Jogginghosen im (Schul-) Alltag-wie sehr ihr das?

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  • So viele haben geschrieben!
    Dass das Thema "Jogginghose" so viele umtreibt, finde ich auch wieder interessant.


    Ich würde gerne mal meine Frage wiederholen - an die Jogginghosen-Gegner/innen hier - weil es mich wirklich interessiert:
    Wenn man sehr dünne Kinder hat, denen alle Jeans/Cordhosen beim Bücken/auf dem Boden sitzen runterrutschen und der halbe Po freigelegt wird - auch wenn man alles mögliche probiert hat (Gürtel, Hosen mit diesen verstellbaren Gummizügen, die unbequeme Riesenwülste produzieren, wenn man die Gummis sehr eng stellt) - während Jogginghosen in jeder Position prima sitzen und nie der nackte Po zu sehen ist - was würdet ihr da empfehlen?
    Ich finde diese ständig halbnackten Hintern vor allem in der kühleren Jahreszeit eher ungünstig, aber auch im heißen Sommer sollte der Po in der Schulklasse so nicht zu sehen sein, finde ich - das wäre mir wichtiger als die Frage, welche Sorte Hose den Po bedeckt.


    Oder in die Klasse meines Sohnes geht ein autistisches Kind, der Jeans/Cordhosen auch nicht erträgt, er hat immer Jogginghosen an, was in der Tat "unvorteilhaft" aussieht, weil er ein bisschen dicker ist und gar nicht den Kopf dafür frei hat, darauf zu achten, dass sein Shirt schön über der Hose hängt und die Jogginghose kaschiert - er ist aber superfleißig und in Mathe ein Spitzenschüler, auch in Jogginghose, hat gerade bei dieser Matheolympiade als einer der Besten abgeschnitten, auch seine Rechtschreibung ist super, ein leistungsstarkes Kind, während seine Klassenkameraden in schicken Markenjeans teilweise nur abhängen.


    Glaubt ihr wirklich, dass die Art der Kleidung bei Schulkindern die Arbeitshaltung beeinflusst?


    Mein autistischer Neffe trägt auch nix anderes als Jogginganzüge, fällt mir gerade ein; und zwar immer, auch als Schlafanzug. Mensch, ich kenn richtig viele Jogginghosen-tragende Kinder, merk ich gerade. Vorhin habe ich meine Tochter von ihrer neuen Freundin abgeholt, weil ich gerne die Mutter kennen lernen wollte - sie hat zwei eigene Kinder und zwei Pflegekinder, als ich ankam, sah ich vier Jogginghosen tragende Kinder (meine Tochter und drei der vier Kinder der Mutter). Alle sahen irgendwie adrett und sauber aus mit den Sachen, vielleicht ist meine Wahrnehmung ob der vielen Jogginghosen in meiner Umgebung aber auch mittlerweile verzerrt?



    Hagendeel

  • Leute...wenn jemand eine derartige Bemerkung zu meinem Kind machen würde, dann stünde ich da aber die nächsten tage im Büro.
    Ich kann mit keinerlei Umstand vorstellen unter dem mein Kind besser oder schlechter lernt, abhängig vom beinkleid. Mein Kind will beispielsweise an einem bestimmten Wochentag gern ne jogginghose anziehen, da bietet sein Gymnasium in den pausen turnen und capoeira in der sporthalle an. Ansonsten fährt der mit nem fetten Tornister bei Wind und Wetter Fahrrad. Das er dabei bequem ankommt ist mir wichtig. und auch wenn er nicht grad sportlich aussieht, er ist eben auch sportler.
    Seine mathenote ist sicherlich nicht davon abhängig. Er sieht auch damit nicht respektlos aus sondern bequem gekleidet. So.

  • Tja, so hat jeder seinen eigenen Grenzen und Schubladen. Ich danke Euch für die rege Diskussion. Letztendlich bin ich überrascht. Ich kann den Satz von Vivalavida nur unterschreiben, siehe meine Antwort-SMS an meinen Sohn.
    Übrigens eines der Kinder (11 Jahre alt) die sagten mein Sohn sei asi hat als Fahrradkorb einen Kasten Bier installiert. DAS wäre meine Grenze.
    An der Schule meines älteren Sohnes tragen fast alle zur Zeit so Jako Trainingshosen (übrigens an einem Gymnasium, wenn wir schon beim Schubladendenken sind ;) ), oder Trikots der jeweiligen Fussballvereine. Ich finde es wichtig dass die Zeit der Kindheit und Jugend eben noch nicht mit der Arbeitswelt verglichen wird. Sie finden sich doch noch, müssen ausprobieren.
    In dem speziellen Fall meines Sohnes ging es um so eine Hose hier: http://www.ebay.de/itm/H-M-2-x-Sweathose-Gr-152-Jogginghose-/281485469993?pt=DE_Kinder_Sportswear&hash=item4189d76929
    also eine sweathose von H&M
    Auf Nachfrage sagt er übrigens, dass diese Jako -Hosen dort voll akzeptiert werden.http://www.amazon.de/Jako-Herren-Präsentationshose-Schwarz-6568/dp/B004RDFUH4/ref=sr_1_9?ie=UTF8&qid=1415132946&sr=8-9&keywords=jako
    Angenommen "asi" wäre aktiv in meinem Wortschatz verankert ;) dann fände ich die Art von Hose deutlicher "asiger". Erklärt es mir jmd? Überseh ich was?
    Ich glaub hier geht's um andere Dinge..
    Ich finde ich kann mit gucken und sorgen dass mein Sohn die richtige Grösse trägt, Material dass nicht nach dem 1. Tragen auseinanderfällt und dass er sich in etwa Wettergerecht anzieht (dabei beachte ich aber auch seine Einschätzung). Ich kann mutschauen dass er sich pflegt und seine Sachen wechselt, sie sauber sind. Aber der Rest #weissnicht Ob er pink mit grünen Tupfen trägt oder sonst was- es ist doch sein Körper, sein Leben. Klar hätte ich wohl auch Grenzen (zum Bsp ein T-Shirt mit einem MArihuanablatt oder noch schlimmer mit Bierwerbung) aber die würde ich versuchen auf Augenhöhe zu vertreten und nicht wie die besagte Lehrerin, bzw. finde ich hätte ich handfestere Gründe und nicht meinen eigenen Geschmack oder meine Engstirnigkeit.

    2 Söhne, 21 und 22 Jahre
    Gegen Stress sollte man nichts tun

    5 Mal editiert, zuletzt von *Kaikoura* ()

  • Ich gebe jetzt noch ein letztes Statement dazu ab und dann bin ich raus:


    Ich habe nie gesagt, dass ICH alle Leute in Jogginghosen ASI finde. Ich habe wiedergegeben, was ich an Vorurteilen dazu aus meinem Kollegium kenne (das sagen die hinter vorgehaltener Hand im Gespräch unter vier Augen, WENN es denn ins Bild passt. Da gibt es aber auch alles mögliche andere an Vorurteilen. Wie gesagt, ich glaube, da ist keiner ganz frei von). Damit möchte ich nicht mal sagen, dass diese Kollegen bei allen Schülern dann asozial assoziieren. Aber vielleicht fällt sowas bei Schwierigkeiten dann noch in die passende Schublade und ICH persönlich möchte das nicht riskieren bei MEINEM Kind. Was andere im Übrigen mit ihren Kindern entscheiden oder nicht und warum es vielleicht Situationen gibt, in denen einfach nichts anderes geht, das ist doch nicht meine Sache. Ich verurteile ja keinen. Ich habe nur wiedergegeben, wie das Leben so ist, auch wenn es scheiße ist.


    Und ich habe zugegeben, dass ich persönlich auch die Assoziation Jogginghose=schlabberig, gemütlich, bequem habe und damit eben nicht das Bedürfnis, eine (klassische) Jogginghose in der Öffentlichkeit anzuhaben.
    Und: Klar gibt es auch Jogginghosen, die gar nicht als Jogginghosen auffallen. Wenn die aber nicht als solche auffallen, wird ja auch keiner drauf anspringen.


    Ach ja, und zu der Geschichte mit den aufreizenden Klamotten konnte mir auch keiner eine überzeugende Antwort liefern. Denn, wenn man wirklich über Kleider-Vorschriften oder elterliches Einschreiten in dieser Hinsicht redet, dann müsste das schon auch mit rein.

  • Erst mal fürs Protokoll, weil ich das Gefühl habe, dass man in dieser Diskussion auch recht schnell in Schubladen gesteckt wird: Mein Sohn war heute auch in Jogginghose in der Schule.

    Glaubt ihr wirklich, dass die Art der Kleidung bei Schulkindern die Arbeitshaltung beeinflusst?


    Ich denke mal, "Jogginghose" ist ein recht komplexer Begriff. Es gibt Jogginghosen - so wie die auf dem verlinkten Bild oder die meines Sohnes, die nicht so aussehen, wie das, was z.B. in meinem Kopf als Bild erscheint, wenn ich "Jogginghose" lese. Da erscheint ein anderes Bild in mir, ich kann es schlecht beschreiben, aber etwas, das ganz eindeutig als Jogginghose identifizierbar ist und mitunter auch einen etwas komischen Schnitt hat. Woher dieses Bild in meinem Kopf kommt, weiß ich nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass wir hier eben z.T. ganz unterschiedliche Bilder im Kopf haben.


    Ich glaube auch eher, es ist umgekehrt: nicht die Kleidung beeinflusst die Arbeitshaltung (sie kann sie vielleicht das Wohlbefinden einschränken, so wäre für mich z.B. eine Schuluniform Horror gewesen, weil ich mir sicher bin, dass ich darin fürchterlich ausgesehen hätte, da ich ja keinen Einfluss auf den Schnitt gehabt hätte), sondern ist mitunter Ausdruck der Arbeitshaltung. Oder auch der Haltung den anderen Leuten gegenüber, mit denen man den Tag verbringt. Ich weiß nicht wie ich es besser ausdrücken soll. Ich habe auch einen eigenen Kleidungsstil (gehabt) und musste mir an einer Arbeitsstelle deshalb auch blöde Bemerkungen anhören (die Schülerinnen allerdings hatten kein Problem damit, eher im Gegenteil). Insofern bin ich sicherlich niemand, der andere Menschen oder eben Schülerinnen wegen ihrer Kleidung verurteilt, im Gegenteil, ich finde die Vielfalt spannend. Aber ich drücke meine Wertschätzung ihnen gegenüber dadurch aus, dass ich mich bemühe, nicht abgeratzt auszusehen und nach Möglichkeit nicht zu stinken. Und fände es im Gegenzug eben schön, das auch mir gegenüber umgesetzt zu sehen.


    Was aufreizende Kleidung angeht: ich würde aus reinem Selbstschutz keine tiefen Ausschnitte im Unterricht tragen, weil ich dann die Hälfte der Zeit damit beschäftigt wäre, zu schauen, dass ich keine Einblicke gewähre - und im Schulalltag gibt es einen Haufen Situationen, in denen das passieren kann. In einer Gruppe mit pubertierenden Jungs hätte ich da keine Lust drauf. Von männlichen Kollegen habe ich da schon Dinge gehört, die ich richtig fies fand. Die wissen z.T. nämlich wirklich nicht, wie sie sich richtig verhalten sollen. Schauen sie "aufreizend" bekleidetet Mädchen nicht an, "stimmt mit ihnen was nicht", schauen sie hin bzw. nicht weg, sind sie notgeil. Ich habe auch Geschichten gehört, die ich im öffentlichen Bereich nicht schreiben will, die für mich aber eindeutig in Richtung Mobbing gingen. Insofern denke ich, wären Verbote nicht unbedingt sinnvoll, aber eine gewisse Sensibilität doch angebracht.


    Was die unterschiedlichen Auffassungen darüber angeht, ob Schule mit Arbeit verglichen werden kann oder nicht, so finde ich schon, dass man da je nach Alter oder Schulart zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann. Natürlich setze ich es bei meinem Erstklässler-Sohn nicht mit Arbeit gleich. In der Oberstufe, in dem Alter, in dem keine Schulpflicht mehr herrscht, verpflichten sich die volljährigen Schülerinnen mit ihrer Unterschrift bei Eintritt in unsere Schule bzw. durch den Besuch der Schule zur regelmäßigen Teilnahme. Die ist freiwillig. Und da finde ich es schon logisch zu sagen: die haben sich dafür entschieden, nicht zu arbeiten (oder Ausbildung zu machen), weil sie einen Schulabschluss machen wollen und haben das somit fortan die Schule als Arbeitsplatz. Die Alternative Schulabschluss - Hartz IV greift, finde ich zu kurz.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Es kommt drauf an. Wir mögen alle bequeme Sweathosen, insbesondere die Große trägt gerne Leggings und Nickihosen.


    Wenn die Sweathose eine bestimmte unverwahrloste Optik hat, finde ich gar nichts dabei, auch selber welche zu tragen. Ich bin ein gepflegter Mensch, habe aber gerne bequeme Kleidung an. Ich trage dazu ja weder Adiletten noch Ballonseidenblousons.


    #lol
    ballonseidenblusons 8o 8o
    würd dir sicher gut stehen #super


    ansonsten sehich das ganz genauso :)


    meine mädels (grundschule und gymnasium) dürfen anziehen, was sie wollen sofern es sauber und heil ist (kleines loch in einer jeans ist für mich ok, in einer leggings nicht).
    manchmal finde ich ihren geschmack sehr "interessant" ( denken manche leute aber sicher auch über meinen stil ;) )
    manchmal weise ich sie drauf hin, dass ich das etwas seltsam und nicht zusammenpassend finde, aber entscheiden dürfen sie selbst :)

  • Also ich bin gerade echt verwundert.


    Wie kann man eine saubere Jogginghose = "Asi" setzen?


    Und was spricht gegen "schlabberig- gemütlich - bequem"?
    Das Kind soll sich doch in seiner "zweiten" Haut wohl fühlen, und man lernt doch bestimmt besser, wenn man ein gutes Körpergefühl hat?


    Und im Endeffekt ist das doch auch Geschmackssache und eine Modeerscheinung.
    Da finde ich, manche Jeggins sieht wirklich abgeratzter und mehr nach "asi" aus (was auch immer man unter dem Wort "asi" verstehen mag).


    Bei meinen Kindern kam jetzt noch nie das Thema auf, aber ich hätte meine Kinder bisher ohne zu Grübeln auch in Jogginghose in Schule oder Kindergarten gehen lassen, wenn z.B.nichts Anderes sauber gewesen wäre.


    Jetzt komme ich ins Grübeln

  • Asi->asozial -> antisozial -> der sozialen Gemeinschaft entgegenstehend, ihr schadend. Manchmal als Bezeichnung für regelmäßig negativ auffallende Menschen (herumpöbelnd, agressiv, alkoholkrank ...) oder auch ganze Gruppen von Menschen (Das "Asi-Viertel" für bestimmte Wohnviertel).
    Das ist zumindest mein Verständnis von der Verwendung des Wortes "Asi" (ich selber würd´s aber nie verwenden).

    Ich kann ein Kind in normalen, sauberen Hosen, die lediglich den "Makel" haben, einen bestimmten Schnitt (Bequem) mit einem bestimmtem Stoff (Sweatstoff) zu verbinden, damit nicht in Verbindung bringen.
    Sweatshirts sind auch bequem und aus Sweat.


    Kinder tragen mit 10 oder 11 auch mal noch ganz grausige Glitzerpferdchenshirts oder riiiieeeesige Fußballshirts. Aber bis zum Bewerbungsgespräch haben sie vermutlich trotzdem in den meisten Fällen gelernt, dass das nicht so ganz passend dafür ist. Nur bei den Hosen soll´s anders sein?



  • . Aber ich drücke meine Wertschätzung ihnen gegenüber dadurch aus, dass ich mich bemühe, nicht abgeratzt auszusehen und nach Möglichkeit nicht zu stinken. Und fände es im Gegenzug eben schön, das auch mir gegenüber umgesetzt zu sehen.


    also bei dem gestank bin ich ganz bei dir, obwohl ich das nicht mit wertschaetzung in verbindung bringe, aber jemandem durch seine kleidung wertschaetzung zeigen??? #confused


    das erinnert mich an meine eltern, die von mir erwartet haben,
    dass ich mich doch bitte ordentlich zu kleiden habe ( "was sollen denn die nachbarn sagen...??!,
    und wie du wieder aussiehst, mit loechern in der hose, bla bla bla...)
    es hat mich damals zum einen sehr verletzt, zum andern dazu veranlasst,
    dass es noch schlimmer wurde :D


    das hat mich natuerlich gepraegt und so versuche ich den mund zu halten,
    was den kleidergeschmack meiner kinder angeht, weil ich auch weiss,
    dass sich eine kleiderordnung frueher oder spaeter ins genaue gegenteil verkehren kann.
    mein sohn ist etwas fuelliger und liiiebt es, sein t-shirt in seine jogginghose zu stecken,
    und die hose natuerlich ueber den bauch ganz nach oben zu ziehen... #kreischen
    ich habe ihm auch schon mal gesagt, dass ich finde, dass das albern aussieht,
    mit dem effekt, dass er es jetzt oft auch gerne macht, um mich zu aergern... #stirn
    ich selber ziehe jeans mit loechern an( sehr viel dezenter als frueher),
    mein sohn moechte die loecher in seinen hosen geflickt haben,
    geschmaecker sind halt verschieden.
    meine tochter ist ein maedchen durch und durch ( von mir kann sie es nicht haben),
    liebt rosa, kleidchen, schminke, halt alles, was so pueppchenstyle ist.
    es faellt mir nicht leicht, aber das ist nunmal der geschmack meiner tochter,
    den ich respektiere, auch wenn ich ihn nicht gut finde.


    und wenn meine kinder mit jogginghose in die schule gehen und einen dummen spruch von der lehrerin und den schuelern bekommen, dann wuerde ich zum einen mit der lehrerin ein ernstes wort reden, zum andern versuchen, mein kind zu staerken, das zu tun, was es moechte,
    unabhaengig von der meinung und der kleiderordnung anderer.


    edit: obwohl bei mir eine grenze auch erreicht waere, wenns irgendwann bei meiner tochter zu sexy wuerde, davon abgesehen, dass der papa durchdrehen wuerde #sauer
    da haette ich dann auch ein problem, was aber nicht den geschmack angeht,
    sondern eine ganz andere dimension betrifft, die man dann zusammen klaeren muesste.


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

    Einmal editiert, zuletzt von Nele ()

  • Dann versuche ich es mal zu erklären, was ich mit Wertschätzung in diesem Zusammenhang meine, auch wenn es schwierig ist. Vielleicht hänge ich es an einem Beispiel auf. Es gab da mal eine Schülerin, die hat sich mir gegenüber richtig mies verhalten. Als ich sie deshalb angesprochen und ihr das auch gesagt habe und sie gefragt habe, ob sie das später im Betrieb auch mal so macht, sagte sie "Nein, dann ist es ja auch wichtig, wie ich mich verhalte". Das war ein Paradebeispiel an mangelnder Wertschätzung, und diese kann sich auf unterschiedliche Weise ausdrücken. Z.B. auch darin, wenn jemand absolut leger auf seinem Stuhl sitzt und dabei aus seiner Colaflasche trinkt, so dass ich das Gefühl habe, ich bin in einer Kneipe. Bei uns ist Trinken erlaubt im Unterricht - wegen solcher Verhaltensweisen waren aber zumindest eine Zeitlang bestimmte Getränke wie Cola im Unterricht unerwünscht (komischerweise ist die Körperhaltung beim Wassertrinken i.d.R. eine andere). Ich weiß nicht, ob das hier jemand nachvollziehen kann, wie es ist vor einer Klasse zu stehen, in der man mit solchen Verhaltensweisen konfrontiert wird. Das ist unschön.


    Ich drücke meine Wertschätzung dadurch aus, dass ich mich gut vorbereite (und das hat nicht nur damit zu tun, dass ich bezahlt werde) und nicht total unmotiviert wirke. Und eben nicht mit fleckiger Kleidung komme. Das kann ich zuhause machen oder im Garten, wenn ich meine, eine Hose ist noch nicht schmutzig genug, dass es sich lohnt oder wenn mir die saubere Wäsche knapp wird - dann trage zuhause das, was ich in der Schule nicht mehr anziehen will. Und das mache ich nicht nur, weil ich weiß, dass Schülerinnen Kleidung sehr genau betrachten, sondern weil ich es unhöflich fände. Ich erwarte von niemandem, dass er sich für mich aufbrezelt, aber ich wünsche mir das, was ich als höflich erachte, auch mir gegenüber umgesetzt wissen. Mit Abstrichen, klar, weil es sich um Jugendliche handelt. Aber dennoch.


    Was die Assoziation Jogginghose angeht. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass jemand, der halbwegs normal tickt, eine Schülerin wegen einer Jogginghose als asi abstempelt. Ich kann mir aber vorstellen, dass eine Jogginghose in Kombination mit sehr lässigem / unmotiviertem Verhalten schnell zu einem unvorteilhaften Bild führen kann und dass evtl. auch auf diese Art Vorurteile gegen Jogginghosen entstanden sind.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • In dem speziellen Fall meines Sohnes ging es um so eine Hose hier: http://www.ebay.de/itm/H-M-2-x-Sweathose…=item4189d76929
    also eine sweathose von H&M


    Wir haben letzten Winter genau diese Art BW-Sweathose in der Mädchenversion gehabt. Mir ist gar nicht in den Sinn gekommen, dass Leute daran Anstoß nehmen könnten.


    Alles, was in Richtung dünner, glänzender Trikotware geht, Ballonseide u.ä., würde ich dagegen wegen Turnhallenlook nicht anziehen.

  • nez perce, ok da bin ich ganz bei dir, wenn fuer dich mehr dazugehoert,
    als nur legere kleidung, sondern auch das entsprechende verhalten.
    ich hatte das anders verstanden.
    und hut ab! ich war als 20 jaehrige in der ausbildung mit lauter pupertierenden 16 jaehrigen in einer klasse... die lehrer konnten einem alle leid tun... :stupid:
    da fehlte es auch an mangelnder wertschaetzung.


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • Was die Assoziation Jogginghose angeht. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass jemand, der halbwegs normal tickt, eine Schülerin wegen einer Jogginghose als asi abstempelt. Ich kann mir aber vorstellen, dass eine Jogginghose in Kombination mit sehr lässigem / unmotiviertem Verhalten schnell zu einem unvorteilhaften Bild führen kann und dass evtl. auch auf diese Art Vorurteile gegen Jogginghosen entstanden sind.

    Danke. Du hast es einfach besser formuliert.

  • Hallo,


    ich finde, dass ein Kind, welches 6 Stunden in der Schule sitzt und sich konzentrieren und lernen soll, auch bequem angezogen sein darf.


    Was das Kind als bequem empfindet, muss doch das Kind entscheiden und wenn es die Lieblingsschlabberhose ist.


    Und tolle SMS! #applaus


    Cala


  • *kicher*



    psst nich lachen! hätt doch garkeiner gemerkt... #pfeif


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • Ich gebe mal ganz offen und ehrlich zu:


    Am Anfang fand ich in unserer Kita den Anblick von Jogging-Hosen gewöhnungsbedürftig, die Jungs kommen dort fast alle in Jogging-Hosen. Mir war das fremd und ich war auch nicht gegen diese Schubladen-Sache gefeit. Aber es war dann doch halt "nur" gewöhnungsbedürftig. Sprich, nach zwei Wochen fiel es mir kaum noch auf. Es ist sauber, die Größe stimmt, es ist witterungsangepasst- Ende der Diskussion.


    Befremdlich finde ich, wenn die Eltern (und auch das sind dort wirklich viele, ich würde sagen die große Mehrheit) ihre Kinder von oben bis unten in 100% Polyester einkleiden. Ich hab ja echt nix gegen eine Fleecejacke, wer liebt die nicht- aber dieses Komplett-in-Plaste (Plastik-Kleid mit Rüschenoptik, Hochglanz-Bolero-Jäckchen und untenrum eine Polyesterstrumpfhose und ähnliches....) , das finde ich total grausam. #angst

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Ich ziehe jenseits vom Sport keine Jogginghose an - und fühle mich mittlerweile selbst beim Joggen in Jogginghose doof, weil ich die Einzige bin, die in so einer Hose joggt hier. Ich käme also auch nie auf die Idee, meiner Tochter eine solche Hose im Alltag anzuziehen. Ich bin so aufgewachsen, dass man so nicht rumläuft, selbst die sauberste Jogginghose galt in meiner Herkunftsfamilie als assig. "Gut sitzende Jogginghose" ist für mich auch ein Oxymoron - ich kann mich nicht erinnern jemals so etwas gesehen zu haben. Sie sind eben so geschnitten, dass sie niemandem und allen passen. Meine rutscht nur deshlab nicht, weil sie so ein eingezogenes Bändchen hat. Wenn ich das so fest ziehe, wie ich es brauche, ist sie auch nicht mehr so mega bequem...
    Assoziation zur Jogginghose ist bei mir TV und Bierflasche - das ist natürlich ein unpassendes Stereotyp, aber es sitzt in mir drin.


    Meiner sehr schlanken Tochter ziehe ich normale Hose an. Ich nähe sie selbst (Weite 2 größen kleiner als Länge) oder nehme einen Clip-Ho Gürtel der angeblich bis Gr. 116 passt (sie hat 128 und ich verstelle den Gürtel auf eine engere Weite, die wohl eher 104 oder 98 entspräche). Da schaut keine Ritze raus. Allerdings sieht das bei einer 7jährigen okay aus - mit 12 oder so will man, glaube ich, keinen Gummizuggürtel mehr tragen. Da ginge also ein Äquivalent höchstens unter langem Pulli, oder es muss was anderes her.


    Ich würde aber trotzdem niemanden darauf ansprechen, dass er/sie eine Jogginghose im Alltag trägt. Geschmäcker sind halt verschieden. Und ich käme auch nicht darauf, jemanden wegen einer Jogginghose allein in eine Schublade zu tun. Ich habe einen guten Freund, der Jogginghosen trägt. Das fand ich gewöhnungsbedürftig, aber seine Kleidungswahl ist ja seine Sache. Und so lange er mich nicht nach meiner Meinung fragt schweige ich. :D

  • Mein Sohn hat auch lange nur Jogginghosen getragen. Es kommt auf die Hose an, ob gammelig oder nicht. Ich mag ja Jeans oder Cord auch lieber, aber ich bin auch dafür, dass man sich entscheiden darf, wie man möchte. Ich finde es sehr seltsam, dass schon bei Kindern so auf Aussehen und Kleidung geachtet wird. Meine Tochter wird Grad auch immer "schick"(Spangen und zopf) in der Krippe gemacht. Da bekomme ich den Drang sie in Jogginghosen und Schlabberlook zu kleiden. Ich sag dann zu ihr, du bist immer schick auch wuschelig.


    Ich finde das irgendwie seltsam.... LG Erna