Bundestagswahl 2013 - der "Ab 18:00 Thread"

So, ich erwache mal aus der Schockstarre...

Hab vorhin einen Tweed gelesen, den ich mit Euch teilen möchte:

Zitat

20,1% d. Wahlberechtigten sind 70 Jahre und älter, 13,6% 60-70, 18,7% 50-60. Noch Fragen? #demographie #btw13

Wenn das stimmt, dann würde das einiges erklären. Ooh man. Ich wars jedenfalls nicht.

ergänzendes Edit: Ich habe auf Bundeswahlleiter.de zumindest die Zahlen von 2009 gefunden. Naja, sind zumindest ähnlich.

Schulkamerad meines Sohnes, 5. Klässler, erzählte mir heute morgen, dass sein Vater die CDU gewählt hat, weil er nicht wollte, dass Leute (mehr) Geld bekommen, wenn sie nicht arbeiten.

Nunja...

Fragt sich, wie die vielen ALGII- Bezieher gewählt haben, oder wie hoch da die Wahlquote war. Ich befürchte dass die verschenkten 27% zum Großteil aus dieser Zielgruppe kommen.

Zitat von Genmaicha

Da wären dann CDU, Linke, SPD und AfD drin. Und ich denke dass die AfD dann vielleicht noch mehr Stimmen bekommen könnte.

Ich habe ein wenig die ungute Ahnung, das die AfD im sächsischen Landtag die NPD verdrängt. Da wird mir echt schlecht. Fragt sich was das kleinere Übel ist?

Zitat von Hermine

Es gibt schon gute Gründe für das Wahlrecht ab 16 *find*

Was macht es für einen Unterschied, ob man ab 16 oder ab 18 wählen darf, wenn gerade die jungen Wähler keinen Bock auf Politik haben?

Was ich eher interessant fände, wäre ein Stimmrecht bereits ab Geburt, bei dem die Eltern / Erziehungsberechtigten für ihre minderjährigen Kinder mitabstimmen dürften. Auf diese Weise würden gerade die Familien mehr Gehör finden. (Allerdings sehe ich da durchaus auch die Gefahr des Stimmen-Missbrauchs ...)

Meine Nachbarin sagte mir sie habe den Wahlzettel verschlampt, es sei ihr aber egal da sie ohnehin keine Lust hätte zum Wahllokal zu gehen....
Meine Meinung dazu war ihr auch egal.
Ich finde das erschreckend. In meinem Bezirk lag die Wahlbeteiligung nur bei 50%.

Mich hat die Wahlbeteiligung von 74% in meinem Wahlkreis echt positiv überrascht.

Ich kenne nur junge Leute die Wählen gehen, viele die sich auch engagieren. Aber es hat doch immer den Beigeschmack das man am Ende das geringere übel wählt und ich kann verstehen dass das viele Leute gnadenlos frustiert. Vor allem die älterne Menschen - wobei da auch viele durch die konstant stattfindenden SPD Kaffeefahrten zum wählen animiert werden (und auch direkt hingefahren werden - aber das ist ein anderes Thema.)

Ich bin gegen jegliche Wahlaltersbeschränkung.
Das Argument, dass junge Menschen doch noch so leicht beeinflussbar wären, bezieht sich auch auf einige andere Bevölkerungsgruppen, z.B. auf über 70-jährige Bayern, die die CSU wählen, weil man das halt so macht.
Alles andere ist diskrimierend. Dass Eltern "für ihre Kinder" wählen können sollten, halte ich für undemokratisch.

Hier (auch Hessen) hab ich jede Menge Piratenparteiplakate gesehen. Liegt vielleicht am Stadtteil? Ich hab gerade mal nachgeschaut, bei der letzten Bundestagswahl wurde hier unterdurchschnittlich CDU gewählt, überdurchschnittlich FDP und deutlich überdurchschnittlich die Grünen.

Das liegt an deinem Stadtteil, Hera...!!

Zitat von Schwertlilie

Die Stimmen für Kleinstparteien waren nicht für die Katz! Jede Stimme für eine Kleinstpartei drückt das Wahlergebnis der etablierten Parteien. Die vielen Stimmen für Kleinstparteien haben ganz entscheidenden Anteil daran, dass die FDP (und auch die AfD) unter die 5%-Hürde gedrückt wurden!

das kann man so und so sehen.
Die CDU wird (wahrscheinlich, denn an rot-rot-grün glaub ich nicht so recht) nach wie vor weiterregieren. Ob die jetzt 42 oder 38% haben, ist dabei fast schon unerheblich, weil sich das Verhältnis im Parlament nur noch aus den Parteien, die reinkamen, zusammensetzt. Insofern - imho waren sie durchaus für die Katz (die AfD läuft bei mir übrigens unter Kleinstpartei, die Piraten auch).

Und Hermine, ich glaube, der Durchschnittswähler tendiert dann eher zu "dann wähl ich gar nicht" und nicht zu "jetzt erst recht".
Wie gesagt, ich wähle immer, selbst bei Wahlen, die viele als "nebensächlich" empfinden (und wo die Wahlbeteilung dann bei 30-40% liegt), aber häufig mit dem Gefühl des geringeren Übels...

edit: hier ländliches Hessen, an Plakaten sehr viel CDU, etwas weniger SPD, Grüne, einiges an Piraten und FDP. Und von den Linken auch nicht wenig.

Zitat von Schwertlilie

Zitat von »asreileeth«
Und ca 17% der abgegebenen Stimmen waren quasi für die Katz, weil die Parteien nicht im Bundestag sind.

Die Stimmen für Kleinstparteien waren nicht für die Katz! Jede Stimme für eine Kleinstpartei drückt das Wahlergebnis der etablierten Parteien. Die vielen Stimmen für Kleinstparteien haben ganz entscheidenden Anteil daran, dass die FDP (und auch die AfD) unter die 5%-Hürde gedrückt wurden!

und ich finde es auch sinnlos, wenn kleinstparteien nicht gewählt werden, weil sie "sowieso nicht reinkommen".

dann bekommen diese parteien nämlich nie eine chance - selbst wenn sie die tollsten programme haben und genau das machen wollen, was die mehrheit will.

ich habe es mir abgewöhnt, taktisch zu wählen. ich wähle die, die dasselbe wollen wie ich. und wenn die dann nicht reinkommen, dann ist das so.

ich hätte jetzt bitte gerne rot-rot-grün.

diese animosiäten à la "mit denen spielen wir auf keinen fall" finde ich unmöglich.

bei einer großen koalition hab ich die befürchtung, dass die sich gegenseitig blockieren.
schwarz-grün wäre denkbar - nach den erfahrungen in hamburg werden die grünen dann das neue gelb. sie werden schön überall einknicken und die CDU kann machen, was sie will. die spd müsste sich in der opposition auf die linke einlassen - dann können sie sich demnächst auch eine koalition vorstellen.

naja.

Zitat von carlotta

ich habe es mir abgewöhnt, taktisch zu wählen. ich wähle die, die dasselbe wollen wie ich. und wenn die dann nicht reinkommen, dann ist das so.

diese partei müßte bei mir noch erfunden werden... es gibt bei jeder einige (teils sehr entscheidende) punkte, denen ich so gar nicht zustimmen kann... daher das geringere übel...

Zitat von asreileeth

diese partei müßte bei mir noch erfunden werden... es gibt bei jeder einige (teils sehr entscheidende) punkte, denen ich so gar nicht zustimmen kann... daher das geringere übel...

naja. das ist ja irgendwie klar.
da entscheide ich mich dann für die partei mir der größten übereinstimmung.
und nicht für die, die vermutlich auch die 5% hürde schaffen.
EDIT: und dann aber nur zu einem kleinen teil das vertreten, was ich will.

was nutzen sie mir dann im parlament?

Zitat von carlotta

naja. das ist ja irgendwie klar.
da entscheide ich mich dann für die partei mir der größten übereinstimmung.
und nicht für die, die vermutlich auch die 5% hürde schaffen.

ich auch

Ach was. Die SPD ziert sich jetzt noch'n bisschen, um möglichst gute Konditionen herauszuschlagen, und wird dann doch Juniorpartner. Steinbrück hat vielleicht keinen Bock, aber Gabriel doch umso mehr.

Ich wäre ja dafür auf dem Wahlzettel noch eine Frage anzuhängen:

Falls die von Ihnen gewählte Partei nicht die absolute Mehrheit erreicht, welche Koalitonspartner wünschen Sie sich dann? Bitte ankreuzen (Mehrfachnennungen möglich)

Aber ich lebe auch schon zu lange in der Schweiz...

Herr Seehofer gibt sich größte Mühe, seine Beliebtheit bei mir nicht zu steigern...

Das kann ja heiter werden.
Fände eine Koalition aus CDU (sic) und SPD gar nicht so übel... Das wäre die vorerst einmalige Chance, die CSU loszuwerden.