Wieder arbeiten trotz Schlafdefizits

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • ich habe es quasi illegal und nach Gefühl geregelt: so alle paar Wochen gings nicht mehr und ich habe mich krank gemeldet. Ein paar Tage (zwei reichen meistens) durchschlafen und alles ist wieder gut.


    Wobei mir der Adrenalinspiegel in der Arbeit auch Energie gebracht hat im Vergleich zur verpennten Elternzeit. An anregenden Arbeitstagen mit ständigen Ansprüchen an mich habe ich mich deutlich fitter gefühlt als an versumpfen Tagen in der Elternzeit. Aber in dieser art funktioniert das bei mir wie gesagt nur ein paar Wochen, dann brauch ich zwei Tage Ruhe (ich bin dann aber auch gut am somatisieren mit Kopfschmerzen, Magenschmerzen, zittrigkeit - also wenn man will, kann man das auch "krank" nennen).


    Ging aber sicher immer erst nach mindestens sechs bis zehn Monaten, vorher hätte ich's nicht geschafft...

  • Ich mache das gerade sogar mit Säugling. Habe beim zweiten Kind nach einem halben Jahr wieder angefangen. Ich schlafe am Wochenende, wenn mein Mann mit den Kindern raus geht. Wir haben zudem Vater-Kind-Bett und Mutter - Säugling-Bett, damit wir zu mehr Schlaf kommen.
    Und für mich konnte ich feststellen, dass jede Pause, in der ich liegen kann, Erholung ist. Zwar kein Schlaf, aber extreme Muskelentspannung und Kopfentleerung.

    ...lieber wieder dem Leben vertrauen...

  • Ich hab wieder mit dem Studium angefangen, als die Große etwas über ein halbes Jahr alt war. Wir hatten keine Kinderbetreuung, mein Mann und ich waren also abwechselnd in der Uni oder beim Kind. Das beudetet hat, dass ich alles, außer der reinen Anwesenheitszeit in der Uni, abends machen musste, wenn das Kind schlief (oder auch nicht). Und etwas aktiv lernen auf hohem Niveau ist einfach auch noch was anderes als den Tag nur rum bekommen mit Dinge, die man schon weiß. Theoretisch, sofern man sie vor Schlafmangel nicht auch vergessen hat. #angst


    Das war jedenfalls echt eine harte Zeit und grade die Lernerei fiel mir superschwer, weil ich einfach nur müüüüüddeeeee war und den Schlaf leider auch nicht nachholen konnte. Besser wurde es erst mit über 3 Jahren mit dem Schlafen und dann war der kleine Bruder da. Ich würde das glaube ich nicht nochmal so machen, auch wenn ich schon froh bin das Studium fertig bekommen zu haben. Aber ich war echt nur am Ende und hatte mit dann noch ständig mit meinem Mann in der Wolle.


    Hilft dir zwar nicht weiter, aber ich fühle sehr mit dir.

  • @NanaBaby, du schreibst: "Und etwas aktiv lernen auf hohem Niveau ist einfach auch noch was anderes als den Tag nur rum bekommen mit Dinge, die man schon weiß"


    Das stimmt! Ich hätte nie groß kreativ sein können oder was neues lernen. Ich habe vor dem ersten Kind zwei Jahre gearbeitet. Das entspannt bei Übermüdung.


    Ich habe auch nie verstanden, warum unsere Studentinnen es so erstrebenswert finden, noch während des Studiums ein Kind zu bekommen. Danach ist vieles einfacher. Allein schon die Präsenzpflicht in den Praktika ohne wenn und aber....Brrr.... Vor Eltern die das schaffen habe ich einen großen Respekt!

  • @janos ich habe zwei Kinder im Studium bekommen und fand es prima. Die Praktikumszeit war tatsächlich hart, aber ansonsten habe ich viele Prüfungen blind geschrieben (also ohne in den jeweiligen Vorlesungen gewesen zu sein). Und das auch schon ein paar Wochen nach der Geburt.


    Aber das ist Typsache, mir ist es leichtgefallen, weil es so selbstbestimmt war (wann geht es mir gut? Dann lerne ich!). Einen 8-Stunden-Job hätte ich nicht überlebt, ich bin bei Schlafmangel ein totales Weichei! Ich kann das einfach gar nicht, verunfalle dann auch, das kann man weder mir noch meiner Umwelt antun.


    Umgekehrt hab ich in schlimmen Nächten auch meinen Mann ausquartiert, damit er den nächsten Tag überlebt.

  • Naja, ich habe ja schon auf Bachelor studiert. Erstens Anwesenheitspflicht in sämtlichen Vorlesungen und nur 2 Fehltage pro Semester erlaubt (das war schon echt schwierig!) und dann zählte ja auch jede einzelne Note von jeder Prüfung (die es für jede einzelne Vorlesung gab) zur Abschlussnote dazu. Einfach nur blind schreiben war also leider keine Option. War besonders ärgerlich war bei Vorlesungen, die einfach nichts gebracht haben, weil der Prof. halt nicht unterrichten konnte. #haare
    Die Praktika habe ich aus den gleichen Gründen noch hochschwanger absolviert (vorgezogen), das wäre schlicht nicht möglich gewesen.


    Aber ja, es ist sicher Typsache und kommt auch aufs Fach und die sonstigen Lebensumstände an. Mit Kinderbetreuung hätte ich z.B. tagsüber auch mal Zeit zum lernen oder schlafen gehabt. Es bleibt aber trotzdem nicht einfach mit kleinem Kind und viel Schlafmangel etwas nützliches zu tun. Bei Kind 2 war ich ja ganz zuhause nach der Geburt und ich hab es jedes mal zu schätzen gewusst, wenn die Nacht mal wieder seeehr kurz war.

  • ja, ich glaube, wenn die Vorlesung schlecht ist fällt es einem doppelt leicht, darauf zu verzichten.


    Bei den Humanmedizinern ist studieren immer mehr wie Schule, Präsenzpflicht ohne Ende und eine sehr überschaubare Zahl an erlaubten Fehlzeiten. Ohne, dass Vorlesung oder Praktika unbedingt was bringen würden

  • Ok, da hatte ich Glück: theoretisch hatten wir auch 80% Anwesenheitspflicht, aber nur in Seminaren, nicht in Vorlesungen. Außerdem war es eine kleine FH mit viel persönlichem Kontakt und alle waren total verständnisvoll, wenn ich sagte, dass ich wegen mangelnder Kinderbetreuung nicht anwesend sein konnte. Die Kinderbetreuung vor 14 Jahren war ja auch quasi nicht vorhanden hier.

  • Meine Große habe ich ja vor 6,5 Jahren bekommen, wohne aber auf dem Land und hier gab es erstens kaum Betreuungsplätze, dann ging das preislich so ab 400 € los und dann hätte eine Krippe niemals die Uni-Zeit abdecken können, weil ich 1,5 Stunden Anfahrt hatte pro Strecke und die ja gern mal um 8 Uhr anfingen oder bis abends um 20 Uhr gingen. Außer aufteilen ging da nix, aber das Optimum war auf das Studium gesehen sicher nicht.


    Schade, dass das System so starr geworden ist. #flop Das war früher ja der große Vorteil gegenüber einer Erwerbstätigkeit.

  • Kenne Dein Gefuehl, es scheint so unueberwindbar, Jobeinstieg und Kind (Schlafmangel).
    Nach drei Jahren kehrte ich auch zurrueck. Sohn bis ueber 4 Jahre gestillt und erst mit 5 Jahren hat er in etwa durchgeschlafen. Hatte das Gefuehl, ich bin immer wach.
    Und ich sage Dir es geht. Wie genau.....schwierig zu beantworten. Ich glaube, es war irgendwie das Gefuehl, das ich mich fast erhole auf der Arbeit. Klar, war ich im Job gefordert, aber es hat gut getan. Anderes denken, andere Gespraeche, Struktur.......das tut ja auch irgendwie sehr gut. Und.....ich war meeeeega stolz, alles zu wuppen, eine rießen Selbstbestaetigung.
    Mit wieviel Stunden beginnst Du?


    Hey, Du schaffst das, ganz bestimmt!

  • Ich hab's gemacht als die Kleinen jeweils ein Jahr alt waren.
    Mit kurzen Arbeitstagen (Teilzeit), einem Tag frei in der Woche (Mittwoch) und mit einem Job, der nicht so viel von einem fordert, bzw. ein Job, bei dem man Fehler leicht ausbügeln kann, hatte ich im Job weniger Verantwortung als vor den Kindern.
    Dazu kam, dass ich bei der Arbeit froh war, für eine gewisse Zeit die Mama-Verantwortung abgeben zu können und mal wieder in Ruhe auf's Klo gehen oder einen heißen Kaffee trinken zu können, ohne dass ständig jemand dazwischen funkt. Schön war auch, dass ich endlich mal etwas von Anfang bis Ende durchziehen konnte und nicht zig mal unterbrochen wurde.
    Diese postiiven Effekte de Arbeit waren für mich so wichtig, um mich morgens trotz des Müdigkeitsfiebers und Schlafdefizits zur Arbeit aufzumachen.


    Das machte ich ca. 2,5 Jahre, dann ging es schon wieder etwas besser und ich bin wieder in die VZ eingestiegen.


    Alles Gute, ich bin SEHR froh dass diese Zeit vorbei ist, es ging mir damals gar nicht gut.


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    Einmal editiert, zuletzt von Annie ()

  • Ich hab nein Monate nach der Geburt wieder angefangen. In einem Job, wo man hochkonzentriert arbeiten muss, dazu im Dreiminutentakt fremdgesteuert. Wenn man mal aufs Klo muss, kann das schon mal zwei Stunden dauern, bis man die Chance dazu bekommt.
    Zu der Zeit schlief ich wenns gut lief gerade mal zwei Stunden am Stück. Ab und zu durchgeschlafen hat mein Kind erst in der Grundschulzeit.
    Arschbacken zusammenkneifen und durch.


    Jetzt, nach zwei, drei Jahren selbstbestimmten Schlafens, merke ich, wie viel leichter es sich arbeitet, wenn das Hirn fit ist und nicht von Müdigkeit ausgebremst.
    Die Performance ist um Längen besser :D

  • Hm, gute Frage. Erstmal war ich immer wieder erstaunt, wie wenig Schlaf ich tatsächlich (auch dauerhaft!) brauche. Solange es nicht regelmäßig deutlich unter 5 Std fällt, reicht mir das wohl. Zwischen, hm, 6,5-8 Std ist irgendwie fiess. Da bin ich eher gerädert, als auf dem niedrigen Niveau.
    Ich denke, was mir sehr hilft ist die Abwechslung. Vollzeit könnte ich mir dabei nicht vorstellen. Das geht schon mal kurzfristig, aber nur, wenn Stress ist. Stress ist unkritisch. Böse ist Leerlauf - also auch dann Zuhause. Zum Glück hab ich die Kinder meist bis Abends alleine, da kommt man nicht soo sehr zur Ruhe.
    Viel Rausgehen, bewegen und auf ausgeglichene Ernährung (heißt gute Mischung aus Pommesbude und Brennersel-Smoothis...) achten natürlich!


    Naja, das erste Jahr nach der Geburt vom Zwockelchen war ich schon öfters krank als gewöhnlich. Mitlerweile ists wieder im grünen Bereich (und über 6 Std komm ich immer noch eher selten).

    "Konzentrier dich auf die kleinen Dinge und mache die gut!"

  • Abwechseln mit dem Vater. Wir arbeiten beide gleich viel. Wir brauchen gleich viel Schlaf. Und eine besch... Nacht und den Tag danach kann man gut überstehen, wenn man sich auf die folgende Nacht freuen kann.


    Edit: und ich habe eine Arbeit, bei der ich den ganzen Tag auf den Beinen bin und immer etwas unerwartetes passiert. Mit viel Adrenalin zwischendurch. Am Schreibtisch sitzen hätte ich nie durchgehalten. Dass erste Jahr war trotzdem anstrengend, habe ich u.a. daran gemerkt dass ich immer weiter abgenommen habe. Aber die Arbeit brachte auch die gewünschte Abwechslung und Spaß.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin einmal drei Wochen nach der Geburt an der Uni und das andere Mal vier Monate nachher am Arbeitsplatz wieder eingestiegen, jeweils ca. 60%.


    Wie Woran sagt: gut und ausreichend essen (gerade, wenn frau auch noch stillt/pumpt), jede Ruhepause konsequent nutzen (und ja, der Küchenboden darf auch mal einen Tag länger aufs Putzen warten - lieber am freien Tag etwas mit dem Kind geniessen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wer hat's gemacht?
    Wie überlebt man diese zwei, drei Jahre mit nächtlichen Unterbrechungen und kurzem Schlaf wenn man im Job Leistung bringen muss?
    Mögt Ihr mal erzählen, wie Ihr das gemacht habt?

    mein täglich Brot. Ich habe 6.5 Jahre nie länger als 3-4h am Stück geschlafen, und den Grossteil der Zeit 80% gearbeitet oder mehr. Jetzt ist es besser, ich krieg generell 6h.
    Keine Ahnung wie das geht, aber diesen Sommer brachte mir das ein mrt und eeg ein, also manchmal mehr schlafen ist gut.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    Ui, der Tenor ist ja eindeutig.


    Ich hatte vor, mit 20-25 Stunden die Woche, je nach Möglichkeit, zu arbeiten. Ich habe noch kein konkretes Jobangebot, ich muss mal zusehen, eine passende Betreuungsmöglichkeit für den Kleinsten zu finden. (Was etwas kompliziert werden wird, weil Umzug in den nächsten Monaten ansteht, mit Leben auf der Baustelle für einige Wochen, aber wann genau ist unklar, und die berufliche Zukunft meines Mannes gerade sowieso, kann sein er ist wieder von Mo-Fr unterwegs und ich damit gefühlt teil-ae...)
    Ich wollte mal fragen, welche Arbeitsbelastung da mit welchen Rahmenbedingungen realistisch wäre.