(Theorie-Thema:) Warum sollte ein Kind überhaupt irgendwann im eigenen Bett schlafen wollen?

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  • Hallo,

    Warum sollten Kinder dann also von allein irgendwann aus dem Elternbett rauswollen? Nicht, daß ich das im Augenblick schlimm finden würde, neben so einem pausbackigen engelsgleichen Kleinkind zu schlafen ...


    Bei KLEINkindern fände ich es eher verwunderlich (aber natürlich nciht unmöglich, Menschen sind von Anfang an verschieden.


    Kinder allgemein:


    Weil sie mehr Privatsphäre möchten? In Ruhe lesen, während ein Elternteil schon schläft? Im Bett noch malen, ohne daß der Bruder Kommentare abgibt? Vor sich hinträumen bevor sie einschlafen, ohne daß ein Geschwisterkind reinquatscht?
    Weil es irgendwie doof ist, irgendwann zu sagen: "Mama rück mal bitte ein Stück, damit meine Liebste noch mit reinpasst"?


    Alles sicher keine Gründe, die schon mit 2, 4 oder 6 aktuell wären. Zumindest bei meinen nicht, aber Kinder sind halt verschieden.


    Ich hab meine Kinder tatsächlich nie gefragt WARUM, aber inzwischen schlafen sie alle alleine in ihrem Zimmer. das kam so zwischen 10 und 13 Jahren. Vorher konnten sie es (weiß aber nciht mehr ab wann), klar, mochten es aber nicht sonderlich, da war es immer phasenweise, mal alleine, mal mit Geschwistern im Zimmer oder Bett, mal bei den Eltern.


    Nur der Herr Wichtel (11 Jahre) liebt es noch, wenn einer von uns mit ihm im Zimmer schläft, die anderen würden wohle eher augenrollend abwinken.


    Ansonsten: Anwesenheit der Kinder wäre für mich ein Ausschlusskriterium (Ausnahme vielleicht ein fest und zuverlässig schlafendes Baby - aber "Baby" und "zuverlässig schlafen" waren in sich schon 2 Dinge, die in dieser Kombination bei uns einfach nicht auftraten), aber da wir es 5x geschafft haben, ein weiteres Kind zu zeugen, scheint es Möglichkeiten dafür zu geben ;o)

  • Warum die Kids alleine schlafen wollen....keine Ahnung. Die Große hat nur bei Krankheit bei uns im Bett gepennt und sonst alleine. Nr. 2 war schon ausgezogen, kam aber wieder, als sie merkte, dass der Kleinste ja auch bei uns schlafen darf.
    Ich habs ehrlich gesagt langsam über und würde das Bett mal gerne wieder mit meinem Mann alleine haben.
    Eure Storys mit Neunjährigen machen mir Angst #kreischen
    Noch 7 Jahre mag ich mein Bett nicht mehr teilen.

  • Dein Kleinkind vielleicht nicht, aber eben, weil das Zusammen schlafen der ganzen Familie bei uns nicht üblich ist, wird dein Kind ja anderswo auch andere Modelle kennen lernen, wenn es alter wird und sich dann seine Gedanken machen

    Genau so war es bei unserer Tochter. Sie kam in den Kindergarten und war oft auf Besuch bei anderen Kindern und fand es toll, dass die eigene Betten hatten. Wollte auch eins, ich erklärte das Schlafsofa in ihrem Zimmer als ihr Bett, sie zog dort mit so 3,5 ein und kam eigentlich nie mehr (bis auf zwei Wochen als ihr Bruder geboren wurde) zurück.
    Mein Sohn (jetzt auch im Kindergarten) sagte mir: "Mama, kannst du mir auch ein Zimmer kaufen?" :D
    Bei ihm bin ich mir aber nicht sicher, ob der Einfluss der Peer-Group so groß ist, dass er lieber alleine schläft.

  • Sehr praktisch am ganze-Familie-Bett ist, dass alle anderen räume und Betten zur Verfügung stehen, wenn die Kinder schlafen. Raum für Zweisamkeit ist also kein Problem. Schwieriger stell ich es mir vor, wenn alle Kinderzimmer tatsächlich auch zum schlafen genutzt werden und das kleinste/ die kleinsten noch im Elternbett pennen. Dann muss man sich vormittags frei nehmen, wenn man mal ungestört Sex haben will. Ich hoffe das dauert noch ne Weile, bis es so weit ist.

  • Sehr praktisch am ganze-Familie-Bett ist, dass alle anderen räume und Betten zur Verfügung stehen, wenn die Kinder schlafen. Raum für Zweisamkeit ist also kein Problem. Schwieriger stell ich es mir vor, wenn alle Kinderzimmer tatsächlich auch zum schlafen genutzt werden und das kleinste/ die kleinsten noch im Elternbett pennen. Dann muss man sich vormittags frei nehmen, wenn man mal ungestört Sex haben will. Ich hoffe das dauert noch ne Weile, bis es so weit ist.


    :P Unsere Kinder dürfen auch nur irgendwann gemeinsam ausziehen.

    Sepia mit Tochter 09/2006 + Sohn 07/2010

  • Wie sind die Erfhrungen mit Kindern, die zwar im eigenen Bett, aber im Elternschlafzimmer schlafen? #yoga

    * Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt *

  • Meine Tochter ist tatsächlich mit knapp 3 aus dem Familienbett ausgezogen, einfach so, wollte ein eigenes Bett und Zimmer haben. Abgestillt hat sie dann auch gleich bei der Gelegenheit. Sie hat es einfach nicht mehr daran gedacht und dann gings nicht mehr #weissnicht


    Meinen Sohn musste ich tatsächlich rausschmeißen, weil er so krass geschnarcht hatte und so unruhig schlief, dass ich nicht mehr schlafen konnte :(
    Dann schlief er plötzlich ruhig und zufrieden. Heute kommt er oft und will bei mir schlafen und wenn ich nicht arbeiten muss, kann er das tun.


    ligr
    Gänseblume

  • Unsere Kinder sind mit 2-3 Monaten aus dem Elternbett in ein eigenes Bett bezogen, aber im Elternschlafzimmer geblieben; Wir waren zeitweise fünf Leute in fünf Betten in einem Raum. Die Kinder sind eigentlich auch nie nachts zu uns ins Bettgekrochen, wenn sie wach geworden sind ,haben wir einfach mit ihnen geredet. Ausgezogen sind sie dann mit 9– Acht – fünf Jahren ,jeweils auf eigenen Wunsch. Die jüngste kommt manchmal ,aber wirklich nur manchmal, gegen morgen zu uns ins Bett.

  • Seht ihr das als problematisch wenn ein Grundschulkind bei den Eltern schläft?
    Wurde von der Psychologin meines Großen als großes großes Problem geshen... (7J)

  • Nö. Seh ich nicht als problematisch. :) Hab ich so gemacht und meine Kinder wandern nachts auch noch immer in unser Bett. Was genau soll denn das Problem sein?

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Zitat

    Seht ihr das als problematisch wenn ein Grundschulkind bei den Eltern schläft?
    Wurde von der Psychologin meines Großen als großes großes Problem geshen... (7J)


    Da hat dann eher die Psychologin ein Problem.

  • Wenn ein Kind ein psychologisches Problem hat, kann sich das eventuell daran zeigen, dass es bei den Eltern schlafen will. Umgekehrt kann man aber nicht schlussfolgern, dass ein Kind, das bei den Eltern schläft, ein Problem hat.


    Menschen, denen das gemeinsame Schlafen von Eltern und Kindern fast nur im Kontext von "Kind hat ein Problem und will deshalb bei den Eltern schlafen" begegnet, können den Schluss ziehen, dass gemeinsames Schlafen als solches ein Problem darstellt. Das könnte der Fall sein bei der Psychologin, die Gra erwähnt hat.


    Mir ist schon öfter das Vorurteil begegnet, dass Kinder ab einem gewissen Alter im eigenen Zimmer zu schlafen haben, weil es eben einfach so ist. Die genaue Begründung dafür kann dann unterschiedlich sein, aber viele Menschen, die das für richtig halten, finden dann den Gedanken, dass Kinder im Grundschulalter bei den Eltern schlafen, sehr absurd und brauchen eine Weile, bis sie es als normale Variante von Schlafgewohnheiten akzeptieren können.


    @ Gartenprinzessin: Ich glaube, das Prinzip von Nicht Anbieten, Nicht Ablehnen funktioniert beim Familienbett genauso wie beim Abstillen. Es wird mehrere Zeitpunkte geben, an denen das allein bzw. bei den Geschwistern schlafen spannend ist und die lassen sich dann gut für den unkomplizierten Auszug aus dem Familienbett verwenden.

  • Hallo,


    Genau - ein psychologisches (oder auch körperliches ...) Problem, Stress, Druck, Ängste... usw. KANN dazu führen, daß das Kind verstärkt Nähe braucht und sucht. Ihm aber diese dann zu verwehren wird ja den Auslöser nicht ändern.


    Wenn mein Kind Schnupfen hat,. stecke ich ihm auch keine Korken in die Nase, damit diese nicht mehr läuft.


    Anders ist es z.b. wenn Kinder gerne mehr Freiheiten hätten (generell, weniger auf den Schlafplatz bezogen) und die Eltern ihm die verwehren, weil sie ängstlich sind oder selber Verluste damit kompensieren. Aber selbst dann muss es dem Kind nicht schaden, wenn es auch mit 8 noch im Elternbett schläft, man sollte nur genauer hinsehen, was das KIND möchte.


    interessanterweise fanden die, die mitbekommen haben, daß der Wichtel auch im Kindergarten und Grundschulalter noch bei uns schlief (Viele waren es nicht, irgendwann redet man nicht mehr drüber, man erzählt ja üblicherweise auch in dem Alter keinem mehr extra, daß das Kind im eigenen Bett schläft) , das sehr befremdlich und bedenklich.
    Sobald ich erzählt habe, daß er nachts oft Asthma-Anfälle bekommt, änderte sich das schlagartig in "Da ist es ja gut, daß er noch bei euch schlafen möchte, dann hört ihr es wenigstens gleich, wenn etwas ist!", psychologische Bedenken hatte dann interessanterweise keiner mehr.

  • Also, wie ich unter anderem auf die Frage gekommen bin, ob es biologische oder nur kulturelle Gründe für das Ausziehen aus dem Elternbett gibt: In Sears "Attachment Parenting" meine ich gelesen zu haben, daß die meisten Kinder um den zweiten Geburtstag herum aus dem Elternbett ausziehen wollen. Unser Kleiner wird bald drei und macht noch gar keine Anstalten. Naja, er geht auch noch nicht in den Kindergarten und ist als Einzelkind sowieso sehr elternfixiert. Ein eigenes (eher kleines) Kinderzimmer mit eigenem Bett hat er schon lange, aber das wird nur zum Spielen genutzt ("ich muß schlafen gehen, ch-sch ch-sch, so, jetzt bin ich wieder wach"). Ich denke mal, mit dem Kindergartenbesuch wird sich noch einiges ändern.


    Aber natürlich mache ich mir auch so meine Gedanken. Ich hatte mal einen Auszubildenden, der echt unselbständig war, aber mit 18 von zu Hause ausgezogen ist (wie freiwillig, weiß ich nicht). Er hat es zum Beispiel fast nie geschafft, rechtzeitig aufzustehen und abends entsprechend früh genug ins Bett zu gehen. Da hieß es:"Na klar, der hat ja auch noch mit 9 Jahren zusammen mit seiner Mutter im Bett geschlafen." Aber ich kenne die Familie ja nicht genauer und kann gar nicht beurteilen, was Ursache und Wirkung war.

  • Hallo,


    DAS halte ich für ein Ammenmärchen.


    Gehen wir mal davon aus, daß Kinder so von null bis sagen wir mal wenigstens sieben (normalerweise doch eher länger, oder? Ich weck meine Teenys jedenfalls noch, wenn sie das möchten) von ihren Eltern morgens geweckt werden (es sei denn sie sich vorher wach ;) oder wollen alleine mit Wecker wach werden) und ihnen geholfen wird, den Start in den Tag zu meistern. Und das egal, wo sie schlafen.
    Dann hat er nicht sooo viel "Lernzeit" verpasst. Dagegen hatte er von 9-18 Jahren noch 9 Jahre lang Zeit, es zu lernen #weissnicht


    Ich denke, es gibt neben Menschen, denen des nicht so wichtig ist auch Menschen, denen fällt aufstehen und Pünktlichkeit schwer (*seufz* ich wäre gerne ein Mensch, der morgens aus dem Bett fällt und immer alle Zeiten einhalten kann...) . Manche haben auch einen verschobenen Biorhythmus, der es ihnen einfach schwer macht, dann zu schlafen, wenn nach ihrem Gefühl noch "später Nachmittag" und für andere Leute schon Schlafenszeit ist (*auf die Uhr schiel...*)



    So etwas ist Veranlagung. Klar muss man lernen, damit umzugehen und inzwischen stehe ich auch im Frühdienst knapp, aber pünktlich auf Arbeit.
    Aber es ist soooo schwer, jeden Morgen gegen diese bleienre Wand anzulaufen... ich hab´s am Anfang meiner "allein wohn Zeit" auch öfter mal verschlafen, weil ich mehrere(!) laute Wecker tatsächlich komplett überhört habe und dachte sie hätten nicht geläutet (Mein Nachbar erzählte mir dann allerdings grummelnd das Gegenteil...



    Der Biorhythmus ist aber durch den Schlafplatz nun mal nicht zu beeinflussen. Ich z.b. hab nämlich von Anfang an alleine und (angeblich) auch durchgeschlafen...



    Meine Familienbettkinder sind da sehr unterschiedlich selbständig, und die, die am längsten bei uns schliefen nicht die, denen allein aufstehen am schwersten fallen würde.

  • Meine Tochter wollte tatsachlich so mit zwei im eigenen Zimmer schlafen, aber wir Eltern sollten mit :)
    Den Papa hat sie dann irgendwann wieder ins andere Bett gescgickt, aber ich habe hochschwanger bei ihr geschlafen, bis das geschwisterchen auf die Welt kam. Nach der Geburt wollte ich lieber wieder ein richtiges Bett, im Kinderzimmer lag nur eine große Matratze auf dem Boden.


    Aktuell bin ich aus dem Familienbett ausgezogen, da schlafen jetzt die beiden Jungs zu zweit. Ich schlafe inzwischen doch tiefer und besser, wenn ich alleine bin (konnte ich mir vor sechs Monaten noch gar nicht vorstellen, da wollte ich das vertraute kinderschnarchen gerne hören nachts. Und wir schlafen alle durch :)

  • Danke für die Rückmeldungen, ich war iregndwann sooo unsicher. Argumente waren irgedwie das es eben nicht gesund ist, und für die Beziehnung kontraproduktiv...

  • Ich glaube, es ist gerade bei etwas größeren kindern, mit denen es tagsüber vielleicht nicht so einfach ist, gut, zusammen (ein-)zuschlafen.


    Ich genieße es sehr, dass mein fast acht-jähriger noch gerne in meinem Arm einschläft. Aber in der Nacht scheint er mich aktuell nicht mehr zu brauchen - seit ein paar Wochen. D.h. wenn ich später schlafen gehe als er und mich zu ihm lege, weiß er morgens gar nicht, ob ich neben ihm geschlafen habe oder nicht. Vor einem halben Jahr hat er nachts noch oft meine Nähe gesucht, da war es mir lieber, er muss nur zwanzig Zentimeter rutschen, um sich anzukuscheln, als dass er durch die Wohnung laufen muss.


    Welcher Arbeitgeber wird je wissen, wo und wie meine Kinder geschlafen haben? Ich erzähle es jetzt auch nur leuten, wenn ich anderen Mut machen möchte, auch exotischere Schlaf-kombination zuzulassen.


    Wichtig ist doch, dass die Eltern die Bedürfnisse der Kinder wahrnehmen. Und die sind nunmal individuell.

  • Meine 5jährige braucht uns nachts noch intensiv, sie schläft ganz rangekuschelt, manchmal schiebe ich sie vorsichtig weg, meist dauert es nicht lange, dann ist sie wieder da. Schon als Baby hat sie immer ihren Popo an meinen Bauch gedrückt und ihre Minifüßchen zwischen meine Beine gesteckt #love . Die 8jährige schläft in einem eigenen Bett bei uns im Schlafzimmer, kommt noch manchmal rüber oder auch die ganze Nacht, z. B. wenn sie krank ist. Früher schlief sie eine Zeit auch im eigenen Zimmer, nach dem Umzug ins große Haus ist ihr das noch unheimlich.
    Für uns alle ist das in Ordnung, das ist wohl das wichtigste. Ich war in Grundschulzeiten auch um jede Nacht froh, in der ich bei meinen Eltern Unterschlupf bekommen konnte. Einschlafbegleitung ist beiden auch noch wichtig. Die Kleine schläft sehr schnell ein, bisschen vorlesen, rankuscheln, schlafen. Die Große ist auch einverstanden, wenn ich aus dem Zimmer gehe und auf der Etage bleibe, dann kann sie alleine gut und ohne Angst einschlafen. Ich bin mir sicher, dass sie spätestens in der Pubertät aus dem Schlafzimmer ausgezogen sind.
    Eine Kollegin erzählte, dass sie ihre Kinder grundsätzlich nicht ins Bett gelassen haben und nachts immer und immer wieder ins eigene gebracht haben. Einmal wachte sie morgens auf und ihre Tochter lag schlafend vor ihrer Schlafzimmertür. Irgendwie traurig.