Hallo,
Angeregt durch den "Job Ade"-Thread habe ich heute den ganzen Tag überlegt "WAS ist "Arbeit"? Woran macht sich das fest? Und wann hat eine Arbeit einen "Wert"?
Dann, wenn es Geld dafür gibt? Aber warum heißt es dann "Hausarbeit", "Gartenarbeit"?
Ist es Arbeit, wenn ich meinen Garten schön gestalte und hier und da etwas ernte?
Oder nur dann, wenn ich von Beruf Gärtner bin, nicht im eigenen Garten arbeite und Geld dafür bekomme?
Ist es Arbeit, wenn ich zu Hause aufräume und sauber mache - oder nur, wenn ich das für eine andere Familie gegen Bezahlung mache? Ist es auch Arbeit, wenn ich riesigen Spaß dran habe und mich regelrecht drauf freue, es zu tun?
Wenn ein Wert geschaffen wird? Wer legt dann fest, was ein Wert ist und wie groß er ist?
Ist ein bunt gestaltetes Werbeplakat für irgend ein Luxusding mehr "Wertschaffung" (weil der Erfolg sich ganz klar wirtschaftlich abrechnen lässt) als z.B. im Ehrenamt Menschen etwas Gutes zu tun, die sich einfach "nur" darüber freuen, ohne daß es eine weitere "Wertsteigerung" gibt?
Maria Montessori nannte das, was Kinder tun, um sich die Welt anzueignen ganz bewusst nicht Spiel oder lernen sonddern die "Arbeit" des Kindes? IST es "Arbeit"?
Welcher Wert wird da geschaffen? Der "spätere" wenn das Kind der Wirtschaft als Arbeiter zur Verfügung steht? Braucht es überhaupt diesen "Wert" um Arbeit zu sein?
Oder geht es um die Gefühle dabei? Ist Arbeit das, was eher mit Pflicht als mit Freude verbunden ist? Was ist dann, wenn mein Beruf mit viel Freude macht - ist er dann keine "Arbeit" mehr? Aber wenn jemandem vorlesen keine Freude macht, er/sie es den Kindern zuliebe trotzdem macht, ist es Arbeit?
Oder die Anstrengungung? Manches Hobby ist anstrengender als manche Arbeit...
Und wann hat die Arbeit einen anerkennenswerten "Wert", wann ist sie zu würdigen und als Arbeit wirklich "ernst zu nehmen"? Und woran macht der sich fest? Bis wann ist z.B. das passionierte Spielen eines Instrumentes "persönliches Interesse" und ab wann "Arbeit? Ab da wo es für Auftritte Geld gibt? Auch dann wenn ein Gratis-Konzert genau so intensiv geübt wurde?
Am Gehalt? Ist die Arbeit eines hochbezahlten Managers in einer Firma, die Dinge herstellt, die man eigentlich nicht braucht, die aber die Wirtschaft anleiern dann mehr "wert" als das unbezahlte soziale Engagement für Menschen, die Hilfe brauchen, bei dem "nichts" (bewusst in "..", weil es ja alles andere als nichts ist) weiter rauskommt als "sie frieren heute nacht nicht" "Sie werden heute satt" o.ä.?
Am Gewinn für einen selbst? Oder für sozusagen "die Menschheit"?
Ist es Arbeit, wenn ein Mensch sich sehr anstrengt und seine Gesundheit wiederherstellt und dafür viel tut (Reha, privat Sport, Wissen aneignen...) )? Oder ist es nur dann Arbeit, wenn er es tut, um seine Wirtschaftskraft wieder herzustellen und so ein abbrechenbarer "Wert" entsteht? ?
Ist es nur Hobby oder auch Arbeit, wenn man sich Zeit nimmt, Menschen in Problemsituationen zu beraten, ihnen Tipps zu geben, Dinge rauszusuchen... oder nur dann wenn ich dafür angestellt bin?
Was denkt ihr dazu?
Und welche ganz anderen Aspekte fallen euch noch ein?
(Wer "sollten beide Elternteile von Anfang an wieder arbeiten oder ist es OK wenn einer pausiert" diskutieren möchte - es wär schön, wenn das im anderen Strang bleibt. Hier würde mich wirklich eher die Grundeinstellung zum Begriff "Arbeit" und "Wert der Arbeit" interessieren