Plazentageburt und Betreuung

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  • Theoretische Frage aus reinem Interesse.

    In den hiesigen Kliniken ist das Vorgehen in der Nachgeburtphase offenbar so, dass die Plazenta 20 min. nach dem Baby vollständig geboren sein muss. Andernfalls wird ins OP gerollt (impliziert, dass spätestens eine Viertelstunde nach der Geburt wegen der Plazenta herumgestresst wird).
    Ab dem dritten Kind bekommt frau routinemäßig unmittelbar nach der Geburt synth. Oxytocin aus dem Tropf.
    8I

    - ist das tatsächlich flächendeckend die Richtlinie zur Betreuung in der Nachgeburtphase?
    - kennt jemand die Evidenzlage und kann mich aufklären? Mein schlaues Buch ist verliehen.
    - wir war das bei euch? Bin nur ich zu blöd, um eine Plazenta innerhalb von 20 Min. herauszukegeln?

    Söhnchens Plazenta (KH) kam nach einer halben Stunde (ich meine, dass das damals, 2007, auch der Richtwert war, nix von 20 Minuten...)
    Töchterchens Plazenta (HG) brauchte eine Stunde.
    Minitöchterchens Plazenta (HG) brauchte anderthalb Stunden.

    In allen Fällen aber freiwillig, unproblematisch und mit sehr geringem Blutverlust. #weissnicht

  • Da dieses Thema bei Hausgeburten keines ist - es interessiert einfach niemanden, wie lange das dauert - vermute ich logistische Gründe hinter diesem Zeitdruck. Vielleicht müssen sie in der Klinik zeitnah dafür sorgen, dass der Kreißsaal und die Hebamme wieder frei werden? #gruebel

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • In den hiesigen Kliniken ist das Vorgehen in der Nachgeburtphase offenbar so, dass die Plazenta 20 min. nach dem Baby vollständig geboren sein muss. Andernfalls wird ins OP gerollt (impliziert, dass spätestens eine Viertelstunde nach der Geburt wegen der Plazenta herumgestresst wird).
    Ab dem dritten Kind bekommt frau routinemäßig unmittelbar nach der Geburt synth. Oxytocin aus dem Tropf.

    Ja, das ist hier auch so. Gerne wird die Plazenta auch herausgezogen wenn sie nicht nach 10 Minuten von allein da ist. Daran bin ich einmal fast verblutet.

    Ich habe dann aber bei meiner 4.Geburt meine Plazenta mit Zähnen und Klauen verteidigt(sehr erholsam nach der Geburt #augen ) und dann haben sie doch gewartet bis sie von allein kam. Um den Tropf kommt man als "Mehrgebärende" hier auch nicht herum, das ist Routine und die Gebärmutter schafft das nicht allein und sonst verblutet man und sie übernehmen keine Haftung........ #pinch

  • Gut, dass ich bei meinem zweiten Kind zu hause war, da kam die Plazenta ca. anderthalb Stunden nach der Geburt des Kindes. Eine Stunde nach der Geburt meinte die Hebamme, dass ich mal unter die Dusche gehen könnte, weil das oft hilft, mit ein bißchen Bauch abduschen und bewegen unter der Dusche kam sie dann. Eine Oxytocin-Spritze habe ich nicht gebraucht. Ich hatte allerdings auch keine beunruhigend starke Blutung, das wäre natürlich ein Grund, früher aktiv zu werden.
    Ich tippe auch auf logistische Gründe oder auf "lieber zuviel machen als zu wenig, damit einen nachher keiner verklagen kann".

    Der Friede, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen.

  • Dass man, egal an welchem Ort und unabhängig von der Stechuhr nicht seiner Wege geht, wenn die Frau heftig blutet, schockt, Tastbefund alarmierend ist etc. habe ich in der Frage stillschweigend vorausgesetzt. :)

    Plazenta rausZIEHEN??? 8I

  • Nachdem in den Generationen vor mir die Frauen in meiner Familie jeweils fast verbluteten bei den Geburten (die Plazenta kam "nicht schnell genug" und wurde tatsächlich rausgezogen!! Bzw. Einmal "nur" mit Ziehen "überzeugt"), bin ich sehr froh, dass bei meinen außerklinischen Geburten niemand auf solche bescheuerten Ideen kam und hoffe, dass das mit meiner Geschichte auch in der Klinik niemand täte.
    Ich "kann" die Plazenta nämlich auch nicht innerhalb von 20 min rausdrücken. Bei der letzten (relativ schnellen) Geburt hat die Nachgeburtsphase fast so lange gedauert wie der Rest - gut ne Stunde. Wer weiß, was passiert wäre, wenn da jemand auf die Idee gekommen wäre zu ziehen...

  • Plazenta rausZIEHEN???

    Ja, ziehen. :|
    Ich habe meine Tochter in der Hocke bekommen und musste dann nach 5 Minuten ins Bett weil die Plazenta nicht kam :stupid:
    Dann wurde mir fest auf dem Bauch rumgedrückt und an der Nabelschnur gezogen, ein Schmerz und raus war sie. Tja, nur das die Blutung nicht mehr aufhören wollte. Die Hebamme hatte an dem Tag viel zu tun. #ja

  • Bei mir wurde im Krankenhaus auch nach 10 min die Plazenta rausgezogen.
    (Zu Zweit weils so schwer ging... :stupid: )
    Ich war einfach nciht in der Lage mich zu wehren.
    Hab das wie nen Film alles beobachtet und konnte nichts sagen.
    Mein Mann wurde direkt mit dem Söhnchen weggeschickt zur U1.

    Es folgte dann eine Not-OP und ich hatte einen heftigen Blutverlust...
    Zum Glück konnten sie die Gebärmutter dann doch erhalten.
    Hab aber wohl mehr als eine Infusion auf einmal gebraucht.
    Beim Aufwachen waren insgesamt 3 Zugänge in meinen Armen...

    Mich bekommt niemals nicht mehr jemand zum gebären in ein Krankenhaus!
    Erst nach einigen Tagen hatte ich zuhause mein Baby dann nackig und entspannt auf meinem Bauch liegen.
    Das war sooo schön und ich hab Rotz und Wasser geheult.

    (Sry, ist lang geworden... Hab da wohl noch was zum Aufarbeiten #gruebel )

  • Also.

    Zum ziehen: es gibt einen Handgriff, mit dem eine Hebamme testen kann, ob sich die Plazenta schon gelöst hat. Dabei wird kurz an der Nabelschnur gezogen und gleichzeitig geguckt (Gebärmutter getastet), ob die Gebärmutter darauf noch reagiert. Reagiert sie noch, hat sich die Plazenta noch nicht gelöst. Reagiert sie nicht mehr, hat sich die Plazenta bereits gelöst, und man kann frau auffordern, kurz mal mitzudrücken.

    Mir wurde das erklärt, als ich zur Geburtsanmeldung war in meiner ziemlich alternativen Klinik. In KH 1 vom Kind 1 wurde nämlich meiner Meinung nach auch ziemlich heftig umgegangen mit der Plazentageburt, ich bekam ebenfalls Oxy und mir wurde danach gesagt, ich hätte eine heftige Nachblutung gehabt - nur dass diese (450 ml) eigentlich jetzt nicht soooo heftig war. Daher hab ich das Thema Nachgeburt sehr ausführlich in meinem Geburtsplan stehen. Und hab mit denen abgesprochen, dass sie frühestens 1 h, nachdem Baby da ist (und wenn sonst keine Blutungen sind oder Dinge, die Anlass zur Besorgnis geben) mal eben nach der Plazenta gucken dürfen. Dabei wurden mir auch diese Handgriffe erklärt, und dass dieser kleine Zug NICHT ausreicht, um eine nicht gelöste Plazenta zu lösen. Sondern nur der Übrprüfung des Status dient.

    Im übrigen ist das auch bei hausgeburten nicht "kein Thema", im Aufklärungsgespräch zur 1. Geburt (die außerklinisch geplant war) wurde mir gesagt, dass sie der Plazenta 2 h Zeit geben, und dann ebenfalls tätig werden (Verlegung). Ich würde aber, wenn ich zu langen nachgeburtsphasen neiigen würde, mit der Hebamme sprechen, und das von vornherein sagen, dass man dazu neigt, und da keiner in blinden Aktionismus verfallen muss.

    Was Leitlinien angeht, ich googel da einfach immer nach Leitlinien der DGGG, da findet man eigentlich alles was man wissen muss, wenn man Argumentationshilfe braucht.

  • das das bei der HG gar kein Thema ist kann ich auch nicht bestätigen. Im Aufklärungsgespräch sagte unsere Hebamme auch 2h, dann wird ins Krankenhaus verlegt. War bei ihr allerdings bisher nur einmal nötig und da kam die Plazenta dann beim Treppe runterlaufen.

    Bei mir wurde auch bei beiden Geburten mal geschaut, so wie Trüffel das beschrieben hat, ob sich die Plazenta schon gelöst hat. Hatte sie auch. Das "Ziehen" war in beiden Fällen sehr sanft, hat nicht weh getan und irgendwo rumgedrückt wurde da auch nicht. Weh getan hat da nichts mehr. Da war mehr ein zupfen als ein Ziehen.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.


  • Im übrigen ist das auch bei hausgeburten nicht "kein Thema",

    Nein, natürlich nicht; die werden ja keine Plazenta drin lassen #pfeif
    Aber zwei Stunden sind doch ne ganz andere Hausnummer als 15 Minuten ^^

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Bei mir wurde auch bei beiden Geburten mal geschaut, so wie Trüffel das beschrieben hat, ob sich die Plazenta schon gelöst hat. Hatte sie auch. Das "Ziehen" war in beiden Fällen sehr sanft, hat nicht weh getan und irgendwo rumgedrückt wurde da auch nicht. Weh getan hat da nichts mehr. Da war mehr ein zupfen als ein Ziehen.

    Bei mir wars aber ein Ziehen mit Druck auf den Bauch.
    Kein sanftes Zupfen. Und es tat weh. Mir zieht sich jetzt noch alles zusammen wenn ich daran denke. #pinch

  • Manchmal ist die Plazenta sogar schon gelöst und kommt blos nicht heraus.
    So bei mir! Alleingeburt im Pool, in knienender Stellung.
    Ich hab lange Zeit (40Min.) mit dem Baby im Pool gesessen, weil ich unbedingt noch die Plazenta unter Wasser gebären wollte.
    Und auch Abnabeln wollte ich erst später.
    Dann wurde es dem Baby aber doch zu kalt und ich musste mich entscheiden! Also doch abgenabelt, Baby rausgereicht und wollte gerade hinterherklettern, da rutschte die Plazenta deutlich herunter.
    Die Bewegung durch das Aufstehen hats dann gebracht.
    Also hab ich mich doch noch mal hingehockt und die Plazenta unter Wasser geboren. Das war das erste mal, dass es nicht wehgetan oder fies gebrannt hatte!
    Werde ich diesmal definitiv genauso machen.

    Danach hab ich dann die sauber gewaschene Plazenta in eine Schüssel gelegt und konnte mich frei und ungehindert abtrocknen.
    Das war super! Die ganze "Sauerei" ist im Pool geblieben.

  • Ich hatte irgendwann mal eine Hebammenzeitschrift in der Hand, in der gesagt wurde, dass wenn das Baby unter der Plazenta liegt, das Blut schnell ins Baby fließt und die Plazenta sich zusammenzieht und ablöst und so sehr einfach herauskommt. Das erschien mir logisch und war auch bei meinen Geburten so:

    Kind 1 (GH): Hochgenommen (Wassergeburt), Plazenta nach 30 Minuten anstrengend rausgedrückt.
    Kind 2 (HG): Blieb unter mir liegen bis ich mich sortiert hatte (halbe - eine Minute? keine Ahnung) und die Plazenta fiel mir 5 Minuten später im Sitzen förmlich raus.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Bei meiner Hausgeburt hat mich die Hebamme nach etwa 45 Minuten dazu animiert, aus dem
    Bett noch mal auf den Hocker zu gehen. Sie meinte, die Plazenta würde am liebsten in der Position, in der auch das Baby kam, geboren werden. Auch bei hausgeburten gebe es irgendwelche zeitlichen Richtlinien, wann die
    Plazenta gekommen sein müsse. Sie kam dann auch tatsächlich nahezu herausgeflutscht. Wenn es nicht so gewesen wäre, weiß ich aber nicht, was sie gemacht hätte!

    • Offizieller Beitrag

    Bei mir wurde auch bei beiden Geburten mal geschaut, so wie Trüffel das beschrieben hat, ob sich die Plazenta schon gelöst hat. Hatte sie auch. Das "Ziehen" war in beiden Fällen sehr sanft, hat nicht weh getan und irgendwo rumgedrückt wurde da auch nicht. Weh getan hat da nichts mehr. Da war mehr ein zupfen als ein Ziehen.

    Ja, so war's bei mir auch. Ich empfand das als sehr angenehm, weil ich von der Geburt doch ziemlich erschöpft war.

    Was für ein Handgriff könnte das denn im KH gewesen sein?

  • ich war ja leider bei kind 3 notfallmäßig im kh, da kamen sie auch so nach 20 oder 30min und wollten unbedingt was spritzen damit die plazenta kommt. ich habe sie dann gelassen, weil ich keine lust auf diskussionen hatte und am liebsten schon lange zu hause gewesen wäre, mit plazenta im bauch hätte ich aber ja noch nicht gehen können.

    aber das ich automatisch einen tropf bekommen habe, direkt nach der geburt war nicht so. ich hatte auch gar keine kanüle mehr, die haben sie wohl mehrfach daneben gestochen als wir ankamen, und bei der eigendlichen geburt ist sie flöten gegangen. aber zwischen eintreffen mit dem rtw und der geburt lagen auch nur knapp 10min.

    bei kind 4 war wieder hausgeburt angesagt, da hat es wieder nicht nicht interessiert wie lange es dauert und gespritzt wurde auch nix.

  • Was für schlimme Geschichten ;(
    Hier war es bei Kind 1 auch so, ohne Frage Oxitocin gespritzt und gezogen, trotz Wassergeburt und kaum Blut. Ich durfte sie mir nicht einmal ansehen.
    Bei der HG jetzt hat es über 2h gedauert bis die Nachgeburt dann kam. Ich habe sie recht schnell abgenabelt, weil die Nabelschnur sehr kurz war und es im Pool kalt wurde. Das war für mich nervig, weil ich lieber kuscheln statt laufen und hocken wollte, aber die Hebamme hat zum Glück keinen Stress gemacht. Sie meinte ich hätte eh kaum Blut verloren, alles ist gut.
    Ich habe mich aber selbst ein bischen gestresst, da ich irgendwie der irrigen Meinung war es wäre schlimm, wenn sie nicht sofort nachkäme #stirn #augen
    Bei einem eventuellen nächsten Mal bin ich da entspannter!
    Aber es war wirklich beeindruckend, sie anzusehen.

    “As we work to create light for others, we naturally light our own way.”
    ― Mary Anne Radmacher

  • Kind 1 kam im KH per Notsectio - Plazenta hab ich leider nie gesehen :confused:

    Kind 2 - HG - Plazenta kam 3h nach Geburt :D

    Kind 3 - noch im Bauch. Wieder HG geplant. Mit einer tollen Hebamme :D