Grippeimpfung

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  • Jella, du hast mich offenbar missverstanden, daher nochmal, hoffentlich klarer: Die Pharmaindustrie hat IMHO kein Interesse daran, einen solchen Impfstoff gegen Erkältungen zu entwickeln. Dann verdiente sie nur an der Impfung, aber Nasenspray und Wickmedinait und Co sind langfristig lukrativere Produkte.


    Dass die Pharmaindustrie ein Impfgegner sei, ist hanebüchener Unsinn und geht aus meinem Post auch nicht hervor.

    Nein, ich habe dich nicht missverstanden. ;)


    Nimm es mir nicht übel, aber ich fand deinen Beitrag und deinen Glauben an das Allheilmittel "Impfung" eben skurril. Wenn man Erkältungen immer wieder bekommt, dann liegt das doch daran, dass der Körper offenbar keine Immunität entwickeln kann, offenbar aufgrund der Vielzahl oder Wandlungsfähigkeit der Viren. Das wäre bei einem Impfstoff doch nicht anders. Es gibt über Hundert Rhinoviren. Selbst wenn es ihn gäbe, ich würde mich nicht mit einem Hundertfachimpfstoff impfen lassen.


    EDIT: Um weitere Missverständnisse zu vermeiden, noch mal explizit: Mein Beitrag war ironisch gemeint.

    Jella

    Einmal editiert, zuletzt von Jella ()

  • "Die Pharmaindustrie" sind verschiedene, voneinander unabhängige Unternehmen, die miteinander in Konkurenz stehen.
    Die großen Märkte sind nicht Erkältungsmedikamente oder Impfstoffe, sondern die Medikamente gegen chronische Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck.
    Impfstoffherstellung ist verhältnismäßig aufwändig, aber der Absatz ist recht gut kalkulierbar. Das heißt, es bringt den Herstellern wenig ein, dafür aber recht sicher.
    Durch die Wegnahme der freien Marktwirtschaft in dem Bereich durch die unsäglichen Rabattverträge (ja, auch bei Impfstoffen!) werden mehr und mehr Lieferengpässe produziert. Und die Konzentration auf immer weniger Hersteller gefördert.
    Da, also in der Politik, ist das Problem.


    Sorry fürs OT!

  • Da wir hier ueber die Grippeimpfung reden vermute ich mal ganz frei raus, dass Aoide sich eine Erkaeltungsvirenimpfung aehnlicher Art vorgestellt hat und nicht einen Picks fuers Baby gegen Hundert Sachen. Natuerlich wird es das nicht geben .. aber die Vorstellung einer Impfung, die jedes Jahr die wahrscheinlichsten Erreger abdeckt ist zumindest nicht komplett skuril.


    Und ich denke ich der Tat, dass da finanzielle Erwaegungen durchaus eine Rolle spielen .. die Entwicklung einer Impfung kostet nunmal Geld. Und man mag das belustigend finden, weil die boese Pharmaindustrie ja so megareich ist, aber das ist sie eben auch deshalb, weil sie moeglichst kein Geld in Dinge investiert, die nicht sonderlich erfolgstraechtig sind (passiert trotzdem sehr oft, dass etwas keinen Erfolg hat) und zudem keine grossen oder sicheren Ertraege versprechen (weniger oft). Grippe ist eben doch was anderes als eine simple, laestige Erkaeltung. Unwahrscheinlich, dass sowas von den Gesundheitsbehoerden als notwendig empfohlen wird und dann gibt es dafuer auch keinen Markt.


    Aber es wird z.B. an einer Impfung gegen RSV geforscht .. da hat gerade eine den Phase 2 trial abgeschlossen. Geimpft wird da aber die schwangere Mutter und nicht das Baby (das ist ja bei der Grippeimpfung von Schwangeren auch ein Hintergedanke .. also dass das Baby in den ersten Wochen noch von den maternellen Antikoerpern profitiert).

    Einmal editiert, zuletzt von belleamie ()

  • Darf ich hier mal mit dem Ehgartner kommen? :) Er zitiert immerhin die Experten der Cochrane-Collaboration:


    "Laut der unabhängigen Cochrane Collaboration besteht bezüglich der Wirksamkeit der Influenza Impfung ein enormes Wissens-Defizit. Für Kinder unter 2 Jahren gibt es gar keinen Nachweis der Wirksamkeit. Ebenso schlecht ist die Datenlage für Personen im Alter über 65 Jahren.
    Und sogar bei Menschen in Gesundheitsberufen schließen die Cochrane-Autoren: "Unsere Übersichtsarbeit fand keine vernünftige Basis, um die Impfung der Menschen in Gesundheitsberufen zu empfehlen." Es gebe keine Belege, dass die von ihnen betreuten Patienten davon profitieren. Derzeit, so der Vorsitzende der Impfgruppe der Cochrane Collaboration, Tom Jefferson, "gleicht die Werbung für die Influenza-Impfung eher den Praktiken von Staubsauger-Verkäufern auf Jahrmärkten"."


    Er schreibt weiterhin, dass der Impfstoff der letzten Saison (je nach Studie) zwischen 0 und 50 % lag. Da kann man sich dann schon mal überlegen, ob man da möglicherweise nicht mehr Schaden davon hat als Nutzen.


    Ein sehr spannender Text!


    http://ehgartner.blogspot.de/2…chruf-auf-die-grippe.html

  • Ich wage mal zu bezweifeln, dass das jetzt eine überzeugende Fachautorität für "Impfbefürworter" ist ;) .
    Oder anders gesagt: Ein anderes Statement aus diesem Mund wäre wohl nicht zu erwarten gewesen ...

  • Ja, ich denke auch, du solltest darueber nachdenken, ob du wirklich Leuten wie Ehgartner vertraust. Hirte mag ja eine Sache sein .. der ist immerhin Arzt, aber Ehgartner???


    Der Mann hat im Jahre 2015 eine Zusammenfassungsstudie zitiert, die sich auf Artikel bis Nov 2011 beziehen und festgestellt hat, dass es fuer Kinder unter 2 keine ausreichende Datenlage gibt, um Aussagen ueber die Effektivitaet der Impfung zu machen. Was damals absolut gestimmt hat. Aber es wurde z.B. im Jahre 2014 diese Studie veroeffentlicht: Effectiveness of Trivalent Flu Vaccine in Healthy Young Children . Die kommen zum Schluss, dass die Grippeimpfung fuer Kinder unter 2 sehr wohl eine aehnlich hohe Effektivitaet hat wie fuer aeltere Kinder/Erwachsene. (Dass die Grippeimpfung bei Weitem nicht 100% effektiv ist und von Jahr zu Jahr mehr oder weniger passend ist, ist ein anderes Thema).


    Deshalb kann man solchen Leuten wie Ehgartner nicht vertrauen .. die haben ein Ideal und sie suchen sich ihre Informationen gezielt dafuer passend zusammen. Ich jedenfalls vertraue dann doch viel mehr den Gesundheitsbehoerden .. ja, die werden mit Lobbyarbeit der Pharmafirmen umworben und sicherlich hat da der ein oder andere auch eigennuetzige Interessen. Man muss dem ja auch nicht sklavisch folgen, denn sie geben nur Empfehlungen basierend auf der aktuellen (!) Studienlage hinaus und passen sich durchaus auch an diese an. Aber da wo eine ganze Gruppe an Experten gemeinsam zusammenarbeit, halte ich persoenlich die Kontrolle und die Qualitaet des Wissens/der Informationen fuer deutlich hoeher als bei einem selbsternannten Experten wie Ehgartner oder bei einem einzelnen Arzt wie Hirte.


    Ist aber auch egal .. die Grippeimpfung ist nun wirklich nicht wichtig genug, sich da gross drueber zu streiten. Wer die nicht machen will, soll sie bleiben lassen. Sie ist nicht unbedingt super effektiv .. manches Jahr bringt sie quasi gar nix, manches Jahr schuetzt sie zumindest gegen die passenden Staemme, was aber auch keine Garantie dafuer ist gesund zu bleiben. Mir reicht das zum Impfen .. und wem es nicht reicht, der laesst es halt. Ich habe auch noch keinen Arzt getroffen, der auf dieser Impfung insistiert, wenn man sie verweigert ...

    Einmal editiert, zuletzt von belleamie ()

  • Ich wage mal zu bezweifeln, dass das jetzt eine überzeugende Fachautorität für "Impfbefürworter" ist ;) .
    Oder anders gesagt: Ein anderes Statement aus diesem Mund wäre wohl nicht zu erwarten gewesen ...

    Der Ehgartner ist kein Impfgegner.
    belleamie, danke für die Erwähnung der Studie. Du hast recht, ein Teil der Studien ist recht alt.


    Steffen Rabe schreibt aber auf seiner Seite:"Eine Aktualisierung der Cochrane-Analyse aus dem Jahr 2014 findet unverändert einen "very modest effect in reducing influenza symptoms and working days lost in the general population, including pregnant women": um einen Fall von Influenza zu verhindern müssen dieser Studie zu Folge mehr als 70 Menschen geimpft werden. Und auch die Aussagekraft dieser Berrechnungen krankt daran, dass mindestens ein Drittel der zu Grunde liegenden Studien von der Impfstoffindustrie gesponsert wurde... (Jefferson 2014). Dies relativiert auch die Tatsache, dass keine ernsten UAWs beobachtet wurden - die Studienautoren sprechen selbst von einer "begrenzten" Datengrundlage für die Beurteilung dieser Phänomene."


    Schade, ich kann die englischsprachigen Quellen leider nicht selbst auswerten, das ärgert mich :(


    http://www.impf-info.de/die-im…0-grippe-die-impfung.html


    Ich finde den Ehgartner sehr gut.

  • Viele der Studien sind aber fuer Laien auch einfach sehr schwer zu verstehen. Ich spreche zwar sehr gut Englisch und habe auch ein recht fundiertes Wissen im Bereich der Molekularbiologie, aber verstehe trotzdem lange nicht alles, was in den Studien steht (vor allem an der Statistik hapert es bei mir meist).


    Was bei der Studie, die Rabe zitiert z.B. auch steht, ist dass 40 Leute geimpft werden muessen um einen Fall von Erkaeltungskrankheiten mit grippalen Symptomen zu verhinden (kein Test vorhanden ob Grippe oder nicht). Was das genau bedeutet laut der Studie: 15.6% der ungeimpften Teilnehmer und 9.9% der geimpften Teilnehmer bekammen eine grippe-aehnliche Erkrankung ohne bestaetigenden Test und 2.4% der ungeimpften vs 1.1% der Geimpften bekammen eine durch Test bestaetigte Grippe. Das heisst, fuer den einzelnen Geimpften besteht schon eine Schutzwirkung von .. wer auch immer das nun ausrechnen mag .. irgendwo im Rahmen von 60%? Aber der Gesamteffekt auf das Auftreten der Grippe in der Gesellschaft ist recht gering, weil es eh nicht sonderlich viele durch Tests bestaetigte Faelle von Grippe gibt. Daher muss man schon sehr viele Leute impfen (40 bzw. 70), bis man den Effekt dann ueberhaupt statistisch beobachten kann.
    Soweit jedenfalls mein Verstaendnis ...


    Was im Endeffekt ja auf genau das hinauslaeuft, was die meisten hier eh geschrieben haben. Es ist sicher keine Impfung, die jeder machen muss .. man stirbt als gesunder Mensch idR nicht an Grippe und wieviel Schutz die Impfung ueberhaupt bietet, haengt sehr davon ab, ob ueberhaupt die passenden Staemme gewaehlt wurden. Ist fuer mich ne reine Luxussache .. aber da kaum Nebenwirkungen auftreten und ich die Impfung nicht bezahlen muss, nehm ich den fuer mich in Anspruch. Aber wenn jemand das nicht machen mag, ist das fuer mich auch voellig ok.

  • Da wir hier ueber die Grippeimpfung reden vermute ich mal ganz frei raus, dass Aoide sich eine Erkaeltungsvirenimpfung aehnlicher Art vorgestellt hat und nicht einen Picks fuers Baby gegen Hundert Sachen.

    Und nichtmal das: Mir ging es um Irenes Einwurf, dass sie sich nur gegen etwas impfen ließe, dass ein ansehnliches Mortalitätsrisiko darstellt. Dem hab ich entgegengehalten, dass ich auch eine Erkältungsimpfung gut fände, nicht das ich erkältungen für mortal hielte, aber für extrem nervend. Und da es sonst jeden Scheiß auf dem Planeten bereits gibt, habe ich etwas provokant in den Raum gestellt, dass die Entwicklung einer solchen Impfung vermutlich wirtschaftlich nicht interessant sei - andere Gründe dafür (ethische, vernünftige), dass es ein Produkt auf dem Markt nicht gibt, sind ja selten wirklich relevant. (Ich habe gelernt: Es ist zu schwierig).


    Jedenfalls ist mein Interesse an einer ernsthaften Diskussion darüber nicht wirklich gewachsen.

  • Weiß jemand, wie relevant der fehlende B-Stamm im Dreifachimpfstoff ist? Ich habe heute früh im Radio (im Halbschlaf) mitbekommen, dass dies eigentlich der entscheidende Grippeerreger sein soll und die Dreifachimpfung somit quasi kaum nutzt (meinten die im Radio, aufgrund von Studien in Australien, wo die Grippesaison jetzt ja fast vorüber ist). Dafür soll es mit dem Dreifachimpfstoff weit mehr Erfahrung geben als mit dem Vierfach.


    Interessant fand ich auch den Artikel im Tagesspiegel: http://www.tagesspiegel.de/pol…rippeschutz/12390974.html


    Wenn ich den Vierfachimpfstoff nun selbst besorge, was kostet der dann? Weiß das jemand?

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    There is no foot too small, that it cannot leave an imprint on this world.

  • 21€ und ein paar cent kostet der vierfach per pieks

    Das stimmt(e) nicht.
    Der einzelne Influsplit Tetra 2015/2016 kostete 23€. Da gibts auch nix zu rütteln, da die Verkaufspreise für verschreibungspflichtige Arzneimittel in D gebunden sind und nicht rabattiert werden dürfen (außer Krankenhausware, das ist aber ein gesonderter Vertriebsweg).
    Letztendlich ist die Info müßig, weil der Impfstoff eh ausverkauft ist.

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Metterschling, ich weiss nicht, wo du wohnst, aber in der Schweiz gibt es den Vierfach-Impfstoff Fluarix noch. Wir haben den grade für meinen Partner gekauft, weil er schwere Vorerkrankungen hat, wohnen aber auch sehr grenznah, daher war das kein Problem.

  • Gibt es hier Familien die nur einen Teil der Kinder impfen läßt?
    Das Gesundheitsamt impft hier mit dem Influsplit, allerdings nur Kinder ab 6 Jahre. Ich müßte mit meinen 2 kleinen Kindern zur KIÄ und die impft nicht so gern gegen Grippe, ich mag da auch nicht diskutieren.
    Ich finde es nur blöd, wenn ausgerechnet meine ungeimpften Kinder die Grippe bekommen....
    Nächstes Jahr lasse ich meine Große beim Gesundheitsamt impfen und nicht mehr bei der KIÄ, ist für mich auch einfacher.