Kind beim zweiten Vornamen nennen

Ich werde schon immer mit dem zweiten Vornamen gerufen, der erste steht aber auf allem wirklich Wichtigen (Abizeugnis, Studienabschluss, Habilitation etc.) drauf. Ich hasse das. Ich würde es nie machen und wenn ich was ändern könnte, dann das.

Wir haben auch zwei Namen, aber nicht zwecks Huldigung von Vorfahren, sondern um den zwei verschiedenen Kulturen Ausdruck zu verleien. Meine Schwiegereltern samt Familie rufen ihn beim Erstnamen und meine Familie mit dem Zweitnamen.

Ich hab übrigens auch zwei Vornamen, wobei meine Familie mich immer mit dem Zweiten gerufen hat, da bei mir der ERSTE zur Huldigung diente. Erst als ich irgendwelche offiziellen Dokumente zu sehen bekam habe ich gemerkt, dass ich ja noch einen Vornamen habe

Zitat von Panema

Echt Ihr findet das so normal? Also dass man eine Anna Lena dann Lena nennt oder einen Hans Peter dann Peter, .

Ich versteh das Problem an sich nicht.

Das Baby ist ja noch nicht geboren, also alles namenstechnisch noch offen?

Wenn man (Beispiel) eine Anna Lena nennen möchte, warum nennt man sie nicht gleich Lena xy?

Und das mit dem Huldigen, das dachte ich früher auch. Mittlerweile denke ich, ist es besser man läßt die Namen der Großeltern in Frieden, denn es kann auch eine Last sein so eine Namenswahl.

Hallo,

Welcher Name der "Hauptname " und welcher der "Zweitnahme" ist, hat für mich nichts mit der Reihenfolge auf der Geburtsurkunge zu tun. Der Rufname meines Mannes steht an zweiter stelle und ist trotdzem sein "erster" (im Sinne von "Haupt-")-Name.

Bei unseren Kindern ist es andersrum, aber das hatte beim ersten Kind einfach Klanggründe, die Sprachmelodie war so rum schöner.

Beide Namen verwenden wir öfter mal. Auf Dokumenten stehen sie fast immer. Im Alltag sprechen wir sie eher nicht damit an einfach weil es dann sehr lang wäre (beide Namen zusammen wären je nach Kind 4-8 Silben). Und wir sind eh die Namensverkuschler und darum haben alle hier Kosenamen.
Aber sie wussten "schon immer" wie sie komplett heißen auch von den Geschwistern und vom Papa.

Nur beim zweiten Namen nennen? Nein, das machen wir nicht, aber wenn ein Kind das von uns oder von Freunden wollen würde, wäre es für uns auch OK.

Wir finden bei allen Kindern beide Namen schön und "aussprechlich", obwohl die Zweitnamen "Traditionsnamen" sind (Eltern, bei mir allerdings in einer schöneren Version bzw. Urgroßeltern) . Einen Namen, der uns peinlich, unangenehm... wäre, hätten wir auch nicht "nur als Huldigung" vergeben.

Im Bekanntenkreis hatten wir ein Kind mit einem Doppelnamen. Als Baby wurde meistens nur der erste Namen genannt. Später schien den Eltern dann der zweite Name irgendwie besser zum Kind passend. Als Teeny wollte das Kind dann selber mit Doppelnamen oder wenn nur einem, dann dem ersten angesprochen werden. War irgendwie ganz unkompliziert und man hat sich ganz schnell umgewöhnt. so wie man sich auch umgewöhnt, wenn ein Kind nicht mehr mit seinem Kosenamen angesprochen werden möchte.

Ich kenne sogar noch einen krasseren Fall - da hat ein Kind sich selber einen völlig anderen Rufnamen ausgesucht, nach einer historischen Person, von der es (im Vorschulalter) fasziniert war. Es hat sich dann konsequent selber immer so vorgestellt und auch nur noch auf diesen Namen reagiert. Alle in der Schule und im Freundeskreis waren so überzeugt davon, dass das Kind so und nicht anders heißt, dass die Lehrer es teilweise im Klassenbuch geändert haben, weil sie an einen Fehler glaubten. (Sie dachten wohl teilweise, der dort stehende Name wäre nur der Zweitname,d er versehentlich auf die Liste geraten ist)

Irgendwann haben die Eltern dem Kind (da schon Teeny) diesen Namen dann auch offiziell übers Standesamt "geschenkt" (Sonst hätte es bei den Prüfungen Verwicklungen gegeben).

Bei guten Freunden ist es so wie bei Anabe: die favorisierten Namen haben sich in der H.B.S. Reihenfolge "doof" angehoert. Unsere Freundin hat sich dann Monate lang einen abgebrochen und das Baby mit B. Angesprochen, weil der ja an erster Stelle stand . Irgenwann hat sie mal zu mir gesagt es würde sich so falsch anfühlen es wäre kein B. Sondern ein H. Nach meiner Reaktion ist es ein H. Geworden. Follow your heart

Hallo!

Zitat von Trin

Irgendwann haben die Eltern dem Kind (da schon Teeny) diesen Namen dann auch offiziell übers Standesamt "geschenkt" (Sonst hätte es bei den Prüfungen Verwicklungen gegeben).

Das ist ja spannend! Ich wusste gar nicht, dass es tatsächlich "nachträglich" noch möglich ist, einen weiteren Vornamen zu bekommen!

Ich kenne eine Familie, die dem Kind einen in Deutschland (noch) eher unüblichen Namen geben wollten. Diese klingt hier eher wie ein Kosename.
Das Beispiel Lenny und Leonard passt ganz gut.....
Der Junge heißt nun also Leonard Lenny, gerufen wird er im Moment nur Lenny. Wenn er das später mal doof findet, kann er auf Leonard umschwenken.
Mein Mann wurde früher mit Erst- und Zweitnamen gerufen, die Kombination ist auch recht schön - nur der erste Name ist, ach, naja......
Mittlerweile benutzt er nur noch einen Zweitnamen, den ich auch alleine für sich sehr schön finde.
Ich nutze nur meinen ersten Namen, der zweite ist so ein "Huldigungsding", das ich aber erst im jungen Erwachsenenalter selbt würdigen konnte, da ich die Oma nie kennenlernen konnte und nichts über sie wusste.

Ich würde wohl einen weiteren Namen geben, wenn der Name, den ich als Rufnamen wählen möchte sehr nach "Kosenamen" klingt (einen Lenny als einzigen Namen z.B.) oder ich denke, dass er zwar für ein Kind schön, für einen Erwachsenen aber vielleicht nicht passend ist.

Liebe Grüße, gaagii

Hallo ,
bei meiner Oma in der Familie war es üblich die Kinder alle beim zweiten Namen zu nennen ,also Anna Lena wurde dann Lena genannt ;bei unserem dritten Kind haben wir das auch gemacht ,tatsächlich als Huldigung.
Ich erinnere mich auch noch genau ,dass wir beim Abitur gefragt wurden welchen Namen wir denn ganz genau auf das Zeugnis setzen lassen wollen ,also Erstname Zweitname Nachname oder nur Erstname Nachname oder Zweitname Nachname.

Ach ja und unsere erste Tochter hat einen längeren Namen ,aber sie wurde vom ersten Tag an nur mit einer Kurzform dieses Namens gerufen .Diese Kurzform sogar manchmal in Verbindung mit ihrem Zweitnamen.

Ich kenne mittlerweile auch viele verschiedene Varianten. Oft ging es da wirklich um den Klang der Namen in einer bestimmten Reihenfolge.

Ein Freund hat seinen ZN als Rufnamen und stellt sich auch so vor. Auf offiziellen Dokumenten stehen dann halt beide Namen (das erfordert dann einmal eine Klärung und dann ist gut). Die meisten Zeit wird er aber mit einer Koseform vom Rufnamen/ZN angesprochen (und stellt sich auch so vor ;)). Klappt gut.

Eine andere Freundin hat EN und ZN aber eine Koseform vom langen EN, welche von Anfang an klar war und auch ausschließlich genutzt wurde/wird. Sie ist aber auch in einem Land aufgewachsen bei dem auf den offiziellen Dokumenten neben den EN und ZN und DN Sparten auch eine Sparte für den "Rufnamen" ist - wo man wirklich alles reinschreiben kann und dann auch so angesprochen wird.

In einer Schulklasse gab es auch ein Mädchen mit Doppelnamen. Die wurde die ersten Jahre mit eben diesem gerufen, irgendwann dann nur mit dem ersten Teil von dem Namen und inzwischen mit dem zweiten - alles eine Sache der Gewöhnung und Konsequenz

Mein ZN geht total unter, was ich oft schade finde.

Wenn es bei euch DER Name ist würde ich den definitiv vergeben. Vielleicht auch als EN. Ansonsten dann als ZN und dann halt die Koseform als Rufnamen wählen. Namen werden ja eh selten "komplett" ausgesprochen und auch die Kombination mit dem Nachnamen sollte meiner Meinung nicht den alleinigen Ausschlag für die Namenswahl geben.

ich kenne niemand der seinen Zweitnamen benutzt (oder weiss es einfach nicht ) weder in meiner Familie noch in unserem Freundeskreis. Viele haben zwar Zweit- oder Drittnamen aber diese sind ohne Bedeutung. Meine Kinder haben auch nur einen Namen.
Wir leben in der Schweiz, vielleicht ist es hier eher unüblich den Zweitnamen zu nutzen oder aber auch nur Zufall?

In der Familie des Vaters meiner Mädchen haben die drei Söhne alle Doppelnamen mit Bindestrich: J-O, K-H, B-O.
Die Eltern rufen entweder den Doppelnamen oder den zweiten Teil des Namens, also O., H. und O.
Mein Schwager J-O. und mein Mann B-O. werden also fast identisch gerufen, denn ihre Namen sind sehr ähnlich.

Sie kommen übrigens so ziemlich aus dem höchsten Norden des Landes

In der Schule wurde mein Mann auch immer O. gerufen.

Hier im Süden hat er sich von Anfang an als B. vorgestellt.
Nach einiger Zeit, hat er mich gebeten, ob ich nicht, wie die Familie, O. zu ihm sagen könne.

Seitdem sage ich O., wenn ich mit ihm spreche, B., wenn ich mit den Bekannten/Freunden hier über ihn spreche, und B.-O., wenn ich mit bestimmten Teilen der norddeutschen Familie rede - klingt für alle von außen kompliziert, für mich ist es ganz natürlich.

Die Schwager benutzen ihren ersten Teil des Namens nie alleine.

Und warum so kompliziert und nicht gleich Leonard/Lenny Michael?

Mich würde es nerven einen Namen zu haben, den niemand benutzt und dann stattdessen beim zweiten Namen gerufen zu werden.

Die Namen sind aber doch völlig gleichwertig. Rufnamen gibts nicht (mehr) in D.

Mich nervt es nicht, ich finde es toll. Man hat viele Wahlmöglichkeiten. Und kann eben auch in unterschiedlichen Kontexten unterschiedlich gerufen werden.

Unser Kind hat zwar nur einen Namen, da das mit mehreren Namen nicht so unser Ding ist, auch wenn wir damit nicht im Trend liegen. Ich wollte aber mal anmerken, dass wir unserem Sohn auch gleich die Kurzversion als Namen gegeben haben, weil uns dieser gefiel und haben es nicht bereut. Nur so als Beispiel, dass dies auch gut geht. Kommt aber wohl auf die Abkürzung an.

Zitat von Panema

"Unser Sohn Michael Leonard, genannt Lenny, wurde heute Nacht geboren..."

ich verstehe es irgendwie immer noch nicht warum dann nicht Leonard Michael, um bei deinem Beispiel zu bleiben. Das "Hänselpontential" ist dann ja nicht anders als andersrum?

Bei unserem Zwerg ist der 2. Name rufname: AB Nachnamen. Andersrum klingt es einfach nicht. Da es aber kein unterstreichen des rufnamens mehr gibt, steht immer A Nachname auf allen Briefen, beim Arzt usw. Man muss immer verbessern. Das geht, aber bei einem 2. Kind würde ich BA vergeben und auf den klang pfeifen.