Käseplatte aus kleinen, feinen, blöden Häppchen in der Schule

Na und Mädchen in schönen Röcken dürfen nicht hässlich weinen. Kennt ihr diese Grundgesetze etwa nicht? (das ist allerdings noch aus dem Kiga, der meine Vorfreude auf die Schule auch bis in den Himmel steigen ließ...)

Wir haben in der ersten Klasse der Großen mal den Versuch gemacht, diese Föhnmutter-Sache zu modifizieren. Mein Mann hätte (im Gegensatz zu mir) zur fraglichen Schulstunde Zeit gehabt, Föhnvati zu spielen. Die Reaktionen waren.... sagen wir mal... verhalten. Also wurden wir Föhn-Mütter-Schmarotzer

Mein Stück Käse, um mal wieder vom Fönthema abzukommen (was nicht heißt, dass es hier nicht auch um Helikopter-Eltern geht...):

Erster Elternabend. Klassenlehrerin erzählt, dass per Beschluss der Schulkonferenz der Verkauf von Kakao und Vanillemilch abgeschafft wurde, dass das nur unnötiger Süßkram und schrecklich ungesund ist. Es gibt also in Zukunft nur noch Pausenmlch und keine Süßgetränke mehr. Beifälliges Nicken aus der Elternschaft. Eine Mutter meldet sich: "Aber mein Sohn hat sich beschwert, dass er fast der Einzige ist, der noch Milch bestellt. Kann man denn wirklich keinen Kakao anbieten? Wenn er der Einzige ist, der bestellt, hat er da auch keine Lust mehr drauf." (Und, ein Schelm, der Böses dabei denkt - es handelt sich um das verhaltensauffälligste Kind der Klasse...)

edit: Eigentlich sollte hier Henriettas Kommentar bezüglich angemessener Kleidung stehen, aber ich hab wohl das Zitat vergeigt.

Genau, ich erinnere mich noch gut an das Weihnachtskonzert, an dem ich als fahrende Mutter mehrere Kinder vom Schulhof abholen und zur Kirche fahren musste. Eines davon hatte bei -5 °C ein T-Shirt und einen dünnen Pullover an. Ich habe ihm dann vom Auto bis zur Kirche meine Jacke angezogen und habe dann auch fürchterlich gefroren. Meine Gedanken waren nicht gerade nett, wie kann man bloss Kinder mit 9 Jahren einfach so aus dem Haus gehen lassen.

Oder das Mädchen, das für die Klassenwanderung mit Ballerinas kam. Oder für die Velofahrt zur Wasserwerksbesichtigung trotz Regen ohne Regenkleidung.

Ich kann inzwischen schon verstehen, wenn Lehrer dann detailliert aufführen, was sie unter angemessener Kleidung verstehen.

Zitat von Henrietta

nee, oder?
hast du dir dafür mal eine biblische grundlage zeigen lassen?

Biblische Grundlage ist doch wurst, hier geht es um Ästhetik und holdes Wesen boah, kann ich blöd werden bei solchen 'Argumenten' - nu, Gender-Diskussion ist ausgefochten

Meine Kindergartenhäppchen sind die Rundmails. Ich LIEBE sie.

Mo, 13.00 Uhr "Wir bitten alle vorhandenen Eltern sich für die Besprechung um 17 Uhr Zeit zu nehmen. Auch die wenigen arbeitenden Elternteile müssten dies schaffen."
<- man beachte die Uhrzeit und die irrsinnig liebevolle Anrede für die arbeitenden Menschen unter uns

Nett war auch "Die Jahreshauptversammlung findet im Gasthaus Neuwirt statt. Wir erinnern daran, dass der Kindergarten nicht für den Speise- oder Getränkeverbrauch aufkommen kann". Google ergab 3 Gasthäuser Neuwirt im näheren Umkreis.

Die neueste Mail: "Wir bitten alle Eltern einen Eimer mit Steinen mitzubringen." vielleicht brauche ich zu genaue Angaben, aber: Was für Steine? Und: Meinen sie ernsthaft ich schleppe diese Steine den 45min Hinweg zum Kindergarten mit mir? Ernsthaft?

Zitat von Henrietta

du glaubst nicht, wie viele eltern ihre kinder nicht wetterangemessen gekleidet zur schule schicken... ich denke nicht, dass so ein rundschreiben verfasst würde, wenn es nicht einen merkbaren anteil von kindern geben würde, die eben ohne wärmende kleidung auf dem schulhof frieren.

Jetzt mal ehrlich, entscheidet ihr, was eure Kinder morgens anziehen? Okay, ich achte drauf, dass Pippa nicht grad bei 10° Grad im Sommerkleid rausgeht, aber ich überlasse ihr die Entscheidung, ob sie Mütze, Schal und handschuhe anzieht oder nicht. Meistens sogar (nachdem sie einmal kurz zum Testen vor die Tür gehüpft ist), welche Jacke sie anziehen mag. Das Kind ist 8 - sie merkt doch, ob/wenn sie friert und kann was dran ändern? Also, da käme ich mir als Mutter schon ein wenig veräppelt vor, wenn ich so eine Info aus der Schule bekäme?!

LG

Kommt drauf an, ich lasse mein Kind durchaus im Rahmen selbst entscheiden. Falls er aber doch mal der Meinung sein sollte bei -5 °C mit T-Shirt und dünnem Pullover rauszuwollen, dann würde ich zumindest darauf bestehen, dass er Jacke, Mütze und Handschuhe mitnimmt.

Dann hätte das bibbernde Kind, das ich begleitet habe, diese nämlich anziehen können. Der war ganz sicher nicht in der Lage selber zu entscheiden, was angemessen ist.

Und ich bin auch nicht der Meinung, dass Kinder mit 8/9 Jahren immer überblicken können, ob sie dann nachmittags/abends beim Nachhausekommen oder bei gemeldetem Regen die richtigen Kleider dabei haben.

Meine eigene Erfahrung mit zahlreichen Kindern: es ist anscheinend ein Problem, das Spiel zu unterbrechen, reinzugehen und warme Kleider anzuziehen, auch wenn man MERKT, dass man friert, man könnte ja was verpassen .

Rundschreiben mit der Bitte wärmende Kleidung mitzugeben, bekommt man hier auch (in Norwegen, wo es kalt sind) und diese Mails sind absolut berechtigt. Leider ist es bei uns aber so, dass die Lehrer den Erstklässlern (5-6 Jahre) nicht erzählen, was sie anziehen sollen und dass das für die Kinder dann manchmal doch ein Problem ist, einzuschätzen, was eventuell notwendig sein könnte. Es geht dabei nicht um ne kleine 15 Minuten Pause, sondern ne grosse Pause von anderthalb Stunden draussen bei Wind und Wetter.

Meine Mittlere ist übrigens auch eine von denen, die regelmässig ohne Socken nach hause kommt, weil es anscheinend eine schwierige Sache ist, die nassen, bereits ausgezogenen Socken durch trockene (und auch bereit liegende) Socken zu ersetzen, und das Ganze auch bei Schnee und Minusgraden. Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln und hoffen, dass sie es irgendwann doch mal macht, ansonsten finde ich, dass das ihre Sache ist, denn sie könnte rein theoretisch neue Socken anziehen

Ich hole "meine Kinder" von einer sehr gut situierten Schule ab (vergleichsweise hohes Schulgeld, Kinder von gut verdienenden Geschäftsleuten u.ä.) und musste schon einiges zwecks unpassender Kleidung mitbekommen. In der Regel kommen Au-Pair Mädchen, die bei 5 Grad und Kind im T-Shirt morgens von den Eltern abgegeben, natürlich nicht auf den Spielplatz gehen. Neulich hat mir dann eine erzählt, sie hätte oft Ärger mit ihrer Gastmutter gehabt, weil sie mit den Kindern nach Hause gegangen ist. Es sei besser, seit auch die Lehrerin der Mutter sagte, sie solle doch ihren Kindern eine Jacke anziehen und die Kinder jetzt im Herbst auch nicht mehr ohne Jacke morgens "annimmt". Mit einem Augenrollen wurde mir dann noch mitgeteilt, dass sowas kein Einzelfall ist und besonders an Engländer "Angemessene-Bekleidungs-Briefe" raus gehen.

Rasselbande: Ernsthaft? Wie verdingt man denn in Tirol seinen Lebensunterhalt, wenn nicht mit Arbeit? 8I Ich glaube ich werde demnächst deine Nachbarin, jawohlja.

Ich sag jetzr lieber nichts zu unpassender Kleidung! Wir geben auch Elternbriefe raus, ja. Zu Recht. Leider meist wirkungslos. Genauso wie ansprechen oder anrufen....

Bei nicht witterungsgerechter Kleidung kann man den Eltern aber durchaus auch mal mit dem JA drohen. Denn dafür sind die Eltern verantwortlich. Ich meine, bis die Kinder 12 sind. Das war letztes Jahr ein wichtiger Hinweis der Psychologin, weil wir ein Mädel hatten, deren Mutter sich um nix gekümmert hat. Verschimmeltes Pausenbrot, T-Shirt und Leggings bei Minusgraden, im Unterricht eingeschlafen, weil sie am Abend vorher bis 23 Uhr ferngesehen hat - mit 10!.

Hier gibt es diesbezüglich keinen Rundbrief. Aber wenn das auffällt, wird ziemlich schnell ziemlich harsch reagiert.