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  • Mein Mann und ich sind von Zuhause ausgezogen und zusammen gezogen. Und haben beide gemeinsam gelernt, wie man einen Haushalt führt oder auch nicht. #freu
    Trotzdem odercgerade deswegen war es dann mit Kindern nochmal ein ganz neues finden und ausverhandeln.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

    • Offizieller Beitrag

    Ilsebilse, wir "teilen" das nicht bewusst sondern jeder ist an Sauberkeit und kind- und tierpflege interessiert und macht wasanfällt. Mal er, mal ich. Dazu hat jeder seine Stärken, was gewisse Dinge festlegt. (Ich kann viel schneller bügeln aber hasse telefonieren.) Damit ergeben sich manche Dinge von alleine.


    Ich kann allerdings gut akzeptieren dass er manches anders macht als ich es tun würde. Hauptsache am ende passts, würde ihm da nicht rein reden.

  • Darf ich mal all die mit den eigenverantwortlich und selbstverständlich und bereitwillig gleichberechtigt im Haushalt mitarbeitenden Männern eine Frage loswerden?
    Habt ihr die Kerle so "bekommen" oder dahin entwickelt?
    Mit welchen Rollenverteilungen seid ihr und eure Männer aufgewachsen?


    Grüße, Thisbe


    Der war so. Er ist aber auch mit 20 von zuhause ausgezogen und hat dann lange alleine, in WGs oder Studiwohnheimen gelebt, wurde also quasi gemeinschaftlich sozialisiert. als wir zusammenzogen, hatte er 10 jahre eigenständige haushaltserfahrung. so wie ich auch, ich war ab 19 nicht mehr zuhause. bei uns bin eher ich die chaotikerin, nicht er.
    zuhause bei meinem mann war klassische rollenverteilung. d.h. haushalt und kinder war reine frauensache. der vater meines mannes kriegt es auch heute noch knapp auf die reihe, ein spiegelei zu braten #augen meine schwiemu hat halbtags gearbeitet und danach in der firma ihres mannes, als er sich selbständig machte, kinderbetreuung machte aber dann ihre mutter. und für den haushalt gabs eine putzfrau.


    meine mutter war 10 jahre unglückliche hausfrau und ist dann wieder eingestiegen. mein vater hat relativ viel im haushalt gemacht.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    Mhmhm, vieles ergibt sich automatisch: wer zuhause ist, kann auch zum Elternsprechtag... Anderes muss ständig abgeklärt werden, wir machen regelmässig Sitzungen für unsere Termine (da bin ich der Oberschussel, mein Mann checkt unterdessen dreifach, ob ich den Abendtermin auch wirklich überall eingetragen habe).


    JedeR hat natürlich seine Vorlieben: ich bin eher für die Klamottenkäufe und Aussortieren von zu Kleinem zuständig, mein Mann kauft dafür öfters "noch schnell auf dem Heimweg vor der Krippe" ein. Ich putze mehr Bad, mein Mann saugt lieber....


    Wichtig ist wohl, dass man den "Nervkram" auch WIRKLICH abgibt, wenn es so abgemacht ist. Kommt der Schulkalender, verteilen wir Termine - Sachen am Mittwoch vergesse ich umgehend... und kann der Direktorin dann am Telefon auch guten Gewissens sagen: "och, da ist mein Mann zuständig, ich ruf ihn schnell an", wenn die zwei was vergessen haben - und das tue ich auch und organisiere NICHT vom Arbeitsplatz aus, dass und wie der Junior doch noch zu xy kommt. Sondern eben, es ist Mittwoch, mein Mann badet Fehler aus...


    "Bekommen" habe ich ihn nicht so, nee. Die Rollenverteilung bei Schwiegis ist eher traditionell (obwohl meine Schwiegermutter auch immer berufstätig war).
    Aber wir haben lange vor den Kindern schon zusammen gewohnt, richtig wg-mässig mit Putzplan. Und bei der Entscheidung für Kinder habe ich die Bedingung dran geknüpft, dass ich nicht aufhöre zu arbeiten und weiterhin den Haushalt 50/50 sehe. Klar müssen wir auch gelegentlich "feinjustieren" und kabbeln uns auch mal - aber es ist klar: die Dreckwäsche gehört uns Beiden...
    Bei der Kinderbetreuung war sicher hilfreich, dass ich nach 6 Wochen für eine Zeit voll eingestiegen bin mit Arbeiten und er "Au pair" war. Fürs Stillen hat er mir den Kleinen meist gebracht, alles andere mussten die zwei alleine regeln - das hat eine Menge Selbstvertrauen gegeben!


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Frankmann: Deine Aussage, dass Deine Frau sich "für" die Familie entschieden hat (und gegen Karriere) könnte frau ganz schön in den falschen Hals bekommen - denn im Endeffekt heisst es ja nix anderes als das ich mich in dem Fall gegen meine Familie entschieden habe, nicht wahr?


    Mich lassen so Sprüche ja unterdessen ziemlich kalt, einfach so stehen lassen will ich sie dennoch nicht.


    Liebe Grüsse


    Hi Talpa!
    1) ich habe beschrieben, wie und warum es bei uns so funktioniert, wie es funktioniert.
    2) daraus abzuleiten, alle Frauen, die den Weg nicht gehen entscheiden sich gegen die Familie und nur für Karriere ist weder in meknem Sinne noch direkt/indirekt gemeint/geschrieben.
    3) Noch eine Stufe weiter - sollte ich der Meinung sein, Du seist in meinen Augen so und so,dann sage ich Dir das - in your Face - direkt an Deine Adresse.


    Daraus folgert für mich:
    Ich hab keinen Spruch gerissen, und den schon gar nicht "Anti" irgendwas formuliert. Und schon zwei sl gar nicht "anti irgendwen". Die Schlussfolgerungen, die Du daraus ziehst, weil Du vielen Männern begegnest, die das Thema nicht differenziert betrachten können/wollen, führt zu enem Schuh, den ich mir nicht anziehen werde. Noch deutlicher - ich finde Deinen nicht mal mehr indirekten Vorwurf in meine Richtung schon fast unverschämt.


    Den Rest meiner Gedanken spare ich mir - sonst kassiere ich mindestens nen Nettiraben.


    Sorry Schnitte - ich hoffe, Du hast meine Punkte nicht als "Wie kannst Du es nur wagen, Deine Dir biologisch zugewiesene Mutter- und Hausfrauenrolle zu verlassen und Deinem armen Mann gegenüber auch noch Ansprüche zu haben" - Anklage verstanden und meine letzten Punkte bewusst wahrgenommen.

    • Offizieller Beitrag

    Frankmann, das ist jetzt irgendwie schon fast putzig...


    Ich habe Dir nur erklärt, dass Deine Formulierung durchaus auf mehrere Arten verstanden werden könnte - wie Du sie tatsächlich gemeint haben könntest, würde ich mir ja niemals anmassen zu urteilen... dazu kenne ich Dich ja nicht.


    Deine Schlussfolgerungen zu meiner Meinung Dir und anderen Männern gegenüber sind - nur so als kleine Randbemerkung - übrigens auch nicht korrekt... Aber irgendwie amüsiere ich mich doch dabei, wenn ich mir vorstelle, was für ein Bild Du von mir hast (ist ja nicht das erste Mal, dass Du Dich von mir angekekst fühlst) - bin ich so eine richtige "Bissgurre" mit Haaren auf den Zähnen und ständig über "die Männer" fluchend? Ein bestrickendes Bild, irgendwie...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Bei uns sich hat die Aufgaben- und Haushaltsgleichverteilung wohl aus 3 Gründen automatisch ergeben:


    - Mein Mann und ich haben uns zu Beginn des Studiums kennen und lieben gelernt. Dann parallel und miteinander die Ausbildung absolviert. Es wäre völlig schräg gewesen, wenn danach plötzlich er Karriere macht / viel arbeitet, ich Haushalt und Kinder versorge / wenig arbeite. Völlig logisch war jobmäßige Gleichberechtigung; wir sind ja von anfang an gleichberechtigt da durch gegangen.


    - Mein Mann und ich haben beide gleiches Interesse, Zeit mit unseren Kindern zu verbringen. Konsequent umgesetzt bedeutet das auch, dass jeder die Hälfte der Kinderzeit abbekommt. Haushaltshauptverantwortung gibts dann gratis obendrauf :D .


    - Mein Mann und ich kommen beide aus Lehrerhaushalten - unsere Papas waren ab mittags zuhaus und haben sich eingebracht. An Rollenvorbildern mangelt es also bei uns beiden nicht.



  • Mein Mann war/ist so - ein Mann der Tat.


    Bezüglich der gemeinsamen Verantwortung für ein Kind fand ich es für uns enorm hilfreich, dass er mehr Elternzeit genommen hat als ich und ich nach dem Mutterschutz schon wieder langsam in die Arbeit gestartet bin. Wir konnten einfach nie in die klassische Rollenverteilung fallen, obwohl ich 1,5 Jahre gestillt habe. Dadurch sind und fühlen wir uns auch beide in allem kompetent. Und wir kennen beide beide Seiten - Erwerbsarbeit und Kinderbrteuung plus Haushalt. Auch das hilft enorm.

  • Und die Verantwortung fürs Kind und drumrum haben die Männer ja schlichtweg nicht gelernt, wenn sie die ersten Jahre des Kindes 9 Stunden/Tag außer Haus gearbeitet haben!


    Das denke ich auch.
    Ich bin nach neun Monaten Elternzeit Vollzeit arbeiten gegangen und er hatte dann Elternzeit. Angesichts der kurzen Dauer meiner Elternzeit und seiner bevorstehenden war ihm von Anfang an klar, dass er sich da nicht rausziehen oder "Mit Babies habe ich es nicht so" sagen kann. Und mir war klar, dass ich ihn auf seine Art machen lassen muss.
    Wir lebten allerdings auch vorher schon recht gleichberechtigt, machen beruflich das gleiche und konnten uns auch mit Kind keine völlige Umverteilung vorstellen. Bei weiteren Kindern würden wir es genauso machen, er würde auch keine kürzere Elternzeit wollen.


    Ihm vorgelebt wurde die klassische Rollenverteilung mit Mutter = Hausfrau.

  • Ich habe mit meinem Mann schon vor den Kindern 7 Jahre zusammen gelebt. Und war meist beruflich mehr unterwegs als er, so dass er auch ohne Kinder schon viel im Haushalt gemacht hat.
    Ich habe auch jeweils nach dem Mutterschutz wieder angefangen zu arbeiten, so dass sich nie ein "Hausfrauenmodell" bilden konnte und wir immer beide in allen Bereichen gefordert waren.
    Also ja, hier war es schon immer so.

  • Mein Mann kommt aus einer ganz konservativen Familie. Vater hohes Tier bei der Bundeswehr, Mutter Hausfrau und Charity-Lady. Natürlich hat er nie im Haushalt angepackt.
    Ich komme aus einer Familie, in der die Mutter Vollzeit arbeiten ging und der Vater von einer Arbeitslosigkeit in die nächste stolperte und somit zu Hause war. Zumindest Kochen war sein Ding, Haushalt hat wohl auch eher noch meine Ma gemacht. Nach der Scheidung hat sie dann alles gemacht, Vollzeit arbeiten, Wohnung picobello, tägliche Optimierung der missratenen Tochter. Wirklich Aufräumen und Putzen hab ich aber auch nie gelernt, ich musste zwar theoretisch zu Hause helfen, aber es war nie gut genug, also hat sie es dann ja doch gemacht.
    Also sind vor inzwischen 17 Jahren zwei haushaltstechnisch komplett unerfahrene Mamakinder zusammengezogen. Haushalt war von Anfang an ein Konflikt-Thema, aber es war uns nie sooo wichtig. Mindestanforderung saubere Klamotten und sauberes Geschirr war immer erfüllt. Mit den Kindern hat es sich dann geändert. Zum einen, weil wir dann wirklich "zusammenziehen" mussten, also keine getrennten Zimmer mehr hatten, in denen jeder seinen eigenen Ordnungssinn pflegen konnte, zum anderen, weil ich in der Elternzeit, wo ich nicht erwerbstätig war, natürlich die Verantwortung für den Haushalt komplett übernommen habe, und nicht zu vergessen, weil die Kinder deutlich mehr Dreck machen als zwei nie zu Hause weilende Erwachsene es früher getan haben. Allein die Wäsche... Und die Essensreste unterm Tisch... #haare
    Ich habe zwischen den zwei Babypausen auch gearbeitet, auch 6 Stunden (aber nur an 4 Tagen) und da war es irgendwie nicht so schlimm. Da war es auch im alten, gewohnten Job, das war weniger nervenaufreibend. Der freie Vormittag war Gold wert. Mein Mann hat den Lütten in den Kiga gebracht und ich hab im Schlafanzug in Ruhe zwei Kaffee getrunken und dann in Ruhe den anfallenden Kram erledigt. In der zweiten Elternzeit habe ich es überhaupt nicht mehr hingekriegt mit dem Haushalt, auch nicht, als der Lütte vormittags in der Krippe war. Da war ich blockiert durch das Job-Problem, der Kleine war ja in der Krippe, weil ich wieder arbeiten sollte und wenige Tage vor Dienst-Antritt wurde ich dann gefeuert und musste irgendwie lernen, wie man sich bewirbt, tausend Bewerbungen tippen, mich coachen lassen usw.
    Aber ich hab drei Monate lang ein Praktikum gemacht, auch mit 30 Stunden pro Woche. Und da war ich nicht so kaputt. Da war die Wohnung auch im absolut untersten Bereich des Akzeptablen, aber irgendwie konnte ich da noch nach der Einschlafbegleitung Wäsche abnehmen und Tische abwischen. Jetzt kann ich das nicht mehr. Wahrscheinlich, weil das Praktikum so viel Spaß gemacht hat, der Stress war positiv, der jetzige ist negativ.


    Naja, irgendwie muss es ja weitergehen. Ihr helft mir schonmal sortieren, das ist toll. Die nächsten Schritte:


    1.) Bei der Arbeit durchhalten und hoffen, dass ich nach der Probezeit bzw. wenn ich wirklich gut etabliert bin, einige Verbesserungsvorschläge anbringen oder alternativ Stunden reduzieren kann.


    2.) Irgendwie die Schamgrenze überwinden, die HHH meiner Freundin anzurufen, ob die auch zu uns kommt.

    3.) Meine Ansprüche an den pädagogischen Wert der Aktivitäten mit meinen Kindern runterschrauben und Abendessen vor dem Fernsehen ab und zu für vollwertiges Familienprogramm halten.


    4.) Kein schlechtes Gewissen haben, wenn mein Mann mal eine Aufgabe übernehmen muss, die bisher nicht seine war.


    5.) Meine Kontakte zum Praktikumsbetrieb nicht einschlafen lassen, falls ich es im jetzigen Job doch nicht mehr aushalte.


    Punkt 4 wird am schwierigsten. Mein zweiter Vorname ist Culpa. Ich bin das menschgewordene Schuldgefühl. Und er haut gern und tief in diese Kerbe. Zum Beispiel hat er gerade Urlaub und unser Jüngster wechselt grad von Krippe auf Kiga, also muss er die Eingewöhnung machen. Ich hab ja Probezeit und krieg keinen Urlaub. Und jetzt ist er total angepi..., dass sein kostbarer Urlaub für so'n Scheiß draufgeht. Und ich zieh mir das voll rein und habe ein schlechtes Gewissen, weil es ihm schlecht geht wegen einer Aufgabe, die bisher immer meine war. Wir hatten ja schon drei Eingewöhnungen. Wobei ich für die zweite (Umgewöhung von Krippe auf Kindergarten des Großen) auch extra Urlaub nehmen musste. Aber die Krippeneingewöhnungen habe ich während der normalen Elternzeit gemacht, also musste ich dafür keinen Urlaub opfern. Also zählt es nicht. Aber er bringt grad ein großes Opfer. Natürlich weiß ein Teil von mir, dass es verdammt nochmal auch seine Kinder sind und sein Job nicht wertvoller ist als meiner, und dass für Eingewöhnung nunmal Urlaubstage draufgehen. Aber ein anderer Teil von mir fühlt sich furchtbar. Weil der arme ausgebeutete Mann etwas tun muss, das er hasst und das ich ihm in der Vergangenheit immer vom Hals halten konnte (so wie er mir den Müll vom Hals hält) und vor dem ich ihn jetzt nicht mehr bewahren kann. Bescheuert, oder? #hammer


    Ach, es ist kompliziert. Aber dass hier so viele eine HHH haben, finde ich sehr beruhigend, und auch dass ich nicht die einzige bin, bei der es im Flur knirscht und in der Küche klebt. Ich kenn das von meinem Elternhaus nicht. Meine Mutter hat es immer irgendwie geschafft, die Wohnung in einem Zustand zu halten, dass die Reporter von Schöner Wohnen unangemeldet hätten aufschlagen können. (Dafür hat sie es nicht geschafft, mit mir zu spielen.)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Zum Beispiel hat er gerade Urlaub und unser Jüngster wechselt grad von Krippe auf Kiga, also muss er die Eingewöhnung machen. Ich hab ja Probezeit und krieg keinen Urlaub. Und jetzt ist er total angepi..., dass sein kostbarer Urlaub für so'n Scheiß draufgeht.


    Das find ich aber schon echt arg, ehrlich gesagt.

  • ... Bioschnitte, das find ich aber auch arg, echt! Sagt er das wirklich so oder meinst Du, dass er das so empfindet? Irgendjemand muss das machen und Du kannst nicht frei kriegen. Uh, ich werde ja stellvertretend sauer für Dich!
    Ansonsten: Halte durch, meine Erfahrung ist, dass es einem am Anfang oft schrecklich schwer vorkommt, dann aber besser wird, wenn alle sich ein bisschen gewöhnt haben. Und die Kinder werden größer! :)

    • Offizieller Beitrag

    Sortieren klingt gut!
    Und ja, ein unfassbar wichtiger Punkt ist das eigene Gewissen.


    Und noch OT zu Frankmann: ich glaube, wir haben unser Missverständnis halbwegs ausgeräumt. Ich meinte echt nur, dass Punkt 1 doppeldeutig verstanden werden könnte und habe da ungerechtfertigterweise weitergestichelt. Manchmal übertreibt die alte Tante etwas....


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Das find ich aber schon echt arg, ehrlich gesagt.


    Ich auch.
    Das ist doch kindisch, was denkt er denn, wer es sonst machen sollte? Hat er nicht gewusst, dass Kinder auch mal Arbeit machen, bevor er sie bekommen hat?
    Ich geh jetzt lieber ins Bett, bevor ich was richtig unhöfliches über Deinen Mann schreibe... für sowas hab' ich echt überhaupt kein Verständnis.

  • Mein Mann musste/durfte die Eingewöhnungen machen, weil es bei mir jedes Mal ausgerechnet dann jobtechnisch schwieriger war (und ich hätte es das ein oder andere Mal gerne selbst gemacht. Sonst war und bin ich sehr flexibel zeitlich). Er hat sich nie darüber beschwert, wir haben ja zusammen in der Situation entschieden, dass es so am Besten ist. Will dein Mann nicht, dass du arbeitest? Hat er was gegen das zusätzliche Gehalt? Oder warum unterstützt er dich nicht moralisch? Oder glaubst du eher, dass er so denkt, weil du ein schlechtes Gewissen hast? Das musst du nicht! Du bist in der Probezeit, musst dich einfinden und brauchst die Unterstützung deines Mannes, das ist ganz normal in der jetzigen Phase.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Das find ich aber schon echt arg, ehrlich gesagt.


    Das schon. Aber ich denke, wenn Bioschnitte auch noch das Gefühl hat "schuldig" daran zu sein, gibt sie ihm in seinem Ärger auch noch recht!
    Bioschnitte: Bitte, bitte mach Deinem Mann klar, dass das verdammich nochmal seine Pflicht ist und Du das als selbstverständlich ansiehst!


    Ich finde es immer wieder unglaublich, wie oft Frau sich schuldig fühlt, weil Mann mal etwas machen "muss", was für Frau selbstverständlich ist #haare (solche Dinge wie kindkrank, Arzttermine, Elternabende, kochen, Klo putzen etc.).

  • Frankmann, Talpa, zu Eurem kleinen Nebenkriegsschauplatz möchte ich noch einwerfen, dass ich ich Franks Satz mit der Entscheidung für Familie und gegen Karriere nicht so aufgefasst habe, dass für Karriere automatisch gegen Familie bedeutet. Aber ich denke auch, dass bei zwei Partnern mit Kindern nur eine(r) wirklich "Karriere" machen kann. Der oder die andere kann vielleicht arbeiten, aber Karriere? Wie soll das gehen, wenn beide öfter mal dienstlich ins Ausland jetten müssen oder wegen wichtiger Projekte bis 20 Uhr arbeiten? Völlig utopisch.
    Ich habe mich auch bewusst gegen "Karriere" entschieden. Sogar schon vor den Kindern. Arbeiten - ja klar, will ich. Auch unbedingt verantwortungsvoll und nicht nur knicken, lochen, abheften. Aber Karriere? Aufsteigen? Leute führen? Ich dachte mal ganz kurz, ich könnte das schaffen, aber hab schnell wieder gemerkt, dass das überhaupt nicht zu mir passt und zu meiner verminderten Leistungsfähigkeit aufgrund meiner Behinderung. Ich hätte gern einen Job, der mich erfüllt, aber der nicht von mir verlangt, 24 Stunden täglich Bereitschaft zu haben. Stichwort "Work-Life-Balance" - das muss bei mir funktionieren, dann kann ich im Job gut sein und zu Hause auch noch Kraft für die 12. Runde Kuh & Co aufbringen.


    Mein Mann wurde grad ins Nachwuchsführungskräfte-Training geschubst und es ist genau das richtige für ihn. Es ist schade, dass es Familienzeit kostet, aber es ist gut für unsere finanzielle Zukunft und für sein Selbstwertgefühl. Für mich wäre die Vorstellung gruselig. Aber ich freu mich, dass er Aufstiegschancen hat.

  • Kurze Verständnisfrage: hat dein Mann jetzt gerade Urlaub?!? Wenn ihr damit schon am Limit seid, kann ich mir gut vorstellen, dass es sonst zu viel ist. Ein Jobneuanfang kostet unheimlich viel Energie, gerade wenn Zuhause Kinder bespaßt werden wollen (bzw. einfach Mama oder Papa-Zeit am Abend brauchen). Aber wenn dein Mann Urlaub hat, müsste er doch einiges an Haushslt erledigen können - auch neben einer Eingewöhnung her (hast du doch während deiner Elternzeit sogar vollständig, wenn ich das richtig gelesen habe?).

  • Talpa - das gemeinsame auf- ääh - ausräumen beurteile ich auch wie Du- alles gut #ja


    Bio - Karriere ist - m.M.n inhaltilich auch recht dehnbar. Vielleicht reicht es Deinem Mann ja aus, dass er als geeignet für "höherwertige Tätigkeiten" und eine Führungsrolle betrachtet wird wenn er erkennt, was es für eine Auswirkung auf die Balance zu hause hat, wenn er den Weg geht, um sich selbst zu verwirklichen. Karriere kann auch bedeuten, das man sich in Beruf und Familie gleichermassen entwickelt. Ich für meinen Teil sehe es so, dass mein berufliches Engagement eine bestimmte Grenze an Belastung zu Hause nicht überschreiten darf. Ich würde es nicht zulassen wollen, dass meine Familie - kurze Lastspitzen als Ausnahme - unter meiner beruflichen Karriereplanung leitet.


    Was denkst Du denn - wie würde Dein Mann denn reagieren, wenn Du das Thema mal zur Sprache bringst?