Klasse überspringen - Erfahrungen?

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  • Förderhefte sind bei uns für die, die aufholen müssen, Forderhefte für die die weiter sind.

    Ja, das ist ja letztlich egal. Hier fördert man eben alle Kinder, den Einen so, den Anderen anders.
    Hier haben auch alle Kinder Förderunterricht. Die eine Gruppe bekommt das, die andere etwas anderes.


    Am Begriff scheitert es ja nicht.

  • Wir haben letztes Jahr die gleichen Überlegungen angestellt und uns gegen ein Springen entschieden. ABER unsere Tochter hätte auch gar nicht springen wollen, und sie wäre in der höheren Klasse mit ziemlicher Sicherheit emotional überfordert gewesen.


    Von daher: Wenn das Kind möchte, würde ich es auch ausprobieren.


    Gibt es bei euch in der Schule keine Forderhefte? Wir mussten jetzt für unsere Tochter in Mathe eines kaufen, 2 weitere Kinder auch. Wenn die drei fertig sind und sich langweilen holen sie das Heft raus und beschäftigen sich damit bis der Rest fertig ist.

    Wie heißt das und wo kann man das kaufen? #flehan

    Not all those who wander are lost.

  • Danke, Hagendeel. Diese Hefte sind also vom Lehrwerk abhängig. Hätte ich mir denken können. :( Für "Die Welt der Zahl" scheint es keins zu geben. Schade, sonst hätte ich der Mathelehrerin einfach vorschlagen können, das zu besorgen.

    Not all those who wander are lost.

  • hier noch eine Stimme dafür zu schauen, ob er mit der "unterforderung" zurecht kommt und was die Motivation der Lehrkräfte für den Vorschlag ist.


    Ich glaube, dass das ganz stark von den Lehrern abhängt, ob ein Kind springen sollte oder nicht. Wenn Ihr damit rechnet, dass er in eine KLasse kommen würde, in der das der Lehrer "das Soziale" bzw. seine Integration gut managen kann und der Abstand nicht so groß ist, kann das denke ich ganz gut klappen. Schwierig wird es sicherlich, wenn die Lehrkraft ihm nicht beispringen kann. Das kann dann auch fürs Leben prägen, wenn die peer group nicht funktioniert.


    Der Altersunterschied ist später sicher nicht zu unterschätzen. Andererseits gibt es in der Entwicklung eh so eine große Bandbreite, dass es da auf zwei drei Monate nicht zwingend ankommen muss. Einschätzung von den Betreuern der Schulkindbetreuung ist sicher gut, kanne evtl. auch EUer Kinderarzt was dazu sagen (unserer ist z.B. absolut dagegen und propagiert, das Kind dann lieber außerhalb von Schule zu fordern und zu fördern. Allerdings gibt es hier auch ganz überwiegend G8, dh. die "Springerinnen" wären dann in der Regel selbst beim Abi noch nicht volljährig, was ja wirklich etwas schräg ist...)

  • ..., das Kind dann lieber außerhalb von Schule zu fordern und zu fördern. ...

    Das ist genau der Punkt an dem mich die Psychologin damals überzeugt hat. Weil sie meinte, man macht die Kinder so noch mehr zum Aussenseiter. Vormittags müssen sie sich durch einen Schulalltag langweilen und nachmittags karrt man sie zwischen Schach, Chinesisch, KinderUni und Co. hin und her, während die Klassenkameraden sich spontan zum Spielen verabreden können.
    Dann lieber für eine sinnvoll genutzte Schulzeit sorgen und der Nachmittag gehört Freunden / Sportverein / oder sonstigen Interessen.

  • Das ist genau der Punkt an dem mich die Psychologin damals überzeugt hat. Weil sie meinte, man macht die Kinder so noch mehr zum Aussenseiter. Vormittags müssen sie sich durch einen Schulalltag langweilen und nachmittags karrt man sie zwischen Schach, Chinesisch, KinderUni und Co. hin und her, während die Klassenkameraden sich spontan zum Spielen verabreden können.Dann lieber für eine sinnvoll genutzte Schulzeit sorgen und der Nachmittag gehört Freunden / Sportverein / oder sonstigen Interessen.

    Das sehe ich auch so. Deswegen wäre ich für die leichtere Schulzeit, bei der weniger gelernt werden muss.


    Ich glaub es hat so ziemlich alles seine Vor- und Nachteile und es ist unglaublich schwer das zu entscheiden.
    Besonders weil man ja auch nie weiß, wie es geworden wäre wenn man anders entschieden hätte...

  • Oh, da muss ich noch mal nach bessern. Kinderuni und Chinesisch meinte ich damit nicht. Es ging eher drum, vielleicht einen "Forderterrtmin" zu haben und ansonsten vor allem das Soziale bzw. Ausgleich zu foerderrn- je nach Interesse musisch, sportlich oder sonst wie. Der Regelfall ist ja eine Teilbegabung, so dass es Bereiche gibt, in denen man auch auf dem Niveau der Gleichaltrigen was machen kann. Sorry, kurz, weil vom tablet

  • Manchmal kann auch Instrumentalunterricht ein toller Ausgleich sein.
    Ich persönlich denke und rechne damit, dass sich vieles relativiert, sobald die Kinder auf der weiterführenden Schule sind.

    LG, Junia


    mit #male 05, #male 06, #male 08


    Ps: Ich hab einen neuen Nicknamen. Bitte nicht outen, danke.

  • Hallo,


    Ich sehe es auch so - was genau ist die Motivation?


    Wenn das Kind generell schneller lernt als die anderen, dann wird das springen allein nur kurze Zeit etwas ändern, bald wird es aufgeholt haben und sich wieder langweilen. Dann bräuchte es einfach grundlegend andere Strategien.


    Lesen können, rechnen können... das sind mMn alles Einzelkomponenten. Gerade in klasse 2 sind die Kompetenzen da sehr breit gefächert, während meine Mädels da schon Harry Potter und co. gelesen haben, waren andere noch bei den Baumhausbüchern o.ä.

    Für mich wären die Fragen demzufolge auch: MÖCHTE das Kind springen bzw. es ausprobieren?
    Leidet es in irgend einer Form unter der aktuellen Situation, so daß ein springen da etwas verbessern könnte? Gibt es überhaupt Probleme, die behoben werden müssten? Wenn ja, hat das KIND diese Probleme oder die Lehrer?
    Was genau befürchten sie denn, wenn er NICHT springt?

    Keine HA machen müssen, weil er im Unterricht fertig wird, fände ICH persönlich keinen "Springgrund", sondern fände es im Gegenteil toll, wenn das für alle Kinder so ermöglicht würde. Für mich klingt das ein bisschen nach "Schule muss Arbeit machen, sonst "zählt" das Gelernte nicht"-Einstellung bei den Lehrern? Aber vielleicht können sie ja auch konkretere Gründe nennen, das sollte dann gut angehört und abgewogen werden.

    Vielleicht macht ihr euch mal eine Liste in der ihr, das Kind und auch die Lehrer sagen, welche konkreten Pluspunkte ein springen bringen würde (nicht nur "eventuell", denn dagegen stünde auch immer ein "eventuell auch nicht") und welche echten Risiken beim (noch) Nicht-Springen bestehen bzw. welche Bedenken es gibt.
    Das hilft mir oft, klarer zu sehen.

  • Ich habe dieses Thema damals gestartet und meine Tochter ist nicht gesprungen. Sie ist nach den Sommerferien 3 Wochen in die 3. Klasse gegangen, hat sich alles angeguckt und dann entschieden, dass sie lieber in ihrer alten Klasse bleiben möchte. Sie ist inzwischen in der 4. Klasse und immer noch sehr weit. Sie wird aber wirklich gut gefördert, ihre Klassenlehrerin gibt sich viel Mühe und besorgt ständig neues Material, das sie bearbeiten kann. Oft macht sie andere Dinge als der Rest der Klasse, bekommt auch andere Hausaufgaben auf und hat 1-2 Mal pro Woche Förderunterricht, in dem sie Geschichten schreibt (mit 2 anderen Kindern aus ihrer Klasse). Sie geht sehr gern zur Schule, sie sagt , dass sie so schon traurig ist, dass die Grundschule bald zu Ende ist und dass es nicht schön gewesen wäre, noch ein Jahr weniger zu haben...
    Von daher war es für uns richtig, nicht zu springen.

    Liebe Grüße,
    Kirsten mit Sohn (2003) und Tochter (2006) #sonne

  • Wir testen es seit heute - zuerst mal für drei Wochen und haben dann wieder ein Gespräch mit dem neuen Klassenlehrer, der Rektorin und der bisherigen Klassenlehrerin.
    Locke hat zuletzt deutlich geäußert, dass ihn die Schule langweilt, weil er mehr kann als die anderen. Und dass er nur hingeht, um in der Pause mit seinen Freunden zu spielen (Naja, und weil er muss)
    Er liest noch keinen Harry Potter, aber kaum ein anderes Kind aus der Klasse schafft es bisher eines der Baumhausbücher zu lesen.
    Er freut sich auf die neue Klasse, kennt durch die Betreuung und den Hort, in den er bis zum Sommer ging einige Kinder und auch den Lehrer, da dieser den Schulchor leitet.
    Wir fühlen un svon der Schule da schon gut begleitet, Es gab einen Besuch der Schulpsychologin und auch einen Bescuh mit Merlin bei ihr, die sehr gut waren und uns (Lehrer und Eltern) bestätigt haben in dem Gedanken zu springen.
    Er verpasst in der 2. Hälfte der 2. und der 1. Hälfte der 3. Klasse nichts Wesentliches, was man nicht auch so noch machen könnte (Verkehrserziehung wäre jetzt gekommen, aber noch nicht die Fahrradprüfung).


    Wir bleiben mit der Schule in engem Kontakt und schauen und fragen, wie es unserem Sohn geht, denn letztendlich muss es ihm gut gehen. Ich war heute ganz aufgeregt, er nur freudig - und ich bin gespannt, ob un dwas er später erzählt.


    LG, gaagii

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    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
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  • Ich hatte heute auch ein Gespräch in der Schule - unsere Tochter ist noch in der ersten, hat jetzt letzte Woche aber schon dreimal "geschnuppert" in einer zweiten Klasse. Sie war total begeistert und hat am Wochenende gefragt, ob sie diese Woche wieder in die 2 darf. Da sind auch zwei Freundinnen aus ihrem alten Kiga, mit denen sie noch viel spielt, und sie war so happy, als sie letzte Woche endlich mit Schreibschrift üben durfte und richtig mit Geld rechnen usw.
    Parallel wird jetzt wohl einmal die Woche in einer Kleingruppe vertiefend Mathe gemacht, damit sie da den Anschluss findet und ihr die verpassten Grundlagen der ersten Klasse nicht irgendwann auf die Füße fallen. Wir sollen zuhause spielerisch noch die mengen ein bisschen bearbeiten.


    @gaagii so war das hier auch, wir hatten so elende Diskussionen, weil sie es langweilig fand und nur für die "Verabredungen" im Hort in die Schule gegangen ist. Sie will auch unbedingt in die 2 - ich hoffe, dass sie dann auch damit klarkommt, dass sie mal nicht in allem die "schnellste/beste" ist, sondern dass sie evtl. auch mal lernen muss. Wobei in unserem Fall 1./2. klasse ja noch nicht so der Hammerstoff gefragt ist, und es vielleicht gar nicht mal so den Unterschied macht, wenn sie dann eine Klasse weiter ist.


    Trotzdem ist es irgendwie schräg. Eigentlich hätte sie ja schon vorletztes Jahr eingeschult werden können, war aber irgendwie wohl noch nicht so weit (sagten Schularzt und Schule). Und jetzt wird das sozusagen wieder aufgehoben. Ich verstehe, dass sie sich in dem einen Jahr vielleicht erst entsprechend entwickelt hat (als Eltern wird man ja schnell betriebsblind)...aber manchmal denke ich, wenn sie jetzt eh wieder springt, dann hätten wir uns das ganze Gedöns ja auch sparen können.


    Naja, ich warte ab, ob alles gut geht und es wirklich auf einen Sprung hinausläuft. Diese Woche sind ja Zeugniskonferenzen, und dann weiß ich hoffentlich mehr.

  • Oh, da bin ich gespannt was du weiter berichtest. :)


    Wir hatten heute Lernstandgespräch und momentan ist es sehr deutlich, dass der Junior mehr mit emotionalen Entwicklung (Zahnlückenpubertät ;) ) als mit Schule beschäftigt ist. Er schludert sein Wissen einfach nur mit möglichst geringem Arbeitsaufwand (und wahnsinnig vielen Flüchtigkeitsfehlern) hin. Entsprechend sieht auch seine Handschrift aus. Dadurch hat er sich aktuell in den Hauptfächern überall von 1-2 auf 2-3 verschlechtert, was ihm gar nicht passt. Aber da muss er durch. Wenn er wieder bessere Noten haben will, muss er auch etwas Arbeit investieren. ;)

  • Ich berichte mal von der weiterführenden Schule:


    Sohnemann hat allerdings "nur" in Mathe eine Klasse übersprungen. Er hatte in der ersten Klasse direkt nach den Herbstferien den Lernstoff von der 2. Klasse erhalten und dies dann durch verschiedene Modelle (Stoff alleine erarbeiten, die höhere Klasse besuchen etc.) bis zur 4. durchgezogen. Die Lehrerinnen haben ihn dabei unterstützt, aber es war auch viel Eigeninitiative gefordert seinerseits (die er sehr bereitwillig erbringt).


    Seit dem Sommer besucht er nun 4 Wochenstunden den Matheunterricht im Gymnasium und ansonsten weiterhin seine normale 4. Grundschulklasse. Es macht ihm weiterhin Spaß, auch wenn er natürlich deutlich jünger ist (was bei ihm auch körperlich schnell auffällt - er ist sehr klein und zierlich) als seine Mitschüler der 5. Klasse. Auf dem Gymnasium ist er somit schon ein Exot, aber beliebt und er kommt damit gut klar und hat Spaß am Unterricht. Das erste Zeugnis dort steht am Freitag an, aber die Note dürfte zwischen 1-2 liegen laut Lehrer.


    Ob dies weiter so gut funktioniert hängt insbesondere von der Abstimmung der Stundenpläne im Gymnasium ab - bisher klappt es perfekt, dass er alle Mathestunden dort besuchen kann. Bedingung ist, dass er mindestens 3 Stunden in der höheren Klasse verbringt. Ob das im Sommer weiterhin klappt (wenn er komplett dorthin auf die Schule wechselt), hängt von den Stundenplänen ab. In der Grundschule hat die Abstimmung noch ganz gut geklappt - beim Gymnasium wurde mir schon gesagt, dass es unter Umständen nicht jedes Jahr so reibungslos klappen würde. Wir warten also ab.