Kontakt zu Eltern - Kinder werden geferbert - Problem für euch?

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  • Klar, aber beides sind Lebenseinstellungen (also das "Rabigsein" und Vegetarismus) mit einer gewissen Ideologie dahinter. Mir ging es lediglich darum, zu veranschaulichen, dass ich auch mit Menschen anderer Lebenseinstellung / Ideologie befreundet sein kann. So, beispielsweise, Waldorfeltern (aber eben auch Veganer z. B.), die sich nur noch mit ihresgleichen treffen, findet man ja auch immer wieder und ich empfinde die oft als sehr intolerant und dogmatisch. Ich persönlich freue mich auch, wenn mich jemand annimmt, obwohl er persönlich Stoffwindeln z. B. eigentlich eklig findet und Langzeitstillen auch eher bäh. Einfach mich als Mensch.

  • Wenn mir jemand, den ich noch nicht gut kenne von Ferber-Erfolgen vorschwärmt, verliert die/derjenige ziemlich heftig Sympathiepunkte, da sinkt mein Interesse an Kontakt schon ziemlich.


    Und ich finde es einen riesigen Unterschied, die Methode theoretisch gut zu finden und es tatsächlich durchzuziehen. Die Befürworter haben ja nicht nur das Kast-Zahn-Buch gelesen, sondern es tatsächlich ausgehalten, ihr Kind schreien zu hören und dabei auf die Uhr zu schauen und ihm Hilfe zu verweigern.


    Ich kenne einige Eltern die mir erzählt haben, sie seien eigentlich von der Methode überzeugt, hätten aber die Nerven verloren. Mit solchen inkonsequenten Eltern hab ich da viel lieber Kontakt.


    Eine meine bestern Freundinnen hat ihr Kind geferbert - wir sind immer noch sehr eng befreundet. Ich kenne hier die Umstände und wir haben auch darüber diskutiert.


    Natürlich sind für mich - wie bei fast allen Dingen- die näheren Umstände, die zum Ferbern geführt haben entscheidend, allerdings fällt es mir sehr schwer bei einer neuen Bekanntschaft, die mir vom solange am Ball zu bleiben, bis ich diese Umstände kenne.
    In einer Gruppe, in der das Ferbern von der Mehrheit als völlig normal empfunden wird, würde ich nicht bleiben.

  • Mir fällt es schwer physische Misshandlungen - Schlagen oder verharmlost "Klapsen" - aus Überzeugung mit Langzeitstillen, Tragen und Vegetarismus, Waldorf oder FFK (immerhin ja auch eine Lebenseinstellung) gleich zu setzen.


    Ich verstehe, was du im Grunde sagen willst. Aber die Gleichsetzung finde ich 8I .


    Meine Ex-Bekannte hat auch eine Einstellung in die Richtung "Die brauchen das. Sonst lernen die das nie!" gehabt. Und das ohne, dass sie das vorgelebt bekommen hat, sondern eher sehr "rabige" Eltern hatte. Bei ihr passiert das auch nicht aus Überforderung, sondern sie setzt das bewusst und gezielt ein. Ich finde das schrecklich. Zumal sie auch für keine Argumente und Literatur zugängig ist. Damit wurde sie zur Ex-Bekannten. So nett sie sonst war und auch liebevoll mit ihrem Kind umging, ich finde das hebt die Grundeinstellung nicht auf, zumindest für mich nicht.

  • es ist sicher sehr subjektiv, ob man das aushalten kann oder nicht. ich konnte es nicht. die mütter in der krabbelgruppe fingen pünktlich an, ihre kinder zu ferbern und abzustillen, als diese sechs monate alt waren. ich hab da gar keinen missionarischen ansatz gehabt, allein die tatsache, dass ich sagte, unser kind dürfe so lange es möge bei uns schlafen und das abstillen habe von meiner seite auch noch viel zeit reichte offenbar, um sich angegriffen zu fühlen und zu versuchen, MICH zu überzeugen. daran hatte ich kein interesse und so habe ich mir andere kontakte gesucht, mit denen ich mich wohler fühlte. mich stresst es, wenn dauernd ferbergeschichten erzählt werden, ich kann das nicht gut haben.


    in meinem fall war es so, dass es überhaupt kein interesse gab, sich inhaltlich auseinander zu setzen, zu der sache mit dem urvertrauen konnte ich daher gar nichts sagen. doch - stimmt, es gab eine mutter, die anders auf meine einstellung reagierte, die einfach offener dafür war, dass man es auch anders machen kann. sie hat längst nicht alles so gemacht wie ich, das finde ich aber auch nicht entscheidend. ihre haltung war offener, auch bzw. vor allem dem kind gegenüber. mir war das wichtig.


  • Was ich vorhin vergessen hatte:
    Sosh, mir fällt es da sehr schwer das Schreienlassen so rational zu bewerten. Das hat nicht nur was mit Informieren oder mit einer Meinung zu tun, sondern ganz viel mit Gefühl. Wenn man es wirklich tut, dann ist das nicht nur eine Methode, sondern knallharte Realität: Mein Kind schreit und weint nach mir. Da muss ich gegen alle Elterninstinkte handeln und mein Herz verschließen, um das auszuhalten. Und in der Regel dauert das nicht nur einen Augenblick, sondern manchmal ziemlich lange. Das hat für mich ganz andere Qualitäten als Impfen oder Beikostbeginn, sorry das ist für mich verharmlosend.


    Grüße
    Pristolie

  • Gerade was das Ferbern betrifft, muss man sich auch klar darüber sein, dass noch der Generation unserer Mütter (der Großmütter sowieso) eingeredet wurde, sie wären schlechte, inkonsequente Mütter, die ihr Kind verzärteln und ihm damit schaden, wenn sie das NICHT tun. Ich glaube, da braucht es mehr als eine Generation, um das rauszukriegen.

  • Als mein Sohn ein Säugling war hatte ich irgendwie größere Probleme mit Andersdenkenden. Heute sehe ich das positiv. Gerade im Austausch ergeben sich gute neue Ideen. So habe ich schon einiges gelernt und konnte auch schon einiges "Rabiges" weiter geben. Gesellschaft kann sich nur verändern, wenn Bewegung in die Sache kommt. Hey und man sieht, dass schon viel weiger Kinder geschlagen werden als noch vor Jahren, dies ist ein erster Erfolg. Hierzu Bedarf es aber Aufklärung und Kommunikation. Selbst, wenn es mir beispielsweise nicht gelingt eine Mutter vom Nicht-Klappsen zu überzeugen, so kann ich beispielsweise ihren Kindern durch Vorleben zeigen, dass es auch ohne funktioniert und vielleicht ist die nächste Generation schon offener. Solche Prozesse sind langsam, aber brauchen auch Kommunikatoren...


    Und immerhin ich konnte eine Freundin überzeugen, dass Klappsen ein No-Go ist (ihre Familie hat es immer wieder von ihr verlangt) und ich stärkte ihr den Rücken. Eine Bekannte hat auf meinen Rat hin (sie war vom nächtlichen Aufstehen erschöpft) das Familienbett eingeführt... Das sind so kleine Erfolge... Und wenn es nicht klappt ist mein Motto, lieber am Ball bleiben, als in den Rabenhorst zurückziehen. #dance

  • Wenn mir jemand mit JKKSL kommt, erzähle ich der Person lang und breit, dass sich der Erfinder und Namensgeber der Methode, Dr. Ferber, von dem Buch distanziert da sie für extrem überforderte Eltern mit Kindern von mindestens einem Jahr gedacht ist um zu verhindern, dass sie ihr Kind aus Verzweiflung zu mißhandeln.

    LG
    Anid-Yonja #rose


    Früher war ich eingebildet. Heute weiß ich, dass ich schön bin.

  • Das hat nicht nur was mit Informieren oder mit einer Meinung zu tun, sondern ganz viel mit Gefühl. Wenn man es wirklich tut, dann ist das nicht nur eine Methode, sondern knallharte Realität: Mein Kind schreit und weint nach mir. Da muss ich gegen alle Elterninstinkte handeln und mein Herz verschließen, um das auszuhalten.


    Da hast du Recht, so bildlich, akustisch und emotional hatte ich das gar nicht vor Augen und Ohren. Wer das Programm duchgezogen hat, hat seine (bestimmt seinerzeit auch aufmuckenden) Instinkte da ziemlich ignoriert in blindem Vertrauen...


    Wenn mir jemand mit JKKSL kommt, erzähle ich der Person lang und breit, dass sich der Erfinder und Namensgeber der Methode, Dr. Ferber, von dem Buch distanziert da sie für extrem überforderte Eltern mit Kindern von mindestens einem Jahr gedacht ist um zu verhindern, dass sie ihr Kind aus Verzweiflung zu mißhandeln.


    Das habe ich früher auch getan und muss zugeben, dass ich damit tatsächlich auf eher offene und erstaunte Ohren gestoßen bin.

    LG von Sosh - dem weiblichen Viertel unserer Familie #yoga

    Einmal editiert, zuletzt von Sosh ()

  • Was sollte Mütter, die sich z.B. nicht auf Plattformen wie wir austauschen, wo sie sich erstmal unangegriffen und neutral informieren können, also davon abhalten, JKKSL anzuwenden?


    Das eigene Herz? Ich habe mir beim ersten Kind das Buch gekauft, weil es bei Freunden und meiner Schwester "so gut funktioniert hat" (allerdings in beiden Fällen zum Glück wenigstens nicht unter einem Jahr). Und ich habe den ersten Versuch direkt abgebrochen, weil ich es als grausam empfunden habe und meinem Kind das nicht antun wollte.


    Und zur Eingangsfrage: das wäre für mich kein Grund, den Kontakt abzubrechen. Ich würde mir wohl gut überlegen, wie ich meine Meinung dazu rüberbringe. Und ich habe selbst zermürbende Erfahrungen mit Einschlafproblemen, so dass ich schon verstehen kann, dass man sich nach einer einfachen Lösung sehnt ...


    Edit: pristolie hat's ja schon geschrieben, da hätte ich wohl erstmal zuende lesen sollen #schäm

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

    Einmal editiert, zuletzt von undine ()

  • Ich breche den Kontakt nicht ab, aber es ist durchaus manchmal ein Problem für mich. Vor kurzem war ich bei Freunden eingeladen, als das Thema auf das Ferbern kam. Ihr Mann hat davon geschwärmt wie erfolgreich sie diese Methode bei Ihrem damals 9-Monatigen angewandt haben und er seither im eigenen Zimmer durchschläft. Da ich meine Freundin bislang als durchaus rabig kannte, blieb mir echt die Spucke weg. Ich sag allerdings in solchen Gruppen-Situationen meist nichts aus genau diesen Gründen:

    Naja, es ist aber ja auch immer schwierig, in einer Gruppe auf einen evtl. Fehler in der Erziehung angesprochen zu werden. Das können die wenigsten annehmen - verständlicherweise. Außerdem sehen sie dann ihre entzückenden, durchschlafenden Kinder und können natürlich nicht gleich "begreifen", was daran falsch gewesen sein soll.

    Da würden sich die Eltern nur angegriffen fühlen und das fände ich kontraproduktiv- zumal ich für Diskussion meist weder Kraft noch Lust habe.


    Bei besagter Freundin z.B. hat es sich - wie sie mir ein paar Tage später mit Tränen in den Augen erzählt hat- um Unwissen gehandelt: sie hatte im Familienbett mehr als 10-mal die Nacht gestillt und wollte das mit dem Ferbern abschaffen, was sie auch geschafft hat. Ich finde es aber unnötig, ihr da jetzt zu erklären, dass das sicher auch liebevoller gegangen wäre.



    Generell sage ich meine Meinung zu Erziehungsthemen nur noch auf explizite Nachfrage.


    Und generell schätze ich es, wenn mein Andersdenken einfach akzeptiert und nicht kritisiert wird- genauso versuche ich es auch beim Gegenüber zu machen. Und das klappt sehr gut mit unrabigen Bekannten, die ansonsten sehr nette Leute sind mit welchen ich gerne zusammen bin ;)



    Ich würde also nicht sofort den Kontakt abbrechen- Ferber ist nun mal immer noch sehr gesellschaftsfähig- sondern einfach schauen, ob ihr und die Kinder ansonsten zusammenpasst.

    und HIER und HIER treffen sich die Münchner Raben #top



    I`ve failed over and over and over again in my life....and that is why I succeed
    Michael Jordan

  • kurz OT- sorry:

    Ach ja, und dann überlege ich auch schon länger, ob "Waldorf" und z.B. Einschlafstillen zueinander passen. In einem Vortrag von einem anthroposophischen Arzt hörte ich, dass er davon ausging, dass das Kind "aus eigener Kraft" einschlafen könne. Und insgesamt sah er langes Tragen, Einschlafbegleiten, etc. eher kritisch. Fände ich mal spannend, wie andere das sehen, wenn das nicht zu sehr von Deiner Frage wegführt, Hirsekringel.

    ich hab darüber auch öfter nachgedacht, da wir neulich beim Kennenlern-Gespräch in einem Waldorf-Kiga ziemlich ausgefragt wurden zum Thema Stillen, Schlafen etc. :|


    Soweit ich weiß, gibt es da irgend so ein anthroposophisches Kinder-Gesundheitsbuch, welches auch Still-und Schlafthemen behandelt. Darin werden wohl die üblichen Handlungsweisen zu Zeiten Rudolf Steiners empfohlen.


    Naja, ich denke es kommt immer auf die jeweilige Einrichtung an..also ob sie nun die Worte Steiners nach unzähligen Jahren nach wie vor für Gold hält oder sich der Zeit etwas anpasst. (für uns kommt diese Einrichtung aufgrund dieser seltsamen Fragestunde nicht in die Auswahl..bei ner anderen Waldorf-Kita war alles ganz anders und viel entspannter). Glaube im Fall der TS jetzt nicht, dass in einer Waldorf-Krabbelgruppe alle schon die genauen Worte Steiners kennen und enstspr. handeln- Ferbern ist, wie oben schon erwähnt, einfach immer noch gessellschaftskonform.



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    Michael Jordan

  • Es ist ein Kurs im Waldorfkindergarten wo wir Waldorfpuppen nähen. Also jetzt nichts thematisches zur Pädagogik. Daher weiß ich da jetzt auch nicht all zu viel zum Thema Stillen usw. Ich denke aber, dass es immer auch auf die Einrichtung ankommt, wie die Pädagogik umgesetzt wird. Zum Beispiel habe ich in einem Kindergarten Bobbycars gesehen, in einem anderen erzählte mir die Leiterin, dass sie auch mal Plastikbecher benutzen oder im Sandkasten mit Plastikspielzeug spielen. Es gibt sicher Kitas wo alles noch total streng gehandhabt wird aber die, die ich gesehen habe gehen schon mit der Zeit sozusagen. Ich kenne eine Mutter, die trägt und ihren einjährigen Sohn noch fast voll stillt und ihr 2. Kind ist in einem Waldorfkindergarten. Was die nun davon halten weiß ich natürlich nicht aber diese Einstellung war wohl kein Hinderungsgrund zur Aufnahme.


    Durch dieses Puppen nähen fand ich die Situation halt auch noch absurder. Man näht liebevoll in Stunden von Arbeit etwas fürs Kind und erzählt, dass man es zum Teil eine Woche lang geferbert hat weil das Kind ja soo n Dickkopf hat. Ich habe da nichts zu gesagt, ich finde auch, dass es schwierig ist wenn es schon passiert ist. Wenn sie erzählen würden, oh vielleicht mach ich das mal, kann man eher einklinken und vorsichtig sagen, dass das jetzt nich so die gute Idee ist.


    Ich merke, dass ich überkritisch bin mit meinen Mitmenschen, daher habe ich auch wenig gute Freunde. Das heißt nicht, dass ich einen perfekten Menschen will, der ich auch ganz sicher nicht bin. Aber irgendwo muss es ja passen und das Gefühl stimmen. Eure Beiträge haben mich allerdings zum Nachdenken gebracht und gestern war lustigerweise so ne Situation wo ich dachte, oh jetzt denkt die sicher auch von mir, dass ich nicht gut mit meinem Kind umgeh. Die ferbernde Mutter erzählte, dass sie ihre Tochter (12 Monate) auf dem Spielplatz nich hinsetzen darf und mit dem Sand spielen weil sie Angst vor Glasscherben oder sowas hat. Davor erzählte ich, wie gerne meine Tochter im Sand spielt und wenn man mal ne Sekunde nicht aufpasst mal ne Schippe Sand im Mund landet. :wacko: ;)

    [size=8]Kleines Hirsekringelchen 11/2011


    [color=#0000ff][size=8]Baby Hirsekringelchen 03/2015

  • Ich bin da sicher auch sehr kritisch. Ich finde es aber schoener mit Freundinnen Zeit zu verbringen die auf der selben Wellenlinie, auch in punkto Kindererziehung liegen. Ob die jetzt dasselbe Impfen oder nach 2 Jahren abstillen ist mir schon auch Pappe. Aber der Grundkonsens sollte da schon passen. ICh war aber auch ohne Kinder schon waehlerisch und hab eher wenige gute Freunde....

    An angel opened the book of life and wrote down my babys birth,
    then she whispered as she closed the book: "Too beautiful for earth".




  • Zitat von »Lina2«
    Ach ja, und dann überlege ich auch schon länger, ob "Waldorf" und z.B. Einschlafstillen zueinander passen. In einem Vortrag von einem anthroposophischen Arzt hörte ich, dass er davon ausging, dass das Kind "aus eigener Kraft" einschlafen könne. Und insgesamt sah er langes Tragen, Einschlafbegleiten, etc. eher kritisch.



    Die Erfahrung musste ich leider auch machen. Ich hab z.B. auch gehört, dass man nach einer Zeit nach der Uhr stillen soll (wg. Rhytmus) fand ich weniger gut.

    Ich muß jetzt mal eine Lanze für Waldorfpädagogik und Antroposopie brechen.
    Meine Kinder gehen in eine Waldorfschule und mein Sohn war im Waldorfkindergarten. Mein Mann ist in einer antroposophisch orientierten und engagierten Familie aufgewachsen. In seiner Familie herscht ein absolut bedürfnissorientierter Umgang mit den Kindern. Kein Ferbern, Einschlafstillen und Rituale bis die Kinder schlafen, Tragetuch war bei allen Erstanschaffung noch vor dem Kinderwagen, gestillt wird nach Bedarf und grundsätzlich richtet man sich nach der Verfassung der Kinder. Das zum Ersten!
    Zum zweiten habe ich in meinen jahrelangen intensiven Kontakten zu anderen Waldorfeltern in Kindergarten und Schule nicht einen kennengelernt, der seine Kinder gefärbert hätte, gestillt hätte nach Uhr oder ähnliches. Alles in allem erlebe ich die waldorforientierten Menschen um mich herum als sehr bedürfnisorientiert. So bedürfnissorientiert, das man bei anderen immer wieder auf Unverständnis stößt.

    Soweit ich weiß, gibt es da irgend so ein anthroposophisches Kinder-Gesundheitsbuch, welches auch Still-und Schlafthemen behandelt. Darin werden wohl die üblichen Handlungsweisen zu Zeiten Rudolf Steiners empfohlen.


    Naja, ich denke es kommt immer auf die jeweilige Einrichtung an..also ob sie nun die Worte Steiners nach unzähligen Jahren nach wie vor für Gold hält oder sich der Zeit etwas anpasst. (für uns kommt diese Einrichtung aufgrund dieser seltsamen Fragestunde nicht in die Auswahl..bei ner anderen Waldorf-Kita war alles ganz anders und viel entspannter). Glaube im Fall der TS jetzt nicht, dass in einer Waldorf-Krabbelgruppe alle schon die genauen Worte Steiners kennen und enstspr. handeln- Ferbern ist, wie oben schon erwähnt, einfach immer noch gessellschaftskonform.

    Zum dritten ist gängige Lektüre bei uns und unserer Familie zum Thema Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillen die Hebammenpraxis von Ingeborg Stadelmann und das Stillbuch von Hannah Lothrop (Ersteres habe ich erst durch die Familie meines Mannes kennengelernt).


    In der Kindersprechstunde stehen allgemeine Empfehlungen zum Thema Stillen und schlafen wie sie in vielen anderen Ratgebern zu finden sind und Buchempfehlungen zb.: das Stillbuch von Hannah Lothrop.
    Ich habe bei weitem nicht alles von Rudolf Steiner gelesen, aber ich wüsste nicht, das er im Detail beschrieben hätte, wie man beim einschlafen, stillen ect. vorgehen sollte.


    Und zum Letzten Waldorfpädagogik und färbern haben rein gar nichts miteinander zu tun!


    LG und einen schönen Abend Lavendula

  • In der Kindersprechstunde stehen allgemeine Empfehlungen zum Thema Stillen und schlafen wie sie in vielen anderen Ratgebern zu finden sind und Buchempfehlungen zb.: das Stillbuch von Hannah Lothrop.
    Ich habe bei weitem nicht alles von Rudolf Steiner gelesen, aber ich wüsste nicht, das er im Detail beschrieben hätte, wie man beim einschlafen, stillen ect. vorgehen sollte.


    Und zum Letzten Waldorfpädagogik und färbern haben rein gar nichts miteinander zu tun!


    Ich muss mich berichtigen, das Thema Schlafen in der Kindersprechstunde wird doch recht vorzeitlich behandelt. Habe es gerade zum ersten mal gelesen #schäm .
    Trotzdem kenne ich niemanden, der sein Kind nachts schreien ließ.


  • Ich muss mich berichtigen, das Thema Schlafen in der Kindersprechstunde wird doch recht vorzeitlich behandelt. Habe es gerade zum ersten mal gelesen #schäm .
    Trotzdem kenne ich niemanden, der sein Kind nachts schreien ließ.


    Das meinte ich ja auch, denn ich hab die Schlaf und die Still Sachen schon gelesen. Übers Stillen wird gesagt, dass es anfangs nach Bedarf erfolgen soll, doch dann sollte es schon rhythmischer werden. Den genauen Wortlaut habe ich aber nicht mehr im Kopf. Es gab in dem Buch auch noch andere Dinge, die mir sehr veraltet vorkamen.
    Wer das jetzt wie auslebt ist natürlich wieder eine andere Frage. Ich habe hier viele "Waldörfler" als ziemlich rigoros und oft auch autoritär erlebt. Dass nicht alle so sind ist natürlich klar! Und die Mama mit der ich mich hier am Besten verstehe orientiert sich auch an der Waldorfpädagogik und sie ist sehr bedarfsorientiert. Wir waren mit dem Großen auch lange Zeit bei einem anthroposophischen Arzt den ich sehr, sehr gerne mochte und die Kinder auch immer dorthin bringen würde wenn es denn nicht so weit weg wäre.

  • Interessante Diskussion hier.
    Ich habe auch lieber weniger, dafür aber richtig gute Freunde und bin sehr wählerisch.
    Ich habe mir dieses von jedem empfohlene Buch in meiner Verzweiflung damals (Großkind war ein 24-Std.Baby) in der Bücherei ausgeliehen und auch gelesen und beim Lesen hab ich schon gemerkt das mein Bauchgefühl mir sagt, du kannst doch dein eigenes Kind nicht einfach schreien lassen... #hammer
    Eine ehemals gute Freundin von mir hat mir vor Jahren ganz stolz erzählt das sie das jetzt mit ihrer einjährigen Tochter durchgezogen hat und sie 9 Tage Nachmittags und Abends stundenlang schreien hat lassen im abgedunkelten Zimmer ganz allein, damit sie ihr nicht mehr auf der Nase herum tanzt................. :stupid:
    Ich würde mich da an deiner Stelle voll und ganz auf mein Bauchgefühl verlassen und nicht rein auf die Tatsache, dass JKKSL angewandt wurde. Ihr müsst ja auch keine dicken Freundinnen werden. Wenn du dich ansonsten wohl fühlst passt das doch so wie es ist - die Kinder sind ja inzwischen auch schon Schulkinder wenn ich das richtig verstanden habe?

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Hm, also, eigene Freundschaften würde ich damit nicht abschreiben. Das Thema Ferbern ist nur für einen sehr begrenzten Zeitraum aktuell. Und es schließt meiner Erfahrung nach auch nicht einen ansonsten respektvollen Umgang mit den Kindern aus.


    Ich mache schon klar, wie wir es handhaben, wenn das Thema aufkommt (aufkam), aber mehr nicht. Ich habe eine gute Bekannte, von der ich es weiß. Als sie mir das erzählt hat, hab ich nur gesagt, dass ich das nicht könnte und auch nicht wollte. Da hat sie schon gestutzt, aber es hat GsD jetzt keine weiteren Auswirkungen auf unsere Beziehung gehabt.


    Das sind sehr sensible Themen, man fühlt sich als Eltern ja schnell angegriffen. Eine früher gute Freundin von mir hat aufgrund schlechter Hebammenberatung früh abgestillt. Als sie mir das erzählt hat, ist mir spontan raugerutscht, dass man diese Hebamme ja wohl in der Pfeife rauchen könne #schäm . Allerdings hatten wir kurze Zeit vorher genau über ihre Still"schwierigkeiten" gesprochen. Punkt war, dass ihre Hebamme der Meinung war, es gäbe keine Saugverwirrung. Ich habe Gegenbeispiele genannt. Und genau das war letztlich das Problem, was zum Abstillen führte.
    Jedenfalls war sie sichtlich beleidigt und der Kontakt ist fast komplett abgebrochen. Sehr schade, eigentlich. Denn solche Sachen sind doch eigentlich nichts, was dauerhaft Thema ist.

  • Ich komme mit Fernern wirklich nur schwer klar und will es besser gar nicht wissen. Aber meine Tochter ist mittlerweile so alt, dass das kein Thema mehr ist.


    Aber vor Jahren bekam ich auch jkksl empfohlen. Ich kannte es vorher nicht und war total erschrocken, Vor allem an der stelle, als sich das Baby vor schreien erbricht.