Erklärt ihr mir bitte mal etwas: Inhalieren

mag sein dass es nicht bei allen Atemwegsproblemen gleich gut hilft. Aber nach 37 Jahren Erfahrung mit (Kochsalz) Inhalieren per PariBoy etc. ist mein Standpunkt, dass es oft was bringt.

Inhalieren = Atemwege befeuchten. Und allein das hilft schon physikalisch. Feuchtere Atemwege = flüssigerer Schleim = leichter abhusten können plus Flimmerhäärchen in der Nase und Schleimhaut in den Atemwegen können besser arbeiten und ihre Aufgabe Infektabwehr/-bekämpfung/Schleimabtransport besser wahrnehmen.

Es ist sicher nicht das Wundermittel, aber es hilft definitiv.

Allerdings sprech ich da von kalter Inhalation (also mit Pariboy o.ä. - was die Ärzte Erwachsenen glaub ih nciht auf Kassenkosten verordnen dürfen und auch Kindern nur nach strenger Indikation). Nicht von dem was man früher gemacht hat mit heißem Tee, Wasser oder Erkältungsbalsam-Wasser. Das kann tatsächlich eher schaden als nutzen (von den regelmäßigen Verbrühungsunfällen die man früher in den Notaufnahmen deshalb hatte mal ganz abgesehen).

Ich glaube da gehen die Meinungen ziemlich auseinander. Mein Stand ist eher umgekehrt, dass sehr viele Schleimlöser nahezu wirkungslos sind.

Persönlich finde ich inhalieren ganz gut. Ob es jetzt wirklich was zum Schleimlösen beiträgt, kann ich nicht beurteilen, aber zumindest akut lindert es auf jeden Fall den Hustenreiz und sorgt oft dafür, dass sich zumindest im Kopfbereich was löst und gut ausgeschnaubt werden kann.

unterschreib bei Falynn

J. hatte die ganze Zahnungsphase lang immer wieder Bronchitiden, die am Freitag oft grenzwertig zur Lungenentzündung gipfelten.

Unsere KiÄ hat uns damals den Pariboy zum Verbleib verschrieben. Wir haben immer inhaliert, mal nur Kochsalzlösung, aber auch mit Salbutamol.

Wir mussten kein einziges Mal stationär aufgenommen werden.

J. kam sogar nachts und hat nach dem "Halieren" gefragt - es hat immer geholfen.

Inhalieren ist ja auch nicht Inhalieren.
Du kannst mit Kochsalzlösung inhalieren - das ist dann vermutlich wirklich nicht viel mehr als oberflächlich schleimverflüssigend.
Ein wirksames Medikament zu inhalieren - da geht ja von natürlichen und chemischen Schleimlösern über abschwellende Wirkstoffe bis zu Kortison eigentlich alles, ist extrem effektiv.

Schleimlöser über einen Hustensaft halte ich dagegen für nur bedingt wirksam, denn der geht über den Verdauungstrakt in den ganzen Körper, statt sich dort zu bündeln, wo du ihn haben willst.

Ich kenne es von Kindern, mir und all meinen Tieren (mein Pferd ist Asthmatikerin) und zwei meiner Kinder hatten chronische spastische Bronchitis jedenfalls so wie du: Säftchen sind eher fürs gute Gefühl, wenn es nicht so schlimm ist. Sobald Ärzt:innen davon überzeugt sind, dass eine Wirkung gebraucht wird, kommen Wirkstoffe vernebelt in die Atemwege.

Und Inhalieren mit Gerät, nur über der Schüssel würde ich jetzt auch nicht für so wirkungsam halten. Mit Vernebler kommt es wohl auch tief in diese ganzen Verästelungen (oder so).

Früher mit Kleinkind im KKH war die Devise der noch recht frisch ausgebildeten Ärzt*innen, dass man häufig inhalieren soll (also mit Kochsalzlösung, bei bestimmten Indikationen mit Medis) - der Kia sah das anders und sehr eng nur bei den wenigsten Erkrankungen als sinnvoll an (wir waren mit der gleichen Diagnose bei beiden und das waren die unterschiedlichen Auskünfte).

Dazu kann ich auch bei sporty unterschreiben.

Aber wie schon jemand schrieb, kommt vermutlich auf Krankheit und Symptome an? Zumindest hilft es beim Schleimlösen..

Was bei den Ärzt:innen sicher reinspielt: Einen Inhalator zu verschreiben belastet das Budget ganz arg, oder?

Also, ich bin ganz klar ein großer Fan von Inhalieren! Und zwar sowohl mit dem Pariboy als auch mit heißem Wasser.

Bei den Kindern, die schnell mal eine Bronchitis bekommen, merke ich schon nach 1-2x inhalieren mit dem Pariboy und Salbutamol eine deutliche Verbesserung (Husten klingt viel weniger trocken und bellend).

Ich hatte selbst kürzlich einen fiesen tief sitzenden Husten und habe mir hypertone Kochsalzlösung geholt für den Pariboy. Das war echt ein Aha-Erlebnis. Noch während ich inhaliert habe, habe ich gemerkt, wie sich der Schleim löst und ich den abhusten kann!

Und bei trockenem Reizhusten und Nasennebenhöhlengeschichten schwöre ich auf "meinen" Inhalationstee: Salbei, Kamille, Thymian. Das tut einfach Hals und Nase gut! Und mit so einem Inhalier-Dingens aus der Apotheke ist das auch viel leichter zu händeln als über dem Kochtopf mit Handtuch.

Und sowohl unser Kinderarzt als auch der HNO empfehlen ganz klar inhalieren bei Erkältungen .

Die Kaltinhalation mit Kochsalz befeuchtet die Schleimhäute . Damit verflüssigt sich der Schleim und das Flimmerepithel kann besser arbeiten. Wie @ Solid Ground schon erklärt hat.

Je feiner die Tröpfchen um so tiefer kommt die Flüssigkeit.

Am Besten sind die Membraninhalierer. Damit kann man alles Inhalieren was es so gibt an Inhalaten auch Kochsalz Lösung und die Feuchtigkeit dringt wirklich tief vor.

Es gibt noch eine Warminhalation, das ist am allerbesten aber das ist schwierig zu bewerkstelligen, weil das Inhalat um die 37° sein muss.

Salbutamol zu Inhalieren sollte man gut abwägen und nur mit ärztlicher Anordnung/ Empfehlung. Damit kann man viel falsch machen.

Salbutamol ist nicht ohne. Das stellt die Blutgefäße weit/ fördert die Durchblutung und hilft dadurch Verkrampfungen zu lockern.

Viel trinken kommt auch noch dazu

Den nur wenn dem Körper ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung steht, ist auch in den Schleimhäuten explizit in der Lunge genug Feuchtigkeit.

Mein Hausarzt empfielt bei Lunge inhalieren mit Vernebler wie Pariboy und Kochsalzlösung, weil dabei das Salz tief in die Lunge gelangt und da seine Schleimlösende Wirkung entfalten kann.

Und wenn das Problem weiter oben sitzt, sprich in den Nasennebenhöhlen, denn rät er zur Inhalation mit Kochsalz und/ oder Bronchialbalsam über einer Schüssel heiß dampfendem Wasser und Handtuch über den Kopf. Weil die feuchte Hitze die Durchblutung in den Nebenhöhlen fördert diese damit schneller frei werden. Alternativ könnte man sich auch vor eine Infrarotlampe setzen. Da diese aber bei falscher Anwendung die Augen schädigen kann (auch wenn man mit geschlossenen Augen davor sitzt - steht bei unserer auch in der Bedienungsanleitung) rät er bei Erwachsenen immer zur Schüssel heißem Wasser.

(plus Gelomyrtol und Sinupret und Angocin und heißem Tee...)

Hier sind die KIAs sehr großzügig mit Salbutamol und ich bin dankbar dafür. Bei meiner kleinen gehen nämlich sehr schnell die Bronchen zu und sie bekommt dann sehr schnell schlecht Luft. Dafür ist das Zeug höllisch gut. Allerdings ist sie dann so richtig aufgedreht. Ich habe neulich damit auch mal inhaliert, weil Ich festsitzenden Husten hatte und hatte anschließend Herzrasend bei der Kinderdosis. Seitdem bin ich etwas vorsichtiger. Mir ist neulich mal eine Studie unter gekommen (sehr neu), das Inhalation ohne Wirkstoff (NaCl Lösung) keinen Effekt hat. Ich finde sie leider nicht wieder, sonst hätte ich sie verlinkt. Ich persönlich kann es aber so gar nicht unterschreiben. Ich empfinde es immer als Erleichterung beim festsitzenden Husten. Also ignoriere ich da mal die neusten Erkenntnisse.

Zitat von Guinan

Bims, was meinst du mit Inhalationstee?

Das ist einfach eine Teemischung aus Salbei, Kamille und Thymian. Ich weiß grad das Mischungsverhältnis nicht auswendig, kann ich dir bei Interesse aber raussuchen. Da wird einfach ein EL mit kochendem Wasser aufgegeossen und dann Gesicht drüber und tief einatmen (entweder Kochtopf mit Handtuch oder halt so ein Inhalator)

Zitat von buntgrün

Salbutamol zu Inhalieren sollte man gut abwägen und nur mit ärztlicher Anordnung/ Empfehlung. Damit kann man viel falsch machen.

Das verschreibt uns immer der Kinderarzt. Ich gebe wirklich nur sehr wenig Tropfen in die Kochsalzlösung. Und meist reicht auch ein paar Mal inhalieren aus, um den Husten zu lösen ind dann gibt's nur noch NaCl.

Was kann man denn damit falsch machen?

Das einzige, was ich kenne ist, was Tobin schrieb.

Zitat von Tobin

Ich habe neulich damit auch mal inhaliert, weil Ich festsitzenden Husten hatte und hatte anschließend Herzrasend bei der Kinderdosis.

Bzw. hatte ich eher am ganzen Körper gezittert, das fand ich sehr gruselig... Der Kleine hatte das auch beim 1. Mal, da hab ich direkt beim Kinderarzt angerufen, die meinten, das kann schon mal vorkommen, ich soll etwas niedriger dosieren, aber das ist okay. Ich hab ihn dann aber erstmal nur noch mit NaCl Inhalieren lassen, bis er größer war...

Zitat von igel

Alternativ könnte man sich auch vor eine Infrarotlampe setzen. Da diese aber bei falscher Anwendung die Augen schädigen kann (auch wenn man mit geschlossenen Augen davor sitzt

Echt? Wie ist denn dann die richtige Anwendung? Ich nutze gern die Wärmelampe bei Nasennebenhöhlengeschichten. Und sitze eben mit geschlossenen Augen davor. Oder ist Infrarot wieder was anderes? Sind das die, wo man ne Schutzbrille braucht?

Es gibt klassischen Schleimlöser (Mucusolvan zB) auch als Inhalationslösung für den Inhalator. Das ist ziemlich cooles Zeug.

Salbutamol putscht halt ziemlich auf und es kann wie abschwellendes Nasenspray ein Abhängigkeitsgefühl auslösen (ohne kann man gefühlt gar nicht mehr atmen) ODER es tritt bei längerem Gebrauch ein Gewöhnungseffekt ein und es bringt gar nichts mehr. Dann geht nur noch Cortison.

Salbutamol würde ich grundsätzlich nur bei spastischer Bronchitiv (kranmpfhaft verengten Bronchien) einsetzen, nie bei einer normalen Verschleimung. Dafür ist es nicht gedacht.

Meine Freundin musste mit ihrem Sohn (mit Asthma) auf Sylt zum Arzt.

Dieser empfahl inhalieren nur mit Kochsalzlösung und wenn man Salbutamol braucht dann als Spray, bei Kindern ggf. mit Aerochamber.

Darüber haben wir dann mit der Kinderärztin gesprochen (die Mittlere fing mit knapp 3 Jahren an aus jeder Erkältung eine obstruktive Bronchitis zu entwickeln), die dieses Vorgehen sinnvoll fand.

Bei Medikamentengabe direkt über das Spray bzw. über den Aerochamber ist die Dosis besser kontrollierbar als über den Pariboy.

Pariboys bekommt man günstig über Kleinanzeigen.....

Ggf. dann einfach ein neues Yearpack dazukaufen.

Ich glaube Trin hatte einen Vernebler der nicht so barbarisch laut ist wie der Pariboy (mein Mann bekam auf Dienstreise im Hotel eine Beschwerde vom Zimmernachbarn wegen der Pariboy-Geräusche morgens und abends).

Zitat von Latie

Ggf. dann einfach ein neues Yearpack dazukaufen.

Das verschreibt bei uns sogar der Kinderarzt.

Zitat von Bims

Zitat von Latie

Ggf. dann einfach ein neues Yearpack dazukaufen.

Das verschreibt bei uns sogar der Kinderarzt.

kommt auf Alter des Patienten an, wurde mir gesagt. Und muss dann noch von der Kasse genehmigt werden...

Wir kochen das Zeug immer aus, ein neues Yearpack gab's wegen des gebrauchten Pariboys. Unserer war noch nichtmal von den Kleinanzeigen sondern der Mann hat einen vom Elektroschrott mitgebracht als er Sachen von uns hinbrachte. Natürlich hat er gefragt ob er ihn nehmen darf. Unglaublich was alles weggeworfen wird...

Ich hab unseren Pariboy mal hier bei den Raben bekommen. Und er leistet uns wirklich gute Dienste.