Nachschreiben, vier neue Themen? Ist das rechtens?

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  • Eine Frage an die Lehrerinnen.

    Unsere Tochter war letzte Woche krank. Am Freitag wurde Bio geschrieben. Sie hat gelernt.

    Heute war sie wieder da und ihr wurde gesagt, dass sie die Arbeit Freitag nachschreiben, und noch vier neue Themen dazu kommen, damit sie keinen Vorteil gegenüber denjenigen haben, die die Arbeit schon geschrieben haben.


    I

    Dein Gesicht wird Dir geschenkt, lächeln musst Du selber #blume

  • In NRW ist im Schulgesetz nicht geregelt, wie mit Nachschreibern zu verfahren ist. Es liegt im Obliegen der Lehrkraft. Die Nachschreibearbeit sollte vergleichbar sein sollte heißt in Schulen wünschenswert, aber kein Muss. Wenn die Lehrkraft vergleichbar findet, dass der Schwierigkeitsgrad steigt (durch mehr Inhalte), weil man länger Zeit hatte, sich vorzubereiten, dann ist das rechtlich ok. Eine Weile galt hier die Nachschreibearbeiten müssen 30% schwerer sein, um Die längere Vorbereitungszeit auszugleichen. Wenn jemand krank ist, mag das unfair klingen, die Regelung kommt daher, dass viele die Termine schwänzen, um eben mehr Vorbereitung zu haben oder auch eng aneinander liegende Arbeiten mit geplanten Fehlzeiten zu entzerren.

  • Ich finde es immer wieder krass, so deutlich zu lesen, wie unwohlwollend und voller Misstrauen der allgemeine Blick auf die Schüler so ist.

    Anstatt dass man erstmal davon ausgeht, dass die Person krank war und in der Zeit natürlich auch nicht mehr lernen konnte. Aber nee, es könnte ja auch jemand ausnutzen, also machen wir es für alle schwerer.


    Das zieht sich ja letztlich durchs gesamte Leben.


    Sorry, OT und nicht hilfreich.

    Ich fürchte, Krümelhexe es ist zwar nicht nett, aber zulässig. Alles Gute für deine Tochter.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Ebura :
    Das gilt aber auch nicht pauschal für alle Schulen oder Lehrkräfte und ich sehe mich (als Lehrerin) auch so gar nicht in dieser Schublade.


    Ich habe einen sehr wohlwollenden Blick auf meine SuS und würde nie auf die Idee kommen, eine Nachschreibe-Arbeit schwieriger zu machen.

    Auch an unserer Schule (Gesamtschule NRW) wird dies so nicht praktiziert und wir beobachten nicht, dass da irgendetwas von Seiten der SuS ausgenutzt wird.


    Ich möchte gerne, dass sich durch das Leben meiner SuS zieht, dass sie während ihrer Schulzeit wertgeschätzt und unterstützt wurden und tue dafür, was ich kann.

    LG
    murmel

  • Danke für eure Antworten.

    Ich habe die Lehrerin nun angeschrieben und freundlich nachgefragt, wie es dazu kommt.

    Dein Gesicht wird Dir geschenkt, lächeln musst Du selber #blume

  • Auch OT, aber ich möchte auch noch ein Positiv-Beispiel nennen: Die Klassenlehrerin meiner Tochter (BY, 2. Klasse)

    Julia war jetzt vor den Osterferien sehr lange und ziemlich schwer krank. Ich hab dann mit der Lehrerin telefoniert und sie hat zugestimmt, dass Julia nur das Allernötigste nachholt.

    Das waren 3 Arbeitsblätter in Deutsch und eins in Heimat- und Sachkunde. Mathe brauchte sie nichts machen, da ist sie vom Können her eh schon auf dem Niveau der 3. Klasse (MEINE Tochter #cool  :D )

    Die Hefteinträge aus der Zeit hat sie von einer anderen Schülerin kopiert, so dass Julia diese nur in ihre Hefte einkleben musste.

    Die Lehrerin hat sicher an anderer Stelle ihre Kanten, aber dieses Entgegenkommen fand ich großartig von ihr.

    Wenn man schon nicht die Fresse halten kann, dann einfach mal Ahnung haben!

    (Frl. Heiligenscheiß)

  • Ohje, also ich habe noch nie noch weitere Themen dazugenommen. Auf die Idee würde ich gar nicht kommen und wüsste auch nicht, dass man das dürfte.

    Muss die Arbeit nicht auch eine Woche vorher angesagt werden? Gestern war Dienstag..... #hmpf

  • Muss die Arbeit nicht auch eine Woche vorher angesagt werden? Gestern war Dienstag

    Gilt das auch fürs nachschreiben?

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • In Ö darf man keine Themen dazunehmen, auch wenn das für die Schüler*innen manchmal angenehm wäre (weil der neue Stoff ja gerade erst gemacht wurde und daher besser im Kopf ist).

    Schwerer oder gleich schwer ist immer eine schwierige Frage. Schon allein deshalb, weil es oft vorkommt, dass jemand etwas schwerer findet, was andere leichter gefunden hätten. Ich hatte schon die Rückmeldung durch die Eltern "die Nachschreiberarbeit war viel schwerer" während andere Schüler*innen gemeint haben: "Warum war die Nachschularbeit leichter als unsere?!"

    Und doch, mit der Zeit kennt man die Schüler*innen ein bisschen. Wenn jemand ganz zufällig immer wieder (und das in mehreren Fächern) genau am Tag der Schularbeit fehlt (oder womöglich sogar am selben Tag später dann doch auftaucht), aber nicht mit mir, denn Kolleg*innen und der Schulpsychologin reden will, dann ist das schon auffällig. Und ich gestehe: solche Schüler*innen will ich dann auch mal aabschrecken. Natürlich nicht, wenn es um manifeste Prüfungsangst geht. Aber es gibt durchaus immer wieder Schüler*innen, die tatsächlich mal austesten, ob sie nicht doch den leichteren Weg gehen wollen. Finde ich jetzt auch nicht so tragisch, die Pubertät ist einfach eine Phase des Austestens. Also die sind dann nicht als Person bei mir "unten durch", aber ich möchte ihnen schon zeigen, dass DIESES Verhalten nicht okay (und am besten: nicht zielführend) ist. Böse wird es, wenn offensichtliche Schwänzer*innen und Kranke gleichzeitig fehlen. Dann müssen leider die, die krank waren, manchmal in den sauren Apfel beißen. Da versuche ich dann für diejenigen bei der Gesamtnotenberechnung ein bisschen anders zu gewichten - aber nicht unbedingt so, dass es offensichtlich ist (weil sonst wieder die, mit dem leichteren Weg kommen und diskutieren wollen und manches ist einfach für die allgemeine Stimmung in der Klasse nicht hilfreich).

    Es sind einfach, wie so oft, so viele Facetten möglich (sowohl bei der Lehrkraft als auch bei den Lernenden), dass es sehr schwer ist es einzuschätzen, wenn man nur dieses eine Detail kennt.

  • Wir haben erst gestern eine klassenkonferenz für einen solchen Fall gehabt. Ein Schüler fehlte dieses Schuljahr schon mehrfach genau in den Stunden der Arbeit. Jetzt hat es eine Kollegin getroffen, die in Englisch in der Arbeit einen Teil Listening hatte. Sprich der Aufwand des Nachschreibens ist groß. Der Schüler hat ab sofort Attestpflicht bei angekündigten Arbeiten und der Nachklausur wird der Listening-Teil fehlen und durch einen Reading-/Teil ersetzt, was wohl schwerer ist.


    Ich denke schon, dass der Großteil der SuS wirklich krank ist, der kleine Teil an berechnenden Schülern - und den gibt es und er wird bei uns zumindest immer mehr - aber das System ausnutzt und zu enormer Mehrarbeit führt. In meiner Arbeit gestern fehlte auch ein Schüler, sprich das sind inklusive Aufsicht halt gut zwei Stunden Mehrarbeit. Wenn das den Deutschaufsatz in der Oberstufe betrifft, wird es halt richtig spaßig.

    Deshalb prüfe ich mittlerweile im Nebenfach einfach oft mündlich, wenn nur eine Person gefehlt hat. Das dürfen wir auch.


    Und es wurde noch nie so oft Attestpflicht ausgesprochen wie aktuell.


    Erst gestern hat meine Nachbarin mir unbedarft erzählt, dass das Kind übers Wochenende krank war und heute die Bio-Arbeit anstehe, aber da werde sie es befreien. Da hab ich dann schon auch geschluckt.

  • Bei uns (BY) ja.

    Würde mich wundern. Hier auchBY und da ist es üblich, dass die Kinder spätestens am zweiten Tag wo sie wieder da sind nachschreiben wenn vom Unterricht her möglich


    Weil: die Probe WAR ja angekündigt und dass nachgeschrieben werden muss wenn wiedrr da war auch bekannt weil allgemeine Regel

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Bei uns (BY) ja.

    Würde mich wundern. Hier auchBY und da ist es üblich, dass die Kinder spätestens am zweiten Tag wo sie wieder da sind nachschreiben wenn vom Unterricht her möglich


    Weil: die Probe WAR ja angekündigt und dass nachgeschrieben werden muss wenn wiedrr da war auch bekannt weil allgemeine Regel

    Bei uns ist es ebenfalls möglich, direkt nachzuschreiben. Einmal sogar am selben Tag (da war noch PCR-Pflicht und das Ergebnis kam erst nach der Schulaufgabe). Aber ich vermute, dass man auf die Woche bestehen könnte.

    LG, Kalliope


    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif

  • Na ja… ganz ehrlich Magorma.. wenn mein Kind krank ist und nicht lernen kann, schicke ich es doch nicht am nächsten Tag in die Schule um eine Klassenarbeit zu schreiben.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • murmel #herzen das klingt sehr nett.


    Und klar, natürlich gibt es ganz ganz viele wohlwollende Menschen. Meine Große hat ja wirklich viel gefehlt, also natürlich auch viele Klausuren. Da war es eher so, dass sie sich auch in schlimmen Zuständen noch hingeschleppt hat, wenn sie nicht hin ist dann ging wirklich nichts. Das war also sicher kein Lernvorteil. Attestpflicht ist hier in der Oberstufe eh bei Klausuren.


    Mir begegnet es nur in so vielen Bereichen: bevor irgendjemand unberechtigter Weise einen Vorteil haben könnte, machen wir lieber für alle große Hürden. Und das finde ich einfach schade. Ich versuche es immer andersrum zu sehen. Und wenn sich dann einer unberechtigt durchmogelt, ist das halt so

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • OT: Das Kind war am Wochenende krank, heute ist Mittwoch und die Arbeit war bereits seit letzter Woche angekündigt claraluna

    Ich finde dieses "Schonen" zeigt, wie sehr unter Druck die Kinder stehen und das eben auch ganz viel von ihren Eltern gesetzt werden.

    Mein Kind war vor Weihnachten krank (schlechteste aller Optionen) und hat dann eben in einer Erdkundearbeit einiges nicht gewusst (weil nicht rechtzeitig nachgeholt) und eine schlechte Note bekommen. Und?! Auf dem Halbjahr stand eine 4 und wir haben gesagt, dass das völlig egal ist, weil es ja nur den Stand unter den Bedingungen abbildet und diese Einzelnote überhaupt niemanden jemals wieder interessiert (letzteres haben wir so natürlich nicht im Wortlaut gesagt). Die zweite Arbeit jetzt war eine 2, er arbeitet mündlich gut mit und ich zweifle gar nicht daran, dass am Ende keine 4 auf dem Zeugnis stehen wird. Und selbst wenn. Who cares?!


    Ständig brechen Fünftklässler weinend zusammen, weil sie "so viel gelernt" und trotzdem eine 3 (!!) geschrieben haben, wir haben so viele Schüler wegen Prüfungsangst in Behandlung, viele häufen wegen "Krankheit" vor den Arbeiten immer mehr Nachklausuren an und werden ob der Menge immer verzweifelter. Ständig kommt die Frage nach dem Schnitt und wenn man mit seiner Note auch nur ansatzweise da ran kommt, ist man erleichtert und stellt die, die den Schnitt "drücken", bloß (ich sage keinen Schnitt mehr an). Da muss man doch als Eltern im Zweifel auch mal sagen: Du schreibst jetzt mit und wenn es keine so gute Note wird - macht nix. Davon geht die Welt in den meisten Fällen nicht unter.


    Von der Mehrarbeit für die Kollegen möchte ich gar nicht erst anfangen.

    Bei echter Krankheit, überhaupt kein Thema.

    Aber dieses Schieben und Schonen macht nichts besser.

  • Hier (dickesB) hatte ein Lehrer auch angekündigt, dass die Nachschreibearbeit schwerer sein würde udn er Aufgaben austauscht.

    Was echt alle doof fanden, denn die halbe Klasse musste nachschreiben, weil alle krank waren.

    Im Endeffekt war sie dann doch nicht schwieriger.

    Wir haben hier auch das Glück, dass die Mehrzahl der LuL einen wohlwollend, freundlichen Blick auf ihre SuS haben.

    Aber es gibt auch einige LuL die den leider nicht haben. Und das macht mitunter Probleme, die so unnötig sind und eines meiner Kinder immer wieder in eine Versagensangst drückt und die Leistung damit so nie erbracht werden kann, dass es mir weh tut.


    Hier steht am Gymnasium ein Wochentag für Nachschreibetermin immer fest. So dass die SuS sich drauf einstellen können. Sollten LuL einen anderen Tag wählen, weil der eigentliche Termin zu voll ist oder sie das anders abdecken wollen, dann sagen sie das so rechtzeitig, das ungefähr 1 Woche Vorlauf besteht.

    In der GS wird im Unterricht nachgeschrieben. Dann sitzen die SuS separat mit einer Ertieherin in einem anderen Raum.