Aktuelle KiTa-Eingewöhnung, Fragen dazu - brauche Input!!

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo liebe Raben,


    meine Maus wird bald 3. Letzte Woche begann die Eingewöhnung in der Krippengruppe (ab August dann wechsel in die Kigagruppe).


    In der akteullen Gruppe, die neu gegründet wird, sind im Januar 5 Kinder (ab Februar kommen weitere dazu). 3 in ihrem Alter, 2 die jünger sind (ca. 1,5 Jahre alt).


    Tochterkind ist hochsensibel.


    3 der anderen Kinder bleiben ohne Eltern für 2 bzw. 2,5 Std. schon da. Der eine Junge, in ihrem Alter, wurde schon am 2. Tag, sprich letzte Woche, für 30 Minuten allein gelassen (Mutter ging spazieren). Dieser Junge macht das promblemlos mit, und die anderen beiden (die eine wesentl. jünger als mein Tochterkind) haben scheinar auch keine Probleme.


    Und ich bin etwas ... wie soll ich sagen, überrascht. Ich hatte gedacht, die ersten Trennungen/Trennungsversuche würden erst nach ein paar Wochen stattfinden. Ich finde das irgendwie sehr früh, kann das aber natürlich als Laie überhaupt nicht beurteilen.


    Mein Tochterkind war heute praktisch erstmalig mit den anderen zeitweilig zusammen und hat damit grundsätzlich etwas Probleme (mit zu vielen Leuten: Reizüberflutung). In der ersten Stunde saß sie praktisch nur bei mir. Danach taute sie etwas auf. Gestern und letzte Woche, wo wir meist allein da waren, war sie sehr explorativ und machte das meiste auch allein mit der Erzieherin.


    Jedenfalls, und jetzte nähere ich mich meiner konkreten Frage, meinte die Erzieherin eben beim Gehen, wir sollten für morgen die erste Trennung versuchen (30 min.). Auf Toilette konnte ich die ganze Zeit über schon gehen, oder mir einen Kaffee holen, das war kein Problem. Trotzdem halte ich es für VIEL ZU FRÜH! Nach einer Woche, wobei wir letzte Woche gerade mal 3 Tage da waren (an den anderen Tage hatte Tochterkind keine Lust, und ich auch nicht). Ihre Begründung (und meine Frage):


    Wir müssten so langsam, nach Berliner Modell, die Trennung angehen, damit ich nicht Bestandteil der Gruppe werde.


    Bullshit, oder? Wie gehe ich damit um und welche Argumente könnte ich anbringen, ohne als hysterische Klammermama dazustehen?

  • Ich würde nicht gehen!!!
    Die Erzieherinnen müssen sich das Vertrauen deiner Tochter erstverdienen sagte unsere Krippenleitung.
    Wenn du gehst und sie hat ein Problem damit ist das ganze negativ behaftet und es kann passieren, dass sie über Jahre ein Trennungsproblem hat...
    Bei meinem Mittleren ist mir das passiert...
    Die Kleine hab ich solangebegleitet wie es nötig war.
    Anfangs konnteichnicht mal aufs Klo gehen... Nach 3 Wochen hat sie von sich aus gesagt, dass ich jetzt Einkaufen gehen kann #super

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Du hast ja geschrieben, dass Du schon problemlos für ein paar Minuten rausgehen kannst, ohne dass es Deine Tochter stört?! Was spricht dann dagegen, es auch mal länger zu versuchen?
    Wir haben es hier immer so gemacht, dass ich, dem Kind gesagt habe, ich muss was arbeiten, bin aber in der Garderobe, wenn was ist. Also nicht gleich irgendwohin spazieren gehen, sondern ganz in der Nähe bleiben. Das müssen ja auch nicht gleich 30 min sein. Sobald das Kind Dich sucht, kann die Erzieherin ihr dann zeigen, dass Du doch da bist.
    Aber es ist nicht anzunehmen, dass das Kind irgendwann von sich aus sagt: "Mama, geh doch bitte nach Hause, ich brauche Dich hier nicht mehr."


    Es ist keine Eltern-Kind-Spielgruppe, sondern ein Kindergarten, der die Kinder übernehmen soll. Und Eingewöhnung nach Berliner Modell bedeutet schon, sich Schritt für Schritt zurückzuziehen. Ich denke, die Erzieherin sieht, dass Dein Kind kurze Trennungen problemlos verkraftet und denkt deshalb, dass das Kind für den nächsten Schritt bereit ist.


    Mein Großer hat übrigens auch die ersten 4 Wochen auf meinem Schoß verbracht, während die Mädels nach 3 Tagen schon längere Zeit allein geblieben sind. Kinder sind halt ganz unterschiedlich #weissnicht .

  • Meine Ältere ist auch hs und die Eingewöhnung hat bei uns insgesamt mehr als 4 Monate gedauert.
    Nach einem Monat haben wir auch erst noch einmal die Betreuerin gewechselt, da die Erste sehr unempathisch war. Danach ging es aber viel besser, die Zweite hatte nichts gegen Rumtragen und ihre Tonlage war auch höher und freundlicher, was bei mener Tochter viel ausmacht.
    Ich hatte definitiv anfangs viel zu kämpfen! Aber mit der Zeit wurde den Betreuerinnen auch klar, dass sie eben einfach "anders" ist und mehr Zeit braucht. Dieses kämpfen um mehr Zet als üblich hat sich gelohnt.
    Es ist heute noch so, dass sie beim Abgeben ein spezielles Szenaro braucht und wenn zB. Waldtag ist und alle sich in der Garderobe treffen, brauch sie Vorbereitung, mehr Zeit zum Situation von außen betrachten, bis sie sich freiwillig reinwirft. Hat sie die ZEit und spürt das Verständnis und die Offenheit der Betreuuer ist es kein Problem. Herrscht aber eine hab-dich-nicht-so Stimmung, kann ich sie gleich wieder mitnehmen, weiil sie sich komplett verweigert.


    Also: Lass euch Zeit! Fordere die ein! Es bringt nichts, wenn du nach 2 Monaten weder bei 0 anfangen musst.
    Aber, und das muss ich aus eigener HSMama-Eingewöhnung auch zugeben: ich brauchte auch Zeit! Ich musste sehen, dass sie auch von anderen gut getröstet wird, ich musste erst sehen, wie sie auf Grobheiten anderer Kinder reagiert, ich musste die feste Gewissheit haben, dass es ihr gut geht. Dann konnte ICH mich entspannen und das hat meine Tochter auch deutlich entspannter sein lassen.

    “As we work to create light for others, we naturally light our own way.”
    ― Mary Anne Radmacher

  • Nach Berliner Modell findet am 3., besser noch am 4. Tag, eine erste kurze Trennung von der begleitenden Bezugsperson statt. Ich habe hierfür immer etwa 10 Minuten angesetzt. Wenn das gut läuft, dann kann man an den folgenden Tagen die Zeit der Trennung behutsam verlängern.


    Allerdings finde ich es auch ein wenig unglücklich, wenn eine Bezugsperson dann den ganzen Tagesablauf mit dem Kind mitmacht. Die von mir eingewöhnten Kinder kamen üblicherweise für ein bis zwei Stunden mit der Mutter und beide gingen danach wieder. Sinn der Eingewöhnung ist ja, dass das Kind Zutrauen zur Betreuungsperson fasst und sich von ihr versorgen und trösten lässt. Bist Du als Ansprechpartnerin für das Kind immer dabei, dann ist das natürlich für alle Beteiligten schwieriger zu händeln. Dein Kind wird immer zu Dir kommen und nicht zur Erzieherin.
    Solange Du dabei bist: halt dich grundsätzlich raus und sein nur "sicherer Hafen" für dein Kind.


    Wenn ein Kind nicht nach Programm funktioniert, dann ist es wichtig, eine individuellere Lösung zu finden. Z.B. mehrere Tage für jeweils eine Stunde mit der Mutter kommen und es dann nochmal mit einer kurzen (!) Trennung probieren. Und dann wieder behutsam die Zeit ohne Mutter verlängern.
    Noch eine wichtige Regel: Montags nie! Niemals am Montag mit etwas Neuem anfangen. Also die erste Trennung von der Mutter nicht am Montag ausprobieren. Die erste Mahlzeit möglichst nicht an einem Montag. Der erste Mittagsschlaf nicht am Montag.


    Was aber auch unbedingt wichtig ist: regelmäßig gehen. was nutzt die schönste Eingewöhnung, wenn das Kind regelmäßig mehrere Tage fehlt und dann jeweils wieder fast von vorn beginnen muss?


    Kinder sind unterschiedlich, nur weil ein Kind sich problemlos trennt, heißt das nicht, dass alle anderen auch so funktionieren müssen.
    Ich hatte auch schon eine Eingewöhnung über zwei Monate mit der Mutter. Wenn das Kind das braucht ....



    Ein ganz wichtiger Faktor:
    Wie geht es Dir eigentlich damit, dein Kind in die Krippe zu geben? Bist Du bereit, es loszulassen?

  • Wir müssten so langsam, nach Berliner Modell, die Trennung angehen, damit ich nicht Bestandteil der Gruppe werde.


    Bullshit, oder? Wie gehe ich damit um und welche Argumente könnte ich anbringen, ohne als hysterische Klammermama dazustehen?


    Nein, für Bullshit halte ich das nicht. Das was du schilderst zeigt doch, dass die Eingewöhnung bisher relativ problemlos ablief. Dein Kind hat erstmal von dir als Ankerstelle aus die Lage beobachtet, sich dann langsam gelöst und Kontakt zu den/der? Erzieherin aufgenommen. Im zweiten Schritt konntest du auch schon den Raum verlassen und dir einen Kaffee, holen oder auf Toilette gehen. Der nächste Schritt wäre eben die Trennung, wobei das bei uns auch am ersten Tag auf 10 Minuten beschränkt ist. Wenn dir wohler dabei ist dann geh eben nur maximal 10-15 Minuten, das reicht ja auch für den ersten Versuch und dein Kind merkt, dass du wirklich wieder kommst. Wenn das gut läuft kann man auch zügig die Zeit ausdehnen, wenn etwas nicht gut läuft geht man einen Schritt zurück.
    Wichtig fand ich in der Eingewöhnung immer, dass ich mich selbst gegenüber meinem Kind wirklich zurückgenommen habe, mich etwas begriffsstuzig gestellt habe. Meine Tochter kam auch am Anfang zu mir damit ich etwas für sie erledige oder ihr etwas zeige. Sie hatte aber sehr schnell raus, dass offensichtlich die Erzieherinnen sich in der Krippe besser auskennen und hat sich dann dorthin gewandt.


    Ich kann den Einwand der Erzieherin schon nachvollziehen, dass du nicht Bestandteil der Gruppe werden sollst. Die Frage ist eben wirklich, ob du selbst dich trennen willst. Wenn nicht ist das ja in Ordnung, aber dann war der Start in den Kiga einfach zu früh. Wenn über Monate Eltern mit in der Gruppe sitzen, dann kann das schon die Gruppendynamik stören. Die anderen Kinder können das ja irgendwann auch nicht mehr einordnen, dass dein Kind seine Mama immer da hat, die eigenen Eltern aber gehen. Meine Erfahrung: Doch, man stört die anderen Kinder und den normalen Ablauf in der Gruppe ganz massiv. Jede Eingewöhnung eines neuen Kindes ist Unruhe auch für die anderen Kinder.

  • grundsätzlich wurde schon alles gesagt. :)


    ich hab hier einen fast zwei-jährigen, der seit einer woche ein kindergartenkind ist. er hat den enormen vorteil (und ich auch), dass er die einrichtung schon vom großen bruder kennt.
    wir haben montag angefangen. montag, dienstag war ich jeweils ne stunde mit ihm da und bin auch wieder mit ihm gegangen. er ist bereits am dienstag sowohl mit seinem bruder als auch mit seiner erzieherin weggegangen. am mittwoch kam dann die situation 'mama geht' und ich war 20minuten in der garderobe. der nächste wichtige schritt war, früh nicht noch ne halbe stunde mit dazubleiben. das hat irre gut schon am donnerstag geklappt. er hat schnell verstanden, dass es um 'mama tschüss' sagen geht.
    aktuell geh ich früh relativ gleich nachm ankommen wieder und hol ihn kurz vorm mittagessen (halb11, erste essensgruppe). ab donnerstag isst er da mit und ich hol ihn danach gegen 11.15 ab. dann wird er den kompltten januar noch mittagskind sein eher wir uns ans schlafen wagen..(da grauts mit ja immer am meisten davor.. schon beim großen bei der tagesmama..)


    beim großen haben wir da irgendwie ein bissl den absprung verpasst und es hat lange gedauert, ehe er morgens schneller loslassen konnte. er ist allerdings fremdbetreuungserfahren aber eben vom charakter her ein komplett anderes kind, auch tendenzen zur HS. braucht recht lange, um sich auf neue situationen einzulassen, etc.

  • Für mich liest sich das so, als wäre es für dich ein größeres Problem als für deine Tochter. Scheint doch bisher gut zu laufen, also geht es jetzt an den nächsten Schritt. Und notfalls wieder ein Schrittchen zurück, falls es nicht klappt.


    Wenn du dich damit nicht wohl fühlst, würde ich überlegen, ob deine Tochter erst im August gehen kann, wenn da eh noch einmal ein Gruppenwechsel ansteht wäre das ja vielleicht eine Möglichkeit.


    Abraten würde ich davon bei "keine Lust" einfach zuhause zu bleiben, gerade in der Eingewöhnungszeit (oder spiegelt sich da deine Unentschlossenheit?), wurde aber ja auch schon geschrieben. Das geht ja dann später in der Schule auch nicht mehr...


    Du solltest in dem was du tust auf jeden Fall "klar" sein, bzw. dahinterstehen, damit sich eine evtl. Unsicherheit/Unentschlossenheit nicht aufs Kind überträgt.


    Alles gute für euch!

  • Ich bin darüber gestolpert, dass jetzt eine Eingewöhnung in eine Krippengruppe stattfindet, im Sommer soll dann ein Wechsel in die Kitagruppe sein. Wenn du Zeit hast, dann könntet ihr auch im Sommer beginnen.
    Ansonsten unterschreibe ich bei Freda.

  • versteh ich nicht. meine tochter ist zwei un am zweiten tag konnte ich schon mal kurz weg. nach 5x schnuppern war sie eingewöhnt und als wir die eigentliche eingewöhnung gestartet haben, ging es schon damit los, dass ich 2 stunden weg war.


    wenn sie dich gehen lässt, mach es doch. auf was wartest du?

    Was bleibt, sind die Erinnerungen...
    schlaf gut, schlaf ruhig
    Ich werde dich nie vergessen und immer vermissen

    1976-2003-2013


    »Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis.«
    ― Platon

  • Also, insgesamt nimmt Tochterkind alles gut an. Erst ihre Bezugserzieherin, heute auch erstmalig eine zweite. Gleichwohl hat sie "Anlaufprobleme" und braucht durch ihre HS entsprechend längere Vorwärmphase, wenn andere Kinder (oder mehrere Leute) anwesend sind. Auch kurze Trennungen, wie schon genannt, waren wie zu Hause oder sonstwo auch gut.


    Ich werde morgen nochmal mit der Bezugserzieherin sprechen. Das habe ich ihr auch gesagt.


    Denn: Mir ist die Zeit zum Kennenlernen bis jetzt definitiv um einiges zu kurz. Ich kann ihnen nicht vertrauen, dafür habe ich sie einfach zu wenig erlebt. Und das, was ich erlebt habe, ist so ... naja. Sie sind mir insg. zu unerfahren, zu jung und ich glaube nicht, dass sie meine Tochter in ihrer Tiefe sehen. Sie gehen gut mit ihr um, keine Frage. Aber das reicht mir persönlich eben nicht.


    Desweiteren bringe ich auch selbst KiGaBaustellen mit. Das fängt an, dass ich nicht für frühe Fremdbetreuung bin (schon bevor ich überhaupt schwanger war oder jemals explizit über Kinder nachgedacht habe, war das so, und das hat sich nicht geändert). Dann eben o.g. Vertrauensthema. Himmel, wenn ich mich mit jemanden anfreunden möchte und diesem jenigen als Erwachsene vertrauen muss, braucht es MONATE, bevor ich sowas überhaupt in Erwägung ziehen würde. Und das Kind ist (noch) 2. Und mein Vertrauen haben sie nach ein paar Tagen schlichtweg nicht. Und schlussendlich bringe ich selbst traumatische KiGa-Erfahrungen mit, was die Eingewöhnung angeht. Früher wurde man nur abgegeben und die Mutter musste verschwinden - dankeschön.


    Ich bin also noch längst nicht gewillt, in die Trennung zu gehen.


    Und nein, August ist keine Option, ich muss bald wieder arbeiten und bekomme dann kein Hartz IV mehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hm, Chimana, da hast Du aber einen sehr guten Einblick in Deine Gefuehls- und Erfahrungswelt, so wie Du das im Hinblick auf das Thema Betreuung darstellst.
    Das ist ja nicht selbstverstaendlich.
    Was koennte Dir denn helfen, Dich in der Situation besser zu fuehlen? (damit Du dann guten Gefuehls an die notwendigen, laengeren Trennungen gehen kannst)
    Doof ist natuerlich, wenn Du diesen Schritt gehen musst, weil er Dir von aussen aufgezwungen wird (Hartz4..). Da hat man ja gleich doppelt gegen innere Widerstaende zu kaempfen.


    Ich find es uebrigens voellig normal, dass Dir als Mama solche Trennungen nicht gerade leicht fallen. Andererseits scheint sich Deine Tochter ja wohlzufuehlen und die anregende Umgebung dort gut nutzen zu koennen?

  • Dann solltest du dir einen anderen Kiga suchen. Ich glaube nicht das sie es dir jemals recht machen können.


    Ich gehe davon aus das die Erzieherinnen ausgelernte Fachkräfte sind und deine Tochter nicht das erste Kind was sie sehen.
    Da finde ich es schon stark sie als unerfahren zu bezeichnen. Wenn dein Kind bereit ist, du aber nicht, musst du daran arbeiten oder sie rausnehmen. Dein Kind spürt deine Unentschlossenheit und das macht es für alle schwerer.


    Willst du dein Kind in den Kiga geben, warum auch immer, musst du den Betreuerinnen schon einen Vertrauensvorschuss geben. Wie stellst du dir das sonst vor, wie lange brauchst du denn bis du dein Kind als in der Tiefe gesehen erlebst? Ihr seid doch auch nicht die Einzigen um die sich da alles drehen kann.


    Ich hab ja immer absolutes Verständnis wenn ein Kind lange braucht, aber als Mutter sollte man in dieser Situation wenn es sowieso unumgänglich ist nicht bremsen sondern ermutigen, meiner Meinung nach. Sonst hast du wenn du Pech hast bald ein hausgemachtes Problem.

  • Ich finde, deine Tochter macht das toll, wie aus dem Lehrbuch: -)


    Ich möchte dich nur bitten, nicht deine eigenen, für dich traumatischen Empfindungen auf deine Tochter zu übertragen, auch wenn dir das sehr schwer fällt. #knuddel


    Ich gebe dir recht, man braucht bei einer Fremdbetreuung vor allem eins: Vertrauen!


    Deine Tochter zeigt deutlich, das sie das nötige Vertrauen bereits anfängt aufzubauen.
    Magst du ihr Vertrauen, das alles gut ist? ;)

    Kinder brauchen Schatzsucher und keine Fehlerfinder :)

  • Ja, manchmal ist die Eingewöhnung mehr für die Mutter als fürs Kind ;)
    Ich kann gut verstehen, was in dir vorgeht. Aber was sollen die Erzieherinnen tun?
    Sie haben keine drei bis zwanzig Monate Vorlauf damit die Eltern sie kennenlernen können.


    Ganz ehrlich: ich wäre zumindest sehr befremdet, wenn eine Mutter mitten in der Eingewöhnung ein paar Tage lang keine Lust hat, dann aber gleich noch ein paar Wochen Eingewöhnunszeit ranhängen will.
    (meistens plant die Bezugserzieherin ihre Zeit rund die Eingewöhnung - also hängt da auch ganz viel von ab)


    Ich würde dir raten: bitte um einen extra Gesprächstermin und sprich deine Ängste an. Das ist unglaublich wichtig. Sonst haben die Erzieherinnen von vornherein keine wirkliche Chance, dir wird alles und jedes problematisch erscheinen und die ganze Sache fährt sehr unschön an den Baum. Bleib bei dir, du hast Angst weil du selbst ins kalte Wasser geworfen wurdest und das für dein Kind keinesfalls möchtest. Frag nach, ob ihr praktisch zur Vertrauensbildung mehr miteinander reden könnt als das sonst so üblich sein mag (zumindest in der Anfangszeit, eine Dauerlösung ist das nicht!) Sei dir bewusst, dass das einen erhöhten Zeitaufwand für sie mitbringt und nimm es nicht als selbstverständlich, wenn sie sich darauf einlassen. Sei aber auch nicht zu enttäuscht, wenn es nicht so klappt. Immerhin wissen sie um deine Ängste und können dir vielleicht auch eine andere Lösung vorschlagen.


    Das ist nichts für ein Tür-und-Angel-Gespräch. Bitte um einen Extratermin.

  • Es ist schon kurios. Denn so grundsätzlich fallen mir Trennungen eher leicht, ich bin sogar froh drum. Vorausgesetzt, ich weiß mein Kind in guten Händen.


    Und natürlich handelt es sich um Fachkräfte, aber es sind gerade ausgelernte, ohne Berufserfahrung. Und ich kann mich noch erinnern, wie "ausgebildet" ("wissend") ich mich nach meiner ersten Ausbildung gefühlt habe. Aber jede weitere Ausbildung hat mir vor Augen geführt, wie WENIG ich weiß, oder besser: Dass ich eig. gar keine Ahnung habe. Also nicht wirklich. Und dass, obwohl ich mit Auszeichnung abgeschlossen habe. Aber Lebenserfahrung und hat Reife hat mir gefehlt, Fehlschläge, Schicksalsschläge, Tragödien ... eben Dinge, die einen Menschen innerlich wachsen lassen. Und dass ich von den Erzieherinnen insofern noch nicht überzeugt bin, meine ich ja nichtmal bös'. Aber ich sehe es in den kleinen Dingen, die sie tun, bzw. WIE sie sie tun. Mir wäre wohler, wenn jemand in der Gruppe wäre, der wirklich tief in sich selbst ruht und schon einige Dinge gesehen und erlebt hat.


    Und was mich ansonsten noch betrifft: Ich muss selbst in die neuen Rhythmen reinwachsen und gehe schon lange am Limit. Daher sehe ich es auch als meine Pflicht, für meine Bedürfnisse einzustehen, und wenn es eben mal ein Tag Ruhe ist.


    Gleich noch mehr .............. Kind ruft

  • Wie würde es Dir gehen, wenn Du eine Trennung versuchst, aber dabei im Gebäude bleibst? So kannst Du sofort geholt werden, wenn es ein Problem gibt. Bei Fröschleins Eingewöhnung im September wurde es auch so gemacht. Gut ist ein spannendes Buch für Dich.

  • Bei uns dauerte die Eingewöhnung auch mehr als drei Monate. Ich saß oft in der Küche und habe dann gelesen oder gehäkelt und hatte trotzdem noch ein Ohr am Kind.

    Ring the bells that still can ring
    Forget your perfect offering
    There is a crack in everything
    That's how the light gets in.
    -Leonard Cohen-