Hausaufgaben Grundschule

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  • Hallo Raben,


    wie sieht es bei euch mit den Hausaufgaben bei euren Grundschulkindern aus?


    Ich habe ein Kind, dass auf eine staatliche Grundschule geht. Die ersten zwei Jahre hat es extrem selten Hausaufgaben aufgehabt ... hmm, keine Ahnung vielleicht 15x ... es gab nie Aufgaben bei denen stupide etwas abgeschrieben werden sollte, nie Schönschrift oder ähnliches.
    Es war ein ganz toller Lehrer, der evtl. auch aufgrund der hohen sozialen Gruppendynamik gar keine Chance auf Hausaufgaben hatte ;)


    Mein Kind hat gut gelernt und das obwohl scheinbar wenig in der Schule passiert und das obwohl die Kinder keine Hausaufgaben aufbekamen. Das kann doch nicht sein! Die Eltern fanden das unmöglich ... die müssen doch von Anfang an lernen, dass zur Schule HA gehören und dass man da nicht drum rum kommt und überhaupt.


    Ich fand es super. War begeistert, dass mein Kind nur kurz Schule hatte (bis 11.30h), dennoch keine HA und sich relativ frei den Stoff aneignen konnte.


    Jetzt habe ich beim Lehrer nachgefragt wie der aktuelle Stand ist, da ich überlegt habe das kleinere Kind auch auf die staatliche Schule gehen zu lassen. Tja und was soll ich sagen. Es gibt einen offiziellen Schulentscheid, die Kinder müssen Hausaufgaben machen (bekommen), jeden Tag 20min, 10min Deutsch / 10min Mathe.
    Ich finde das ganz entsetzlich. Es war wirklich unglaublich spannend zu sehen, wie positiv die Klasse sich entwickelt hat, was da so passiert ist und mein Kind kam gut mit und nun sollen so stupide HA gemacht werden, damit Kinder lernen, dass das dazu gehört?
    Er findet es auch schade, aber der Druck der Eltern hat wohl auch eine Rolle gespielt.


    Ich bekomme auch so mit, dass viele Eltern mit ihren Kindern viel lernen, wirklich viel und das Thema Schule für die Familie einen unglaublich großen Bereich einnimmt. Und ganz im Ernst: Die spinnen doch! Die machen sich total viel kaputt, denn ich rede hier nicht von Kindern, die in einem Teilbereich etwas Unterstützung brauchen, sondern von richtig fitten Kindern, bei denen einfach die Eltern Druck machen, Zweifeln, unsicher sind, nicht vertrauen können und das bei einem so tollen Lehrer.


    Die Kinder sind jetzt in der 3. Klasse ... und ich finde es läuft so viel schräg in Schule und bei den Eltern ... es ist bedauerlich, dass kaum jemand diesen tollen Lehrer schätzen kann, der wirklich ein so gutes Klassenklima hergestellt hat, das Raum für effektives Lernen vorhanden ist, denn insbesondere im Grundschulalter lernen Kinder doch oft wirklich "wie von selbst", wenn sie den angemessenen Raum dafür haben.


    Habt ihr auch Hausaufgabenpflicht?
    Ich überlege die Schulleitung noch mal konkret zu fragen. Ich finde es fatal Kindern schon am Anfang Aufgaben aufzuerlegen, die sie "blind" erfüllen müssen und für die sie bewertet werden ...


    LG

  • Bei uns an der staatlichen Grundschule ist es genau umgekehrt. Seit etlichen Jahren schon gibt es für die Klassen 1 und 2 keine Hausaufgaben und auf der letzten Konferenz wurde beschlossen, das auch für die beiden anderen Jahrgänge die Hausaufgaben erlassen werden. Ausnahmen sind lesen üben, Material für Projekte recherchieren und das kleine einmal eins lernen.
    Das hat den Hintergrund, dass unsere Direktorin grundsätzlich gegen Hausaufgaben und eigentlich auch gegen Zensuren ist und dass ca die Hälfte aller Schüler ganztags zur schule geht (bis 15, bzw bis 16 Uhr]

    "Erziehen heißt Vorleben, alles andere ist höchstens Dressur."

  • Mein Sohn ist in der 1. Klasse an einer staatlichen Grundschule. Sie haben meistens Hausaufgaben auf, aber immer entweder Mathe oder Deutsch, freitags nie. Er macht seine Hausaufgaben im Hort, soviel die Erzieherinnen mir erzählen ist er meistens innerhalb von 5 Minuten damit fertig.


    Zuhause üben wir dann noch lesen.

  • Imogen ist in der 3. Klasse, staatliche Montessori-Grundschule. Hausaufgaben gab es schon in der ersten Klasse: 1 Seite Deutsch, 1 Seite Mathe pro Tag. Das ist bis jetzt so geblieben: 1 Seite Deutsch, 1 Seite Mathe. Dazu kam dann nur etwa 10 Minuten Vorlesen pro Tag.


    Die Lehrerin kontrolliert nicht jeden Tag, sondern immer nach einer gewissen Zeit den Stand im Heft. Matheaufgaben kommen immer portionsweise (Wochenaufgaben).

  • Hallo


    Bei uns gibt es vom ersten Tag an Hausaufgaben. Umfang je nach Tempo 30-60 Minuten. Ich finde es furchtbar und es gab schon viel Streit mit den Kids deswegen. Wenn es nach mir ginge bräuchten sie gar keine Hausaufgaben machen.


    Was ich allerdings konsequent tue wenn der Umfang der Hausaufgaben zuviel ist: Ich breche nach 60 Minuten ab und schreibe einen Vermerk ins Hausaufgabenheft. Bisher wurde das anstandslos akzeptiert. Denn mein Kind soll am Nachmittag Kind sein dürfen und sich nicht mit irgendwelchen Ausmalaufgaben in der 3. Klasse herumschlagen müssen.

    Liebe Grüße, Bubenmama mit Bub 10 , Bübchen 9 und Schwesterlein 3

  • Bei uns: hausaufgaben werden im Hort gemacht, ich hab letztlich keine Ahnung, ob da viel oder wenig oder gar nichts aufgegeben wird.


    Lehrer verlangen, dass die Kinder jeden Tag 20 min lesen. Zu Hause, abends, sie können sich den Lesestoff selbst aussuchen, es sollen aber keine Sachbücher sein, sondern "Geschichten".


    Das sollen sie jeden Tag tun, auch am Wochenende, auch in den Ferien. Das wird auch abgefragt und kontrolliert vom Lehrer.


    Mich überzeugt das Konzept: Die kinder können alle supertoll lesen. Auch die "Ausländerkinder", auch die Kinder aus "bildungsfernen Schichten".


    hagendeel

  • Letztes Jahr Rehgelschule: es gab 2-4mal der Woche Hausaufgaben.


    Dieses Jahr private Monteschule: grundsätzlich keine HA außer Kind möchte was noch zu Hause machen, oder fürs Referat rechechieren.

  • Ganz ehrlich? Du regst dich über 20 Minuten HA am Tag bei einem 3.-Klässler auf? :huh:
    Hier gilt als Faustregel 30 Minuten am Tag für 1. und 2. Klasse, darüber hinaus weiß ich nicht, ist bei uns noch nicht aktuell.


    Auch wenn ich zwar finde, dass manche Sachen (abschreiben z.B.) furchtbar stupide sind, sie können (!) mMn sinnvoll sein. Wie soll ein Kind ein anständiges Schriftbild entwickeln, wenn es nie oder so gut wie nie schreiben muss? Das kommt nur durch Übung und fällt nicht vom Himmel. #weissnicht

    Das Sams (05/2005) + Don Blech (01/2008 )



    mit dabei seit 6.9.2004

  • staatl. schule, 1. klasse. hausaufgaben gibt es von montag bis donnerstag, die sollen aber nicht länger als 30 min dauern.


    wenn es viel auszumalen gibt, dann male ich mit. ich weiß, dass mein kind das nicht gerne macht und das ganze ewig dauert. und so ganz sehe ich auch nicht den sinn im stupiden ausmalen, das habe sie bei uns wirklich schon im kindergarten genug getan.


    ich bin froh, wenn freitag ist...

  • Staatliche Schule 2. Klasse.


    Es gibt täglich eine Matheaufgabe und eine Deutschaufgabe, zusätzlich täglich die Lernwörter, dazu dann diverse Seiten in den diversen Arbeitsheften, die in der Schule nicht gemacht werden, sondern grundsätzlich ausgelagert werden. Dazu Gedicht, Lied und Bastelprojekte, die zuhause vorbereitet werden. Nicht zu vergessen täglich mind. 10 Minuten lesen üben und und und...


    Ich hätte sehr gern, dass die Schule viel weniger Raum am Nachmittag bei uns einnimmt, wir haben aber kaum eine Chance, weil die Anforderungen grundsätzlich schon sehr hoch sind. Die Zeiten, die im Schulgesetzt stehen, überschreiten wir täglich.


    Ehrgeizige Eltern finden selbst das noch zu wenig und argumentieren, dass sie ja abends schließlich auch abwaschen müssen und nicht frei hätten.


    Für den Lehrer würde ich die Hausaufgaben in kauf nehmen und die Prioritäten einfach zuhause ganz persönlich setzen (wir machen hier nur das was geht und der Rest bleibt und gut isses)

  • Staatliche Schule, erste Klasse... Mo bis Do. Hausis, Umfang ca 20 bis 30 Mins (meist sogar eher weniger)... Ich finds nicht schlimm... Mein Sohn macht sie gerne...


    Es gibt auch einen Hausaufgabenerlass der noch recht neu überarbeitet ist... Find den nur grad auf die Schnelle nicht... Dort steht aber sinngemäß drin, das Hausaufgaben der Vorbereitung oder Vertiefung von Unterrichtsstoff dienen...
    In diesem Sinne finde ich zb auch das Ausmalen nicht wirklich was mit dem vertiefen von Unterrichtsstoff zu tun hat und ich meinem Kind überlasse wieviel er anmalt...

  • Ausmalen gibt es bei uns zum Glück nicht als Hausaufgabe, das wäre meinem Großen zu langweilig.


    Bubenmama
    Bei uns im Hort achten sie darauf, dass die Erstklässler nicht länger als 30 Minuten brauchen. Sonst wird auch abgebrochen.

  • Hier auch städtische (staatliche Grundschule). In den Klassen 1 bis 3 gibt es maximal 30 Minuten Hausaufgaben danach sollen die Eltern ins Heft eine Notiz eintragen. In Klassen 3 und 4 sind es dann maximal 45 Minuten.
    Wobei ich die Regelung manchmal seltsam finde, denn manchmal heist es: 20 Minuten Rechnen. D. h. Kinder die schneller sind, erledigen mehr Aufgaben. Mir gefällt auch dieses viele Abschreiben der Aufgaben in Mathe nicht. Das ist stupide.
    Allerdings finde ich gerade bei meinem Sohn Texte abschreiben schon sinnvoll. Seine Handschrift ist nicht die schönste und nur durch ständiges Üben, üben, üben wird sie lesbarer. Ist so, haben wir ausprobiert.


    Die Tochter setzt sich (immer noch) sofort nach der Schule mit Begeisterung hin und macht die Aufgaben. Der Große weniger begeistert aber er hat zum Glück mittlerweile verstanden: wenn er die Sachen schnell erledigt dann hat der den Rest des Tages frei.


    Meist laufen hier die Aufgaben also unproblematisch ab. Zum Glück.


    Liebe Grüße


    Sabine

  • Hallo Lasagne,
    da habt ihr ja wirklich Glück gehabt mit dem Lehrer! Wenn er es ohne Nachhilfearbeit durch die Eltern schafft ist das doch prima!


    Leider kapieren das die Eltern nicht. Weil sie es selbst nicht anders kennen, weil Nachbarkind xy in der XY-Schule schon etwas weiter ist bei XY - was natürlich auch bei der Hausaufgabenschule der Fall sein könnte. Soweit denkt man aber nicht.
    Vielleicht auch weil sie sonst meinen das Niveau in der Klasse oder das Können ihres Kindes nicht beurteilen zu können.


    Bei meinem Ältesten fand ich lange, dass er zuviel aufhatte - er hat es nie in einer halben Stunde geschafft, hat aber auch sehr langsam gearbeitet. Wenn ich dabei saß und die Aufmerksamkeit immer wieder auf die Hausaufgaben lenkte ging es einigermaßen. Einige Male hab ich es ihn abbrechen lassen und was in das Hausaufgabenheft geschrieben.


    In der zweiten wurde es besser, weil der Kleine Bruder ziemlich flott war und daher oft schon früher spielen durfte. Das hat den Älteren auch angespornt.


    Lernen: Nach der zweiten 5 in Rechtschreibung haben wir aber beim Ältesten kapiert, dass nur die Hausaufgaben zu machen oft nicht reicht und wir die Lernwörter intensiver üben müssen. Die Klassenlehrerin meinte aber auch, das da weniger Fülle mehr bringt.


    Alles in allem sind die Hausaufgaben an manchen Tagen ziemlich nachmittagsfüllend - auch für mich, da ich immer schauen muss, ob auch wirklich alles gemacht wurde, was auf war, und ab und zu mal danebensitze zum antreiben oder helfen,
    oder auch, wenn es völlig falsch war, es nochmal machen lasse. Danach halt noch Lernwörter üben und Tasche einpacken überwachen - sonst landen alle Stifte mit einem Wisch in der Schultasche...
    Wenn die Klasse schnell war an dem Tag, gibt es bei beiden ab und zu auch mal Hausaufgabenfrei.


    Ich sehe im reinen Hausaufgaben machen lassen und Fehler im Heft belassen keinen Sinn, zumindest bei einem schwächeren Schüler. Wenn er es im Unterricht nicht kapiert hat, was soll dann die Hausaufgabe ohne Erklärungshilfe durch die Eltern bringen?

  • Ganz ehrlich? Du regst dich über 20 Minuten HA am Tag bei einem 3.-Klässler auf? :huh:
    Hier gilt als Faustregel 30 Minuten am Tag für 1. und 2. Klasse, darüber hinaus weiß ich nicht, ist bei uns noch nicht aktuell.


    Auch wenn ich zwar finde, dass manche Sachen (abschreiben z.B.) furchtbar stupide sind, sie können (!) mMn sinnvoll sein. Wie soll ein Kind ein anständiges Schriftbild entwickeln, wenn es nie oder so gut wie nie schreiben muss? Das kommt nur durch Übung und fällt nicht vom Himmel. #weissnicht


    Da schließ ich mich mal komplett an (schön, dich mal wieder zu lesen, eowyn :)).


    In der dritten und vierten Klasse sind glaube ich 45 Minuten die grobe Richtlinie.

    Das B in Pegida steht für Bildung.