Wie kommt man aus dem Gluckenmodus raus?

Tja, Du lässt halt einen Teil von Dir unkontrolliert in der Welt herumlaufen. Und Liebe zu seinen Kindern kann man nicht so einfach abstellen. Ich könnte mir vorstellen, dass Du mit den Tagen, die vergehen, ruhiger werden wirst, einfach weil die Erfahrung sein wird, dass alles gut geht, und dann wendet sich der Fokus anderen Dingen zu.

Dem "Kind" eine gute Zeit, und Dir schnelles Drangewöhnen.

Toll, was Deine Tochter so vorhat.

Hach, und es ist doch einfach aufregend!

PS Und wer weiß, wie es Deiner Mutter innerlich dabei ging.

Dein Mama Modus bleibt bestimmt noch länger aktiv.

Meine Mutter wird immer noch nervös, wenn sie weiß, dass ich bei Dunkelheit durch die Felder radele oder sowas. Und ich bin seit 25 Jahren weg von daheim. Teils auch sehr weit weg...

Zitat von Corvidae

Ich will ganz einfach nur entspannt sein.

Ich glaube unsere Eltern waren auch nicht immer entspannt, nur hatten sie gar keine andere Wahl.

Ich habe in den letzten Monaten bei meinen Eltern uebrigens gerade Mama-Glucken-Alarm ausgloest

Du weisst ja gar nicht, ob deine Mutter damals entspannt war

Bei mir wird's bei jedem mal, wo ich ein Stück mehr loslassen muss, etwas weniger. Mich zum keine Sorgen machen zwingen klappt auf jedem Fall so überhaupt nicht, mir hilft nur die Erfahrung, dass alles gut gegangen ist. Ich glaube, das kann auch nicht am Alter des Kindes festgemacht werden sondern wird von vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst.

Was mir sonst noch hilft? Nicht den Anspruch haben, entspannt zu sein. Die Angst annehmen und mich trotzdem fürs Kind freuen.

Zitat von Corvidae

Und klar freue ich mich für sie - sie hat sich diesen Erfolg im Team zu sein über Jahre hart erarbeitet und hat absolute Freude daran.

Und Du hast ja auch all die Jahre mit dran gewerkelt und unterstützt und so. Da finde ich, Du darfst Dich auch für Dich freuen.

Mich rührt es, im Zusammenhang mit dir und deiner doch schon überdurchschnittlich global mobilen Tochter zu lesen, dass du im "Gluckenmodus" bist . Wir teilen einfach ein bisschen die Aufregung mit dir. Das Gluckengefühl ist das Privileg der Eltern, fürchte ich

Ich glaube das ist -wie fast alles wenn man Kinder hat - eine neue Phase.

Unsere Tochter wohnt seit sie 17 ist 1000 km weit weg, auch noch 50 Km von der russischen Grenze entfernt (was mein Mutterherz auch irgendwie nicht leichter macht) und es geht irgendwie. Manchmal gehts ganz einfach das auszuhalten und manchmal isses echt schwer. Das ist glaube ich ganz normal.

Zitat von Corvidae

Ich glaube auch, dass es normal ist, schwer ist es manchmal doch.

Aber klar doch. Und das ist auch nicht leicht. Wie geht es dir jetzt?

China ist schon echt weit weg.

Als mein Sohn mit 19 alleine in Östereich war, bin ich komplett durchgedreht.

Natürlich ist er nach einer Woche glücklich wieder nach Hause gekommen, und hat mir erzählt wie gut es war - und dann war da noch diese junge Frau.

Die Raben helfen da.

Und Telegram hat geholfen, darüber hat er mir jeden Tag brav mitgeteilt, dass er noch lebt.

Mittlerweile ist er ausgezogen und lebt von seinem eigenen Gehalt, aber der Gluckenmodus ist immer noch aktiv.

Das ändert sich wohl nicht.

Aaawwww, ich beneide deine Tochter um so eine Mutter .

Ja, ich weiß, das hilft dir nich weiter, aber ich hätte mir genau das von meiner Mutter gewünscht.

Ich selber bin auch so gar keine Glucke, wäre es aber gern, weil ich mich in meiner Sorglosigkeit immer unzulänglich als Mutter fühle .

Also das nur mal als Rückmeldung von der anderen Seite.

Darf ich mal ganz neugierig fragen, was genau deine Tochter für Sport macht?

Und ich würde dir sehr gern ein bisschen von meiner Sorglosigkeit abgeben und dafür gern ein bisschen von deiner Glucke haben...

Vukodlacri : schau mal in dem Leistungssport-Thread, da ist ein cooles Foto von Corvidae Junior.

Ich hab’s bis heute nicht geschafft aus dem gluckenmodus zu kommen, dabei ist meine älteste 33 Jahre.

Hier gibt’s etliche treads, zB als eins meiner Kinder den Anapurna-Trail alleine lief, oder die erste Zeit als der „Kleine“ nach Frankfurt zog.

Ich gewöhne mich daran, hilft ja nichts und ist ja auch normal das die Kinder das Nest verlassen.

Aber leicht ist es nicht.

Dabei finde ich genau diesen Satz so toll:

Wenn Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind Flügel.

Zitat von Fiawin

Tja, Du lässt halt einen Teil von Dir unkontrolliert in der Welt herumlaufen. Und Liebe zu seinen Kindern kann man nicht so einfach abstellen. Ich könnte mir vorstellen, dass Du mit den Tagen, die vergehen, ruhiger werden wirst, einfach weil die Erfahrung sein wird, dass alles gut geht, und dann wendet sich der Fokus anderen Dingen zu.

Dem "Kind" eine gute Zeit, und Dir schnelles Drangewöhnen.

Toll, was Deine Tochter so vorhat.

Hach, und es ist doch einfach aufregend!

PS Und wer weiß, wie es Deiner Mutter innerlich dabei ging.

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Ich musste letztens auch an den Profilspruch einer Rabin hier denken: Sinngemäß dass man mit der Entscheidung für Kinder akzeptiert, den Rest seines Lebens sein Herz außerhalb des eigenen Körpers zu haben.

Irgendwie war mir da vor ein paar Tagen plötzlich klar geworden, dass meine Sorgen, wenn mein Teenie nachts spät kommt, sicher nicht schlagartig aufhören, wenn sie 18 wird oder auszieht. Sondern dass es bei mir wohl einfach noch mehr wird, wenn ich, wenn sie irgendwann ausgezogen ist, gar nicht mehr mitkriege, dass sie nach Hause gekommen ist.

Vukodlacri: Na ja, diese Ängste machen das Leben der ‚Kinder‘ ja gar nicht sicherer. Insofern ist gesunder Fatalismus wahrscheinlich das beste für alle Beteiligten Ich muss langsam man dran arbeiten, sonst wird mein Kind vermutlich das einzige, das noch mit 40 täglich abends gefragt wird, ob es schon zu Hause ist

ich schreibe ja nicht so häufig im Forum aber als ich die Überschrift gelesen habe und dann wer den Thread eröffnet hatte, war mein erster Gedanke Corvidae und Glucke?

Das passte für mich nicht Zusammen

Nachdem ich nun Auch den Inhalt gelesen habe bleibe ich aber dabei....eine Glucke bist du nicht... aber eine Mutter die sich Gedanken um ihr Kind macht.

Ich glaube da passt der Spruch

'Wenn Kinder klein sind gib ihnen Wurzeln...wenn sie groß sind Flügel '

Zitat von leandra

Ich musste letztens auch an den Profilspruch einer Rabin hier denken: Sinngemäß dass man mit der Entscheidung für Kinder akzeptiert, den Rest seines Lebens sein Herz außerhalb des eigenen Körpers zu haben.

Irgendwie war mir da vor ein paar Tagen plötzlich klar geworden, dass meine Sorgen, wenn mein Teenie nachts spät kommt, sicher nicht schlagartig aufhören, wenn sie 18 wird oder auszieht. Sondern dass es bei mir wohl einfach noch mehr wird, wenn ich, wenn sie irgendwann ausgezogen ist, gar nicht mehr mitkriege, dass sie nach Hause gekommen ist.

Vukodlacri: Na ja, diese Ängste machen das Leben der ‚Kinder‘ ja gar nicht sicherer. Insofern ist gesunder Fatalismus wahrscheinlich das beste für alle Beteiligten Ich muss langsam man dran arbeiten, sonst wird mein Kind vermutlich das einzige, das noch mit 40 täglich abends gefragt wird, ob es schon zu Hause ist

Oh, nein, meins wird bestimmt auch noch gefragt

Ich verstehe jedes Geglucke bestens.

Mein Sohn ist aber auch ein echt gutes Kind zum Üben des Loslassens. Er kommt teilweise sehr sehr spät heim (wenn das Baby aufsteht) und inzwischen schlafe ich sogar okay, wenn er weg ist.

Ein bisschen frage ich mich, wie ich das mache, wenn er bald im Urlaub ist. Ich kann ihn ja nicht jeden Abend fragen, ob er gut im Hotel ist. Oder ?

Zitat von Ana

Ich kann ihn ja nicht jeden Abend fragen, ob er gut im Hotel ist. Ode

Doch, kannst du, dafür gibt es Messenger-Dienste.