Du isst das auf weil-die Kinder in Afrika.......

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  • Basis jeder Essstörung. Da kenne ich mich leider aus.


    In so Situationen sage ich immer, es ist besser wenn was übrig bleibt, dann können wir das nach Afrika schicken.... #augen


    Ziemlich viel Balast, was so kleinen Kinderschultern da aufgebürdet wird.

  • Ich kenn diesen Spruch auch noch gut! Als Reaktion daruaf hab ich mal Essensreste in einen großen Umschlag gesteckt und wollte den nach Afrika schicken. Meine Mutter hat diesesn Satz danach nicht mehr gesagt weil sie begriffen hat, das ich ihn nicht verstehen konnte. Meien Oma war allerdings mega sauer wegen der Sauerei, die ich angestellt habe.

  • GENAU der spruch kam bei mir früher immer und er hat gewirkt, ich kann keine leeren/teil-leergefressenen teller sehen. meinen esse ich leer, selbst wenn mir schlecht wird. den meines sohnes esse ich auch leer.


    obwohl es echt selbstverständlich bullshit ist, funktioniert das bei mir bis heute. ich kriege einen totalen anfall, wenn leute auf einer party oder so essen auf tellern stehenlassen. fremdes essen ekelt mich, sonst würde ich die vegetarischen bestandteile wahrscheinlich auch essen.


    wobei ich immer drastisch sauer auf leute werde, die das essen stehen lassen. ganz schlimm ist das, wenn jemand einen halben teller nudeln wegschmeißt, sich aber direkt im anschluss ein eis/sonstige süßspeise genehmigt. diese prägung sitzt einfach extrem drin bei mir. daher klemme ich mir derlei sprüche bei meinem sohn. und bin fassungslos, dass das heute noch "lebt".


    lg, patrick


  • So habe ich das auch gemacht, weil es mich ärgert, Lebensmittel wegzuwerfen (kommt wohl von meinem Vater, der ist ein Kriegskind). Wir haben Patenkinder in Afrika und haben h. dann erklärt, dass es Länder gibt, in denen die Kinder einfach nicht genug zu essen haben.

    Dito, hier auch so. Ich schwinge nicht die Moralkeule, werde aber sehr deutlich, wie es mir graust, Lebensmittel wegzuwerfen, wenn andere (auch hier in D!) Hunger leiden. 'Glücklicherweise' haben unsere Kinder einmal den Papa im Rahmen seiner Hilfsdienste seines Servcieclubs zu einer örtlichen Hartz4-Familie begleitet. Danach war vieles anders.
    Denn gerade unser Jüngster hat gerade die 'Ich will selber machen!' Phase. Und auch unsere Mittlere meint, dass man Dinge, die man gestern noch möchte, heute nach 1x Abbeißen weglegen und sich etwas anderes nehmen darf. Deswegen gilt hier - erst das eine Aufessen und dann das nächste nehmen. ich achte z.B. auch extrem darauf, dass keine Nachtisch o.ä. nimmt, bevor nicht alle aufgegessen haben.
    Am Samstag beim Grillen ist es mir nämlich mal wieder sehr aufgestoßen, dass meine Freundin ihr Tochter da so gar nicht bremst und wir schlussendlich eine halbe Bratwurst, eine dreiviertelte Kartoffel und ein großes, mit Ketchup verschmiertes Stück Fladenbrot entsorgen mussten, dass sie alles UN-BE-DINGT haben wollte und dann nicht aß.

    Some people enter our lives and leave almost instantly. Others stay, can forge such an impression on our heart and soul that we are changed forever. - Author Unknown

  • http://www.youtube.com/watch?v=voRjmUVoveU



    der Spruch ist schon immer daneben gewesen. Da fällt mir dieses nette kleine Liedchen ein :)



    Nichtsdestotrotz ist Essen nicht für den Mülleimer bestimmt, das kann man durchaus kindgerecht verpacken. Und drauf achten wieviel auf den Teller gepackt wird. Reichen nicht 2 Würstchen und man nimmt sich noch nach wenn man mehr möchte....

    ... 12/2004 & 05/2006 & 01/2012 ...

  • Hm... Also ich muss zugeben das ich das so ähnlich zu meinem 9-jährigen auch sage...
    Andere Kinder Warren froh wenn sie so ein essen haetten..
    Naja die Augen sind bei ihm oft groesser als der Hunger...
    Und ich weiß das er das versteht und es schlimm ist das es Familien gibt die sich gutes essen nicht leisten koennen. Er hat auch schon kurze Filme zu Kindern in Afrika gesehen u 50,-- gespendet.
    Ich zwinge ihn nicht aufzuessen aber ich sag halt lieber ein Nachschlag als wegschmeissen.
    Ich finde es wichtig das zu schätzen was wir haben.
    Mein kleiner ist auch von der Sorte "ein bisschen hiervon ein wenig davon"
    aber er ist auch erst vier u lass es für ne Weile stehen weil er's doch oft auch später fertig ist. Aber zufrieden bin ich damit nicht...

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Und das gesparte Welt wird dann darein investiert um sich nur noch fairtrade zu ernähren?
    Dann würde das ja Sinn machen, ansonsten war irgendwann so ab 8 oder 9 meine Standartantwort: "Dann schicks doch hin"


    Entweder der andere war dann still oder ich konnte ihm in der folgenden Diskussion auseinandersetzen, was sein Anteil am Elend der Welt war, und warum es die Welt nicht besser macht, wenn ich (oder das Kind um das es gerade geht) aufesse.


    Nahrungsmittel nicht zu verschwenden bringt genau den Leuten etwas, die diese Nahrungsmittel bezahlen müssen, und bei Kindern sind das die Eltern der Kinder.
    Das sage ich meinen Kindern auch so: Wenn wir Essen wegschmeissen, dann geht das an unseren Geldbeutel und wir können uns weniger leisten.


    Allerdings wissen wie warum wir z.B. Schokolade und Tee etwas teurer und dafür weniger im Weltladen kaufen. Davon profitieren dann nämlich tatsächlich Kinder in anderen Teilen der Welt, nur ist denen dann auch egal obs meine Kinder aufessen. Im Gegenteil: Je mehr wir davon kaufen, desto besser für die Produzenten.


    Cooles Lied Daria, kannte ich noch gar nicht.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

    Einmal editiert, zuletzt von Shevek ()

  • Ich kann auch kein Essen wegwerfen, ganz ohne andere-Kinder-hungern-Drohung in der Kindheit. (Aber ich bin bisher nicht wirklich dick davon geworden.)


    Und solche Buffets finde ich am allerschlimmsten, weil es da völlig offensichtlich ist, dass die Hälfte oder so weggeworfen wird. Nicht von den Tellern, wohlgemerkt.


    Von daher finde ich es etwas befremdlich, zu einem Buffet zu gehen und dann mit Afrika zu argumentieren.

  • Den Satz habe ich als Kind auch oft von meiner Mutter gehört, aber in dem Zusammenhang "das schmeckt mir nicht" oder "ich mag nicht mehr". Nach dem Motto: Sei nicht so wählerisch, andere Kinder wären froh wenn sie überhaupt etwas hätten.
    So macht der Satz zumindest für Kinder einen Sinn, finde ich.
    Aufessen musste ich zuhause nicht, aber in Kindergarten, Hort und Internat. X(


    LG

  • Völlig bescheuert. Ich dachte, es ist heute allerseits bekannt, dass dieses Aufessen lassen nur übergewicht fördert. Hier muss niemand essen, es gibt einfach kein Wunschkonzert. Und nachschlag gibt es erst, wenn alles aufgegessen ist - nicht nur das, was man am
    Liebsten mag.

  • Meine Mutter hatte den Spruch auch immer drauf, auch bei unseren Kindern.


    Folgende Szene:


    S.(4 Jahre) wirft Nüsse in die Luft, um sie mit dem Mund wieder aufzufangen.


    Meine Mutter: "Denk doch mal an die Kinder in Afrika!"


    S. guckt sie mir großen Augen an und meint ganz geknickt: "Soweit kann ich aber nicht werfen!"

    spenstigrüße


    Leben lieben. Liebe leben.

  • Ich find den Spruch auch deshalb bescheuert, weil er schon früh stereotype Bilder vin Afrika übermittelt - als gebe es Hunegr nur dort.


    Dass ein Kind aufessen sollte kann man auch anders vermitteln (wenn man es wichtig findet). Ich möchte schon vermitteln, dass essen eine wertvolle Ressource ist, dass es Geld kostet und dass Leute dafür gearbeitet haben und dass es etws Lebendes war, was für uns gestorben ist. Das Kidn zum Aufessen zu zwingen bringt aber dafür gar nichts, eher kann ich dazu anhalten, sich erstmal wenig zu nehmen und dann ggf. eben noch was nach.
    Am Bufett könne das aber meiner Erfahrung nach auch die meisten Erwachsenen nicht...

  • Also ich finde diesen Spruch und diese Einstellung"Du mußt aufessen sonst passiert......was auch immer" so furchtbar.
    Habe das, und andere Varianten ,auch als Kind gehört und kann auch keine halbvollen Teller sehen 8I  
    Ich gebe aber zu , das ich noch immer meinen Sohn sein Essen auf den Teller gebe.
    Nachschlag ist besser als wegwerfen.


    Aber es geht auch anders :
    Meine Schwimu zu unseren Sohn(5).: Wenn du das aufißt, weiß ich endlich wie lieb du mich hast und freue mich sehr ,weißt du?


    #kreischen

  • Mit der Logik würde ich gar kein Büfette besuchen, krass was da immer übrig bleibt, weil die Leute ja Auswahl wollen.


    Trotzdem finde ich es gut und richtig, dass das Kidn sich dann beim nächsten mal erst mal weniger nimmt und dann eher 2x geht. Das ist unsere Konsequenz. Ich mag es nämlich auch gar nicht, wenn sich viel zu viel aufgeschaufelt wird.

  • Hallo,
    Also, ich weiß nicht- vielleicht sehe ich das ja auch ein bisschen zu radikal...
    Wenn ich zu einem Buffet gehe und nicht möchte, dass irgendetwas weggeschmissen wird (bzw. damit argumentiere) sollte ich mich sehr anstrengen alles aufzuessen. Ich weiß nicht wie das bei Eurem Buffet war, ich kenne das so, dass immer genug da sein muss, damit jeder auch alles essen kann was er möchte. Das heißt es bleibt dann meist eh viel übrig. Das wird ja auch nicht eingetupppert und nach Afrika verschickt.....
    Für Kinder ist dieser Satz einfach zu abstrakt- aber das wurde ja auch schon gesagt. Ich glaube nicht, dass Kinder sich bei einer großen Auswahl, die ein Buffet bietet, gut begrenzen können. Das schaffen ja auch viele Erwachsenen nicht.
    Viele Grüße
    Mel


    @Stille: da hatten wir wohl einen ähnlichen Gedanken ;)

    Das Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht:)

    Einmal editiert, zuletzt von Mel ()

  • Und was ich aus ganz praktischen Gründen versuche zu vermeiden, sind kleine Reste auf dem Teller. Die kriegen sie in aller Regel doch noch unter, nach einer freundlichen Aufforderung und mit meiner Löffelhilfe.


    Was macht es für einen Unterschied, ob die letzten Löffelchen voll in einen satten Magen oder in den Mülleimer kommen?

  • heute kam von meinem mann: "wenn du dein essen versalzt, isst du es trotzdem auf", als jayden sich sein mittagessen würzte.
    ich war entsetzt.

    The way we talk to our children becomes their inner voice. ~ Peggy O'Mara ~

  • Zum Aufessen zwingen, weil andere Kinder verhungern finde ich auch quatsch und dennoch ist für mich wichtig, meinen Kindern einen respektvollen und angemessenen Umgang mit Lebensmitteln beizubringen und dies obwohl wir in einem Land mit Lebensmittelüberfluss leben und sie erleben wie "locker" mit Lebensmitteln umgegangen wird und wie viel verfügbar ist.
    D.h. ich sage durchaus, dass es Menschen gibt, die viel weniger haben und in anderen Kontexten leben und dass ich finde, dass wir froh sein können über das was wir haben und damit auch - in unserem möglichen Rahmen - angemessen umgehen.


    D.h. aktuell, die Kinder essen z.B. die Pausenbrote noch auf. Sie wollten mir Brote, gut bekommen sie, wenn sie diese im Schulkontext nicht essen, dann eben zu Hause, ganz einfach, ich will kein Essen (unnötig) wegwerfen, das Essen ist noch gut, wenn sie Hunger haben, können sie erst mal dies essen, wenn sie nicht wollen, kann der Hunger nicht so groß sein *böse Mama*


    Irgendwann werden sie sich vermutlich über die Regeln hinweg setzen bei MC D einkaufen und die Hälfte wegwerfen, dann liegt es nicht mehr in meinem Einflussbereich, ...
    Bei einem Brunch o.ä. oder wenn ich sehe, dass sie sich einfach verschätzt haben, können sie es natürlich stehen lassen, oft essen sie es dann nach einer Weile doch noch und kommen noch mal an den Tisch ...
    Man muss nicht immer aufessen und es geht mMn nicht um Schuld, allerdings kann es beim Thema Nahrung durchaus auch um Werte gehen.


    LG

  • Genau so habe ich dieses "Argument" als Kind selbst auch aufgenommen. Ich konnte dahinter einfach keine Logik erkennen und dachte mir immer: Dann sollen sie es doch nach Afrika schicken, was ich übrig lasse, wenn die da sooo froh wären darüber. Aber warum ICH es wg. der hungernden Kinder aufessen sollte, war mir ein Rätsel.


    Jau, so ging es mir auch. Und auch wenn meine Eltern mit dem Thema Essen sehr entspannt umgingen und ich nie etwas aufessen musste, das ich nicht mochte, habe ich den Spruch tatsächlich als Kind öfters mitbekommen, und mich immer genau wie bärin gewundert, was das soll.



    Und auch wenn es ja ein kontroverses Thema ist und vielleicht zu nicht fruchtbaren Diskussionen führt, könnte man ggf noch nachfragen, was die Eltern denn im Tank haben, und ob sie vielleicht auf der Straße verbraten, was andere gern auf dem Teller hätten. Aber gut, dass sie es bei der Ananas kapiert haben.


    Liebe Grüße,

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05