karies heilen - macht das jemand?

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  • aus gegebenem anlass habe ich gerade das buch "karies heilen" von ramiel nagel gelesen.
    die these, zahngesundheit durch eine ernährungsumstellung wieder herzustellen klingt ja fast zu schön, um wahr zu sein.
    aber die empfehlungen sind ja schon...krass.
    so viel fleisch und tierprodukte. ich wüßte gar nicht, wie ich das umsetzen soll, zumal ich mit einem veganer und einer milch- und eiallergikerin zusammenlebe und ausser mir und dem baby sowieso alle krüsch sind.


    gibt es denn hier jemanden, der das ausprobiert hat?
    was esst ihr da so?
    und am wichtigsten: hat es funktioniert??

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • mit einer ernährungsumstellung, die u.a. den verzicht auf zucker und auf herkömmlich zubereitetes getreide sowie die tägliche einnahme von lebertran einschließt.


    ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll #weissnicht vieles widerspricht allem, was ich bisher für "gesund" gehalten habe.
    andererseits bin ich mit meinen zähnen so verzweifelt, daß ich zu fast allem bereit bin, sogar zu täglich tier und lebertran :huh:
    ich würde mich nur total gerne darüber austauschen.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Mich wundert das ein wenig, weil in allen gängigen Lehrbüchern steht, dass die oberste Zahnschmelzschicht nicht nachgebildet werden kann, weil die entsprechenden Zellen nicht mehr vorhanden sind. Die gehen in der Entwicklungsgeschichte des Zahns verloren.


    Ein Verzicht auf Zucker kann natürlich sinnvoll sein, weil Zucker halt gut ist für Karies... beschleunigt die negative Geschichte.


    Aber für eine Heilung des Zahnes braucht es doch Zellen, die neuen Zahnschmerz herstellen können....

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    Einmal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • Hmmm... Ich hab das Buch jetzt nicht gelesen, aber mein Zahnarzt meinte mal, dass es theoretisch ginge, dass sich der Zahnschmelz bei bestehender Karies remineralisiere, wenn man täglich Zahnseide benutzen und nie Süßes essen würde...

  • also meine schwester berichtet fast unglaubliches von ihren kindern.


    eines ihrer kinder hatte starke karies, und sie gibt ihm bereits seit gut 4 monaten täglich 2-3 kapseln sango koralle, und sie behauptet dass sich bereits etliche löchlein und vergilbungen deutlich gebessert und geschlossen haben. sogar der zahnarzt hätte beim letzten besuch keine reparaturen machen müssen, er wäre sehr zufrieden mit dem kind, obwohl ihm meine schwester kein wort von der nahrungsergänzung erzählt hat.


    es wäre für meinen sohn ein versuch wert.

  • ja, in dem buch wird erklärt, wie die remineralisierung der zähne funktioniert. das ist mir jetzt zu lang zu erklären.
    es wird auch die theorie von den kariesbakterien in frage gestellt und erklärt, daß diese von zahnärzten bei irgendeinem kongress per abstimmung zur "richtigen" erklärt wurde, obwohl es keinen nachweis gibt, daß bakterien karies verursachen.
    vielmehr sei es umgekehrt: karies begünstige die besiedlung mit bakterien.


    die remineralisierung ist auch nicht vollständig: löcher werden nicht aufgefüllt. aber sie werden mit einer glasartigen schicht überzogen und hören auf, wehzutun. karies kann dann auch nicht mehr nachgewiesen werden, auch, wenn die stellen verfärbt bleiben.


    ich sag ja, vieles, was da drin steht, läuft absolut dem zuwider, was ich so gelernt habe.
    andererseits stimmt auch, daß mir die moderne zahnmedizin bisher nicht helfen konnte. ich hab bisher immer gedacht, ich hätte halt schlechte gene. denn ich hab mich ja seit langem schon leidlich gesund ernährt: viel vollkorn, wenig fleisch und tierprodukte. laut dem autor ist genau das die ernährung, die karies auslöst.


    mein mann, der nie zahnprobleme hatte, hat in den letzten jahren welche bekommen. da ist er auch erst vegetarier und dann veganer geworden. laut nagel ist es mit einer veganen ernährung so gut wie unmöglich, auf dauer gesunde zähne zu behalten.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • laut nagel ist es mit einer veganen ernährung so gut wie unmöglich, auf dauer gesunde zähne zu behalten.


    das widerspricht aber der theorie unserer vorfahren... die lebten hauptsächlich vegan und es gab weder zucker noch rafinierte produkte und eben kein karies.
    kokosöl tötet kariesbakterien ab und xylit ist ja auch gut für die zähne.
    das buch "die zahnarztlüge" soll auch gute tipps beinhalten.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    das widerspricht aber der theorie unserer vorfahren... die lebten hauptsächlich vegan und es gab weder zucker noch rafinierte produkte und eben kein karies.
    kokosöl tötet kariesbakterien ab und xylit ist ja auch gut für die zähne.
    das buch "die zahnarztlüge" soll auch gute tipps beinhalten.


    Äh, welche unserer Vorfahren?


    Ich bin überzeugt, dass ein erwachsener Veganer seine Zähne absolut gesund halten kann. Aber mit unseren Vorfahren hat das nix zu tun - sondern mit vernünftiger Zahnhygiene.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • oh, talpa, gut daß du da bist :D
    in dem buch steht auch, daß schädelfunde erstaunlich intakte gebisse vorweisen würden. stimmt das denn?
    ich weiß schon, daß die lebenserwartung damals bedeutend geringer war, als heutzutage.


    und lebten unsere vorfahren wirklich "hauptsächlich vegan"? soweit ich weiß, kann man darüber doch gar keine abschließende aussage machen.
    und dann gibt es noch die theorie mit dem gehirnwachstum und dem fisch.


    also, ich finde ja, daß diese ganze thematik nicht so leicht zu überschauen ist. was ist gesund, was nicht, warum, wieso... es sind letztlich alles theorien und teilweise auch einfach behauptungen, die für mich schwer nachzuprüfen sind. ich hab auch gar nicht die zeit dazu.
    daher denke ich, ich probiere einfach aus, was der herr vorschlägt und sehe, ob es wirkt.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Ääähhh also meine Vorfahren waren Fleischesser und Eierdiebe (wenn es sich ergab, neben pflanzlicher Nahrung, selbstverständlich), wenn mich nicht alles trügt. #ja Und die Zähne waren wahrscheinlich eher naja. ;)


    Und die in der Ausgangsfrage erwähnte Ernährung wäre mir persönlich zu unausgewogen, ich hätte da Angst vor anderen gesundheitlichen Problemen langfristig, das wäre es mir nicht wert, selbst wenn die positiven Auswirkungen auf die Zähne eindeutig bewiesen wären.

  • keks, wieso unausgewogen? hast du das buch gelesen, oder beziehst du dich auf das, mehr als grob zusammengefaßte, was ich geschrieben habe?


    am ende schließt er eigentlich doch nur zucker und industriell hergestellte sachen aus. sogar getreide ist okay, so es richtig zubereitet ist.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

    • Offizieller Beitrag

    Die wenigen Funde, die wir vor der Sesshaftigkeit (= Getreideanbau) haben, weisen tatsächlich recht intakte Gebisse auf. Aber bitte dran denken, dass da eigentlich keines älter als 40 Jahre ist...


    Und nein, "hauptsächlich vegan" ist, mit Verlaub eine Mär, die vor allem in Veganerkreisen begeistert weiter erzählt wird.


    Zum Zahnthema kann ich sonst nichts sagen, bin aber von meinem Kenntnisstand her eher skeptisch, was das "Heilen" angeht. Den Prozess stoppen/verlangsamen, glaube ich jedoch schon.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Also bevor wir Menschen mit der Jagd begonnen haben, haben unsere Vorfahren wohl vorwiegend vegetarisch gelebt. Aber eben nur vorwiegend, denn der ein oder andere Käfer oder Wurm musste sicherlich dran glauben und wenn man mal ein Ei klauen konnte, war das auch willkommen, so mein Stand des Wissen. Letztlich sind wir aber wohl schon immer eigentlich Allesfresser, aber mit Schwerpunkt pflanzlicher Kost, im Gegensatz zum z.B. Hund.


    Trotzdem glaube ich nicht, dass es damals (wann immer das auch sein soll) kein Karies gegeben haben soll. Sicherlich gibt es Schädelfunde mit intakten Gebissen, aber das war mit Sicherheit nicht bei allen so. Das erinnert mich auch an diese Ideologie oder romantische Verklärung der natürlichen Ernährung (Instinkto, Konz, ...). Was immer gerne übersehen wird bei diesen ganzen Ernährungsgurus, auch Tiere in freier Wildbahn werden krank. Seuchen machen neben Hungersnöten den größten Teil der Bestandsregulierung aus.


    Und im Gegenzug dazu, wenn ich sehe, mit welchen Gesundheitsrisiken eine stark fleischlastige Kost einhergeht, wäre mir der Preis doch reichlich hoch. Gesunde Zähne, aber kaputtes Herz, prima!


    Nee, mich überzeugt das nicht. Ich glaube, dass die Veranlagung das meiste ausmacht und wenn ich mir mein familiäres Umfeld anschaue fühle ich mich mehr als bestätigt. Ich habe als Kind Zucker auf Brot gegessen, Fruchtnektarsäfte in rauen Mengen getrunken, zeitweise überhaupt keine Zähne geputzt und auch sonst um Süßkram keinen allzu großen Bogen gemacht. Mein erster Kontakt mit Karies kam mit vierzehn, mein zweiter mit sechsundzwanzig. Ich habe drei Füllungen und die Löcher waren jeweils winzig.


    Meine Mutter hat ihre Zähne immer gepflegt und hat fast keinen eigenen mehr. Die konnte/kann da machen, was sie will und sie isst gerne Fleisch, wohingegen ich Vegetarierin bin (allerdings war ich das damals noch nicht). Klar ist das jetzt ein Einzelfall, aber für mich reicht's. Meine Oma hat keinen einzigen Zahn mehr, ihre Schwester (putzt einmal tgl.) hat bis auf einen noch alle. Beide essen gerne Fleisch, wobei meine Oma wohl der größere Fleischliebhaber ist.


    Was wohl einige Studien belegen ist, dass bei Vegetariern und Veganern Zahnsubstanz verloren gehen kann, was aber nicht durch Karies, sondern durch die Säuren in den pflanzlichen Lebensmitteln hervorgerufen wird. Also eher ein mechanischer, denn bakterieller Defekt. http://www.fid-gesundheitswiss…ehrung-gefaehrdet-zaehne/

  • keks, wieso unausgewogen? hast du das buch gelesen, oder beziehst du dich auf das, mehr als grob zusammengefaßte, was ich geschrieben habe?


    am ende schließt er eigentlich doch nur zucker und industriell hergestellte sachen aus. sogar getreide ist okay, so es richtig zubereitet ist.


    Nein, nicht gelesen. Aber der Hinweis von Dir auf stark Fleisch- bzw.-Eiweißlastige Kost stimmte mich bedenklich. Du erwähntest doch selbst, dass die dort empfohlene Ernährung jenseits geltender Empfhlungen liegt, oder? #gruebel Noch bedenklicher finde ich die Idee, dauerhaft Lebertran zu supplementieren, nicht wegen des Geschmacks - da gibt es Kapseln-, sondern z.B. wegen des hohen Vitamin A-Gehaltes.

  • Talpa ist es nicht so, das die Zähne aber schon sehr abgerieben waren und dadurch viel Karies garnicht mehr sichtbar wäre? #gruebel Ich meine so hätte uns das der Hublin vom MPI erklärt.

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Ernährungsumstellung bei Karies gut was bringt. Zumindest wird es nicht mehr schlimmer, wenn man den Zucker schon mal weg lässt. Und das Tooth Mousse soll ja auch Wunder wirken und Zähne remineralisieren. Ich habs noch nicht ausprobiert. #weissnicht #zaehne Aber wäre ja für dich nen Versuch wert. Vielleicht? #zaehne


    Ich bin keine Anthropologin oder Archäologin oder so, aber ich habe mit seit frühester Jugend immer sehr für dieses Thema interessiert und viel viel gelesen dazu. Ich finde das Thema voll spannend. #schäm Und ich habe mir auch angelesen, was Talpa schon schrieb: in Jäger- und Sammlerkulturen war bzw. ist Karies nicht sehr verbreitet. Massiv wurde das Auftreten von Karies und auch andere Zahnschäden erst, als die ersten Ackerbaukulturen aufkamen. Das Getreide seinerzeit war ja lange noch nicht so hochgezüchtet wie heute, sondern klein und verdammt hart. Durch die harten Bestandteile im "Mehl" und auch durch kleine Steinchen hatten diese Kulturen wohl recht stark abgeschliffene Zähne und durch die vermehrte Stärkezufuhr eben auch mehr Karies, weil die Stärke an den Zähnen kleben blieb. Auch die Lebenserwartung nahm übrigens ab und die Menschen wurden kleiner. Zumindest ist es so für Europa beschrieben. Darauf beziehen sich z.B. auch die Leute mit ihrer Paleo-Ernährung.


    Vor Kurzem gab es einen Artikel irgendwo, über nordafrikanische Beduinen von vor etlichen 1000 Jahren, die massiv Karies hatten, weil sie sehr viele Datteln verzehrten. Vielleicht find ich den ja wieder. #gruebel Also viel Obst ist auch eher keine Alternative... ;)


    LG Ditta

    Alles, was einmal war, ist immer noch. Nur in einer anderen Form. (Hopi-Weisheit)



    Einmal editiert, zuletzt von Ditta ()