Ich glaube, den meisten Menschen - inklusive mir - fehlt die Phantasie wie klimafreundlicheres Leben aussehen kann. Denn alles was man an Vorbildern medial sieht, ist entweder teuer, kompliziert (also nicht alltagstauglich für die meisten) oder von Verzicht geprägt.
Solange die "Vision" in Mangold-Hirse-Buletten aus Demeteranbau mit 3,99 für das Kilo Hirse besteht und Radeln auf Hauptstraße im Regen, ist das nicht attraktiv.
Wenn aber die Vision in Innenstädten mit Cafés und grün und Lebensraum für alle besteht, sieht die Welt anders aus. Wenn es um Kinder geht, die sich im Stadtviertel frei bewegen können - weil genug Platz für Fußgänger da ist.
Wenn es einfach und günstig ist vegetarisch und vegan zu kochen und die Hafermilch nicht dreimal so viel kostet wie die von der Kuh. Wenn es einfach lecker ist,... Es muss also eher heißen "Probiert doch mal dieses oder jenes und weniger esst kein Fleisch" , es braucht leckere Fertiggerichte.
Und all diese Rahmenbedingungen muss auch oder gerade Politik mitgestalten. Denkbar wäre ja die MWSt für tierische Produkte anzuheben und die für vegane abzusenken.
Ich denke man sollte auch nicht vorrangig nach der großen Gesamtlösung suchen, sondern nach vielen kleinen Teillösungen - die nicht perfekt sein müssen - aber in die richtige Richtung weisen. Denken wir an Schul- und KiTa-Essen. Hier kann man leicht auch "neue Geschmäcker prägen", so dass die Kinder zu Hause nicht Chickennuggets wie im Kindergarten verlangen.
Und die Visionen. Die Ideen müssen her und in den Vordergrund.
Ein umweltfreundlicher Lebensstil muss einfach und günstig sein. Ansonsten können nur Menschen mit genügend zeitlichen und finanziellen Ressourcen mit machen und sich dabei einreden die würden weniger Ressourcen verbrauchen als diejenigen mit Discounterfleisch und Türkeipauschalurlaub.