenn man Leute über ihr Glück befragt, spielt einfach zu viel hinein. Regelmäßig führen zum Beispiel Länder die glücksstatistik an, in denen sich viele Deutsche aber ganz erheblich unglücklich fühlen würde. Was Glück ist, ist halt immer sehr relativ. Kulturell bedingt gibt es offenbar Unterschiede, wie kritisch ich mich mit dieser frage auseinandersetze. So etwas spiegelt sich auch in solchen Befragungen wider.

  • Meine Kinder machen mich schon glücklich. Aber definitiv bin ich durch Schlafmangel, Überforderung, Chaos und Co nach den Geburten insgesamt unglücklicher als direkt nach den Geburten. Bei meinem Großen dauerte es ca. 1 J, bis die Kurve wieder anstieg. Beim Kleinen befinden wir uns noch auf Talfahrt... ;)

  • Ich muss leider zugeben, dass es bei mir so ist, wie in der Sendung beschrieben.

    Ich hadere da sehr mit.

    LG, Emma

    Signatur kommt, sobald ich Zeit zum Nachdenken hatte. Voraussichtlich in 2033.

  • Ich bin deutlich glücklicher mit Kindern, muss aber aktuell keine Doppelbelastung mit Studium schaffen momentan und finanziell gehts uns auch gut. Das spart mir einiges an Stress ein.
    Wir haben Zeit, alles läuft ruhig vor sich hin und wir tun weitgehend wozu wir Lust haben.

    Damals mit dem desaströsen (finanziell gesehen) letzten Job meines Mannes und beim ersten Kind ohne Elternzeit weiterstudiert...das war was ganz anderes. :|

  • Was ist das eigentlich für ein Ansatz zu erwarten, dass Kinder einen glücklich machen sollen?
    Aber egal,... mit unserem Mausebaby ist das Leben wunderschön und wunderanstrengend und ich möchte um nichts in der Welt tauschen. Bin ich glücklicher als vorher? Ich weiß es nicht, vielleicht, aber wäre ich nicht schwanger geworden und hätte keine Kinder bekommen können, wäre ich definitiv unglücklicher.

  • Ich finde das Leben mit Kind SO anstrengend. Ich würde ihn um nichts auf der Welt mehr hergeben wollen, aber wenn ich vorher gewusst hätte wie anstrengend das ist hätte ich mich wahrscheinlich dagegen entschieden.
    Bin aber auch eine extrem stressanfällige Person und mein Lebensglück war grade auf dem Höhepunkt, als ich schwanger wurde. Man könnte sagen ich hatte mich gerade (seit einem Jahr oder so) "gefunden" und war endlich und mit fast Allem zufrieden. Klar, dass ein Kind da alles durcheinander schmeißt.
    Ich glaube aber ganz sicher, dass ich wieder zufriedener werde wenn der Kleine selbstständiger wird. Mich stresst nämlich nicht Rücksicht nehmen zu müssen, oder dass ich kaum Geld habe, sondern in erster Linie dass ich seit der Geburt nur ab und zu mal 10-20 Minuten am Tag für mich habe. In der übrigen Zeit fordert mich der Kleine voll. Sobald der sich auch mal mit sich selbst beschäftigen kann (oder, ich mag es mir gar nicht erträumen, später mal nen Nachmittag bei Freunden ist....) wird das alles großartig.

    Ich glaube übrigens das ist oft der Fall: man entscheidet sich für ein Kind, wenn das eigene Leben gerade perfekt oder nahezu perfekt ist, - um das Glück noch perfekter zu machen. Aber es war ja perfekt so wie es war, und mit Kind ändert sich alles.

  • Wir haben ein sehr anstrengendes ADHS Kind, das als Baby schon auffällig war. Das hat uns sowohl die langjährige Partnerschaft als auch die Gesundheit (bei mir) gekostet. Ein zweites haben wir uns bei der Erfahrung nicht mehr getraut.
    Insofern hier ziemlich klar: glücklicher und weniger gestreßt wären wir ohne Kind.

  • Anders Glücklich.

    Aber ich denke wir sind eben nicht mehr Paar, auch nicht Paar mit Kind, sondern wirklich Familie. Mit allen Vor- und Nachteilen. Da jetzt der innigen Paarzeit nachzutrauern empfinge ich für uns als vermessen. Wir genießen diese Paarmomente einfach viel mehr. Ich glaube nur als Paar ohne Kinder wäre es in unserer Beziehung und in unserem Leben recht gerade aus gegangen.

    Die Theorie ist ja, das es auch Stolpersteine und Löcher im Lebensweg geben muss, damit wir uns dann, wenn der Weg wieder gerader ist, glücklich fühlen können. Deswegen nehme ich scheiß Dinge einfach als kleines Loch mit einem Trampolin drin wahr.

    Von mir als ein: Glücklicher, aber anders, ohne dem Paarstatus mehr Glückspunkte zu geben als dem Familienstatus. Es ist einfach anders und nicht vergleichbar.

  • Puh, ich weiß nicht.
    Kinder gehören einfach zum Leben dazu, oder? Ich habe nicht den Anspruch das sie mich glücklich machen.
    Ich hatte vor den Kindern Höhen und Tiefen, auch in unserer Partnerschaft gab es das vorher schon, und nun ist es genauso.

    Ich bin ziemlich unglücklich, wenn wie jetzt gerade, alle 4 Kinder Magen-Darm-Grippe haben und ich die halbe Nacht Betten frisch beziehe und Kinder umziehe.

    Aber wenn dann, wie gerade eben geschehen, das kleine Glühwürmchen ihr Köpfchen an mich drückt und sich einkuschelt, bin ich sehr sehr glücklich, auf einer Ebene auf der ich Glück vorher nie kannte.

    Ich war eine Zeitlang unglücklich bzw. hatte viele Sorgen mit unserem Drittgeborenen. Aber das hat sich nun gefunden und heraus kam ein sehr spezielles Kind das mir total ähnlich ist und das seinen Weg gehen wird. Das, auch diese Entwicklung mit ihm zu gehen, macht mich sehr glücklich.


    usw. usw.

    Bin ich jetzt glücklicher oder unglücklicher? Keine ahnung.