*Seufz*
Es geht um unser Mini-Kind.
Sie wird im August 6 und muß theoretisch eingeschult werden.
Leider sind mein Mann und ich uns sehr unsicher, ob das die richtige Entscheidung ist, vor lauter Hin- und Herüberlegen drehen wir uns langsam im Kreis und kommen zu keiner Entscheidung.
Der Kindergarten ist uns leider auch keine große Hilfe, denn die Meinungen der Erzieherinnen bezüglich Schulfähigkeit des Kindes gehen stark auseinander und es gibt keinen klaren Konsens.
Ich versuche mal kurz die Punkte aufzuzählen, die uns durch den Kopf gehen, vielleicht könntet Ihr einen Blick von Aussen werfen und uns helfen uns zu sortieren.
Ich fange zuerst mit den "dagegen" Punkten an:
1. Schule ist beim Kind kein besonders positiv besetztes Thema. Gleich am Anfang der Vorschulzeit, als die ganzen Angebote aus der Kooperation mit der Grundschule angefangen haben, hat sie gesagt, sie wolle nicht dahin. Konnte oder wollte aber nicht näher erläutern, warum. Auch jetzt hält sich die Begeisterung für alles schulische eher in Grenzen. Auch Schultüte oder Ranzen sind hier überhaupt kein Thema.
2. Kind ist eher ein Eigenbrötler, verfolgt hauptsächlich eigene Ziele und Interessen. Klinkt sich oft aus den gemeinsamen Aktionen der Gruppe aus.
3. die sozialen Aspekte und Regeln des Zusammenseins in der Gruppe sind ihr unwichtig.
Sie kann wunderbar harmonisch mit einem Kind spielen und im gleichen Moment es anbrüllen oder ihm den Rücken drehen und weggehen, weil ihr danach ist.
4. Reagiert extrem auf Druck von Außen, oft mit Blockade und Verweigerung. Sie lässt sich aber auf Argumente und Disskussionen ein, so dass sie irgendwann sich auch umstimmen lässt. Das kann aber mitunter dauern.
5. zeigt kein nenneswertes Interesse an klassischen "Schulthemen", wie z.B. Buchstaben oder Zahlen. Und sich von mir etwas zeigen oder erklären lassen schon dreimal gar nicht. Nur dann, wenn sie selbst mit einer Frage kommt.
6. Tochter hat Sprachförderbedarf, es gibt mehrere Laute, die sie nicht auspricht. Wir sind seit letztem Jahr in der Logo, jedoch mit sehr mäßigem Vorschritt, weil das Kind die Mitarbeit zuhause verweigert. Immerhin habe ich sie überzeugen können, wenigstens in der Therapiestunde mitzumachen. Kaum sind wir draussen, macht sie dicht und ich brauche mit den ganzen Übungen gar nicht erst kommen. Sie ist mit sich selbst und ihrem Sprachfehler "im Reinen" und erlaubt mir nur widerwillig an ihr "rumzudoktern".
7. durch spät entdeckte Zöliakie ist das Kind sehr klein und zierlich. Sie ist derzeit 105 cm groß und wird meistens auf 4 Jahre geschätzt.
Tja, und jetzt der einzige "dafür" Punkt : Sowohl die Erzieherinenn als auch die Kooperationslehrerin aus der Schule sind sich einig, dass das Kind ein helles Köpfchen ist und zumindest intellektuell die Schule kein Problem darstellt.
Die Uneinigkeit des Kindergartens bezieht sich auf die Punkte 2-5 der "dagegen" Liste. Die Lager teilen sich in "sozial- emotionale Unreife, ein weiteres Jahr im Kindergarten wäre sinnvoll" und "es ist keine sozial-emotionale Unreife, sonder schlicht und einfach Charakter des Kindes. Ein weiteres Jahr im Kindergarten bringt dem Kinds nichts außer Langeweile".
Auch zu Punkt 6. gibt es verschiedene Meinungen, von "der Sprachfehler muss dringend angegangen werden und am Besten noch vor der Einschulung behoben werden" bis hin zu "Es mach keinen Sinn, gegen den Willen des Kindes zu arbeiten.Dann behält sie halt eine kleine Sprachbesonderheit. Das gehört zum Kind dazu"
Ich habe jetzt bewusst weder meine noch die Meinung von meinem Mann dazu geschrieben, einfach um neuen Blickwinkel zu bekommen.
Wie würdet ihr die Situation bewerten?
ich danke euch schonmal im Voraus.