kinder über Nacht alleine lassen

ich würde es wohl ganz wesentlich davon abhängig machen, wie ich meine kinder einschätze. es gibt eben kinder, da geht/ginge das gar nicht und natürlich auch den anderen fall.

und weiterhin würde ich meine kinder fragen, ob sie sich das zutrauen. die haben - was das angeht - eine sehr gute selbsteinschätzung.
meine große würde das schlicht ablehnen, hätte sie auch nur den leisesten zweifel, dass sie das nicht hinbekommt. ich hoffe, das bleibt so, sie ist ja erst 10.

Es geht konkret um eine Nacht, und als Option eine zweite Nacht. Es ist leicht möglich nach der Wanderung anzurufen und zu fragen wie es läuft, und ob die Eltern gleich kommen sollen, oder noch eine Nacht weg bleiben können.

Und wenn ich mir meine Neunjährige hier so ansehe, und ein 16 jähriges Geschwisterkind dazu überlege, dann denke ich, dass das gehen würde.
So klein ist die nämlich gar nicht und schon recht fähig und selbstständig. Und für unvorhergesehene Situationen wäre dann ja noch ein älterer Teenager da um sie zu unterstützen.

Im übrigen kamen meine Kinder (13 und damals schon auf die Idee, dass sie doch mal ein Wochenende alleine zu hause sein wollten. Das ist uns Eltern noch zu früh (13 ist noch deutlich jünger als 16), aber offensichtlich können Kinder so was richtig cool finden.

Zitat von Trin

Wenn ich mir die Frage stelle: "Könnte ich damit leben, daß sich eins der kleineren Kinder in der Zeit schwer verletzt und die Großen müssen sich alleine kümmern und ich bin erst 3- 10 Stunden später da?" würde ich für MICH klar mit "nein" beantworten. Darum wäre für MICH eine erwachsene und fähige Person (also auch nicht die psychisch kranke Oma) die mehr als nur "abends mal vorbeischauen" präsent ist (d.h. die Kleinen längere Zeit dort oder sie zu Hause, JEDERZEIT anrufbar und dann SCHNELL in der Lage die Sache zu übernehmen usw.), wichtig.

Aber gerade so eine Situation ist ja nun relativ eindeutig zu lösen und das können 16jährige, aber selbst die jüngeren Geschwister: Wenn ein Geschwister sich schwer verletzt, ruft man als erstes doch nicht die Eltern, ob sie nun 10 Minuten oder aber 3 Stunden entfernt sind, sondern den Rettungswagen. Und dann ggf. eine andere Vertrauensperson aus dem Umfeld, die innerhalb einiger Minuten da sein kann. Da spielt es m.E. keine Rolle, ob die Eltern im Nachbarort sind oder in einer Schlucht. Und dass man Kinder/Jugendliche in diesem Alter, ja sogar die Jüngsten alleine, schon für einen gewissen Zeitraum mal allein lassen kann, darüber besteht ja vermutlich Einigkeit.

Wie auch immer, man muss das ja nicht so machen, wenn man das für seine Kinder nicht will oder aber die es nicht wollen sollten - aber die Kinder der Fragestellerin zumindest trauen es sich ja zu und die Fragestellerin hat auch nie geschrieben "Das hat zu klappen" (das aus dem Zusammenhang gerissene Zitat wirkte halt auf mich ein bisschen so, als wäre das der "Trend" in diesem Strang oder gar der Fragestellerin, aber so ist das ja überhaupt nicht!)

Trin, es ist doch in Ordnung wenn deine Kinder das noch nicht können oder wollen und du auch nicht. Das hat doch niemand in Frage gestellt. Aber genauso ist es zu akzeptieren wenn andere Kinder in anderen Familien so eine Aufgabe durchaus schultern können und die Eltern ihnen das zutrauen. Ist halt überall verschieden

Ich hab nur ein kleines Kind, aber als ich 16 Jahre alt war, hätte ich es ziemlich komisch gefunden wenn meine Eltern mir das nicht zugetraut hätten. Die waren auch öfter weg (auch über Nacht) und das war nie ein Problem...

LG
Sima

Ich finde das absolut machbar und hätte überhaupt keine Bedenken. Ich seh da gar kein Problem drin. Und mit 16 kann man die Verantwortung schon übernehmen.

Was ist denn, wenn ein Babysitter in dem Alter auf die Kinder in der Nacht aufpasst? (So wie ich es damals getan habe.) Ist auch nix anderes.

Wenn die Kinder sich das zu trauen, ja, würde ich.

Ich war die jüngere bei meinem Cousins, über das essen reden wir heute noch , die filme habe ich verschwiegen, aber es war toll.

Das waren auch zwei Teenager mit mir und kleinem Bruder. Nachbarn erreichbar, Eltern riefen einmal am Tag an.

Wir alle vier fanden es immer gut.

Noch ein Punkt an den ich wichtig finde (auch wenn nicht ganz absehbar) aber ich habe mich immer ganz anders verhalten wenn ich nur mit meinem Bruder alleine war. Egal wie viel stress wir sonst hatten, wenn es drauf ankam haben wir zusammen gehalten und er auch mal auf mich gehört. Bzw. gab es einfach andere Regeln und wir haben beide die Ruhe genossen und solange wir das freiwillig gemacht hatten und wussten das wir immer Oma&Opa anrufen können (oder eine andere Vertrauensperson) war alles gut

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Zitat von Kris

Aber gerade so eine Situation ist ja nun relativ eindeutig zu lösen und das können 16jährige, aber selbst die jüngeren Geschwister: Wenn ein Geschwister sich schwer verletzt, ruft man als erstes doch nicht die Eltern, ob sie nun 10 Minuten oder aber 3 Stunden entfernt sind, sondern den Rettungswagen. Und dann ggf. eine andere Vertrauensperson aus dem Umfeld, die innerhalb einiger Minuten da sein kann. Da spielt es m.E. keine Rolle, ob die Eltern im Nachbarort sind oder in einer Schlucht. Und dass man Kinder/Jugendliche in diesem Alter, ja sogar die Jüngsten alleine, schon für einen gewissen Zeitraum mal allein lassen kann, darüber besteht ja vermutlich Einigkeit.

Das sehe ich auch so.
Trin, ich kann deine Argumentation durchaus nachvollziehen, auch und besonders gerade den Punkt, wie du dich früher gefühlt hast, wenn du auf deinen Bruder aufpassen musstest und er dir auf der Nase rumtanzte. Genau das ist aber eine so starke persönliche und subjektive Erfahrung, dass man sie kaum auf die Situation der Threadstarterin projizieren kann - wenn auch ein durchaus wichtiger Einwand. Ich denke hier ist es einfach wichtig, dass das Vertrauensverhältnis zwischen den einzelnen "Parteien" (Eltern, große Kinder, kleine Kinder) so sicher ist, dass die Großen ohne Umschweife und sachlich berichten können WENN die Kleinen in irgendeiner Form aus dem Ruder laufen und die Eltern dem dann auch Glauben schenken und sowas bereits im Vorfeld thematisieren. Ich denke aber, wenn man seinen Kindern das zutraut und die Kinder sich diese Aufgabe auch selbst zutrauen, dann ist das eine völlig andere Ausgangslage als wenn die Großen schon beim Gedanken ans Babysitting Antipathien haben.

Außerdem sollte für die Großen (für die kleinen auch) natürlich zu jeder Zeit klar sein, dass man das Ganze auch abbrechen kann, auch wenn die Eltern dann nicht in zwei Minuten wieder vor Ort sind. Und dass es nicht schlimm ist, wenn sie nach ein paar Stunden bei Oma/Freunden/... anrufen und einfach sagen, dass es nicht läuft und dass sie Hilfe brauchen.

So verschieden ist es eben. Wir leben hier zusammen mit unseren Kindern - und das ausgesprochen gern - aber eben nicht ausschließlich für die Kinder. Und 16 zahlt für mich nicht mehr als Kind. Da ist man in Ausbildung oder Abitur, da erwarte ich ein Bewusstsein für die Familie sowie wisssen um vehalten in gefahrensituationen. Das kleinere Geschwister in Situationen ohne Eltern Anweisungen der größeren entgegennehmen, ist für mich ebenso normal.

Das hat was mit Respekt zu tun, den man Erfahrung und dem größeren wissen zollt. Und man sich eben in bestimmten Situationen auch mal hinten an stellt.
Das kann hier bereits ne 5jahrige, da hatte ich demzufolge keine bedenken bei drei Jahre kälteren Kindern.

Wie gesagt, in meiner Herkunftsfamilie war das so und meine Schwester und ich haben solche Tage immer sehr genossen. Ich bin nur 3 Jahre alter und interessant erweise haben wir uns dann nie gestritten.

Als ich 14 oder 15 war, war meine Mutter für eine knappe Woche im KH. Mein Vater kam zwar abends jeweils heim, aber den Alltag habe ich gemanagt (meine Geschwister sind 2 bzw. 6 Jahre jünger). Das war kein Problem und hat uns allen dreien riesig Spaß gemacht.

Ach so, was mir noch dazu einfällt: ich bin da im Geiste ziemlich von unserer Wohnungssituation ausgegangen, wenn die Kinder/Jugendlichen allerdings in einem eher abgeschiedenen Einzelhaus leben, wäre es natürlich wichtig abzuklären, welche von möglichst noch einigermaßen nahen Nachbarn auf jeden Fall da sind bzw. auch hier würde ich das wohl mit 2-3 Nachbarn verbindlich klären. Und dann abklären und durchsprechen, ob ggf. diese Nachbarn das Kind mit einem älteren Geschwister zum ärztlichen Notdienst fahren sollen und können, falls es nicht "schlimm" genug für den Rettungswagen ist oder ob die Kinder lieber ein Taxi nehmen sollen.

Zitat von Pony Hütchen

So verschieden ist es eben. Wir leben hier zusammen mit unseren Kindern - und das ausgesprochen gern - aber eben nicht ausschließlich für die Kinder. Und 16 zahlt für mich nicht mehr als Kind.

das sehe ich zwar auch so - für mich sind 16jährige ganz klar keine kinder mehr. ABER:

1. wie sieht das der gesetzgeber? ist sowas überhaupt zulässig?

2. 16jährige sind für mich erwachsen, aber eben jungen menschen. würde ich denen kinder in potenziellen gefahrensituationen anvertrauen wollen? nein, eher nicht, weil mir dafür deren erfahrung zu gering wäre.

3. sorgeverpflichtet für mein kind bin ICH ganz alleine. das kann ich nicht an einen noch nicht geschäftsfähigen menschen ohne führerschein abgeben. auch nicht an einen jungen menschen, der sicher willig ist und darauf brennt. da wäre mir einfach unwohl bei, vor allem, wenn es so lange und so weit weg ist. wenn ich einfach bei 20 min. entfernten freunden übernachte (einmalig), weil ich da anständig zechen will und auf taxischeiß keinen bock habe, ist es was anderes. wenn meine beste freundin nebenan bereitsteht und im notfall binnen minuten auf der matte steht und ich der mein leben anvertrauen würde, dann vielleicht auch.

fazit = die jugendlichen würde ich alleine lassen. aber nicht mit den kindern. für die würde ich alternative möglichkeiten suchen, das dürfte auch kein problem sein. und ich würde es nur machen, wenn ich wirklich sicher sein könnte, dass die jugendlichen keine party feiern, bei der drogen konsumiert werden, sich leute schwangerschaften/hiv einfangen oder unsere hütte demoliert wird.

lg, patrick <- deren 11jähriger sohn alleine ums VERRECKEN nicht eine nacht hierbleiben wollen würde, ans tags-alleinsein gewöhnt ist, aber alles nach 20 h schlimm findet, selbst wenn sichs für elternabende etc. nicht immer vermeiden lässt

Kommt ganz darauf an, wie ich die Großen einschätze.
Wenn ich dran denke, was wir mit 15/16 für Partys in sturmfreien Elternhäusern gefeiert haben, dann eher nein. Ich würde da kein Kind dabei sitzen haben wollen. Ich hab mal auf ein 10jähriges Geschwisterkind, das sich heimlich mit betrunken hat, ne halbe Stunde eingeredet, bis sie wieder aus dem verschlossenen Klo kam. Sie saß da heulend drin.
Ich weiß nicht inwiefern wir da besonders "schlimm" waren, deshalb könnte ich mich da nur schwer entscheiden. Ich würde auf jeden Fall klare Regeln aufstellen, was alles nicht erlaubt ist, solange sie die Verantwortung für die kleinen Geschwister haben. Also kein Alkohol, Drogen, Sex, Parties etc.

Ich kann beide Sichtweisen verstehen. Es kommt wohl letztlich auf die Kinder an. Bei meiner 7jaehrigen gibt es so viele Situationen, mit denen sie emotional total ueberfordert ist, das wuerde ich keinem Jugendlichen zumuten koennen. Ich sehe auch die Verantwortung......ja, klar ist das gut, mit 16 Verantwortung zu uebernehmen, manche sind da schon Mutter. Aber auch bei mir die Frage: was, wenn tatsaechlich etwas passiert?

Ich glaube, was mich davon abhalten wuerde, ist der Gedanke, ich kann nicht sofort ins Auto springen und da sein, wenn etwas ist. Sondern bin unter Umstaenden noch nichtmal erreichbar.

Ich wuerde wahrscheinlich also auch nach Uebernachtungsfreunden fuer die Juengeren suchen.

Lg
Kasimi

Zitat von patrick*star

1. wie sieht das der gesetzgeber? ist sowas überhaupt zulässig?

Dazu gibt es wohl keine explizite gesetzliche Regelung. Es liegt im Ermessen der Eltern ob sie es den Kindern zutrauen.

*Klick*

Quelle: Sozialreferat der Landeshauptstadt München

LG
Sima

Unsere Großen haben öfter auf die Kleinen aufgepasst, bzw. tun sie noch heute, da Party zu machen wäre ihnen nicht eingefallen, Besuch bekommen durften sie trotzdem.
Alkohol in großen Mengen geht nicht, logisch, gegen ein Radler hab ich nix und wenn die Kleinen schlafen und der Freund ist da... da geb ich jetzt kein Sex-Verbot aus...
Sie mussten aber auch nie diese Abende für Party ausnutzen, es gab genug andere Gelegenheiten und im Zweifelsfall sind wir auch mal mit den Kleinen verschwunden damit sie sturmfrei haben