5. Klasse und Vorschrift mit Füller zu schreiben?

Ich kenne das aus meiner Schulzeit noch so, dass wir nur mit Füller schreiben durften, auch auf der weiterführenden Schule. Erst ab der Oberstufe war ein Kulli erlaubt, in den Klausuren bis zum Schluss weiterhin nur Füller. Das mag sich heute geändert haben, aber ich würde es selbst jetzt nicht als ungewöhnlich empfinden. Mich wundert eher, dass in der Grundschule scheinbar schon was anderes als Füller erlaubt war

Zitat von Genmaicha

Eine 4 auf eine Berichtigung von einer 3+, weil er unordentlich geschrieben und nicht mit Lineal durchgestrichen hat. Selbst in der Grundschule gab es das nicht. Ich hoffe durch ein Gespräch lässt sich noch was klären.

Ich finde es jetzt nicht so sonderbar, dass erwartet wird, dass ältere Kinder ihr Heft ordentlicher führen als jüngere. Um ehrlich zu sein, würde ich mir selbst manchmal wünschen, dass einer meiner Söhne EINMAL in seinem Leben einen Punktabzug wegen Unleserlichkeit bekommt - ich finde es echt ziemlich unverschämt, wie die schmieren

Warum muss man eigentlich in der Schule mit Füller schreiben? Im RL tut das doch kein Mensch mehr, oder jedenfalls seltenst, und es ist doch keine Fertigkeit, die man unbedingt beherrschen müsste...
Also würde mich wirklich (nicht rhetorisch) interessieren, warum in der Schule mit Füller geschrieben werden muss. Weiß das jemand?

Ansonsten finde ich es auch wichtig, dass Kinder lernen, leserlich und "sauber" zu schreiben. Mit die Forderung mit Lineal durchzustreichen finde ich allerdings grotesk.

Dürfen sie auch keinen Tintenroller verwenden?

Bei uns war bis zur 10 kl. nur Füller erlaubt.
Aber ein Mitschüler durfte irgendwann mit Tintenroller o.ä. schreiben weil Linkshändig. Der hatte ne Sondererlaubnis vom Rektor, wäre das vielleicht möglich?

Warum man in der 5. Klasse Kugelschreiber verbietet hat einen ganz einfachen Hintergrund: Er ist nicht gut für Kinderhände. Es wird zum Schreiben immer ein gewisser Druck benötigt, um zu schreiben. Das schadet der Entwicklung der Kinder. Wurde uns mal durch einen Ergotherapeuten erklärt.

Ansonsten gibt es tatsächlich die Möglichkeit bei einer extrem schlampigen Arbeit die Note um bis zu einem Grad zu senken. Mein Kollege schreibt dies auf jede Arbeit!

Wenn ich so vergleiche wie die Handschrift so ist, so muss ich sagen, dass ich es mit Füller bei quasi allen besser lesen kann als mit Fineliner oder gar Kugelschreiber.
Da haben sich auch schon viele die Note versaut, weil ich bei fast jeder Aufgabe wegen Unleserlichkeit Punkte abziehen musste. Und ich rate sicherlich nicht, wenn es 2 Möglichkeiten gibt. Meist frage ich meinen Mann und wenn er es nicht auf Anhieb erkennen kann, gibt es keinen Punkt.

Wie meinte im Ref die Betreuungslehrerin zu mir "Lässt du das durchgehen, erziehst du sie zur Schlampigkeit!"

Ansonsten noch zur Aussage "kein Mensch" - dann scheinen mein Kollege und ich "keine Menschen" zu sein.
Ich habe schon immer gerne mit Füller geschrieben, weil es am leichtesten geht. Korrigiert habe ich mit einem anderen Stift, werde mir aber nun einen Füller für rote Tinte zulegen.
Mein Kollege hat drei Füller: blau, rot, grün.

P.S.: Fiawin: ich kann dir gerne mal ein paar Ausschnitte von Arbeiten zeigen, wo die Kinder nicht mit Lineal durchgestrichen hatten. Da ist dann gerne mal auch was aus der Zeile darüber oder darunter mit durchgestrichen worden, was sie aber nie wollten ... Da versteht man vielleicht den Wunsch des Lehrers dahinter

Was mir noch einfällt: Es gibt doch Füller extra für Linkshänder.
Mein Jüngster ist auch Linkshänder, deswegen ist mir das aufgefallen beim Einkaufen des ersten Füllers für den Großen dieses Jahr.

Ah, ok, jetzt versteh ich es besser. Danke für die Erklärungen. Gerade das mit dem Kugelschreiber ist gut zu wissen. Die Füllerfrage bei Linkshändigkeit kommt ja auf uns auch irgendwann zu.
Auch das mit dem Lineal erschließt sich mir jetzt besser.

Was das "kein Mensch" anbetrifft denke ich, dass man durchaus in der Lage sein sollte, das als rhetorisches Mittel der Überzeichnugn zu erkennen. Da braucht es keine Goldwaage.

Dürfen Lehrer bezüglich des Schreibwerkzeugs eigentlich tatsächlich Vorgaben machen oder lediglich Wünsche äußern? Die Lehrerin unsres Großen nannte ihre bevorzugten Schreibwerkzeuge (Füller und Tintenroller), es wird aber durchaus auch mit anderen geschrieben.

"Echte" Vorgaben dürfen wir natürlich nicht machen. Im normalen Unterricht ist es mir egal womit geschrieben wird. Bei Arbeiten bestehe ich aber schon au Füller (die, die keinen haben, leihen sich den dann mal in der Nebenklasse ) Der große Füllervorteil ist neben der besseren Leserlichkeit auch, dass man den eben wegkillern kann und somit das großzügige Durchstreichen wegfällt.

Hmm, also ich bin auch im RL bekennende Füllerschreiberin. Kulis gehen gar nicht, die flutschen meiner Meinung nach zu schnell über das Papier und machen per se eine schlampige Schrift, bei Schülern dürfte das kontraproduktiv sein. Allerdings verwehre ich mich nachdrücklich gegen das ausleihen von Füllern. Die Feder ist auf die jeweilige Hand eingeschliffen, das kann nur schief gehen für alle Beteiligten. Meine Kinder wissen das und halten sich entsprechend daran.

Die ansonsten sehr lockere KL meines Drittkässlers besteht beim Unter- bzw. Durchstreichen auch auf Lineal. Ich finde es hilfreich, weil die Kinder damit nicht verleitet werden, drei-, vier-, fünfmal durchzustreichen und dann eine Riesensauerei auf dem Blatt hinterlassen.

Wer außer Lehrer und Schüler, Studenten nutzen noch einen Füller?

Und wenn ihr einen nutzt: Für was?

Das meiste handgeschriebene entfällt Bei mir auf Einkaufszettel und Unterschriften.

also, diese dogmatischen verallgemeinerungen nerven mich total.
füllfedern machen nicht per se ein besseres schriftbild. außerdem tropfen und schmieren und kratzen sie. ich kriege - sehr zu meinem leidwesen - mit füller nur geschmier hin. mit einem ordentlichen, feinen kugelschreiber kann ich sogar ästhetisch schreiben. füllfedern haben halt mehr stil, aber was solls.

andere lehrerinnen verbieten füllfedern, weil sie das geschmier, gekratze und gekillere (das dann gerne mal löcher ins blatt macht) nervt. die ich kannte stellten das ganze dann auch als tatsache dar

in dem schreiblernheft für meine kinder gibt es am anfang einen test. da sollen die kinder verschiedene stiftarten ausprobieren und dann den stift wählen, der das ansprechendste ergebnis liefert und sich am besten in der hand anfühlt. das ersvheint mir wirklich sinnvoll zu sein.

wenn das mein kind wäre, würde ich wirklich alles mögliche in bewegung setzen, daß er schreiben kann, mit was er es am besten kann. ich finde es nicht normal, daß ein lehrer da vorgaben macht - zumal in diesem alter (ich finde es auch vorher schon daneben, so ist es nicht).
die sache mit dem lineal finde ich schikane. man kann durchaus verlangen, daß ordentlich durchgestrichen wird. aber wie das kind das bewerkstelligt ist doch seine sache.

madrone, du bist die KL meines Kindes, stimmts?

Wenn nicht, dann unterschreib ich trotzdem bei dir.

... leserlich mit Füller. Damit kann ich nämlich gut, im Gegensatz zu meinen Schulkindern.

Zitat von quark

Wer außer Lehrer und Schüler, Studenten nutzen noch einen Füller?

Und wenn ihr einen nutzt: Für was?

Das meiste handgeschriebene entfällt Bei mir auf Einkaufszettel und Unterschriften.

Briefe und Geburtstagskarten schreib ich mit Füller, und das Babytagebuch
aber ich schreib auch viel schöner mit Füller, nur Normschrieft geht damit nicht

In Australien gibt es gar keine Fueller in der Schule. Meine Kinder haben von der 0. Bis zur 4. Klasse mit Bleistift schreiben muessen. Beim Grossen war das oft ein Geschmiere. Jetzt ist er in der 5. Klasse und darf mit Kuli schreiben. Sein Schriftbild hat sich zum positiven veraendert. Man kan das also nicht verallgemeinern.

Ich fänd es schön, wenn es für betroffene Kinder eine Individuallösung geben könnte.

Ansonsten vertraue ich (auch später, so hoffe ich) den Lehrern meiner Tochter insoweit, dass sie schon wissen, was sie tun, und wenn es für sie einfacher ist, eine Klassenarbeit zu korrigieren, wenn mit Füller geschrieben wird, kann ich das nun, nachdem es hier gut erklärt wurde, auch prima so annehmen. Leider gibt es ja auch manchmal Menschen, und davon sind Lehrer nicht ausgenommen, die Dinge so machen, weil man das halt so macht, Punkt. Deshalb hab ich erstmal ablehnend reagiert.

Für mich wäre ein Füller der Handgelenkstod.

Das mit dem Stifttest im Schreiblernheft, das find ich prima.

Ich hoffe, dass sich das Ursprungsproblem im Gespräch klären lässt.