...das ist ja an sich nicht schlimm. Aber: In der Grundschule wird oft verlangt, dass bei den Hausaufgaben irgendwas gemalt wird. Im Kindergarten wird viel gemalt und auch anhand von Gemaltem "bewertet". Meine Tochter z.B. wurde von einer Logopädin getestet und die meinte sie müsste da schon "weiter" sein.
Ganz schlimm empfinde ich das momentan in der Schule. Sohnemann geht in die 3. Klasse und es widert ihn nur noch an, wenn er was malen soll. Er schämt sich, weil er viel schlechter malt als die anderen Kinder und bei den Hausaufgaben haben wir regelmäßig Stress deswegen. Er hat ein gutes Schriftbild, er ist in Mathe und Deutsch gut, aber wehe es soll einen Igel malen Vorhin hatten wir die Situation, dass er die Hausaufgaben einfach nicht machen wollte. Totaler Streik! Wenn ich ihm sage, dass es nicht so wichtig ist, dass es superschön aussieht, sondern viel wichtiger ist, dass er die Herausforderung annimmt und das Beste daraus macht, bedroht er mich schierst mit dem Buntstift *g
Ich kann selbst null Komma null malen (oder singen oder ein Instrument spielen). Gerade deswegen kann ich so gut verstehen wie es ihm damit geht. Ich sitze, wenn ich z.B. einen Igel malen soll da, und drehe den Stift in der Hand und kann mir nicht vorstellen wie ich beginnen soll, wie ich den Stift führen soll. Mein Hirn gibt meiner Hand einfach keine Meldung. Inzwischen ist mir das egal, aber als Kind hätte ich mir wenigstens ein paar Strategien gewünscht, wie ich ganz einfache Dinge zeichnen kann.
Kann man das lernen und wenn ja wie? Einen Malkurs will ich ihm nicht antun, das wäre Höchststrafe. Außerdem gehen da wahrscheinlich nur Kinder hin, die eh schon gut malen können und dann ist er wieder der Schlechteste (sagt er).
Ich will ihm einfach die Angst nehmen und soweit helfen, dass er erkennbare Dinge malen kann. Ist das ein realistisches Ziel oder muss ich mich mit dem Malstreik abfinden? Mir graut wirklich schon, wenn meine Kleine in die Schule kommt.
Taltentfreie Grüße!