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  • Ich hätte mal gerne Eure Meinung gehört...
    Wir treffen uns regelmäßig mit einer Gruppe Eltern und Kindern, die alle in den letzten 3 Monaten 2 geworden sind.
    Ein Junge aus dieser Gruppe ist sehr lebhaft und ziemlich dominant, er nimmt sich z.B. gerne immer genau das Spielzeug, auf das ein anderes Kind grade zusteuert bzw. grade begonnen hat, damit zu spielen - und setzt sich dabei auch körperlich durch. Die meisten Kinder wehren sich dagegen auch mit Hauen etc.. Unser Sohn ist eher von der ruhigeren Sorte und beschwert sich zwar, bis hin zum Weinen, "kämpft" aber nicht. Dadurch zieht er natürlich immer den Kürzeren, was mir für ihn sehr leid tut! Als ich das Thema in der Gruppe heute angesprochen habe, war die allgemeine Meinung: "Ach, der wird im Kindergarten lernen, sich zu wehren." Abgesehen davon, dass ich auch denke, dass er das tun wird - warum muss denn eigentlich das "nette" Kind sich dem "unfairen" Umgang miteinander anpassen? Kann denn ein Kind nicht auch z.B. lernen, Spielsachen zu teilen oder zu warten, bis es an der Reihe ist? Oder ist das in dem Alter unrealistisch?

  • Ich finds nicht unrealistisch!
    Mir wars immer ein Anliegen, meinen Kindern zu vermitteln, dass Wegnehmen und Hauen nicht bevorzugtes Mittel der Wahl sein sollten.
    Es ist in meinen Augen ein Balanceakt, nicht immer in die Interaktion der Kinder hineinzumoderieren, dennoch aber nicht nur das Gesetz des Stärkeren walten zu lassen, so dass einzelne Kinder immer den Kürzeren ziehen und irgendwie auch der Eindruck stehen bleibt, so ein Verhalten ist ok.
    Ich finde es altersgemäß, auf diese Konfliktlösemechanismen zurückzugreifen. Aber mit gerade eben 2 Jahren können Kinder zugleich auch Anregungen Erwachsener aufnehmen und umsetzen.
    Meine ich jedenfalls im Rückblick so zu erinnern #gruebel .

  • Hallo,

    Zitat

    Kann denn ein Kind nicht auch z.B. lernen, Spielsachen zu teilen oder zu warten, bis es an der Reihe ist? Oder ist das in dem Alter unrealistisch?

    Natürlich ist das nicht unrealistisch dass ein Kind das lernt.
    Unrealistisch finde ich es aber, dass es das mit gerade 2 schon kann.

    Denn Lernen ist ja ein Prozess und keine Entscheidung und dieser Prozess dauert nun mal.

    Um wirklich warten und teilen zu können gehört ein Verständnis von mein und dein, eine gewisse Impulskontrolle und die wiederum braucht eine eine gewisse Reife, die über Erziehung nur wenig beeinflussbar ist.

    Ich sehe es auch als Gratwanderung. Einerseits sollte man nicht überregulierend eingreifen, weil die Kinder so keine Möglichkeit haben, es selber zu klären, andererseits ist da, wo einem Kind weh getan wird oder eins aus anderen Gründen leidet, die Grenze. Natürlich sollten die Erwachsenen da helfen, sanft eingreifen, Lösungen vorleben, ohne dass eins der Kinder dabei zum "Täter" abgestempelt wird.

    Ich staune z.B., wenn Eltern ihrem Kind die Sachen, die es anderen aus der Hand genommen haben, ihm selber wieder aus der Hand nehmen (oft mit deutlichem Kraftaufwand) und erwarten, dass es davon lernt, keinem anderen Sachen wegzunehmen...

    Also ruhig und gelassen bleiben, andere Sachen anbieten, vormachen, wie man zusammen spielen kann, erklären ... aber nicht zu schnell zu viel erwarten.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin (11. August 2015 um 22:06)

  • Wie laufen die Treffen denn ab? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Eltern gerne in Ruhe Kaffee trinken möchten und die Kinder "schön zusammen spielen" sollen. Nur klappt das mit so jungen Kindern meist eher nicht so gut, wenn da Kinder mit verschiedenen Temperamenten zusammen treffen... Generell ist es in dem Alter ja noch eher nebeneinander spielen als wirklich miteinander.

    Und da sind dann die Eltern schon gefragt, finde ich. Nicht als ständiger "Moderator", aber doch als aufmerksame und ggf. auch sanft eingreifende Beobachter. Das hat solche Treffen, gerade mit mehreren Kindern, für mich zu dieser Zeit echt anstrengend gemacht. Will sagen: das geschilderte Verhalten aller Kinder klingt total normal, aber in meinen Augen ist es eben schon nötig, dass sich Erwachsene involvieren und dafür sorgen, dass niemand auf Dauer zu kurz kommt.

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • Die Kinder erlernen sicher auch andere Konfliktlösungsstrategien, aber zu erwarten, dass dieser Prozess bei 2-Jährigen schon deutlich fortgeschritten ist, halte ich für unrealistisch. Es sind weder eine ausreichende Impulskontrolle noch die Fähigkeit zu Empathie vorhanden, und auch die sprachlichen Möglichkeiten der meisten sind noch sehr begrenzt.

    Ich halte es für wichtig, Kindern vorzuleben, wie Konflikte konstruktiv gelöst werden können oder wie es ist, sich zunächst zu streiten und anschließend wieder zu vertragen. Genauso wichtig finde ich es, sich einzugestehen, dass die Konfliktlösungsfähigkeiten Erwachsener auch oft sehr eingeschränkt sind und es deshalb seltsam wäre, von Kleinkindern ein ideales Sozialverhalten zu erwarten. Ich inszeniere aber keine Kommunikation, die mein Kind zu diesem Zeitpunkt noch nicht verstehen kann, nur um den Erwartungen anderer Eltern zu entsprechen. Und ich zwinge auch kein Kleinkind, ein anderes entschuldigend zu streicheln, wenn es ihm gerade am liebsten eine Schaufel über den Kopf schlagen möchte, da ich nicht möchte, dass mein Kind darauf konditioniert wird, sich unaufrichtig zu entschuldigen.

    Zum Konzept des Teilens von Spielzeug wirst Du auch immer wieder Eltern mit den unterschiedlichsten Auffassungen begegnen. Manche vertreten die Auffassung, dass alles vor Ort vorhandene von allen bespielt werden darf, unabhängig davon, wem es gehört. Andere haben die Position, dass der Eigentümer gefragt werden muss. Und wieder andere erwarten von ihren Kindern, dass sie die eigenen Sachen teilen, ob sie nun wollen oder nicht.

    Nehmt Ihr zu den Treffen eigentlich eigenes Spielzeug mit? Dann hätte der Kleine etwas vertrautes zur Verfügung, was er vielleicht auch selbst "verteidigt".

  • Teilen ist mmn unrealsitisch so klein, warten aber nicht. Warten müssen de kleinen zu hause ja auch schon :) wir versuchen wenig einzugreifen, kälbchen nimmt auch gerne mal weg. Wenn das andere kind weint, erkläre ich meinem kind das, meist mit einem vergleisfall, der ihn selbst betraf. Manchmal gibt er die sachen zurück, manchmal gibt er was von seinen sachen dafür her, manchmal 'tröstet'er das kind, manchmal ist es ihm aber auch egal,.... Meist verliert er aber im letzten fall recht schnell wieder das interesse an dem gegenstand.

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Ich staune z.B., wenn Eltern ihrem Kind die Sachen, die es anderen aus der Hand genommen haben, ihm selber wieder aus der Hand nehmen (oft mit deutlichem Kraftaufwand) und erwarten, dass es davon lernt, keinem anderen Sachen wegzunehmen...

    Da hast Du sicher recht. Aber auch ich bin manchmal ratlos, wenn mein 2,5-jähriger das Spielzeug eines anderen Kindes nimmt und das andere es zurück möchte. Klar, erstmal bitte ich ihn das Spielzeug wieder abzugeben (denn es gehört nun mal dem anderen Kind). Aber wie Du schon sagst: Erwarten kann ich nicht, dass er es in dem Alter auch einsieht. Aber ich mag dann auch nicht die Haltung annehmen: Okay, Du magst es nicht hergeben. Dann muss das andere Kind halt heulen. Es ihm wegnehmen, ist genauso doof.
    Alternativen anbieten funktioniert nur beschränkt.

    Yeza

    My life falling apart

    Over and Done!

  • Ich habe mit meinen Kindern/Tageskindern solche Situationen manchmal ganz gut lösen können, indem ich z.B. dem "Wegnehm-Kind" vorgeschlagen habe, es soll etwas zum Tauschen anbieten (deshalb hatten die Tageskinder auch alle ein paar Kleinigkeiten bei uns), oder Sätze vorgeben wie "Darf ich das ausleihen?". Hat mich oft überrrascht, wie gut das geklappt hat. Generell ist das aber auch viel vom Charakter abhängig, unser kleiner hat sich an seinem ersten Tag im Kiga (mit noch nicht mal 3) entschieden gewehrt "Nein, das ist meins!!!", als ihm zwei Vorschulkinder seinen Luftballon wegnehmen wollten... Die Brüder hätten das in dem Alter und Umfeld eher nicht gemacht.

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • mit grade zwei geworden sind die diplomatischen sozialkompetenzen meist noch nicht soweit, aber das kann demnächst kommen und es kann sich lohnen, das mit viel geduld zu begleiten und anzuleiten.

    ich fand da mehrere dinge wichtig: beurteilungskategorien vermitteln (gemein, nett, nicht ok, tabu etc, die konsequent (ruhig) vermittelt werden), tauschen anleiten, eigenbehauptung (nein sagen bzw später "ich will das nicht"), teilen vormachen aber gelegentlich auch vorschlagen (es muss immer ok sein, wenn kind nicht teilen will. nach meinem eindruck funktioniert der begriff abgeben besser). für das anleiten von tauschen ists irre wertvoll, stets zb auf spielplätzen allgemein attraktive spielzeuge dabeizuhaben, die das eigene kind aber nicht übermäßig interessieren (hier bobderbaumeisterfahrzeuge). diese im geeigneten moment geben und erklären, dass man das zum tausch anbieten kann. bis ein kind das dann von selbst macht kann dauern, ich denke sowas hat viel mit gewöhnung zu tun.

    es ist auch wirklich wertvoll, mit dem eigenen kind VOR dem besuch einer sammeleinrichtung oder einem treffen verhaltensregeln zu vermitteln und auch vorschläge für konfliktlösungen. so erwies es sich bei bambam als fast notwendig, für kindercafés die regel aufzustellen, dass er maximal zwei spielzeuge gleichzeitig für sich beanspruchen darf und alles was er nicht mehr bespielt dann von anderen kindern bespielt werden darf. ich glaube nach dreimaligem vorankündigen hatte er das dann drin (mit rückfällen).

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

  • "darf ich das ausleihen?" Ist hier auch der Standardsatz. Auch auf den Spielplätzen .
    Mein Kind ist eher das, was Dinge wegnimmt. Und ehrlich gesagt find ich es prima, wenn das andere Kind protestiert oder es sich zurück holt. #angst oft sitzen auch Ältere nur da und schauen verdutzt.
    Mama kann reden und reden, eindrücklicher ist es, wenn ein anderes Kind die Sache zurück fordert. Wico ist einfach noch nicht klarzumachen, dass er Dinge nicht einfach nehmen darf. #yoga .
    Ich sag nicht, dass ich das als normalen Umgang propagiere. Friedliches Zusammenspiel wäre super, geht aber nicht immer. Und da finde ich es als Mutter eines dominanteren Kindes durchaus gut, wenn die Kinder auch mal was unter sich klären und sich eben nicht alles gefallen lassen.
    So, haut mich #angst

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

  • Ludowica

    Und Dein Kind gibt die Sachen dann zurück, wenn es das andere Kind fordert?
    Hier kommt es nicht selten zum erbitterten Zweikampf bis hin zum Hauen oder Beißen, wenn beide der Meinung sind ein Anrecht auf das Spielzeug zu haben... und da ist für mich Schluss und ich greife in irgendeiner Form ein

    Yeza

    My life falling apart

    Over and Done!

  • Es ist bestimmt nicht (immer) möglich, jedem Kind / jeder Persönlichkeit gerecht zu werden. Wenn mein Sohn von der "Mops"-Fraktion wäre, würde ich das Thema vielleicht auch anders sehen. Und ich bin bestimmt nicht eine der Mütter, die auf dem Spielplatz ständig meinen, alles moderieren zu müssen, das finde ich auch selten dämlich - vor allem dieses inhaltsleere erzwungene "Ei" machen - börks.
    Aber wie hättet Ihr Euch in dieser Situation verhalten: wir haben uns in einem großen Garten hinter einem Mehrfamilienhaus getroffen, voller Spielsachen jeder Art, fast alles doppelt und dreifach vorhanden. Mein Kleiner hat in einer Ecke einen Roller entdeckt und mich gerufen, dass ich ihm den rausholen soll. Das tat ich und in dem Moment wo ich ihn für ihn hinstellte, damit er raufklettern kann, kommt der andere Junge, ruft "ich, ich", stellt sich drauf und hält sich fest. "Du darfst gleich, jetzt ist erstmal T. dran, der hat den Roller entdeckt" bringt nix. Ich hab ihn dann mit saublödem Gefühl runtergehoben (und ja, mit Gegenwehr) und meinen Sohn damit spielen lassen. Natürlich großes Geschrei. Aber wäre es denn richtiger gewesen, ihn davonsausen zu lassen? Und Roller weg räumen wäre doch auch blöd gewesen? In der Situation hätte ich mir tatsächlich Unterstützung von den Eltern gewünscht, die dem Kind erklären, dass es manchmal halt nicht sofort alles kriegt, was es sieht.
    (Und mir ist natürlich klar, dass mein "liebes" Kind wahrscheinlich genauso ein "Egoist" ist und sich nur nicht so traut.)

  • ...und bevor jetzt hier ein falscher Eindruck entsteht: ich zanke mich normalerweise nicht mit Zweijährigen. Ich kam mir selbst in dieser Situation höchst unsouverän vor. Wahrscheinlich war ich auch von den 18 Malen vorher, die ich mit ansehen musste, wie mein Sohn den Kürzeren zieht, leicht angekratzt...

  • Ich schaue bei Situationen, in denen es Konkurrenz um Spielzeug gibt, auch danach, ob die beteiligten Kinder offensichtlich Hilfe haben möchten. Wenn jemand nach seiner Mama ruft, "helfen" sagt usw., bringe ich mich ein. Außerdem dann, wenn die beteiligten Kinder sehr unterschiedlich alt sind und ein jüngeres Kind sich nicht wehren kann.

    Ansonsten finde ich körperliche Rangeleien um Spielzeug in der Altergruppe altersgemäß und vertraue darauf, dass sich das Sozialverhalten mit zunehmender Reife ändert. Ich schaue natürlich nicht zu, wie einer dem anderen eine schwere Metallschaufel über den Kopf haut, aber bei nicht verletzungsriskantem Hauen und Schubsen greife ich nicht ein. Zumindest bei unseren Kindern erlebe ich, dass sie sowohl das verbale als auch das körperliche Verhalten anderer Kinder als deutlich eindrucksvoller erleben als ihre "rumlabernde" Mutter.

    Hinzu kommt wohl auch, dass ich nicht den Anspruch habe, auf dem Spielplatz oder in anderen Gruppensituationen mit Kindern eine "heile Welt" zu suggerieren, in der andere jeder anwesenden Persönlichkeit gerecht werden. Das halte ich zwar für eine schöne Utopie, aber realitätsfern.

  • Spielsachen "teilen", also abgeben, klappt hier gar nicht, weder mit 2- noch mit 4-jährigem. Ich muss gestehen, dass ich da auch nicht ganz hinter stehe, wenn einer nicht teilen will, hat mMn auch ein Kleinkind das Recht, über seine Besitztümer zu verfügen. Es ist und bleibt seins.
    Spielsachen tauschen funktioniert dafür bei beiden prima.

    In deinem Beispiel hätte ich demnach dem Roller-Räuber ;) ein anderes Fahrzeug angeboten, wenn das nicht geklappt hätte, meinem Kind ein anderes Fahrzeug angeboten, wenn das auch nicht geklappt hätte - und die Eltern des anderen nicht den Eindruck machten, eingreifen zu wollen - dann hätte ich wahrscheinlich auch einfach bestimmt, das meiner jetzt zuerst dran ist.

  • Ich hätte wahrscheinlich ganz genauso reagiert #weissnicht , ihn runtergehoben, damit mein Kind damit fahren kann, dem anderen Kind höchstwahrscheinlich ein anderes Spielzeug angeboten oder gesagt, dass sie ja später tauschen können. Vielleicht hat die Mutter nicht reagiert, weil sie fand, dass du die Situation super meisterst und sich gedacht hat, "es reicht, wenn er das Nein von einem anderen hört" oder " wie gut, dass die andere Mutter das Nein ausspricht, wenn ich das sage endet das immer in einem Tobsuchtsanfall", oder sie weiss gar nicht, wie sie mit ihrem Sohn in solchen Situationen umgehen soll und hat sich interessiert angesehen, wie du das gemacht hast und sich jetzt ihr Erziehungsspektrum erweitet :)

    LG Heike

    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • Zu deiner Frage, ob Kinder in dem Alter lernen können zu warten: ich habe mit meinem Sohn mit 1,5 bis ca. 2 eine Spielraumgruppe besucht. Dort galt die Regel, dass man jedes Spielzeug nehmen darf, dass nicht besetzt ist. Es gab Dinge häufig auch doppelt, die dann angeboten wurden, wenn mehrere Kinder interessiert waren. In manchen Stunden hatte die Leiterin alle Hände voll zu tun, ein dominantes Kind zu bremsen und zu wiederholen, dass es den Gegenstand nehmen dürfe, wenn er frei wird. Es war beeindruckend zu sehen, wie die Kinder innerhalb kurzer Zeit die Regel verinnerlicht haben. Ohne, dass ihnen etwas aus der Hand genommen wurde, es wurde sehr vorausschauend interveniert. Aber es war eben auch ein Kurs mit klaren Regeln. Wenn sich Eltern so treffen, ist das ja etwas schwieriger mit den unterschiedlichen Ansätzen. Und gemütlich Kaffeetrinken könnten dann auch nicht alle...

  • Ich schaue natürlich nicht zu, wie einer dem anderen eine schwere Metallschaufel über den Kopf haut, aber bei nicht verletzungsriskantem Hauen und Schubsen greife ich nicht ein.

    Hmm, mir wäre es nicht geheuer mein Kind mit der Erfahrung allein zu lassen: Wenn ich nur kräftig zuhau, wird mir der andere schon sein Spielzeug überlassen. Aber ich gehöre sicher eher zu der Gruppe Mütter, die den Kindern generell zu viel abnimmt (solange sie es nicht einfordern selbstständig etwas zu tun) und damit bin ich auch diejenige, die gerne mal ihre Sicht erklärt ohne dass sie explizit gefragt wird #pfeif

    Yeza

    My life falling apart

    Over and Done!


  • Ansonsten finde ich körperliche Rangeleien um Spielzeug in der Altergruppe altersgemäß und vertraue darauf, dass sich das Sozialverhalten mit zunehmender Reife ändert.


    das ist nach meinem eindruck relativ weit verbreitet und ich ...mags nicht. ich denke es stigmatisiert sehr früh kinder nach ihren charakterneigungen und führt zu sehr langen nachwirkungen aufs ganze leben hinaus. ich behaupte die meisten eigenbrödler, schüchternen und ängstlichen, aber auch mobber und schickanierer wurden in dieser frühen interaktionsphase geprägt und die fehlende einmischung gibt all diesen menschen das gefühl, dass diese 'ordnung' so ihre richtigkeit hat.

    ich hatte mal ein ähnliches erlebnis wie mit dem rollerräuber, aber ein vier bis fünfjähriges mädchen, das im kindercafé wie ein wirbelwind allen spielenden kindern ihr jeweiliges spielzeug abgenommen hat oder diese von einrichtungsgegenständen vertrieben hat. die dazugehörige mutter hatte offensichtlich keinen bock zu regulieren. bambam hatte sich bereits vorher beschwert, war dann aber zur spielküche gewechselt. dort hatte dieses kind wieder massiv gestört und bambam war echt sauer. also ging ich dazwischen. heißt nicht mehr als dass ich eine gelegenheit nutzte um zwischen dem kind und bambam und der küche mich hinzusetzen. hätte das kind weiter attackieren wollen, hätte es mich attackieren müssen. dabei blieb ich still und freundlich. das kind drehte dann ab. na halbe stunde vor schließzeit hatte ich schlicht null böckse uns den (bis dahin ziemlich schönen) tag noch flink versauen zu lassen

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

    Einmal editiert, zuletzt von barney rubble (12. August 2015 um 22:08)

  • ...und bevor jetzt hier ein falscher Eindruck entsteht: ich zanke mich normalerweise nicht mit Zweijährigen. Ich kam mir selbst in dieser Situation höchst unsouverän vor. Wahrscheinlich war ich auch von den 18 Malen vorher, die ich mit ansehen musste, wie mein Sohn den Kürzeren zieht, leicht angekratzt...

    ich finde du hast alles richtig gemacht. ich hätte genauso reagiert. ab und an darf man durchaus auch mal fremde Kinder zurechtweisen. habe ich gestern auch mal wieder. und die sind schon 10 und 11. ;-). aber irgendwann ist dann auch genug.