Wie "frei" bewegen sich eure 8-10jährigen in der Großstadt?

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    • Offizieller Beitrag

    Fibula, in Istanbul ist es aber auch als Erwachsene ein Glücksspiel, lebend die andere Straßenseite zu erreichen...


    absolut! auch ich muss mich da erst auf gefahr umstellen, dabei fließt die stadt seit meiner geburt in meinen adern :D als ich ein kind war, war ich auch im stadtviertel recht frei unterwegs, allerdings vor 30 jahren und in einer schar von kindern verschiedenen alters in aufsicht vieler nachbarn, die nicht unbedingt sichtbar für uns waren aber jederzeit zur stelle und verkehr war ein ganz anderer.

  • Wir erlauben das - in einer recht großen Großstadt. Auch ohne Handy. Aber nicht allein. Und nicht ohne konkretes Ziel. Kinder sind allerdings sehr U/S-Bahn-, Bus- und Straßenbahn-erfahren. Im Netz müssen sie sich alleine orientieren können, sonst würde ich es nicht erlauben.


    Hagendeel

  • Ich würde es erlauben, aber unsere 10jährige, die mit der Tram zur Schule fährt, zum
    Training oder zum Zahnarzt, zieht es bisher nicht in die Fußgängerzone. "In der Stadt" wohnen wir schon und hier ist's eh am schönsten :)

  • Wenn es die Stadt ist, die ich denke, würde ich ihn grade wegen des besagten unübersichtlichen Platzes nicht gehen lassen. ist nicht letztes jahr genau dort ein Kind verunglückt? Ich finde den park (Naja, gubt ja viele) schon einen recht großen Radius für ein Kind.
    Könntet ihr in der Stadt zuerst vielleicht in festes ziel vereinbaren wo er erstmal nur hindarf? Er möchte sicher einfach seinen kreis erweitern.

    Wie ein Quadrat in einem Kreis,
    eck ich immer wieder an.....




  • Bei uns ist es auch kindabhängig. Mein ganz großer (12) darf seit zwei Jahren hier im Viertel alleine rum - mit immer weiterem Radius, jetzt etwa 2-3 km, mit Handy unterwegs sein. Alleine oder mit Freunden.
    Seit kurzem fährt er innerhalb der Stadt auch öffentliche Verkehrsmittel (7-10km Radius von hier) um zum Sport oder Klavierunterricht zu kommen.
    Mein Mittlerer ist 9 - und völlig verpeilt, der darf hier im Viertel maximal mit Freunden unterwegs sein, aber auch da hab ich immer ein Unwohlsein dabei... (mag ihn aber auch nicht anbinden..)

    Das Fischlein ist da und wird jeden Tag überglücklich bestaunt #herzen

    Einmal editiert, zuletzt von SLöckchen ()

  • Mrs. Murphy, Latie, ja, es ist die Stadt, die ihr meint :)
    Da ist jetzt auch eher per Definition eine Großstadt und nicht vom Gefühl her. Also nicht zu vergleichen mit Berlin oder Frankfurt.
    Der große Platz ist allerdings schon ganz schön happig, finde ich.
    Dass ich dort als Kind angepöbelt wurde, lag daran, dass ich auf dem Weg zur Schule den Bus wechseln musste und dort umstieg. Direkt neben der Haltstelle sitzen zu jeder Tages und Nachtzeit betrunkene Menschen und es gibt da auch öfter mal irgendwelchen Streß.


    Ansonsten finde ich die Idee mit den festgelegten Wegen in die Innenstadt sehr gut. Das werden wir machen, wenn es mal soweit ist.


    Im Moment finde ich es noch zu früh, aber ich freue mich, dass er so gern alleine unterwegs ist. Gestern waren sie übrigens "ne Cola trinken" in der Eisdiele, was mein Sohn mir so süß erzählt hat, dass ich nicht mal was wegen der Cola gesagt habe ;)

  • Wir wohnen im Zentrum einer überschaubaren Großstadt. Der Große (10) ist im Viertel zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs, alleine und mit Freunden. Wir haben einige wenige Plätze vereinbart, die tabu sind, u.a. ein schöner, kleiner Park, in dem sehr viele harte Drogen konsumiert und gehandelt werden, die Bahnsteige im Hauptbahnhof und der Busbahnhof. Seit einiger Zeit fährt er alleine mit Öffis zu Freunden in andere Stadtteile, aber nur, wenn er mit klarem Ziel unterwegs ist.

  • Jella, ich habe auch nicht vor das zeitnah zu erlauben. Einige seiner Freunde dürfen das. Er möchte es halt auch. Ich nicht ;)

    Es geht ja offenbar nicht um konkrete Ziele, sondern um das Abenteuer "Großstadt". Bist du dir sicher, dass seine Freunde das in der Form wirklich dürfen?

  • Hier auch Großstadt und Kind im gleichen Alter: Sie bewegt sich im Stadtviertel frei (zu Fuß) und fährt mit ihrer Hortgruppe mit der Bahn in andere Stadtteile. Sie hat kein Handy und noch keinen Wunsch geäußert alleine in die Innenstadt zu fahren (aber wir haben hier im Stadtteil auch fast alles, was es in der Innenstadt gibt, inklusive Einkaufszentrum, Eisdiele usw).
    Im nächsten Jahr in der weiterführenden Schule fährt sie dann alleine quer durch die Innenstadt - wahrscheinlich bekommt sie dann ein Notfall-Handy.


    Ich würde es ihr aber jetzt erlauben, in die Stadt zu fahren (und sie aber sicherheitshalber die U-Bahnlinien und Haltestellen abfragen). Sie ist sehr zuverlässig.


    viele Grüße
    Pristolie

  • Es geht ja offenbar nicht um konkrete Ziele, sondern um das Abenteuer "Großstadt". Bist du dir sicher, dass seine Freunde das in der Form wirklich dürfen?


    Nicht 100%ig sicher. Ich muss mal mit den betreffenden Eltern sprechen. Von einem Freund weiß ich, dass er mit einem anderen in der Stadt war und dort u.a. bei Burger King. Ich nehme jetzt mal nicht an, dass die das vorher mit den Eltern besprochen haben(so wie ich die Eltern kenne). Der ist aber auch schon 10 1/2 Jahre.


    Gestern kam mein Sohn 1 Stunde(!) zu spät von seiner AG nach hause. Er hat danach noch Kinder getroffen und sie haben auf dem Schulhof Fußball gespielt. Ich hab ihm schon gesagt, dass alleine draussen sein echt nur eine Option ist, wenn er auch zuverlässig heimkommt. Er hatte halt keine Uhr dabei. Normalerweise braucht er für den Weg 5 Minuten, gestern warens 60 #augen
    Innenstadt ist jetzt für die nächsten 10 Jahre gestrichen :P

  • Unsere Tochter, 9J., kommt allein mit Bus und Bahn und Handy von der Schule bis fast nach Hause (letzte Stück vom Ostbahnhof hole ich sie ab). Der Weg ist ca 45min-1h und ohne Telefon würde sie es sich nicht wagen. Das klappt gut und ist relativ klar überschaubar von Verkehr, Gehwegaufkommen usw (nagut die radfahrer auf dem Radweg auf dem Bürgersteig beharren auf ihr Schnellfahrrecht). Aber gerade in unserem Wohn-Kiez ist soviel Feiervolk unterwegs, Radfahrer auf dem Bürgersteig (ohne fahrradspur sind wenigstens ein bisßchen vorsichtiger) etc. das ich wenig gutes Gefühl habe, wenn sie mal alleine raus möchte und sie macht es auch selten! Es wird vorher abgesprochen wo sie hin will und zur Zeit ists für sie eh nicht so wichtig. Sie geht auf eine Ganztagsschule und nachmittags ist nicht mehr viel mit draussen herumlaufen. Wenn sie wollte dürfte sie aber in einem gewissen Radius, ca 500 maximal.

  • Unser 9-jähriger Sohn bewegt sich in einem Radius von ca. 3-4 km selbstständig, meist zu Fuß oder mit dem Fahrrad.


    Er darf mit Freunden durch die Gegend ziehen, Fußball spielen, ins Schwimmbad, die Bibliothek, einkaufen gehen, vom Training nach Hause fahren... Ein Handy hat er nicht, aber manchmal bekommt er meins, um erreichbar zu sein. Wir sprechen eine Zeit ab, zu der er zu Hause sein soll und bisher hat er sich immer daran gehalten.


    In die Innenstadt wollte er bisher noch nicht. Ich hätte aber keine Bedenken, ihn mit Freunden dort hin zu lassen. Allerdings lieber mit der Bahn als mit dem Fahrrad.


    Unsere 8-jährige Tochter bewegt sich mit FreundInnen frei hier im Viertel und darf alleine mit dem Fahrrad zum Training oder von der Schule nach Hause fahren (ca. 3 km). Ihr fällt es deutlich schwerer, sich an Absprachen zu halten, wir haben sie und ihre Freundinnen schon mehrmals suchen müssen, weil sie sich beim Brötchen holen o.ä. 'verspielt' hatten. Damals war sie allerdings auch noch deutlich jünger, in den letzten Monaten ist sie zuverlässiger geworden.

  • Ich finde auch, dass das sehr vom Kind abhängt, wahrscheinlich stärker als von der konkreten Stadt (wenn eine bestimmte Größe mal überschritten ist).


    Bei uns hat sich das schrittweise entwickelt. Mit 8 hat er sich in der direkten Umgebung frei bewegt und ist einige Stationen ohne Umsteigen Bus gefahren, zu einem vereinbarten Ziel. Mit 9 mit der U-Bahn ohne Umsteigen zu einem vereinbarten Treffpunkt. Jetzt mit 10 fährt er mit der S-Bahn zur Schule und zu Freunden, mit dem Bus zum Musik- und Sportunterricht und auch auf bekannten Strecken mit Umsteigen. Seit Kurzem fährt er auch mal mit Freunden zum Tempelhofer Feld, um dort Longboard zu fahren, das ist von uns eine gute halbe Stunde S-Bahn mit einmal Umsteigen. Da war mir beim ersten Mal schon mulmig, aber er ist sehr verantwortungsvoll. Und hat inzwischen ein Handy.


    Die Großstadt heißt Berlin ;)

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Mein Sohn ist noch nicht allein unterwegs. Er ist noch ziemlich verträumt und achtet kaum auf Verkehr usw. Ich würde ihn wohl schon auch mehr allein laufen lassen, der Papa ist da aber vorsichtiger. Unser Kind fordert es aber auch nicht ein. Ich denke aber, in nicht allzu ferner Zukunft kann er sich so im 2 km-Radius bewegen.

  • Ich finde das auch ganz schwer, sowas zu entscheiden. Man kann sich ja nichtmal daran orientieren, was man selbst in dem Alter gemacht hat...
    Ich war gestern in meiner alten Heimat, richtig Innenstadt in Berlin, aber eben vor 30 Jahren. Ab Einschulung war ich selbstständig im Kiez unterwegs... Gestern dachte ich, hier kann man kein grundschulkind ohne Erwachsenen rumstromern lassen.


    Jetzt wohnen wir zwar nicht in der Innenstadt aber schon richtig in Berlin drin, mit viel Verkehr, sbahngleisen, Kanal und Tümpel auch Parks und Busse. Duracellmädchen geht erst seit einigen Wochen alleine in die Schule... Einmal dürfte sie mit ihrer Freundin Busfahren üben (ich war an der Starthaltestelle und die Mutter der Freundin an der Zielhaltestelle - irgendwie müssen die das ja üben)
    Ich sehe Klassenkameraden vom Duracellmädchen schon alleine in der Umgebung spielen und zweifle ob ich nicht vielleicht überbehüte... Aber noch nat Duracellmädchen gar nicht den Wunsch alleine in der Stadt zu spielen...

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"